Mutter und Tochter

Vorwort:

Relativ spontaner Einfall. Musste sein. Alles auch nicht so todernst. Und ja der Titel ist bescheuert, es viel mir aber kein besserer ein.


Mutter und Tochter


Als Sirdis von ihrem Kräutersammeln zurück kehrte, bemerkte sie schon als sie die Hütte betrat das mit ihrer Mutter etwas nicht stimmte. Die sonst so heitere Anathea saß schweigend am Tisch, starrte mit zusammengekiffenem Mund auf ein Blatt Pergament welches sie leicht zerknüllt in der Hand hielt. Vorsichtig trat Sirdis näher: „Alles in Ordnung?“ Sie zuckte leicht zurück als ein wütender Blick ihrer Mutter sie traf, entspannte sich aber als sie spürte das die Wut keineswegs ihr galt. Glück gehabt. Ihre Mutter war fürchterlich wenn sie wütend war, ihre Augen loderten dann förmlich, welches ihr den Beinamen „Wolfsglut“ eingebracht hatte, zumindest wenn man den Worten ihres Vaters glauben schenken durfte der es ihr damals im Vertrauen erzählte. „Sie leben...“ deutlich war herauszuhören wie ihre Mutter ihre Wut zu unterdrücken suchte. „Ehm...was?“ Sirdis sah sie fragend an, stellte den Korb mit den Kräutern den sie in Händen hielt auf dem Tisch ab. „Dein werter Herr Vater und dein werter Herr Bruder. Sie leben. Alle Beide!“ Anathea krallte ihre Finger fest in das Pergament, „Heute morgen kam ein Bote und brachte mir das hier,“ mit diesen Worten hielt sie ihrer Tochter das Schriftstück hin, welche es mit einem leicht zweifelnden Blick entgegen nahm, glatt strich und las. „Liebstes Weib, mir geht es gut, ebenso wie unserem Sohn. Ich dachte es wäre an der Zeit dir mitzuteilen das wir uns den Wachsamen angeschlossen haben. Haben viel von Tyria gesehen. Großartiger Trupp um seine Legende zu schmieden.“ Sirdis lies das Pergament sinken und schaute ihre Mutter ungläubig an: „Sie haben....WAS?!“


Mutter und Tochter saßen sich am Tisch gegenüber, zwischen sich das Pergament liegend. „Sie...haben sich also diesen >Wachsamen< angeschlossen, wie?“ Sirdis flüsterte die Worte nur. Langsam nickte ihre Mutter:“Sieht ganz so aus, das ist definitiv Halvors Sauklaue, die erkenne ich unter hunderten.“ „Sie sind also gar nicht tot, kein Svanir hat sie erschlagen weil sie sich weigerten dem Drachen zu folgen, ja? Kein großes Biest gegen das sie sich heldenmutig gewehrt haben und trotzdem letztendlich zerrissen wurden?“ „Nein....sind beide quicklebendig...6 Jahre....6 verdammte Jahre! Und jetzt fällt ihnen ein das es an der Zeit wäre ihrer Sippe Bescheid zu geben!“ wutentbrannt schnappte sich Anathea das Schreiben, zerknüllte es und warf es in die Feuerstelle, wo es Funken tanzen lies um dann von den Flammen verzehrt zu werden. Plötzlich erklang aus der Richtung Anatheas ein leises Glucksen, das Sirdis aufblicken lies, welches sich bald darauf in schallendes Gelächter verwandelte. „Bei den Geistern! Diese beiden Deppen! Wir machen uns jahrelang Gedanken was aus ihnen geworden ist! Machen uns Sorgen das wir ihre Gebeine nicht den Nebeln übergeben konnten! Und dann sowas! Los Kind, hilf mir ein paar Sachen zu packen!“ Schwungvoll erhob sich Anathea von ihrem Platz, wirbelte in die Tiefen der Hütte davon um ihr Marschgepäck zusammen zustellen. „Was hast du vor?“ mit deutlich weniger Enthusiasmus folgte Sirdis ihrer Mutter. „Ich werde den Beiden einen Besuch abstatten. Und dann werden sie erleben was es bedeutet eine Anathea Wolfsglut zu verärgern“, kam die dumpfe Antwort, da die Angesprochene gerade bis zum Oberkörper in einer Kiste hing, aus welcher sie einen abgetragenen Reisemantel hervorholte. Mit rot glühendem Gesicht richtetet sie sich auf und drehte sich zu ihrer Tochter um „Na husch! Hol mir ein paar Decken und einen Wasserschlauch, in der Vorratskammer müsste noch etwas Trockenfleisch sein!“ Resignierend seufzend tat Sirdis wie ihr geheißen.


Früh am nächsten Morgen standen Sirdis und Anathea im ersten Licht der Morgensonne die langsam über die Gipfel der Berge kroch. Sirdis war von dem Vorhaben ihrer Mutter immer noch nicht ganz überzeugt, doch konnte sie wenig gegen deren Dickkopf ausrichten. Was sie sich einmal vorgenommen hatte, setzte sie auch in die Tat um. „Pass gut auf die Hütte und das Vieh auf Kind. Ich weiß nicht wann ich wieder komme, ist ein weiter Weg. Du weiß was du zu tun hast wenn ein Sohn Svanirs kommt?“ „Ich bringe ihn um“ „Und wenn eine wilde Bestie kommt?“ „Bringe ich um. Mutter ich bin kein kleines Kind mehr, ich weiß schon was ich machen muss“. Anathea lächelte milde: „Weiß ich doch, aber du wirst trotzdem immer mein kleines Mädchen bleiben.“ Zum Abschied umarmte sie ihre Tochter, raffte ihre Sachen und machte sich auf den Weg.


Sirdis blickte ihr nach bis sie hinter einer Wegbiegung verschwunden war. Leise vor sich hin summend wandte sie sich dann der Hütte und den umliegenden Gattern zu. Zeit die Tiere zu versorgen.

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[color=#000066][font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']"Yaklight - Bis(s) zur Morgenfütterung"

Kommentare 1

  • Ehehehe :D
    Die zwei werden sich vermutlich doch noch wünschen, gestorben zu sein.
    Ich mags!