Jenko - Gefangen 3

Jenko konnte nicht sagen, ob er je so eine Hitze in sich gefühlt hatte. Regelrecht ekelerregende Hitze. Der Magen zog sich zusammen. Ihm war schlecht und er wollte nur, dass es aufhörte. Er spürte noch die harte Erde gegen seine Knie und Prankenflächen. Neben ihm bemerkte er Soldaten.
Es wurden Befehle gebrüllt, doch er verstand sie nicht. Es drangen keine Klänge an seine Ohren.
Er war alleine mit seiner Wut, die ihn zu beherrschen schien. Zorn, der sich entladen wollte. Sich entladen musste. Und das tat er, gegen den Charr, der ihm als erstes gegenüber trat. Jenko spürte Anspannung in seinen Muskeln. Sie funktionierten, obwohl er geschwächt war. Seine Beine sprangen, obwohl sie kurz zuvor noch eingeknickt waren. Jenko fühlte, wie er etwas mit seinen verbliebenen Klauen zerriss. Haut. Horn. Augen. Etwas warmes floss zwischen seinen Fingern und die Gestalt in roter Rüstung vor ihm sank nieder. Nur um den Blick auf das nächste Opfer freizugeben.
Jenko sah nichts, außer Schemen, flackerndes Licht und Körper, die sich bewegten. Er fühlte nicht, als ihm etwas Hartes gegen die Hüfte traf. Wie sich etwas fast in sein Bein bohrte, aber nur seiner alten verschlissenen Hose ein weiteres Loch zufügte.
Er merkte nicht, wie er beiseite gestoßen wurde und gegen die Felswand prallte. Nur der Drang zu töten erfüllte seinen benebelten Verstand. Er riss einen weiteren Charr in den Tod, eher er einen Schlag auf das linke Auge bekam. Er sah Sterne. Knickte ein.
Das Letzte, an das er sich erinnerte, war ein dumpfer Schmerz im Kopf, der durch den roten Schleier zu ihm durchdrang. Dann Schwärze.