Wolfsglut und Wolfstänzer

Vorwort:



Fortsetzung zur "Mutter und Tochter"-Geschichte von vor ca. 1 Jahr. Ja, ich bin leider nicht dazu gekommen meine Gedanken eher in Worte zu fassen. Zeitlich ist dies also eher einige Wochen nach den Ereignissen der vorgenannten Geschichte anzusiedeln. Ist zwar recht kurz, wünsche trotzdem viel Spaß dabei.


Wolfsglut und Wolfstänzer


Gendarran-Felder, der Strand nahe der Festung der Wachsamen. Im Sand liegen ein älterer und ein jüngerer Norn, gekleidet in die Farben eben jener Festenbewohner und lassen sich mit geschlossenen Augen von der warmen Mittagssonne die Nasenspitzen kitzeln. „Schönes Leben, hm?“, murmelt der Jüngere. „Hmhm“, kommts vom Älteren, „und nu halt die Klappe und lass mich meine Pause genießen.“ Ein leises Schnauben noch von dem Jungen, dann Stille.
Es hätte eine ruhige, entspannte Pause wie jeden Tag werden können, hätte man nicht in der Ferne das Herannahen von etwas Großem, Wütendem vernommen. Der Alte seufzt: „Och, nicht doch jetzt. Klingt wie ´n Minotaur, Halvor kümmer du dich ma drum.“ Ächzend richtet sich der mit Halvor angesprochene in eine sitzende Position auf: „Klar, Moment, habs gleich....Oh“, ein kurzes Schweigen folgt, „ich glaube, darum kümmerst du dich lieber selber, Vater.“ Der Alte brummt kurz unwirsch:“Wieso, ist das Vieh zu fett für dich Sohn?“ Kaum gesprochen, fällt auch schon ein Schatten über ihn, nimmt ihm die Sonne. „WER ist hier fett, Halvor Wolfstänzer?“ Er reißt die Augen, auf springt hoch. So schnell hatte man den Wolfstänzer noch nie auf den Beinen gesehen. „A...Anathea? He....hee....geliebtes Weib, was machst du denn h....“. Ein lautes Klatschen lässt die Möwen am Strand sich unter lautem Geschrei in die Lüfte erheben, während die Krebse mit ihren Stielaugen schon fast empört ob der Ruhestörung umherblicken, die Quelle selbiger suchend.


„Autsch...“, der Wolfstänzer hält sich die Wange, wo sich auf der dunklen Haut noch dunkler der Abdruck einer Hand abzeichnet, „wofür war das denn?“ Die Augen des Nornweibs vor ihm glühen vor unterdrückter Wut:“ Wofür? Wofür fragst du? Sechs Jahre! Sechs lange, nie endent wollende Jahre wo weder ich noch Sirdis von dir oder unserem Sohn gehört haben! Wir dachten ihr wärt tot! Aber nein, dann bekommt man auf einmal Nachricht und erfährt das ihr es euch bei den Wachsamen gut gehen lasst!“ Ihre Schultern beben leicht, während ihr langsam Tränen in die Augen steigen. Der junge Halvor steht betreten daneben. „Bin ma hoch zur Feste, schauen ob wir ´n Gästequartier für Mutter kriegen können“, murmelt er und macht sich raschen Schrittes auf den Weg. „Es tut mir Leid, Ana. Weißt doch was für´n Trottel ich sein kann“, klingt es geknickt, in all den Jahren ihres Bundes hatte er sein Weib nie weinen sehen, hilflos steht er nun da und tätschelt unbeholfen ihre Schulter. Er der große Halvor Wolfstänzer, geschlagen von den Tränen einer Frau. „Komm, meine Schöne, lass uns zur Feste gehen und da reden.“ Sie wischt sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen, nickt. Er lächelt sie an, versucht ihr ein Selbiges zu entlocken: „ich bin schon ein Idiot, dich und unsere Kleine jahrelang in Ungewissheit zu lassen. Wie konnte ich vergessen, dass ich das wunderbarsten Weib diesseits und jenseits der Zittergipfel an meiner Seite habe,“ Sie schnieft nochmal, erwiedert dann sein Lächeln:“Eines solltest du auch nicht vergessen, mein lieber Wolfstänzer. Nicht du hast mich zum Weib genommen....ich habe dich erwählt.“ Er nickt leicht, ist sich durchaus der darunter liegenden Drohung dieser Worte bewußt. Er hätte sie ob seines dümmlichen Verhaltens verlieren können:“Ich weiß Ana, ich weiß....“ Seit an Seit gehen sie dann gemeinsam den Weg zur Feste hoch. Die Wolfsglut und der Wolfstänzer. Nach langer Zeit wieder vereint.

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[color=#000066][font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']"Yaklight - Bis(s) zur Morgenfütterung"

Kommentare 4

  • Genug gefaulenzt Männer, Mutti ist wieder im Haus!

    • Und genau so muss das auch! Was wären die Kerle denn ohne ne Frau die ihnen zeigt wos langgeht?

  • Es ist einfach herrlich zu sehen, dass auch andere Kerle so unter dem Pantoffel stehen! :D Herzlich gelacht und mit Genuss gelesen! Dankeschön.