Der erste Ausflug

Teil 1


Am Rande eines breiten Flusses, sieht man des frühen morgens 2 Norn. Eine kleine und einen großen. Die Kleine patscht vergnügt durch das flache Wasser am Rand des Flusses, während der große sich auf einen seitlich liegenden Baum niederlässt. Er schaut der Kleinen zu, wie sie vergnügt umher tollt.



Der Fluss selbst ist an den Rändern nicht sonderlich tief, fällt flach ab. Das Wasser ist klar und frisch, lässt einem fast bis zum Grund blicken. Viele verschiedene Fische sind darin zu erkennen, manche kleiner, manche größer. Links und Rechts neben dem Fluss, zieht sich eher flaches Land mit grünen Wiesen entlang. Teile sind noch Schneebedeckt, doch nahe des Flusses ist jener bereits getaut. Den Rand des Flusses zieren auch diverse Pflänzchen. Über Schilf in den Kurven bis Seerosen in Stillen Ecken. Auch der ein oder andere Baum streckt seine Schützende Krone, über Teile des Flusses. An einem dieser Arme...eine Schaukel. Auch nahe des Flusses, ziehen sich große, dichte Wälder, welche sich zunehmend auflösen, je näher sie dem Fluss kommen. Die Sonne steht bereits hoch am Himmel und kleine Wolken verfeinern das Bild. Abrundet, weht ein laues Windchen durch die Kronen der Bäume und über die flache Gegend. Sanft bewegt sich das Gras, das sachte Rauschen des sich bewegenden Wasser und die zwitschernden Vögel tun den Rest zu einem wahrhaft schönem Schauspiel der Natur.



Während der Norn seiner Kleinen zusieht, setzt er seinen Rucksack ab und lehnt jenen gegen den Baum auf welchem er gerade sitzt. Heraus holt er lediglich zwei schwarze Steine, einige Eimer/Töpfe, Schalen und anderes Kleinkram, finden ihren Platz auf dem Boden. Natürlich sortiert. Will er ja den Überblick behalten. Dann pfeift er die Kleine zu sich.



Du weißt doch sicher, weswegen wir hier sind. Oder?“ Freundlich wie immer, klingt seine dunkle Stimme. Mit aller Ruhe schaut er seine Kleine an und fasst Ihr sanft auf die Schulter. „Na klar weiß ich das. Du wolltest mir zeigen wie man fischt und in der Natur überlebt“ Begeistert klatscht sie in die Hände und strahlt ihn an. „Genau. Du hast es erraten. Sag mal, wie viel weißt du bereits über das Fischen“ Er schaut sie nun neugierig an. „Naja...Fische...leben im Wasser. Und dort kann man sie fangen!“ Sie lacht und deutet dabei Richtung Fluss. „Schon ganz gut.“ Ein Lachen, verkneift er sich. Doch das Schmunzeln bekommt er nicht weg. Der Kleinen wird mit der großen Pranke über den Kopf gewuschelt. „Ich zeig dir heute mal, wie man die Fische fängt. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Manche leicht und manche aber auch etwas komplizierter. Wichtig ist, dass dies zum Überleben in der Natur dient. Also schau gut zu, höre zu und präge es dir gut ein, ja?“ Der Norn erhebt sich dabei und geht vor seiner Tochter in die Hocke. Schaut Ihr in die Augen. „Ja klar Papa. Mach ich doch immer.“ Sie lächelt und würde am liebsten gleich zum Wasser rennen. „Dein immer kenne ich.“ Ihr wird auf die Nase gestupst, welche sie darauf kurz rümpft. „Ich zeige dir heute mal, wie man eine einfache Reuse herstellt. Mit Zeug, was wir hier in der Natur finden.“ Seine Pranke verlässt die Schulter der kleinen und deutet auf die Umgebung. Sein Finger schweift dabei, einmal über Ihre Uferseite. „Klasse Papa!“ Sie scheint sich darüber echt zu freuen und springt schon los in Richtung Wald. „Hey. Nicht so schnell. Ich muss dir doch erst einmal erklären, worin deine Aufgabe besteht.“ Der Norn ruft, von seiner Tochter belustigt, Ihr hinterher. Sie bleibt sofort stehen und wartet auf ihn, dass er aufschließt. „Such und mal einige lange, am besten gerade Äste und bring sie zu meinem Rucksack.“ Damit flitzt die Kleine auch schon los und beginnt, diverse Stöcke und Äste aufzuheben und sie zu Ihrem Vater zu zeigen. „So einen?“ Kommt hin und wieder die Frage von Ihr. „Ja genau. Gut machst du das!“ Mit erfreutem Blick und einem bekräftigendem Nicken, bestätigt er die Fragen seiner Tochter, bis diese genug zusammen hat. „Das hast du wirklich gut gemacht. Nun zu unserem nächsten Schritt. Siehst du diesen Baum dort?“ „Der mit dieser komischen Rinde?“ „Ja genau dieser. Folge mir mal.“ Damit stapft der Norn in die Richtung eben jenen Baumes und bleibt an ihm stehen. Sein Blick fällt zur Tochter. „Die Rinde des Baumes lässt sich gut lösen. Sie ist biegsam und bietet ein guten Ersatz für ein Seil. Oder mehrere. Genau diese Rinde brauchen wir nun.“ Er zückt ein Jagdmesser aus einer kleinen Tasche am Rücken und zeigt der Kleinen, wie man die Rinde vorsichtig entfernt. „Denk dran. Nimm nie zu viel Rinde ab, denn jene ist wie die Haut bei uns Norn. Entfernt man zu viel, dann erkrankt der Baum. Und das wollen wir doch nicht.“ Die Zeit über, wo der Vater es Ihr so ruhig erklärt, nickt die Kleine nur bestätigend. „Ja Papa. Hab's verstanden.“ Kichernd hält sie die Hände auf, damit der Norn die Rinde darin ablegen kann. „So. Auf zurück zum Fluss und zu unseren Sachen.“ Beide laufen los, machen sogar eine Art Wettrennen daraus, was die Kleine natürlich gewinnt. Freudig wischt sie Ihre blonden Strähnchen zurück und grinst. „Erster!“ Der Norn folgt und grinst sie ebenfalls an. „Beim nächsten mal gewinne ich.“ Er wuschelt der Kleinen erneut über den Kopf, scheint dies zu mögen. Dann kniet er sich mitsamt der Materialien hin. „Nun schau zu und lerne. Ich werde es dir erklären und beim nächsten mal, machst du das.“ Ohne Zeit zu verlieren, greift er zu den Ästen, bricht sie auf eine nahezu gleichmäßige Länge. Anschließend stellt er sie wie ein Trichter auf, bindet die Spitze zusammen und flechtet dünne Streifen der Rinde mit einigen dünnen, aber biegsamen Ästen, um die Öffnung herum. Solange, bis das Gebilde stabil steht. Zuletzt werden dickere Streifen grob um die Spitze herumgeflochten, bis sich das Gebilde zu einer Art Korb geformt hatte. „Das befestigen wir jetzt im etwas tieferen Teil des Flusses, wo die Strömung etwas stärker ist.“ Er richtet sich auf und läuft los, die Kleine im Schlepptau. „In welche Richtung kommt die Öffnung Papa?“ Die Kleine fragt neugierig mit großen Augen auf das Meisterwerk des Vaters. „Öffnung entgegen der Strömung. Somit kommen Fische rein, aber meist nicht mehr raus.“ Er schaut nach hinten zu seiner Tochter, bleibt dann stehen. „Bleib mal etwas weg. Will nicht, dass du hier den Halt verlierst.“ Die Tochter nickt verständnisvoll und schaut aus dem seichten Gebiet ihrem Vater zu. Im tieferen Gewässer, wird nun der 'Korb' mit Steinen befestigt und mit dünnen, zusammengeflochteten Fasern der Rinde, zusätzlich gespannt und gesichert. Ein kurzer Test, ob es hält und dann geht es zurück ans Ufer.



Das wird jetzt etwas dauern. Solange können wir zu den nächsten Schritten übergehen, meinst du nicht?“ Er schaut seine Tochter an, geht mit Ihr dann wieder zu der Wiese zurück. „Klar Papa! Was machen wir denn jetzt?“ Neugierig ist sie schon die Kleine. „Nun, errichten wir uns unser Zelt und eine Feuerstelle für die Nacht.



Fortsetzung folgt...

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