Historie des Sterbens: Sturm auf Gandara



Elitegardist Onshuk Bahyrafi war ein stolzer Soldat Kournas unter Kriegsherrin Varesh Ossa. Die verräterischen Sonnenspeere hatten die Häfen mit ihren Landungsbooten und den ersten Verteidigungsring Gandaras im Sturm genommen, nun drängten sie ans nächste Tor der Festungsinsel.
Hinter dem Tor fand sich Onshuk umgeben von seinen Kameraden wieder, in Erwartung auf den Durchbruch der istanischen Feiglinge. Leutnant Kwashuh stand am Ende des zwei Dutzend starken Trupps. Sie würde dafür Sorgen, dass jeder Soldat bis zum letzten Blutstropfen kämpfte.
Es hämmerte gegen das Tor der Mondfeste. Onshuk schnaubte angespannt unter seinem Helm, den Kupferhammer fest umklammert.
„Haltet Eure Stellung!“, brüllte Kwashuh. „Gandara wird niemals fallen! Für KOURNA!“
„KOURNA!!“, stimmte Onshuk lautstark mit seinen Kameraden ein.
Holz splitterte, ein Streithammersporn brach durch das Tor. „Ihr kournischen Hunde!“, brüllte eine Stimme von der anderen Seite. Gurgeln, als ein Speer ihr durch die Öffnung entgegen stach.
Kwashuh hob ihren Schild.
„Stecht sie ab wie Schweine!! Tod den Verrätern!! Für OSSA!!“
„OSSA!!!“
Die Stimmen erfüllten Onshuk mit Blutdurst und unbändigem Kampfeswillen. Kwashuhs Eifer steckte sie alle an.
„Haltet - Eure – Stellung! Heute baden wir in Sonnenspeerblut! KOURNA!!“
„KOURNA!“
Ein brennender Pfeil schoss durch die Öffnung, wurde gestoppt von Kwashuhs Schild. Sie sah daran herab, Zorn erfüllte nun ihre Stimme.
„Bringt mir Kormirs Kopf!! Lass niemanden am Leben!! Für OSSA!!“
„OSSA!!!“
Adrenalin schwemmte durch seine Adern.
„Ersauft die Hure Kormir in ihrem eigenen Blut! Überschwemmt Istans Strände mit ihren Leichen!! KOURNA!“
„KOURNA!“ - dann explodierte das Tor unter Katapultfeuer, Holzsplitter schlitzten zwei Soldaten auf, Staub wirbelte und die Invasoren stürmten unter den Rufen ihrer Anführer voran. Die kournische Phalanx metzelte den ersten Sonnenspeer in Sekunden nieder, der zweite wurde gleich darauf abgestochen. Onshuk erschlug den dritten mit einem Hammerschwung gegen den Helm...nun war es also so weit. Er würde wüten bis die Verräter ins Meer zurückgemetzelt waren. Für eine Sekunde hing sein Blick an den toten Sonnenspeeren, wo das Blut über die weißpolierten Muskelreliefs der Rüstungen lief, die Konturen nachzog...


Wie ein Sandsturm prasselt es plötzlich gegen ihre Helme, geblendet taumelte die erste Reihe zurück, Schilde und Waffen gehoben. Horakhu neben ihm starb, als eine Derwisch ihm den Helm mit der Sense aufriss, gurgelnd kippte er. Der grimmige Blick der Derwisch traf Onshuk, halb verborgen unter der Kapuze. Er holte mit dem Hammer aus.
„Stecht sie ab!!“, brüllte Leutnant Kwashuh. Ihr Speer löste sich und brach durch den Bauch der Derwisch, dann schlug Onshuk schnaufend seinen Streithammer gegen ihren Schädel. Ein Knacken und sie war Geschichte.
„Lasst niemanden am Leben!!“, brüllte Kwashuh wie im Wahn, der Grund der Feste füllte sich mit Toten. Onshuks Hammer schmeckte Istaniblut. Er brach Rücken und Schädel, vernichtete und zermalmte.
Pfeile hagelten und fällten seine Kameraden.
Ein junger Istani schwang seine Axt nach ihm. Onshuk unterbrach ihn mit einem Gegenschlag, keuchend prallte der blutende Sonnenspeer gegen die Mauer, sank nieder. Onshuk hob den Hammer über den Kopf, der Sonnenspeer wandte den Blick ab, hielt schützend die Hände vor sich. Da wurde Onshuk mit einem Mal zurückgerissen. Er ließ den Hammer krachend fallen, starrte in den Speerschaft in seinem Leib, umfasste ihn ungläubig. Der mächtige Wurf hatte seine Rüstung durchdrungen. Er hustete Blut durch das Gitter seines Visieres, sank auf die Knie.
Leutnant Kwashuhs Rufe waren verhallt. Seine Kameraden waren still geworden.
Als Onshuk in den Dreck kippte, erblickte er über sich einen Paragon der Sonnenspeere im Tor. Er stand da wie ein Engel in strahlend weißer Rüstung, ließ sich einen zweiten Speer reichen. Er zog seinem verletzten Kameraden zurück auf die Beine, drückte ihm seine Axt in die Hand.
Onshuk war umgeben von seinen toten und sterbenden Kameraden. Weiße, blutverschmierte Stiefel trampelten über sie hinweg. Das letzte was Onshuk sah war der Paragon, der auf ihn herabblickte. Er trat ihm auf die Brust, riss ihm den Speer aus dem Leib.
Dann wurde es schwarz.

Kommentare 8

  • Ich glaube ja Ovy ist gekauft um Stimmung für das Addon zu machen!

  • Die ganzen Geschichten erwecken in mir wirklich das Bedürfnis mal wieder Guild Wars anzuwerfen und zur Einstimmung auf das Addon durch die Kristallwüste und Elona zu wandern.

    • Wenn man nur die Zeit dafür hätte... .__.
      Am Besten unter Begleitung einer Vorlesung der Geschichten von Ovy. DAS wäre doch was. ;)

    • Zeit ist wirklich ein Faktor der das ganze Vorhaben zunichte macht. Schade eigentlich. Bei der Vorlesung geh ich aber mit. Vielleicht findet sich ja mal wer, der das ganze vertont und auf Youtube hochläd :D.

    • Zur 'Recherche' hab ich die Gandaramission und die Jahaimission nochmal gemacht, ca. 30 Minuten, danach nochmal von Amnoon ins nördlichste Elonagebiet gelaufen (Teleporter!), auch nochmal so 30 Minuten. Und vertonen, gerne, wenn ihr wen findet. x)

  • Mittlerweile bin ich Morgens im Bus total aufgeregt weil ich hoffe das du über Nacht wieder eine Geschichte veröffentlicht haben könntest und diese meine Busfahrt verschönert. Wieder mal sehr gelungen. Ich würde so gerne mal eine romantische Geschichte von dir lesen. Wo ich mich nicht mitten im Krieggetriebe wieder finde....vielleicht unter einem Wasserfall. ♥

    • Ja ich freu mich auch immer wenn man beim Pendeln was von hier zu lesen hat, die Stories haben meistens die richtige Länge.
      Und Romantik, ja...Gut möglich, nur ist es vielleicht nicht das was ihr euch wünscht. x) Auch beim Wasserfall weiß ich noch nicht so recht, aber weiss!