Das schwarze Buch der Lineth Niebelei (1)

Die Gedanken sind frei.


Frei von jeglichen Regeln, Gesetzen oder Vorschriften. Du musst keine Konsequenzen fürchten oder oder auch nur die Wahrscheinlichkeit, das du dich für sie rechtfertigen musst. In einer Umgebung, welche geprägt wird von eben jenen Einschränkungen bleibt einem nur das Denken. Um der flüchtigen Form eines Gedanken eine feste Hülle zu bieten schreibe ich in dieses schwarze Buch..



-Eintrag 1-

Salutiere! Marschiere! Kämpfe!

Der Alltag einer Ministerial Wache ist schwer, das war mir zu jeder Zeit bewusst. Gestehen muss ich jedoch, ich habe nicht damit gerechnet, umgeben von sovielen Menschen mich derart einsam zu fühlen. Wem will man sich auch anvertrauen? Dem Vorgesetzten, der dich Vorwurfsvoll ansieht sobald du einen Fehler machst? Dem Gleichgestellten, der dich am liebsten in der Luft zerreißen würde, weil er ausserhalb des Wachdienstes nicht gleichgestellt ist? Ich kann nichts für meine Abstammung. Ich kann nichts dafür, das die meißten Adligen sich für was besseres halten und somit den Ruf aller durch den Dreck ziehen. Ich habe dich nie wie eine Bürger zweiter Klasse behandelt..


Verschollen ist die einzige Person der ich mein Herz ausschütten konnte, die anderen Interessiert es nicht. Ich leiste meinen Dienst und schweige. Ich schweige darüber, das in meinen Augen vieles falsch läuft. Ich schweige darüber, das ich mich wie eine Maus fühle der man Kunststückchen beibringt, nur damit man diese nutzen kann bis sie das zeitliche Segnet. Wer fragt mich auch danach? Es ist nicht relevant. Ich leiste meinen Dienst aus Überzeugung! Natürlich, auch aus dankbarkeit aber in erster Linie aus Überzeugung! Es gilt das Fundament zu festigen, so das die darauf gebaute Zuflucht der Menschheit ewig bestehen bleibt.


Ich will gutes tun, will meinen Platz in der Gesellschaft finden. Ich möchte Freundschaften schließen und lieben doch weiß ich nicht wie. Liegt es an mir? Bin ich es vielleicht nicht wert? Gerd, einer der Gärtner. Ich bat ihn mal darum mit mir eine Tasse Tee zu trinken, er jedoch bestand darauf seine Arbeit zu erledigen. Ich habe sie tuscheln gehört. "Oh, lass dich bloß nicht darauf ein! Sie will, das du dich in Sicherheit wiegst und dann sticht sie dir in den Hals!" Nein, ich möchte mich Unterhalten! Wieso denkt ihr so von mir? Habe ich denn je Anlass dazu gegeben? Scheinbar ist dem so.. Es schmerzt.


Neulich wäre ich beinahe ertrunken. Habe mich erneut an der Wassermagie versucht, es gelang mir nicht. Ich kann es nicht kontrollieren, zum verzweifeln. Das Hausmädchen Tila hat mich gerade noch aus dem Keller befreien können. War eine menge Arbeit das ganze Wasser dort wieder hinauszubekommen und ihn trocken zu legen. Ich glaube meine Bediensteten sind mir noch immer Böse deswegen. Ich sehe es in ihren Augen, ich höre wie sie hinter meinem Rücken flüstern und sehe ihre Blicke. Es tut weh, ich will nicht das es weh tut.


Ich weiß nicht, wohin mein Weg mich noch führt. Ich weiß nicht einmal, wie ich diese Probleme angehen oder gar lösen sollte. Ich weiß nicht, ob ich jemals Belgleiter finden werde, so das ich diesen Pfad nicht alleine wandern muss. Ich kann nur träumen und stehts daran glauben, das alles einen Sinn hat und sich irgendwann zum Guten wendet.


Solange die Lilien blühen besteht Hoffnung.


gez.
Lineth von Niebelei

Kommentare 1

  • Das kleine schwarze Emobuch...Wenn man ein kleines schwarzes Emobuch führt, sind stets alle andren Schuld, ist doch klar :p


    Ne, also das mit dem Kellerwasser, stelle ich mir unangenehm vor. Erinnert mich an einen Film, von dem ich als Kind die Vorschau gesehen habe, mit irgendwelchen bayrischen Kindern in zulaufendem Keller oder so, hat mich damals schwer beeindruckt.