Von schwindender Dankbarkeit

Von schwindender Dankbarkeit



Blut, braun und getrocknet unter seinen stets kurz gehaltenen Nägeln. Es war eine lästige Arbeit, es mit der feinen Bürste darunter hervor zu schrubben, doch er tat es gründlich, bevor er sich vollständig entkleidete und den Schweiß der Arbeit vom Körper wusch. Den Schweiß und die vielen unterschiedlichen Gerüche, ein jeder für sich schon wahrlich atemberaubend, aber zusammen eine regelrechte olfaktorische Explosion. Nicht im guten Sinne.
Das kleine, stickige Büro kam ihm in den Sinn. Der Mann konnte es nur dort mit sich selbst aushalten, wenn er seinen Geruchssinn schon vor Jahren verloren hatte.
Alexander nahm nachdenklich die neutrale Seife auf.
Wie hatte er das überlebt? Oder anders. Wie hatte er das so lange überleben können? Medizinisch war es nicht zu erklären und von Magie verstand er nichts. Er hatte ihn einen alten, törichten Narren genannt. Würde er irgendwann dafür bezahlen? Alexander nahm es an. In der Situation war er als Arzt gebraucht worden, hatte sich Freiheiten herausnehmen können, die vielleicht nichts mehr zählten, wenn sein Patient erst einmal genesen war. Die Dankbarkeit schwand oft gleichzeitig mit den Beschwerden.
Ghabriels Worte kamen ihm in den Sinn.

Euch ist bewusst, dass ich nun nie mehr werde kündigen können.
Sie beide hatten einen Iorga weinen sehen. Alexanders Bauchgefühl sagte ihm, dass es ihnen noch schlecht bekommen würde.

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