Wintertag II

Ruhig liegt das kleine Zimmer am Rande von Amnoon da, nur hier und da sind die Geräusche der Reitraptoren aus dem Stall mehrere Meter weit weg zu hören, doch mittlerweile nerven sie den Silberschopf schon nicht mehr so sehr, wie am Anfang. Aber er nahm es so, wie es nun mal ist, immerhin hätte es zwar besser, aber auch wesentlich schlechter sein können.
Der Innenraum hier wurde nur von zwei Öllampen erhellt, deren Gläser schon teilweise so sehr von Ruß und einer dünnen, öligen Schicht überzogen sind, dass man die Flamme dahinter nicht mehr richtig erkennt. Doch sie spenden genug Licht, um sehen zu können und mehr brauchte Vaas an diesem Abend nicht. Die vier Wände boten wenig bis kaum Komfort, zwei Kommoden hatten hier drinnen Platz, ein Tisch, ein Stuhl und ein Bett, dass der Nekromant jedoch zur Ablagefläche umfunktioniert hat und dafür quer über die Balken eine Hängematte aufgespannt hat – weniger aus platzsparenden Gründen, als mehr der Tatsache geschuldet, dass er das Gefühl vermisst, was mit dieser einhergeht. Er genießt dass seichte Schunkeln, wenn er sich immer wieder sacht mit dem Fuß an der Wand abstößt, das Gefühl im Bauch eines Schiffes zu sein, wenn er die Augen schließt.
Auch wenn der Geruch von Salzwasser hier kaum mehr vorhanden ist, kein Klackern und Klirren von geladener Fracht erzählt, die an den Wänden und im Laderaum festgezurrt wurden, kein leises Tippeln am Boden die Ratten verrät und der unterschwellige Geruch von Männerschweiß aus dem Mannschaftsquartier ihm in die Nase steigt... so gibt es ihm doch irgendwie etwas Gutes und Vertrautes. Trotz des Schiffbruchs und der Tatsache, dass er fast ertrunken wäre, zieht es ihn innerlich doch wieder zurück an Board des einen Schiffes, dass er irgendwie schon als zweite Heimat betiteln vermag. Aber es gibt hier noch was zu erledigen... und es scheint, als käme er bei seiner Suche nun doch noch endlich ans Ziel.
Jetzt aber liegt er in der leicht hin und her schwingenden Hängematte, schon die zweite oder dritte Buddel Rum in der Linken – als ob es ihn interessieren würde, wie viel er schon getrunken hat - welche ebenso schon beinahe wieder leer ist, und lallt einen alten Seemanns Shanty vor sich hin, den er irgendwann mal von Bill aufgeschnappt hatte und der gerade in seinem Schädel umher dreht wie der ganze Rest des Raumes um ihn.

Kommentare 10

  • Du hast den Teil vergessen in dem LIA DIE VERFLAMMTE TÜR EINTRITT UND SIE SICH BIS ZUR BEWUSSTLOSIGKEIT BESAUFEN!!!! \o/ Vaas is back!

    • VERDAMMT STIMMT!
      Die einzige Sylvari, mit der Vaas sich jemals hemmungslos besaufen würde!!!11elf!

  • Schön, dass der feine Herr ein Einzelzimmer hat während ehrliche Elonier am Markplatz in Zelten hausen! :0
    #rememberdarius

    • Das ist doch Vaas egal, ob die im Zelt hausen müssen, er kann sich halt so nen Zimmer leisten, zur Not mit nicht so ganz ehrlichem Nachdruck :P


      #rememberdarius #neverforget Q_Q

  • Wenn die See einem eben doch im Herzen bleibt... ob man will oder nicht.
    Das ist wie mit schaukeln. Wenn man lange geschaukelt hat, hat man das Gefühl danach noch den ganzen Abend im Bauch - wie eine Schifffahrt. Kann Vaas da gut verstehen.
    Da hat er doch einen ganz gemütlichen Wintertag - mit Rum <3
    Ohne Rum geht eh nix!

    • Ja, der olle Käpitän hat es dann doch geschafft den grummeligen Nekromanten so sehr zu faszinieren, was die See angeht, dass sie tatsächlich einen Platz in seinem verkümmerten Herzen bekommen hat :D


      Aye! Und ohne Rum kein richtiges Piratenfeeling <3 Man muss ja das beste draus machen ^^

  • Hach Ja... Tabitha würde das gleiche tun... also das mit der Hängematte

    • Die hat ganz bestimmt auch ne Hängematte, da wo sie ist :)

  • Love it! <3