Mr. Loverboy oder Leg dich nicht mit der Falschen an

Vorwort:


Eine Geschichte die mir schon eine Weile unter den Nägeln brannte. Nicht mein Bestes, aber es musste sein. Ab und an etwas derbe Sprache, so als Warnung vorweg. Eher eine NPC als eine Charaktergeschichte, auf wenn welche meiner Mädels einen Gastauftritt haben. Nun genug gebrubbelt, ich wünsche trotzdem viel Spaß.



Mr. Loverboy oder Leg dich nicht mit der Falschen an



Als Hakim an diesem Morgen erwachte, wußte er noch nicht das dieser Tag einfach nicht sein Tag werden sollte. Nein, als die Sonne langsam über die Dächer der Stadt am Meer kroch und die Gassen begannen sich langsam mit Leben zu füllen, da wäre er nie auf die Idee gekommen was für ein Tag ihn erwarten würde. Die ersten Händler begannen ihre Stände auf der breiten Hauptstraße zu eröffnen, die Landarbeiter machten sich auf zu den außerhalbliegenden Felder um ihr Tagewerk zu verrichten und auch er musste sich an die Arbeit machen. Der Boss erwartete eine Lieferung. Bald. Und was man nicht tun sollte, war den Boss warten zu lassen. Er war eh schon im Verzug, Hakim strich durch die Straßen und Gassen, sein geübter Blick schweifte suchend umher. Viele Fremde waren in den letzten Tagen angelandet, mit großen und kleinen Schiffen über das Meer gereist um hier welchem Tun auch immer nachzugehen. Gerüchte trieben umher von gefallenen Göttern und Unterstützung im Kampf gegen König Joko. Das alles interessierte ihn aber nicht. Ihn interessierte nur was die Schiffe brachten: Frische Ware für den Boss. Sein Blick fiel auf eine dunkelhäutige gerüstete Frau. Der Kleidung nach zu urteilen wohl eine dieser Möchtegern-Abenteurerinnen die dieser Tage in der Stadt einfielen wie Fliegen auf ein Stück Aas, prunkvoll aber unpraktisch gekleidet, bläuäugig und unbedarf was das richtige Leben bereit hielt. Leichte Beute. Er setzte sein charmantestes Lächeln auf (zumindest glaubte er fest daran das es charmant war), strich sich mit einer lässigen Geste das Haar zurück und ging auf sie zu. „Halloho, du Wüstenschönheit, na wo hast du nur mein ganzes Leben lang gesteckt?“ Sie sah ihn nur kühl aus goldenen Augen an, verunsichert begann sein Lächeln leicht zu zittern, schnell hatte er sich aber wieder unter Kontrolle als Profi der er war. „Eh, nun sag schon. Wo kommst du her? Von hier kannst du nicht sein, so eine Geschenk Lyssas wäre mir bestimmt aufgefallen.“ Weiter grinste er sie an. Ihr Blick wurde derweil Eis. „Da her wo ich dich gleich hinschicken werde. Aus der Wüste. Und jetzt verpiss dich.“ Damit wandte sie sich zum gehen. Hakims Lächeln gefror, das hatte er sich deutlich einfacher vorgestellt. Raschen Schrittes folgte er ihr, packte sie am Arm und riss sie grob zurück: „Hey, kein Grund zickig zu werden, ich will dich doch nur kennen lernen!“ Mit einem wütenden Schnauben wirbelte die Frau herum, zog einen Dolch aus einer Scheide welche sie an der Hüfte trag und hielt ihm diesen an die Kehle, während sie ihr Gesicht nahe an seines brachte: „Ich dich aber nicht, Typen wie du sind mir echt zuwider. Und jetzt nochmal: VER-PISS DICH!“ Sein Atem ging flach, entgeistert starrte er ihr in die vor Wut funkelnden Augen. Damit hatte er nun tatsächlich nicht gerechnet. Beschwichtigend hob er die Hände und bewegte sich langsam einige Schritte rückwärts fort von dieser Wahnsinnigen und ihrem Dolch. „Okay, okay bin ja schon weg, bin ja schon weg,“ damit drehte er sich um und suchte das Weite. Er wurde langsamer als er der Meinung war genug Raum zwischen sich und seinem nun wohl nicht mehr potentiellen Opfer gebracht zu haben. Mit der Linken strich er sich über die Kehle, so als würde er immer noch die Klinge des Dolches dort verspüren. „Was war denn das für eine Irre....blöde Kuh“, murmelnd setzte er genervt seine Suche fort, immer darauf hoffend dem verrückten Weib nicht wider über den Weg zu laufen.


Einige Zeit später erspähte er ein neues Ziel. Der wüstenuntypischen Kleidung nach zu urteilen wohl eines dieser Stadtfräuleins die über das Meer gekommen waren. Er grinste. Leichtes Spiel, die waren doch keiner Avance abgeneigt. Anscheind hatte sie sich verlaufen, das arme kleine Haserl, wanderte sie doch schüchtern und sich immer wieder umblickend durch die Gassen. Zeit für Hakim als rettender Prinz auf weißem Raptor in Erscheinung zu treten. Nur halt ohne Raptor. Flux holte er zu uhr auf, lief dann neben ihr her: „Na, verlaufen?“ Wieder kam seine Lächeln um Einsatz. Sie aber warf ihm nur einen flüchtigen Blick zu unergründlichen von einer goldenen Brille umrahmten Augen zu: „Nein, danke der Nachfrage!“ Unbeirrt setzte sie ihren Weg fort, Hakim hielt neben ihr her; „Hmmm aber ich finde du siehst aus als würdest du was suchen, lass mich dir doch helfen, ja?“ mit einem Augenzwingern lies er seine Hand auf ihren Hintern klatschen. Als nächstes fand er sich auf dem Boden sitzen wieder, während vor seinen Augen bunte Sterne tanzten. Benommen blickte er zu der Frau auf die ihn gerade mitten ins Gesicht geboxt hatte: „Wow, was für Reflexe“, nuschelte er und betastete vorsichtig seine Nase aus welcher Blut quoll und die immer dicker wurde. Die Alte hatte ihm die Nase gebrochen, verdammt. So würde er die nächsten Tage nicht arbeiten können. Unheilvoll ragte die Verursacherin über ihm auf „Wage es nicht noch einmal mich anzufassen, Perversling!“ Seltsame verästelte Linien begannen sich um ihre Augen zu bilden. Er fühlte ein unangenehmes zupfen an dem Blut was weiter aus seiner Nase floß. „Oh, scheiße. Ne Nekromantin“, stöhnte er gequält. Und dazu wohl eine die ihre beschissene Magie nicht mal richtig unter Kontrolle halten konnte, wenn er das richtig interpretierte. „Gut erkannt mein >Freund<“, erwiederte sie mit einem drohenden Unterton in der Stimme, „versuch noch mal so ein Ding und ich reiß dir die Eier ab und reanimier sie als winzig kleine Fleischdiener die ich dir in deinen Hals kriechen lasse, auf das du daran ersticken mögest!“ Die Hand mit der sie ihn niedergestreckt hatte, immernoch zu Faust geballte, drehte sie sich um und rauschte in das Gewirr der Gassen davon.


Die Sonne versank langsam am Horizont, die Händler begannen nach und nach ihre Stände abzubauen, die Arbeiter kehrten von den Feldern heim. Hakim saß am Hafen, ein kühlendes Stück Aloe vorischt auf seine demolierte Nase haltend. Den ganzen Tag hatte er keinen Erfolg mehr gehabt. Natürlich nicht. Dieses Nekromantenweib hatte ihm ja auch sein einziges Kapital genommen. Das Einzige worauf er such bei seinem Job verlassen konnte war sein Charme und sein gutes Aussehen, nur Letzteres war derzeit eher nicht vorhanden. Er knurrte. Der Boss würde wütend sein. Verdammt wütend. IchwerfdichdenSandhaienzumfrasßvorwütend. Er musste liefern. Egal was. Unruhig wanderte sein Blick über den Hafenkai. Ihm war gerade alles selbst und wenn es eine alte Oma mit Hängebrüsten war. Sein Bick verharrte auf einer Gestalt die gerade ein Schiff verließ, welches vor kurzem angelegt hatte. Er legte den Kopf schräg. Könnte eine Frau sein. Oder ein sehr weibischer Kerl. Was hatte er jetzt noch groß zu verlieren. Er seufzte, erhob sich und ging auf die Person zu. „Hey, du!“ Sie blieb stehen. So von der Nähe betrachtet war sich Hakim doch recht sicher es mit einer Frau zu tun zu haben, schwach war sowas wie Brüste unter der Kleidung auszumachen. Auf ihrer Schulter hockte ein weißer Rabe der den Mann der da ankam misstrauisch beäugte. „Ehm, du scheinst neu hier zu sein“, unsicher blickte er zwischen der Frau, die in Ausdruckslos ansah und dem misstrauischen Raben hin und her. „Lust auf 'nen Kaffee? Hier gib es in der Nähe 'ne echt gute Bar und...“ er verstummte als sie keine Anstalten machte zu antworten und ihn nur schweigend ansah. „Eh, weißte was...vergiss es...“ Hakim winkte ab und ging. Er hatte genug für heute, er würde einfach abhauen, dahin wo der Boss ihn niemals finden würde. Vielleicht fuhr morgen früh eines der Schiffe wieder Richtung Heimathafen, dann war er weg eher der Boss überhaupt bemerken würde das er nicht geliefert hatte. Selbstzufrieden über seinen genialen Plan grinsend machte er sich auf zu seiner Wohnstatt, die nicht mehr lange seine Wohnstatt sein würde wie er mit einem leichten Anflug von Wehmut feststellte, um seine Sachen zu holen. Ein lustiges Liedchen pfeifend wanderte er beschwingt durch die schon im dunklen liegenden schmalen Gassen. Natürlich schmerzte ihn der Gedanke seine Heimat zu verlassen, aber was tat man nicht alles um am Leben zu bleiben? Plötzlich überkam ihn das ungute Gefühl beobachtet zu werden. Seine Schritte verlangsamten sich, sein Blick suchte die Schatten der Gasse ab. „Einbildung“, brummte er, zuckte mit den Achseln und wollte sich gerade wieder in Bewegung setzten als sich eine schwere Hand aus der Dunkelheit auf seine Schulter legte. „Hey, Hakim“. Hakim erstarrte. Nein, nein, nein. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein. Mühsam versuchte er ruhig zu bleiben, die aufsteigende Panik zu unterdrücken. „Heeeeey, Bash. Lange nicht gesehen, was macht die Kunst?“ Kopfschüttelnd trat ein riesenhafter, muskelbepackter Kerl aus den Schatten. „Hakim, hakim, Hakim. Der Boss ist gar nicht glücklich“, begann er in einem tadelnden Tonfall,“keine Mädchen, seit zwei Wochen.“ „Ich...ich arbeite dran, ehrlich. Richte es ihm bitte aus von mir, ja?“ Er versuchte seine Nervosität zu unterdrücken. Bash seufzte: „Nein, das wirst du ihm schon selber sagen. Er will dich sehen. Jetzt.“ Hakim schluckte. Das wars. Aus. Vorbei. Wenn der Boss seine rechte Hand schicke war alles zu spät. Mit hängendem Kopf lies er sich von Bash sanft durch die Gassen schieben. Nein. Heute war wirklich nicht sein Tag.

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[color=#000066][font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']"Yaklight - Bis(s) zur Morgenfütterung"

Kommentare 6

  • Oh je oh je.
    Er sollte sich wirklich eine andere Arbeit suchen!

  • Der Titel erinnert an eine US RomCom, aber es verläuft dann doch bisschen anders aus. xD

    • Bin schlecht in Titel geben und ja mir war klar das man da auf was anderes schließen könnte. Also okay, irgendwo war es schon Absicht ^^.

    • Loverboy klingt halt auch echt harmlos und ist zugleich ein übelster Euphemismus. :O

    • Korrekt, wie gesagt Absicht :) mit dem Typen braucht auch keiner Mitleid haben.