Vatar, lies das gefälligst und schreib es weiter!

"HierTiteleinfügendenichnochnichthabeweilichdashiergeradegeschriebenhabeweilmirlangweiligwar"





Mit einem lautem Knall stieß eine Windböe dieses nicht enden wollenden Gewitters die Bürotür hinter mir zu -das morsche Holz und die mitgenommenen Angeln ächzten nicht gerade vertrauenserweckend-, kaum hatte ich mich nach draußen begeben.
Die nächtliche Herbskälte schlug mir unbarmherzig entgegen, ein kurzer Griff an den Kragenmantel und das Leder sollte wenigstens den Wind von meinem Nacken fernhalten.
Wieder einmal hatte mich der Fall tief bis in die Nacht hinein beschäftigt und so durfte ich meinen Heimweg durch die Dunkelheit antreten...nicht das mir diese unangenehm wäre, ganz im Gegenteil.


Sobald die Dunkelheit Löwenstein verschluckt, reißt sie den ganzen Dreck dieser Stadt mit sich.
Raub. Gewalt. Mord. Sünde. Verlorene Liebe.
Gestern habe ich von einem Kollegen gehört das eine Gruppe Piraten einen kleinen Pimpf aufknüpfte und an ihrem Schiff zur Schau stellt weil er bei ihnen etwas stahl.


...soll die Dunkelheit sie alle fortspühlen, ihren Mantel der Verborgenheit auf alles hier jeden.
Dann verschwindet der ganze Dreck zwar nicht...aber man sieht ihn nicht mehr.
Immerhin vergraben wir auch unsere Leichen damit wir sie nicht verwesen sehen, oder?


Mit mechanischem Ächzen drehte sich der Schlüssel im Schloss und wanderte danach in meine Manteltasche. Auch wenn das wohl niemanden daran hindern würde die Tür einfach einzutreten, so gab es mir doch ein gewisses Gefühl der Sicherheit wenn ich Abend für Abend die Detektei abschließe und sie Morgen für Morgen wieder aufschließe.
Gewohnte Rituale erleichtern das Leben in einer Zeit die zu viele Veränderungen mit sich bringt, die zu viel, zu schnell sein wollte und dabei sich selbst verlor.
Sich selbst und alle die in ihr lebten.
Dieste Stadt wird zerstört und wieder aufgebaut, Krieg, Elend, Hoffnung, Zusammenhalt, Streit, Verrat, Intrigen, Erholung, Wachstum, Wahnsinn, Drachen, Götter, Dämonen, Untote...was sollte noch kommen? Ich wusste es nicht und es war mir auch egal...ich wollte nie etwas davon wissen.


Ich wollte nur meine Ruhe.


...aber so laufen die Dinge nicht.



Während ich durch die Straßen dieser Stadt zog, diesem Juwel der Meere und Symbol der Völker. Sah ich wie sich vier Matrosen prügelten, zwei Charr einen Menschen vom Steg schmissen dessen Kopf recht seltsam verdreht war, sich ein Löwengardist schmieren ließ um wegzusehen und musste zweimal meine Pistole gegen Räuber erheben...das alles auf den fünfzehn Minuten Fußweg zwischen der Detektei und meiner Wohnung.


Der Erste lauerte mir unter der Hängebrücke neben der Hafenstraße auf, sprang aus dem Schatten und verlangte mein Silber, floh aber direkt als ich ihn fragte ob es auch Blei tun würde und er meinen Lauf zwischen seinen Augen hatte.


Der Zweite besaß ernsthaft die Idiotie mit seinem Messer nach mir stechen zu wollen.
Nunja.
Wird er in Zukunft nichtmehr versuchen.


Auf der Hälfte des Weges bekam ich die ersten Regentropfen ab.
Der sich durch die hinabdrückenden Wolken bereits seit Stunden selbst ankündigende Regen begann nieder zu prasseln und sorgte für ein wenig mehr Sauberkeit in den Gassen, spühlte den Dreck der Bewohner den Weg entlang Richtung Meer und nahm dabei auch direkt ein paar Ratten, Versager und Schnapsleichen mit.


Selbst wenn Dunkelheit und Regen hier wochenlang gemeinsam schufften würden, die Dunkelheit verbergen was sie nur könnte und der Regen alles hinfortspühlen sollte, so würde immernoch genügend Abschaum in den Eingeweiden dieser verrotenden Stadt übrig bleiben, um sie beim nächsten Sonnenstrahl wieder zu vergiften.
Nein, Löwenstein war schon lange verloren. Gestürzt durch die eigenen Bewohner, vertane Chancen und zu viele Versprechungen.
Diejenigen die daran zerbrachen sind geflüchtet oder starben, diejenigen die immernoch hier sind...können wohl nirgendswo anders mehr hin.


Verlorene Seelen.


Ich zog meinen braunen Ledermantel enger an meinen Leib und schob mir den abgewetzen Hut tiefer ins Gesicht, viel Zeit hatte ich nicht bis mein Anzug darunter nass werden würde, und den müsste ich morgen eigentlich wieder anziehen.
Schritte zogen eilig durch die Gassen, ein paar Jungen die nach Lagerarbeitern aussahen rannten an mir vorbei und schmissen sich Worte in einer Sprache die ich noch nie gehört hatte an den Kopf, wahrscheinlich waren sie ebenso auf der Flucht vor dem teuflischem Nass wie ich.


Zügig trugen mich meine Stiefel durch die Nacht und den Regen und keine zehn Minuten später erreichte ich meine Wohnungstür, das erste was mir direkt auffiel war das wohlig warme Licht im inneren meiner Wohnung welches durch das Milchglasfenster der Tür nach Draußen drang.
Ein flüchtiges Lächeln begann sich auf meine Lippen zu legen, wurde allerdings abrupt von dem Gedanken beendet das ich das Licht definitiv geloschen hatte.


Meine Rechte bewegte sich zur Türklinke, die Linke griff langsam nach der Pistole im Mantel und während ich gerade noch darüber nachdachte ob mein Schießpulver wohl nass geworden wäre, schwang die Tür auf.


Ein bulliger Norn präsentierte sich im Eingang, Oberarme wie Eichen, Körper wie ein Bär und die Größe einer Galeone.
Seine lang herabfallenden, roten Haare und der glasig-grüne Blick verrieten mir auch im halbdunklem Kerzenschein der von drinnen zu uns drang wer hier vor mir stand.


"Detective." seine tiefe, grollende Stimme schien meinen Magen zum vibrieren zu bringen, auch wenn keine Drohung in dem Wort lag, so war sofort klar wer hier das Sagen hatte, Pistole hin oder her. Er streckte mir die linke Pranke hin, der Ärmel seiner schwarzen Lederklamotten rückte dabei ein Stück zurück und gab einen Wimpernschlag lang verräterisch schimmerndes Metall darunter hervor.


"Frank...was fürt mich zu der Ehre? Will irgendjemand Gold von mir? Habe ich jemandem angeblich irgendetwas Gestohlen? Diamanten? Erbschaften? Die Unschuld?


Seine roten Zotteln flogen wild umher als er seinen Kopf schüttelte und mit einer kurzen Geste über seine Schulter in meine Wohnung hinein deutete.


"Der Boss will mit dir reden. Er ist hier."


Resignierend ließ ich die Pistole wieder in meinen Mantel gleiten und nahm meinen Hut ab.
Ein beschissener Fall, kranke Angestellte, zwei Überfälle, Regen, Wind und ein Bandenboss in meiner Wohnung.
Nicht gerade der beste Tag meiner Laufbahn...aber wohl auch nicht der Schlimmste.


Dem Fingerdeut folgend trat ich ein und vernahm sogleich das typische Zigarrenaroma, gepaart mit brennendem Holz meines Kamines vor dem gerade ein Mann stand.


Ich musst nicht lange überlegen wer das war.


"Mr. Vatar. Wie kann ich ihnen behilflich sein?"





Ich hasse Dienstage.

Kommentare 8

  • Bitte von Vatar in seiner Noirstimme vertonen lassen kthxbye!

    • Ich setze mit Lia und unseren Producern zusammen und verwirklichen das.

  • Für alle Rechtschreibfehler, übernehme ich natürlich volle Verantwortung!
    Das Erpeln(tm) war es wert.


    Und Ich mag die Geschichte :D

  • Ach Vatar! Ich hab Vater gelesen und war dezent verwirrt *g*

  • VULGRIM KOMMT ZURÜCK?!?!?!? JAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHAHAHAHHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA <3

    • Vulgrim ist eigentlich schon immer da gewesen, du hast ihn nur nicht wegen seiner Tolligkeit bemerkt.

  • *Es ist bald 8 Uhr morgens* *Captn Vatarski bei der Arbeit* *Ließt das hier* *Vermutet eine verborgene Botschaft um arglose Bürger des Imperiums zum Chaos zu konvertieren* *Findet aber nichts und wird vermutlich dazu eine Fortsetzung schreiben sobald der Imperator oder Vulgrim zurück kommt*

  • Top Titel, gefällt! :D