Dort wo alles begann



"Träume ich eigentlich?" fragte das Blondchen und lachte herrlich losgelöst auf. "Graham Turpin. Fischer oder Edelmann - bist du auch wirklich nicht auf den Kopf gefallen vorhin?" Sie kam einen Schritt auf ihn zu und ihre blauen Äuglein glitzerten herausfordernd als sie ihm die nächste Frage stellte, die Mundwinkel schelmisch hinaufgezogen: "Ich lasse den Badezuber voll und steige mit dir hinein… Das löst den Splitter und säubert die Schürfwunde. Was sagst du dazu?" Graham sah im nächsten Moment, einen Augenblick lang drein, als schwelle seine Zunge gerade auf das dreifache an und verschloss ihm seinen Hals und seine Luftröhre gleichermaßen. Nach einigen Augenblicken, in denen sie ihn so mustern durfte, entspannten sich seine Züge als er die Szene wohl vor seinem inneren Auge sah. „I-ich stoße dich nicht aus dem Zuber, Minna." hauchte er leis und fasste ihre Hände, legte seinen Blick in den ihren. "Wenn du das wirklich möchtest?" flüstert er und schenkt ihr ein Lächeln. Sie schnalzte mit ihrer locker sitzenden Zunge und schüttelte den Kopf. „Es wird langsam spät, Mister Turpin. Ehe Ihr Euch verseht, bin ich wieder Küchenmagd und ihr sitzt hier mit einem Schuh von mir in Eurer Hand. Und der Zauber ist vorüber!“ Sie sah sich nach der imaginären Kürbiskutsche um und landete mit dem Blick doch nur prüfend auf ihrem Schuhwerk. Das Kleid saß wieder, war nur dreckig und die blonde Frau an seiner Seite, lächelte etwas matter, jedoch glücklich: „Gehen wir nach Hause.“

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Die Nacht umarmte das Salma-Viertel, sie aber hatte das Haus gefunden in dem wieder Licht brannte. Ihre Hand legte sie auf eine der Steinsäulen, stützte sich selbst damit, um nicht umzufallen. Die Stelle war so kalt und rau, fast wie das Gefühl, dass sich in ihr ausbreitete je länger sie auf die schwere Holztür hinter dem Zaun, hinter dem vernachlässigten Vorgarten sah. Minnas blasses Violett wanderte die Hausfassade entlang nach oben zu dem Fenster, an dem er oft gestanden ist und sie nahm einen tiefen Schluck aus der Rumflasche. „Willkommen daheim, Graham Turpin.“ murmelte sie leise.

Kommentare 7

  • Sie tut mir leid. Ich bin aber auch immer für Happy Ends und irgendwie hab ich dsa Gefühl... hier gibt es keins.

  • Ach, immer diese Beziehungskisten.. *seufz* Verstehst du jetzt, warum Grom lieber auf dem Schlachtfeld daheim ist und Alexa schön im Schatten herumwuselt :D? Aber auch ein schöner Schreibstil, kurz und knackig, auch wenn ich die Hintergründe kaum kenne :)

    • *lach* Lass mir mein Romantik-Schnulzen-Drama-RP! - Die Hintergründe kennen und verstehen auch nur die wenigsten. Aber im Grunde ist es die klassische Geschichte. ;)

    • Die Anspielungen waren nicht zu überlesen :D

  • Er hatte noch nie ein Gespühr für das richtige Timing. Wäre es anders, hätte er vom Fenster aus ihren Blick erwiedert... wobei... vielleicht... tritt er ja noch ans Fenster.
    Ein schöner Rückblick, wenngleich mir das Ende nicht gefällt, aber das liegt auf keinen Fall an deinem Schreibstil, den ich sehr mag.

    • Ich habe es etwas angepasst. Vielleicht gefällt es dir nun besser. <3

    • Es hat noch einmal deutlich gewonnen. Oder um es mit Spocks Worten zu sagen: "Ich glaube gern an die Chance einer Möglichkeit." <3