Morgenmoment

Er neigte sich hinab.
Der Blick, selbst noch müde und von letzten Traum immernoch leicht verklärt, gerichtet auf den Jungen vor sich.
Klein die Hände. Finger welche sich strecken und wieder schließen, ebenso klein. Und doch halten sie die ganze Welt. Seine Welt. Ein Lächeln auf den Lippen. Erzeugt von Glück. Dankbarkeit. Wünschen. Hoffnung. Zu viel Liebe für ein einziges Kinderbett. Der Blick des Löwensteiners gleitet gen Seite, als es an seinem Hosenbein zuppelt. Wilde, dunkle Locken. Strahlende Kinderaugen. Leises Gähnen. Rosalie auf den Arm genommen betrachten Luc und die nun große Schwester die kleine Welt vor sich im Bettchen.
Es interessiert ihn nicht. Die Dürre. Die Sorgen Fremder. Früher war das anders. Doch nun war nur noch das wichtig was in seiner Reichweite war. Andre, Rosalie und Arla. Er hatte früher viel gegeben, fast sein Leben gar und bekam nun so viel Leben zurück. Andre schnaufte im Bettchen aus und lies Rosalie mit dieser Geste leise kichern.
Wer sollte ihm verübeln das all dies hier nun wichtiger war?

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