Ein Ende, ein Anfang

Vorwort:


Ein bisschen was aus der Vergangenheit von Valkea (auch wenn ich irgendwie schon ein Weilchen nimmer zum Rpen komme, die Zeit die Zeit, ich versuchs aber demnächst mal wieder, ganz sicher). Schwirrte mal wieder schon länger im Kopf rum, aber auch hier die Zeit die Zeit. Ich wünsche auf jeden Fall zumindest ein klein wenig Spaß und Unterhaltung beim lesen dieses kurzen Textchens.



Ein Ende, ein Anfang



Mühsam kämpfte sie sich durch eisigen Wind und tanzenden Schnee den schmalen Pfad entlang des Berghanges hinauf der sie zu dem kleinen Zelt ihres Großvaters führen würde, welches sich den Unbilden den Natur trotzend auf einem Plateau befand. Schon von weitem konnte sie schwach den Schein eines Feuers durch das Schneegestöber sehen, der Besuchern den Weg wies. Sie hinterfragte nicht, wieso die Flammen bei diesem Wetter kraftvoll und hell brannten, ihre Mutmaßung hierzu war seit Kindertagen das es sich um ein magisches Feuer handeln musste. Sie seufzte leise als sie die letzten Schritte auf das Zelt zuging. Lange schon war sie nicht mehr hier gewesen. Als sie knapp vor dem kleinen Konstrukt aus dicken Häuten und hölzernen Streben stand, wurde auch schon das Fell das den Eingang des Zeltes verdeckte zurück geschlagen. Ein selbst für die Verhältnisse ihres Volkes sehr alter Norn blickte ihr aus unter buschigen Augenbrauen liegenden hellgrauen Augen entgegen, welche von tiefen, runzeligen Falten umrahmt wurden. Langes schneeweißes Haupthaar und ein ebensolcher Bart der ihm fast bis auf den Bauchnabel fiel, rundeten das Bild ihres Großvaters ab. Er lächelte als er sie erblickte: „Komm rasch rein Kind, ich habe dich erwartet.“ „Du hast ja auch nach mir schicken lassen,“ erwiderte sie sanft als sie an ihm vorbei das niedrige, doch erstaunlich geräumige, Zelt betrat.“Ich war erstaunt deinen Botenraben zu sehen, lange habe ich nichts von dir gehört, was kann es so Dringendes geben, das du mich zu dir rufen lässt?“ Der Alte lies das Fell wieder vor den Eingang fallen, schloss so das draußen tobende Unwetter aus. Mit einem Schlag befand sich das Zelt in diffusem Zwielicht. „Es ist Zeit,“ brummte er nur, lies sich auf seine aus weichen Fellen bestehende Schlafstatt fallen und wies sie mit einem Fingerzeig an sich im gegenüber auf einem dicken Schaffell nieder zu lassen. Sie tat wie ihr geheißen, setzte sich auf das Fell und sah ihn leicht zweifelnd an: „Jetzt schon?“ Ein heiseres Lachen erklang: „Schon sagt sie. Kind, die Antwort wäre nicht jetzt schon sondern jetzt erst. Deine Ausbildung hätte schon vor Jahren beendet werden sollen. Los, sing mir ein Lied vor.“ „Ein Lied? Nun, wie du wünschst.“ Unsicher begann sie mit klarer Stimme eine Melodie zu intonieren, es war ein trauriges Stück welches sie sich ausgesucht hatte, es handelte von einem Helden der das wichtigste Verlor und....“Nein, nein, nein!“ unterbrach er sich unwirsch: „Nicht einer deiner Grabgesänge. Das ist ja deprimierend. Sing mir was fröhliches! Sing mir das Lied vom lustigen Charr! Du weißt schon, das was ich dir damals immer vorgesungen habe als du mir gerade so bis zum Knie gingst“, ein leises, gackerndes Kichern erklang, „Weißt du wo ich das gelernt habe? Einmal vor vielen, vielen Jahren, da war an dich noch gar nicht zu denken, zog ich durch die Wälder und traf dort auf eine patrouillierende Charrherde. Erst habe ich mich mit ihnen geprügelt und dann....“ „...und dann hast du mit ihnen als die Fronten geklärt waren freundschaftlich verbunden den Abend und die Nacht am Lagerfeuer verbracht, wo sie dir dieses Lied beibrachten, „ unterbrach sie ihn schmunzelnd. Wie oft sie diese Geschichte schon gehört hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen fing sie an das Lied anzustimmen. Es war ein verrückte Lied von einem betrunkenen Charr der allerhand Unsinn machte und seinen Kriegstrupp in die ein oder andere für vermutlich nur Charr peinliche Situation brachte. Als das Lied endete, blickte sie zu dem Alten hinüber: „Großvater?“ flüsterte sie leise, „Großvater? Hat es dir gefallen?“ Doch sie erhielt keine Antwort. Langsam kniete sie sich neben ihn. Friedlich lag er da , als würde er schlafen, doch sie wusste es besser. Sie prüfte Atem und Puls, erhob sich dann und verließ das Zelt. Der Schneesturm war vorüber, die Schneedecke funkelte in der Sonne wie tausende Diamanten. Das ewige Feuer war erloschen. Sie atmete tief durch. Dies war nun der letzte und wichtigste Schritt ihrer Ausbildung. Leise begann sie zu singen, die Geister der Wildnis anzurufen. Sie sang und sang, bat darum das die Geister die Seele des Verstorbenen zu sich holen würden. Sie Sonne begann bereits unter zu gehen, als sich auf dem Plateau Nebelschwaden zusammen zogen. Aus dem Nebel formten sich vier Gestalten. Wolf, Rabe, Schneeleopardin und Bärin. Sie verstummte, schlug die Augen nieder und verneigte sich vor den Schemen. „Bruder Wolf, Vater Rabe, Schwester Schneeleopardin, Mutter Bärin. Bitte geleitet diese Seele, die euch immer treu gedient hat, sicher in die Nebel.“ Sie hob ihren Blick, und sah wie die Nebelgeschöpfe sich nun vor ihr verneigten. Sie hatten ihr Bitten erhört. „Ich danke euch“, flüsterte sie leise, als die Gestalten langsam begannen zu verblassen. Ihre Ausbildung war beendet. Morgen würde sie zurück zum Dorf gehen, die Totenfeier vorbereiten lassen, heute Nacht aber würde sie Wacht bei ihrem Großvater, ihrem Lehrmeister, halten.
Seine Reise war nun zu Ende.
Ihre hatte gerade erst begonnen.

[align=center]
[align=center]


[color=#000066][font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']"Yaklight - Bis(s) zur Morgenfütterung"

Kommentare 1