Prinzessin Henni

Ihre feinen Brauen hatten sich in purer Anstrengung zusammen gezogen.
Immer wieder wurden die Lippen schmal, dann zwang sich die Zungenspitze erneut hervor und wurde doch wieder durch das Zusammenpressen der Lippen zurück gedrängt. Es ratterte in ihrem Kopf. Lucius wusste das die Idee sie wählen zu lassen mit zu seinen besten Ideen aller Zeiten gehören würde.
Rosalie murrte und murmelte in ihrer Verzweiflung vor sich hin. Das kleine Mädchen trat von einem Bein auf das andere und löste sich schließlich vom Hühnerstall.
"Papa? Ich weiß es nicht....", gestand sie ihre Verzweiflung ein.
"Klar weißt du es", sprach Lucius sanft. Er schob den Kinderwagen in welchem Andre friedlich schlummerte sanft ein Stück vor, zog ihn zurück und schob ihn wieder an. Das Schaukeln hatte den Jungen schnell einschlafen lassen. Einzig das dunkle Haare des Buben lugte unter der dicken Decke hervor, welche den kleinen Körper vor der Kälte schützte. Rosalie nuckelte nachdenklich an ihrem Handschuhe herum, wobei es eher ein frustriertes Kauen war. Das Mädchen spähte zu den Hennen hinüber und trat dann doch wieder ans Gitter heran. Sie drückt ihr Gesicht so dicht an das Eisennetz das ihre Nase bereits auf der anderen Seite des Zaunes war.
"Ich mag die Weiße", sagte sie leise. Das weiße Huhn hockte auf einer Stange und hatte die Federn geplustert. Sie sah aus wie ein Schneeball mit Schnabel.
"Bist du dir sicher?", fragte Lucius nach. Er kannte seine Tochter und wusste das sie niedliche Tiere mochte, aber das Tier war ja nicht für sie.
"Hmm.... hmm... Aber Groggy frisst sie nicht auf, ja?" Rosalie blickte zu ihrem Vater hinauf und echte Sorge spiegelte sich im Gesicht des Mädchens wieder. Lucius schmunzelte und schüttelte den Kopf.
"Ich glaube Groggy mag Geflügel nicht so gerne. Außerdem kommt die Henne auf die Terasse, in ihren eigenen Stall." Lucius Lächeln wurde breiter als Rosalie sogleich erleichtert ausschnaubte und sich sogar mit dem Handschuh über die Stirn fuhr.
"Sonst müsste ich Groggy schimpfen! Aber dann ist gut. Aber Papa, guck mal! Da hinten ist eine Kleine!" Rosalie hüpfte um den Stall herum auf die andere Seite und ging da in die Hocke. In einer kleinen Kuhle im Sandboden kauerte eine kleine Henne und kniff die Augen zusammen. Die Henne hatte auf dem Kopf eine einzelne Feder die nach oben stand. Im dunkelbraunen Federkleid stachen hier und da kleine helle Farbtupfer hervor abgerundet durch den leicht rosafarbenen Kamm und den Knopfaugen. Das Tier gurrte Rosalie entgegen, welche die Henne förmlich anhimmelte. "Papa! Jetzt guck! Guck doch!"
Lucius schob den Kinderwagen um den Stall herum und winkte den Bauern heran.
"Wir nehmen diese."
"Ihr Name ist Prinzessin Henni!", krächte Rosalie den beiden Männern entgegen, welche auflachten und den Handel besiegelten.

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