✬ Das Licht in der Tiefe ✬

Charakter: ★ Riotea

Korallen in hellen Farben, das unwirklich Schimmern des Lichts, das durch die Wellen auf den Unterwassergarten trifft. Wie die Sonnenstrahlen durch die Baumkronen. Glänzende Muscheln und glitzernde Fische. Quallen die mit der Strömung tanzen und Seegras, das sich in den Wellen wiegt. Eine Unwirkliche Stille, als würde das Wasser versuchen alle Geräusche zu unterdrücken, und schafft es nicht. So höre ich dich meinen Namen rufen, weit weg von mir, leise und vom Meer vereinnahmt. Strecke meine Hände aus, und spüre wie Luftblasen auf meiner Haut zerspringen. Ein Schatten verfinstert das Riff und lässt das eigenwillige Singen des Ozeans hören. Ein Wal zieht seine Kreise und ruft die Wellen herbei. Die Strömung zieht mich mit sich und weg von den Farben, hinunter in die dunkeln, kalten Tiefen. Ich friere und höre noch immer deine Stimme, wie sie näher kommt... oder ich ihr?

Langsam sinke ich in die Tiefe und habe das Gefühl zu erfrieren, bevor ich es weit unter mir sehe. Ein kleines Licht, fern der Dunkelheit. Schwach und zerbrechlich erhellt es dich in deiner Brust. Dein Körper von schwarzen, nebligen Händen umschlingt. Lasse mich in die scheinbar unendliche Dunkelheit fallen und schreie einen stummen schrei, um dich zu wecken. Aber meine Stimme verschluckt das Schwarz der Tiefe. Spüre den Boden unter meinen Füßen, als ich neben dir lande. Reiße die Albtraumartigen Hände von deinem Körper und ziehe dich hoch. Deine Augen sind leer und blind. Lege meine Hände an deine Wangen und rufe deinen Namen, aber du antwortest mir nicht.
Warum kannst du meine Stimme nicht hören?
Der Ozean verschlingt meine salzigen Tränen. Mit zitternden Händen halte ich dich fest, lege meine Arme um dich und versuche der Dunkelheit zu entkommen. Spüre die die Hände, die meinen Körper zurück in den Abgrund zerren wollen und rufe noch immer unter Tränen deinen Namen. Meine Kräfte schwinden, die Glieder werden schwer und kalt wie Eis. Verzweifelt halte ich dich fest und spüre wie wir zurück in den schwarzen Sand sinken. Dein Licht wird schwächer, es flackert wie die Flamme einer Kerze im Wind. Noch immer hörst du meine Worte nicht, siehst meine Augen nicht. Sinke in deinen Schoß und sehe dich an, spüre wie dein Herzschlag schwindet. Will dich ein letztes Mal in den Armen halten, dein Herz spüren, deine Lippen küssen. Berühre deine kalten Lippen und wünsche dich zurück. Zurück zu mir, zurück ins Leben.
Verlasse mich nicht!
Schreie verhallen unausgesprochen in meinen Inneren. Dein Licht erlischt und alles hüllt sich in Dunkelheit. Erst als ich glaube, deinen Körper nicht mehr zu spüren, spürte ich es. Das pulsieren, die Wärme, die Strömung die uns nach Oben treibt, das Beben des Nichts in das wir gehüllt sind. Deine Hände greifen nach mir, halten mich fest. In deinen Augen kehrt das Leben zurück. Das Licht der Sonne bricht durch die Wellen herein und löst das Schwarz der Tiefen auf, lässt das Meer erblühen. Dein Leuchten kehrt zurück und ich spüre deine Berührung, deine Wärme. Höre deine Stimme aus den weiten zu mir treiben.

Lass mich nie wieder allein... rufst du mir zu und dieses Mal, bekommt der Ozean meine Tränen nicht.



Riotea legt den Kohlestift bei Seite und schaut aus dem kleinen Bullauge in ihrer Kajüte. Das Meer lag fast ruhig da, der Wind ließ kleine Wellen aufschlagen. Weit und breit nichts als Meer und der Himmel. Zum ersten Mal stellte sie sich die Frage, ob das alles eine gute Idee war. Thimorn war dagegen gewesen und Sharatur hatte auch Zweifel daran gehabt, das sie eine gute Entscheidung getroffen hatte. In ihrer Erinnerung sah sie die beiden in der Taverne am Tisch. Sharatur mit seinen großen Pranken und dem kleinen blauen Quaggan-Rucksack, Thimorn mit ihrer Tiger-Plüsch-Mütze.
Ein bisschen Bereut hatte sie es schon, die Mütze dagelassen zu haben. Ihr waren die, wenn auch oft nicht böswilligen Kommentare der Matrosen nicht entgangen. Aber am meisten schwirrten ihr Natalies Worte durch den Kopf.
Bist du nicht Elonierin?


Ich weiß es nicht...

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