Loslassen

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Die untergehenden Sonne trug zu einem wunderschönen Farbenspiel bei. Der rötliche Ton ließ das herbstliche Blattwerk förmlich strahlen. Der Herbst war vergleichsweise Bunt und ließ Celeste friedlich lächeln. Alles wurde welk und neigte sich dem Ende zu. Zum Winter hin würde alles grau und dunkel sein.


"Erinnerst du dich, damals, als wir durch die Baumwollfelder getobt sind und uns vor Lachen nicht mehr eingekriegt haben?", fragte die ältere, schöne Frau. Sie schmunzelte und sah in die Ferne.


"Wie könnte ich das jemals vergessen? Wir sind mit der Natur eins gewesen und sind beim herumtoben ständig umgefallen. Meine Mutter hat ständig nach uns gerufen und um Ordnung gebeten.", dabei lachte die Schwarzhaarige auf und lächelte Hazel lieblich an.
Der Wind striff kalt über die beiden herüber. Man hörte Astwerk arbeiten und die Blätter raschelten. Den angrenzende Wald liebten die beiden schon immer.


Die dunklen Augen Hazels suchten die schönen, blauen der Morgayne. Doch jene sah wieder in die Ferne. Grübelnd.


"Du warst immer eine Kämpferin und auch jetzt noch. Du bist heute noch die Beste. Ich bin froh darüber das ich zu Euch kam und dich kennen lernen durfte.", sagte Hazel schließlich und versuchte die Aufmerksamkeit von dem Pixieschopf auf sich zu ziehen.


"Ich habe seitdem du gestorben bist nie wieder einen Stockkampf geführt. Du warst plötzlich nicht mehr da.", entgegnete diese, ohne zu Hazel zu sehen. Es schmerzte ihr. Sie wusste, dass das hier nicht echt war und konnte das Mädchen mit den dunklen, braunen und langen Haaren nicht ansehen.


"Das meinte ich nicht.", sagte Hazel schließlich.


Fragend sah Celeste nun doch herüber und musterte das schöne Mädchen mit den langen Haaren. Sie musste nicht fragen.


"Du hast weiter gekämpft. Nur nicht mit Stöcken." Die Achseln wurden von der Morgayne gezuckt, sie verstand noch immer nicht ganz. Deshalb führte Hazel ihre Worte fort:


"Der Kampf in dir tobt noch immer. Du kämpfst noch heute. Du warst immer eine Kämpferin und wirst es auch bleiben. Du bist die Stärkste die ich kenne. Die Stärkste von allen. Es wird Zeit loszulassen. Da ist jemand, der mich ablösen kann, wenn du es nur zulässt."


"Ich kann dich nicht vergess-...!", doch da war Hazel schon weg und die Realität hatte Celeste wieder. Sie war wieder erwacht und hatte Tränen in den Augen. Still und leise wandte sie den Kopf in das Kissen und weinte.

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