✬ Nicht meine Erinnerung II - Tod und Leben? ✬

Charakter: Riotea


Eine Antwort hatte sie aber nicht erwartet. Das ungewohnte Gewicht, der größere und massigere Körper verwirren ihre Sinne. Typische Bewegungen wirkten unrealistisch, Schritte waren größer und immer wieder stolperte sie oder rutsche ab. Verlor den Halt beim Abstieg und landete ungewollt eine weitere Ebene tiefer. Sharatur klettert ihr nach, ihm scheint es nicht so schwer zu fallen...
Riotea: Thimorn erzählte mir, er hätte damals den Absturz überlebt.”
Sharatur: “Er ja, aber was ist mit den anderen aus seinem Trupp?”
In ihrem Kopf tauchte das Bild eines in Herbstfarben getauchten Sylvaris auf.
Unkraut?
Ihre Gedanken schienen wie blockiert und ihre Füße gingen immer weiter. Erst jetzt fanden sie die ersten Leichen. Verbrannte Leiber, deren Rüstungen nur erahnen lassen wohin sie einst gehörten. Scheinbar Ziellos führte ein Umweg durch die Überreste der einst so stolzen Flotte.
Wo ist Schlappohr, der Meisterschütze? Unkraut, die Nervensäge?
Die Fragen verfolgen ihre Gedanken und obwohl die Namen so unbekannt schienen, sah Riotea Gesichter vor ihren Augen aufblitzen.
Riotea: “Ich habe... keine Ahnung. Aber es wird enger hier. Wo sind wir?”
Der Maguuma-Dschungel. Das wenige was sie wusste, ging ihr zäh wie Schleim durch den Kopf und verschwand wieder ohne Spuren zu hinterlassen.
Sharatur: “Sieht nach einem der großen Luftkriegsschiffe aus und scheinbar haben nur wir überlebt, die meisten sind tot.”
Tot... Nein Thimorn lebte... Er MUSS leben.
Angesenktes Holz bog sich unter ihrem Gewicht. Metall ächzte unter der Hitze. Dann glaubte sie so etwas wie Erde unter meinen Füßen zu spüren. Verbrannte Erde.
Sharatur: “Pass auf, wer weiß was passiert, wenn du dich hier verletzt.”
Hier? Aber wo ist hier?
Riotea: “Sehr witzig. Aber das Wrack scheint hier zu Ende zu sein.”
Das Gefühl, der unnatürliche Kompass in ihrer Brust begann stärker zu werden, forderte sie auf ihm zu folgen. Obwohl es sie gleichzeitig schwächer zu machen schien. Die flüsternde Stimme rief klarer, doch noch immer verstand Riotea ihre Worte nicht, erkenne nicht von wem sie stammt.
Riotea: “Wir sollten da lang! Nein, wir müssen da lang.”
Ihre Hand zeigte kraftlos vom Wrack weg.
Langsam drangen die Todesschreie an ihre Ohren. Alles um sie herum versinkt im Feuer, Leid und Tod. Mit den ungewohnten Füßen stolperte Riotea über Trümmer und Leichen, das Gefühl in der Brust wird zu Schmerzen, nur ein ziehen, dennoch legt sie ihre Hände darauf.
Sharatur: “Nein Verflammt! Schlappohr... du kannst nicht sterben!”
Von Sharaturs ungläubigen Worten aufgeschreckt, drehe sie sich um. Er beugte sich gerade über den Leichnam eines Asura. Seine Augen, seine Kehle, sein Tod war kein leichter.
Sharatur: “Er ist schon tot, aber er ist scheinbar nicht beim Absturz gestorben.”
Eigentlich wusste sie, dass das alles nicht echt ist. Dennoch traf der Tod des Meisterschützen sie. Nur irgendwie anders. Als könnte sie Thimorns Verlust spüren, statt einen eigenen zu erleben.
Riotea: “Was... Welche Kreatur tut so etwas?”
Sharatur: “Einer der verräterischen Sylvari oder was auch immer Mordremoth hier in diesem Dschungel gegen und wirft.”
Die Trauer des Charr war ehrlich und wie ein engster Freund schien Sharatur nicht von seiner Seite weichen zu wollen.
Konnte er die Gefühle des fremden Charr spüren?
Was ihr dann durch den Kopf ging, war das Thimorn all diese Erlebnisse bei seinen Erzählungen heruntergespielt hatte. Wenn er denn etwas gesagt hatte. Wütend auf ihn, fiel Riotea auf die Knie und ramme ihre Fäuste in die Erde voller Asche. Ihre Stimme war brüchig.
Riotea: “ Du verdammter Vollidiot, warum hast das nur nie so gesagt?”
Unklare Bilder zucken vor ihren inneren Augen auf. Eine Frau und Untote, Ruinen und vertrocknete Korallen. Dunkle Wolken und ein eisiger Wind ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen.
Rose...
Er rief nach ihr.
Riotea kannte den Namen, wusste wer sie war. Doch der Schmerz in meiner Brust wurde stärker, ehe sie diese Gedanken näher beschäftigen können, schien ihr ihren Willen aufdrängen zu wollen. Unter Tränen stand sie auf, versucht sich dagegen zu wehren und hörte einen Fetzen der flüsternden Stimme.
...morn...
Riotea: Sharatur, ich will hier weg...”