✬ Nicht meine Erinnerung IV – Verlorener Kampf ✬

Charakter: Riotea


Thimorn: “Rose! Rose, kannst du mich hören?”
Es waren weder ihre Worte, noch ihre Stimme, aber der Schmerz schien der ihre zu sein. Sie selber verlor sich in Thimorn, konnte sich in seinem Körper nicht mehr widersetzen. Sharatur rief nach ihr, doch seine Worte blieben ungehört. Von unerträglichen Schmerzen in der Brust getrieben und ihrer Stimme gerufen, stolperte Riotea in Thimorns Körper durch Wrackteile, brennende Wurzeln und tote Körper.
Thimorn: “Ich muss sie finden! Ich muss sie einfach finden, Fellknäul!”
Heiße Tränen rollten über ihre Wangen und das schmerzende Gefühl in der Brust nahm ihr jede Kontrolle. Ihre Beine sprangen von selber über Felsen und trugen sie zwischen unbekannten Pflanzen hindurch. Immer wieder rief Thimorn ihren Namen. Immer wieder rief er durch Rioteas Kehle nach Rose.
Das Geräusch von kleinen, eigenartigen Füßen. Viele. Etwas grub sich schmerzhaft in ihre Beine. Winzige scharfe Zähne bissen sich in das Fleisch. Taumelnd, stolpernd, torkelnd und bei jedem Biss aufschreiend, bahnte sie sich ihren Weg weiter und tiefer ins Unterholz des Dschungels. Weiter verfolgt vom irren lachen des Sylvari, das von den Blättern und Gras widerzuhallen scheint.
Sharatur: “Verschwindet, ihr Mistvicher!”
Hinter ihr hörte sie Scharatur fluchen und nach den Taschenraptoren schlagen. Ihre Schritte hinterließen Blut auf dem Boden, doch ließen die kleinen Kreaturen von beiden ab und verschwanden genauso schnell wie sie kamen.
Der Schmerz in der Brust, in den Beinen, der Blutverlust und die schwere Rüstung zwangen Riotea letztendlich stehen zu bleiben. Nach Luft ringend stützte sie sich auf seinem Schwert ab. Ihre Stimme versagte.
Sharatur: “Wer ist Rose? Wir müssen einen Weg aus dieser Erinnerung finden!”
Thimorn: “Rose... wo bist du?”
Zwischen den Baumkronen und Luftschiffwracks leuchteten die ersten Sonnenstrahlen hindurch und erhellten den unwegsamen Dschungelboden. Der Tag brach an und schien die Ereignisse der letzten Nacht zu belächeln. Mit jedem neuen Sonnenstrahl wichen die dunklen Schrecken und der Dschungel brachte seine bunte Farbenpracht mehr zum Leuchten. Zusammen mit der Sonne wurde etwas anderes Sichtbar. Ein silbrig-weißer Faden, der sich von Rioteas schmerzender Brust bis hin zu einer neuen, anderen Gestalt. Wie selbstverständlich breitete die Frau am anderen Ende die Arme aus und richtet den Blick auf Riotea, die sich kaum noch selber erkennen konnte.
Gestalt: Thimorn... Mein Galan... Komm zu mir!”
In Weiß-Silber gekleidet, das Gesicht fast verdeckt und fast so schön wie ein Engel, lächelte sie. Scheppernd gehen das Schwert und das Schild zu Boden. Wie eine Marionette richtete sich Thimorn auf und ging Willen- und Widerstandslos auf die Gestalt zu.
Thimorn: “Rose...”
Große Pranken hielten ihre Schulter, verhinderten das er weitergehen konnte. Langsam und wie durch fremde Hände gesteuert legte RioteaThimorns Hand auf Sharaturs. Der Charr versuchte sie sanft davon abzuhalten, weiter auf Rose zuzugehen.
Sharatur: “Warte, das könnte wieder nur eine Täuschung sein!”
Rose: “Lass dich fallen. Legt dich hin.”
Ihre Stimme klang so sanft und wie fallender Schnee. Wirkten wie Hypnotisierend.
Thimorn: “Ich bin so... müde... Rose... komm, leg dich... zu mir...”
Sharatur: “Hör nicht auf die Worte dieses Wesens. Du musst Standhaft bleiben, wachsam bleiben!”