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Vulgäre Worte, sexuelle Handlungen
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In einem schleichendem Prozess kristallisierte sich zwischen den beiden eine heimliche und ernstzunehmende Liebesbeziehung. Sie waren zu Frauen herangewachsen, die unbeschwerter nicht sein konnten. Milan - Celestes Cousin der nicht nur ihr nachstellte - fiel bei einem Einsatz und erlag seinen schweren Verletzungen. Lange stand dieser Verlust über der Familie und die Trauer schien unüberwindbar. Doch auch diese Phase ließ nach ein paar Jahren nach. Das bekräftigte die Liaison zwischen den beiden Frauen ungemein, da es die Lage beider entspannte.
Beide waren erwachsen und entschieden sich gemeinsam dazu, dass die Neugierde auf die jeweils andere gestillt werden sollte.
Erst waren es zurückhaltende Küsse und sanftes streicheln. Das zwei Frauen, die Stiefschwestern waren - weil eine der beiden Adoptiert war und sonst eine Waise gewesen wäre - sich so intim waren, war schon grotesk genug.
Es geschah erst später, dass eine Celeste Morgayne Unsitte zeigte und beide schamloser wurden im Umgang miteinander.
Zu den kosenden Küssen gesellten sich intime Streicheleinheiten die in Tuchfühlung und Erkundungen mündeten. Beide Erfuhren die ersten Berührungen, die lang ersehnt waren und nie erfüllt wurden aus Scham oder Respekt. Sie entwickelten jedoch füreinander ein so großes Begehren das dem Trieb irgendwann freien Lauf gelassen wurde. Das brennen zwischen ihren Schenkeln nährten sie in hemmungsloser, stiller Gier.
So fand man einer der beiden immer zwischen den Laken der anderen. Müde, aber selig und glücklich in besonderem Maße.
Die Spuren die ein Milan Everett hinterlassen hatte, verblassten langsam und die Beziehung war inzwischen so gestärkt, dass es den Wunsch einen weiteren Schritt zu tun, nicht behinderte.
So entschied sich Hazel von Aldrich gegen die Moral der Familie in die sie Adoptiert wurde und bat um die Hand der Morgayne. Die von Aldrich erduldete still die Inakzeptanz und die Gehässigkeit über ihre Liebe bis sich die Wogen glätteten und ihr der eigentümliche Wunsch stattgegeben wurde, die bei der Familie mit einer Schande einherging.
Die Liebe sollte siegen.
Dies veranlasste Hazel dazu alsbald mit der Planung zu beginnen. Sie arrangierte einen Ausflug nach Löwenstein, ließ einen kleinen Küstenstreifen schön herrichten und überraschte Celeste mit einer Übernachtung unter Sternenhimmel mit einem besonderen Sonnenuntergang und einem noch schönerem Sonnenaufgang.
In den frühstens Morgenstunden lagen sie sich Arm in Arm, sahen sich einander an und küssten sich, bis Celeste von ihrer Liebsten gebeten wurde sich herzurichten, bevor die Sonne aufging.
Celeste fühlte, dass Hazel sie mit etwas Großem überraschen wollte - konnte aber nicht erahnen worum es ging. Sie fühlte die Aufregung der von Aldrich die wie ein Lauffeuer auch über sie ging und die Flammen zuckten. So verschwand Celeste einen Moment in dem sich Hazel davonstiehl und heimlich Kerzen und unmengen an Himmelslaternen zündete, die hochgehen würden sobald sie durch die erwärmung genug Auftrieb bekamen. Als Celeste sich hergerichtet hatte, gesellte sie sich wieder zu Hazel die in die Mitte der schön arrangierten Lichter stand. Sie bat Celeste näher zu treten und als diese es tat, ging Hazel auf die Knie. Auf den sagenumwobenen Kniefall um ihr die einzig wichtige Frage zu stellen.
"Celeste Morgayne,", begann sie mit lauter aber zitternder Stimme. "... möchtest du mich, Hazel von Aldrich zu deiner rechtmäßigen Frau nehmen und den Bund der Ehe eingehen?"
Dieser hingegen strömten bereits Tränen das Gesicht herunter. Ihr Gefühl hatte sich bestätigt und an Hazel hegte sie keinerlei Zweifel. Mit ihren Händen tupfte sie sich die Tränen fort und sah die Frau vor sich, verschwommen mit einem Schmuckvollen Kästchen in den Händen in dem ein schmaler, aber prachtvoller Ring glänzend herausragte.
"Ja, ich will!", bebte die Stimme der Morgayne und Hazel kam näher um ihrer Verlobten zittrig den Ring auf den Finger zu schieben.
Sie fielen sich voller Freude in die Arme und beide überfluteten sich mit flatternden Küssen, bis sich die Lippen fanden und die beiden sich innigst küssten. In diesem Moment stiegen die Himmelslaternen empor und am Horizont brach die Sonne hervor. Ein magischer Moment.
Doch in ihr keimte ein Zweifel, den sie nicht verstand. Sie sollte doch glücklich sein? Sie hatten sich und Hazel war alles was sie brauchte.
Brauchte.
Sie wollte Hazel nicht brauchen, sie wollte das sie Hazel wollte.
Eine klitzekleine Chance bestand, dass es keine Zweifel waren, sondern nur Nervosität.
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Kommentare 2
Thalaniel
Ich stimme einfach mal Motte zu. So süss wie der Traum auch immer sein mag, das winzig bisschen Gefühl, das in den Untiefen des Unterbewusstseins ziept, stichelt ein kleines Fünkchen Realität. Jene so düstere, schwarze, trostlose und kalte Realität, die Celeste unweigerlich wieder hinabziehen würde, falls sie je wieder erwachen sollte. Immerhin kennt sie die Lippen und den Wohlgenuss ihrer beider Körper im Einklang vereint und wird diesen umso schmerzlicher vermissen. Wunderbar schmalzig-utopisch geschrieben, dass man nur hachzen kann.
Motte
Ich finde, du hast diesen utopischen Charakter der Träume sehr gut eingefangen. Sie zeigen eine idealisierte Welt, damit der Träumer nicht erwachen will. Aber du bindest auch immer wieder kleine Vorboten ein, kleine Indizien, - zumindest für mich lesbar - , die zeigen, dass Celeste sich der trügerischen Natur bewusst ist.