➽ Entscheidungen Treffen ➽

Charakter: Hetja Blaufuchs ➽


Mit einem tiefen seufzen warf Hetja sich auf ihr Bett, das Gesicht ins Federkissen gedrückt und alle viere von sich. Sie war erschöpft vom Training und fühlte sich schwer. Träge rollte sie sich auf den Rücken und starrte wie so oft an die Decke. Ihre Gedanken kreisten schon seit Wochen um ein und dieselbe Frage. Das Gespräch mit Angharad war aufschlussreich, ja. Aber gleichzeitig auch niederschmetternd.

Sollte sie etwas ändern?

Bleibt es wie es ist, muss sie immer wieder Angst haben, dass sie jemand von dort wiedererkennt. Sich das Spiel von Früher wiederholt und sie als Ersatz für ihren Vater herhalten muss. Jeder Kontakt den sie knüpft, könnte ein Kontakt zu ihm sein. Sie geht zur Arbeit und gelegentlich in die Räudige Stute, aber wäre dennoch irgendwie auf der Flucht.

Wer würde schon einer einfachen Bürgerin so etwas glauben?

Nimmt sie den Titel als Gräfin wieder an, könnte sie McConnelly vor Gericht bringen. Was aber bedeutet, sie müsste ihm direkt gegenübertreten. Kommt es dazu, ist sie Machtlos. Keine Beweise, keine Zeugen auf ihrer Seite und er als Graf hätte Möglichkeiten.

Aber dazu müsste sie wissen, warum ihre Eltern den Titel nie erwähnt haben, warum sie in fast ärmlichen Verhältnissen aufwuchs.

Dazu fehlte ihr der Mut die Kraft.

Aber egal wie oft sie die Akte durchging, egal wie oft sie in ihren Erinnerungen kramte oder versuchte zwanghaft Beweise zu finden, am Ende fand sie sich immer wieder an der gleichen Position wieder, vor der sie die letzten Jahre weggerannt war. Warum sie Rayth mehr Vertrauen konnte und Belinir verlassen hatte. Ihr vertrauen zu Menschen war schon allein deshalb recht schwach.

Hetja war Angharad für ihre Hilfe Dankbar, aber die Entscheidung fiel ihr einfach unendlich schwer.

Das königliche Archiv war ihre im Moment letzte Hilfe. Was immer sie dort finden würde, es ginge weit über das hinaus, was Hector und Mikael herausgefunden hatten.

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