❀ Die letzte Blüte ❀

Charakter: ❀ Chinoha ❀


Wieviel Zeit vergangen war?

- Chinoha wusste es nicht, wollte es nicht wissen.

Die ganze Zeit hatte sie mit den Knien auf dem Moos-Bett gesessen und den Kopf in den Himmel gereckt. Ihre blutroten Hände im Schoß gefaltet. Sich von der Sonne äußerlich wärmen lassen, obwohl ihr innerlich kalt war. Still und unbewegt wie all die anderen Blumen um sie herum. Den Rücken dem Anwesen zugewandt.

Wer sie beobachtete?

- Es war ihr egal.

Ob es Cygall war oder auch Don. Es kümmerte sie nicht ob und wer. Immer wieder wurden ihre Blätter welk, trockneten aus und zerfielen, bevor der laue Wind sie mit sich zog und zu Staub zerfallen über den Garten verstreute. Kräuselten sich in Richtung ihres Körpers, als wären sie verzweifelt und wollten sich noch einmal an sie klammern.

Wie oft sie ihre Blätter schon gewechselt hatte?

- Sie wollte nicht mitzählen.

Die Zahl war gleichgültig. Das Ergebnis war ihr wichtig. Blütenblätter die wie Tücher aus feinstem Stoff ihren Körper schmückten. Gefärbt wie der Sternenhimmel, eine Blüte Maguumas oder ein Frühlingsgruß. Mit keinem war sie einverstanden. Selbst die Farben Eichenbruchs waren ihr nicht recht.

Nach und nach entflammte der Zorn über sich selber. Schien sie von innen zu wärmen und doch, war ihr kalt. Kälte. Ein winziger Gedanke der sich in ihr festsetzte. Doch statt kühler heller Farben, waren es Töne in Rot und Gelb. Grell, wie lodernde Flammen. So musste er sie ansehen.

Löste die Rinde von ihren Zöpfen und ließ die langen Blätter vom Wind umherwehen. Gab ihnen einen Moment unschuldiger Freiheit. Dann erst erschuf sie sich Haarnadeln, faltete die Blätter sauber zusammen und steckte sie fest. Selbst die Ohrringe verschwanden. Ersetzt durch kleine knospen in einem ebenso grellen Rot.

Trotz ihrer langen Starre, erhob sie sich fließend wie eine aufblühende Knospe. Nur Ranken umspielten die Fußknöchel. Chinoha ging langsam. Sie hatte Zeit. Ging zurück ins Haus und begegnete keinem, außer den Bediensteten. Schwieg und hielt nicht an.

Den Weg zu ihm kannte sie. Klopfte an seine Tür und erhielt doch keine Antwort. Dennoch verschwand sie hinter ihr. Schloss sie bedacht und ging gezielt auf das Bett zu. Hob die Blüten wie einen schweren Rock und stemmte sich hinauf. Nur um sich in der Mitte des Bettes so niederzulassen, als würde sie aus dem schweren Stoff herauswachsen.

Er würde nicht so bald die Tür öffnen und sie wollte nicht, dass man ihn kommen lässt. So sank sie auf der Decke zusammen und erlag ihrer Erschöpfung. Bis sie die Augen wieder öffnen würde und das erste was sie sah, wäre er.

Kommentare 9

  • Ich kann mit Worten nicht ausdrücken wie leid es mir tut ihr das angetan zu haben. Sie war so eine fröhliche kleine Karamellschleckerin Q-Q

    • Wart mal ab, ich habe das Gefühl, sie wächst gerade über sich hinaus und es ist mir eine Freude dabei zuzusehen! <3

    • *Füge Teuflisches Lachen ein statt zu Spoilern*

    • ich möchte anmerken dass Chino Angst hatte, Cygall könnte die zweite Scarlet werden...

      ...!!!

    • Er will nur von sich ablenken! XD

  • Großes Kino! <3

  • Es ist so schön! Ich stelle sie mir gerade so sehr vor. In dem dunklen moosbedecktem Gras und die Blütentupfer um diese kleine Lichtung herum. ❤️