Fantastische Vabbier Und Wo Sie Zu Finden Sind

| Ich möchte darauf hinweisen, dass die hier behandelte Darstellung Vabbis und Elonas meiner Fantasie entspringt, die ich seit geraumer Zeit für mein Rollenspiel nutze, da die Karten im Spiel nur Momentaufnahmen zum Zeitpunkt der jeweiligen Handlung darstellen und hoffnungslos outdated sind. Mitnichten handelt es sich hier um Spiel- oder Serverlore, auf die irgendjemand was geben muss. |

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62. Phönix des Jahres 1335 n.E
Den Garten der Mittagsstunde im Hain erreicht ein mit gelbem Wachs versiegelter Brief.



Seid gegrüßt, Liadan.


Es freut mich zu vernehmen, dass Ihr Euch offenkundig bei bester Gesundheit befindet und ich denke, es wird Euch ebenfalls erfreuen zu hören, dass ich selbst nicht über mangelndes Wohlbefinden klagen kann. Danke für die Glückwünsche, übrigens.

Seit meiner Ankunft in Vabbi ist nun tatsächlich einige Zeit vergangen. Der Staub hat sich gelegt und es stellt sich eine gewisse Normalität für mich ein. Gerade überblicke ich den Garten und etwas weiter hinten das Treiben der noblen Damen und Herren am Badeteich. Ein Gesandter aus Vehjin hat eben einer Sasan Avancen gemacht und sich dafür prompt eine Ohrfeige von deren Leibwächter eingehandelt.
Verglichen mit meinem ersten Besuch vor ein paar Jahren - von dem Ich Euch ausgiebig Bericht erstattet habe, wie Ihr wisst - hat sich in Elona einiges grundlegend verändert. Daher will ich Eure Fragen ohne weitere Umschweife beantworten.

Zu Beginn wird es erfreulich sein zu hören, dass das Land nun seit geraumer Zeit von den Verheerungen und Umtrieben der Armeen des gefallenen Feuergottes und des Kristalldrachen erlöst ist. Wir verzeichnen derlei keiner Aktivität mehr. Sie sind ihren Herren in den Abyss gefolgt.

Als ungemein schwieriger erwieß es sich, den Bann des Lichs über die Vabbi zu brechen. Wie Ihr wisst, leistete Palawa Joko jahrhundertelang ganze Arbeit seine Lügen in die Köpfe der Bewohner zu schleusen, die seine Macht zementierten. Das Vabbi, das ich einst kennenlernte, war schließlich kaum mehr als eine Kaderschmiede und Produktionstätte der Mondsicheln und Erweckten. Die Noblen eingesponnen und gefangen in einem Geflecht aus Lügen. Und es ist gut möglich, dass ohne ein paar aufrechte Sonnenspeere, Aufwiegler, Pestbringer, Weber und Bannbrecher ein Elona vor dem Lich in Vergessenheit geraten wäre, hätten sie dieses Wissen nicht bewahrt.
Mit dem Fall des Lichs verloren seine Getreuen, Anhänger und Untergebenen rapide an Macht und Einfluss. Allen voran natürlich die Mondsicheln und es waren mehr als genug Opportunisten zur Stelle, die die Gunst der Stunde witterten. Es ist schwierig für mich genau zu rekonstruieren, wie sich der Wandel nun im Detail vollzog und die einzelnen Ereignisse zu schildern, doch gesagt sei, dass es alles andere als friedlich zuging. Kämpfe wurden ausgefochten, zahllose Bücher und Schriftrollen dem Feuer übergeben und so manche Klinge verstohlen aus den Falten der Gewandung gezogen. Die Wahrheit von heute einst die Lüge der Vergangenheit. Ehemals Ausgestoßene und Verfolgte die neuen Herren.

Die alten Wege haben sich durchgesetzt. Die Vabbi sind zu ihrem traditionellen Gefüge zurückgekehrt, das unsereiner nur mehr aus den Geschichten derjenigen kannte, die ich unlängst nannte. Plus natürlich dem einen obligatorischen Bibliothekarszausel der Abtei, der behauptet, das schon immer gewusst zu haben!
Nun verwalten erneut Fürsten- und Fürstinnen die Ländereien von ihren Residenzen aus. Von Vehjin, Seborhin, Vehtendi, Tihark und Chokinh. Es gibt sogar Bemühungen Sebelkeh, Kodash und Dzagonur zu alter Blüte zu führen und das Rennen um die besten Plätze ist längst im Gange. Und auch, wenn sich die hohen Damen und Herren gegenseitig des öfteren übers Ohr hauen und in die Linsensuppe spucken, schaffen sie es einen gewissen Frieden zu wahren. Als Beispiel, wie einschneidend und bedeutungsvoll dieser Wandel war, lasst Euch gesagt sein, dass so mancher Vabbi bereits von den Zeiten vor und nach den Reklamationen spricht, anstatt die gängige Zeitrechnung zu verwenden.
Es ist ein fragiles Gefüge, eine junge Gesellschaft, in der zwar viele Fragen noch offen und Probleme mannigfaltig sind, die sich doch mit jedem Tag mehr und mehr festigt und ich empfinde es als aufregend und befriedigend zugleich in diesem dynamischen Gefüge präsent und von Hilfe und Nutzen zu sein. Den wachen Verstand und die scharfe Klinge immer zur Hand.

Derzeit verweile ich in Seborhin und stehe als Attaché der Weber in losen Diensten der Herrin Faariba, die wiederum zur Sippe Sasans der Schillernden zählt, welche als frischgebackene Fürstin Seborhin regiert, während meine eigentliche Berufung bei den Webern selbst liegt. Ausserdem kommandiert mich meine Frau herum.

Was ich hier genau tue? Nun:

Neben all den Problemen und Nöten, welche die Vabbi plagen, hat Seborhin ein besonderes Problem mit den Djinn. Natürlich ist es offiziell verboten, darüber zu sprechen. Es ist hier Tradition, die Wesen der Elemente zu binden und als Wachen, Diener oder Arbeitskräfte zu verpflichten. Da man sich der Erweckten selbstverständlich nicht mehr bedienen kann und gutes Personal immer schwer zu finden ist, wurden mehr Djinn denn je in die Pflicht genommen. Doch auch den Djinn dürstet es nach Freiheit und wer könnte es ihnen verübeln. Die Gebundenen im Dienste des Gartens begehren mehr und mehr auf, stellenweise durchaus gewaltsam, während die Djinn des Umlandes Fürstin Sasan und Seborhin allgemein immer mehr feindlich gegenüberstehen. Ich muss kaum erwähnen, dass uns dies, als Verbündeter beider Seiten, in eine ausgesprochene problematische Lage versetzt, die zu lösen es Fingerspitzengefühl bedarf und an der ich arbeite. Darüberhinaus ist das letzte, was wir und Vabbi bräuchten, ein offener Konflikt zwischen Ahdashim und Seborhin.


Nur so viel zu meiner Wahlheimat. Über die Länder Kourna und Istan vermag ich Euch im Detail nur wenig zu berichten. Kourna ist Wildnis. Wunderschön und ausgesprochen tödlich. Folarin und ich haben auf unseren vereinzelten Reisen dorthin nur wenig Menschen oder Erweckte angetroffen, dafür jede Menge Hydren! Die wenigen Bewohner des Landes, die es noch zu geben scheint, zieht es wahlweise gen Vabbi oder Istan, oder sie werden ärmliche Bauern oder gleich Korsaren. Die Sonnenspeere aus Istan kontrollieren an einigen Stellen das Land und sorgen in begrenztem Rahmen für zivilisierte Ordnung. Sehr ehrbare Zeitgenossen.

Aus Istan selbst hört man nicht viel, doch das, was durchkommt, erscheint durchweg positiv. Kamadan - Manch Istani würde einen verprügeln, sollte man es noch Palawadan nennen - schickt sich an abermals zur Perle Istans und des südlichen Meeres aufzusteigen. Man arbeitet an einer Flotte, habe ich gehört. Vielleicht, wenn Ihr Euch in ein paar weiteren Jahren wieder einmal schlagartig meiner Existenz erinnert, konnte ich bis dahin mehr in Erfahrung bringen.

Hier werde ich die Feder ruhen lassen. Meine Frau beginnt gerade leicht zu schnarchen. Eine Tatsache, die sie natürlich vehement abstreiten wird! Und ich liebe sie dafür! Ich hoffe, ich konnte Eure Fragen fürs Erste hinreichend beantworten. Teilt unseren Setzlingen jedenfalls mit, dass Elona alles andere als einfaches Terrain für unerfahrene Gemüter darstellt. Nicht jeder findet sich darin so gut zurecht wie ich.




Vom kleinsten Grashalm bis zum höchsten Berg: Gehet wohin das Leben geht, verbleibe ich mit besten Wünschen

Rhyndir Niamh, Haus Sasan zu Seborhin, Weber der Vabbi

Kommentare 7

  • Hat mir gefallen, jap! Ein Brief, bei dem man zuerst über die Länge stöhnt und anschließend jedes Wort aufsaugt.

    Und klar, dass das Sonnenblatt ins Land der goldenen Sonne gehört. Immerhin passt das farblich sehr gut. ;)

    • Die Nia! - Ja des freut mich jetzt ganz besonders, auch wenn du kurz über die Länge stöhnen musstest. Schön!

    • Dein Schreibstil macht einem das Lesen halt sehr angenehm!

  • Sehr schön geschrieben und das klingt so als wären tatsächlich noch RP-Charakter in Elona tätig :D

    • Vielen lieben Dank! - Und ja, ab und an einmal. Das Land der goldenen Sonne ist schließlich schick!

    • Sani schnarcht nicht!

      <3

    • Jaha! Sagst du! - Nun, vielleicht auch nur eine Ausrede, um zum Ende zu kommen? Wer weiß! <3