
Ein ruhgier Tag in Löwenstein
Es war einer der ruhigeren Tage in Löwenstein. Nur wenige Kunden verirrten sich zu dieser Zeit in die Schwarzlöwen-Handelsgesellschaft. Evon Schlitzklinge saß hinter seinem wuchtigen Schreibtisch und brummte leise, genüsslich in die lautlose Ruhe hinein. Wie eine Katze die schnurrte, nur viel dunkler, tiefer und ruhiger. Die warme Sommerluft war durch die offene Tür ins Innere gelangt und durchflutete wohltuend den Raum. In weiter Ferne riefen Möwen, doch zu leise um zu stören, es war ein friedlicher Tag. Die Augenlider des Charr schlossen sich immer wieder – öfter und langsamer. Ein schläfriges Blinzeln, bis sie einfach nicht mehr aufgehen wollten und es dunkel blieb. Für eine Sekunde nur blieben die Augenlieder geschlossen. Eine einzige Sekunde die den Tod kosten konnte, wenn man sie im falschen Moment erlebte.
RUMS!
Ein Knall, laut, nah und so erschreckend, dass die Augen weit aufgerissen nach vorn starrten. Doch nichts, einfach nichts war zu sehen.
„WACH AUF!“, drangen die Worte aus dem Nichts zu ihm und verwirrten den erschrockenen, frisch erwachten inneren Geist nur noch mehr. Doch dann war der Gedankenblitz da, und der Blick senkte sich nach unten – zum Asura. Es hatte einen Moment gedauert, die Stimme des Kollegen zuzuordnen und zu begreifen, dass er zu klein war, um bei einem geraden Blick erfasst zu werden.
„Ich schlafe nicht“, brummte Evon. „Was willst du?“
„Ich ertrage es nicht mehr!“, beschwerte sich der Asura beim Chef. „Dieses ewige TIK TAK, TIK TAK. Es hört einfach nicht auf. Wir müssen etwas dagegen unternehmen!“
Ein gequältes Brummen untermalte das Gemüt des aus dem Sekundenschlaf gerissenen Charr.
„Es ist doch egal, hör einfach weg.“
„Wie kann man denn da weghören? Es hört doch nicht auf!“, beschwerte sich der Asura erneut, lauthals und wild gestikulierend.
„Und außerdem – woher willst du wissen, dass es keine Bombe ist, die da tickt? Hä? Hä? Woher? Was, wenn es eine Bombe ist, die da tickt und hier irgendwann alles in die Luft sprengt? Hä? Hä? Willst du dann der Löwengarde erklären, warum die Schwarzlöwen-Handelsgesellschaft nur noch ein schwarzes Loch im Boden ist? Hä? Hä?“
Das Brummen des Charr wurde grummelig genervter und mit einem Ruck erhob er sich aus dem Stuhl und schaute genervt auf den Asura hinab. Ein Blick der Bände sprach, ein Blick der die stille Drohung in sich trug ihn aufzufressen, wenn er sich nun umsonst bewegen müsse.
„Na dann los. Zeig mir, wo das Ticken ist. Klären wir es und machen dem ein Ende, damit ich weiter schl... meiner Arbeit nachgehen kann.“
((OOC: Die Folgen eines RPs und wie es die NPCs wohl erlebten. Danke für das RP das mir so viel Kopfkino bereitet hat.))
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