Heimkehr

Vorwort:


Wollte ich eigentlich schon eine ganze Weile schreiben, jetzt wo ichs getan habe, bin ich mit dem Ergebnis irgendwie so gar nicht zufrieden...Ist auch eher was sehr Kurzes.



Heimkehr


~Eilig durch die Dunkelheit, schnell, schnell durch den Schnee, dorthin wo dein Herz zu Hause ist...~


Still liegt sie da die Hütte im tiefverschneiten Tal, getaucht in Mondlicht, irgendwo in den Zittergipfeln. In ihrem Innern sitzt eine Norn nahe der Feuerstelle, die Hände beschäftigt mit einer aufwendigen Stickarbeit. Am Alter ihres Volkes gemessen ist sie noch recht jung, 40 vielleicht 50 Winter hat sie gesehen. Durch das zurückgebundene blonde Haar ziehen sich erste feine graue Strähnen. Kleine Fältchen liegen um ihre braunen Augen, die doch wohl eher von glücklichen Zeiten mit viel Gelächter und Freude stammen, als ein Indiz für Kummer und Harm sind. Sie summt ein leises Lied während ihre Finger flink filigrane Muster auf den Stoff bringen. Ab und an schweift ihr Blick ab von ihrer Arbeit, wanderte in die Flammen, verliert sich dort in Erinnerungen als diese Hütte noch mit mehr Leben erfüllt war. Ihr Mann, vor vielen Jahren verschwunden auf der Jagd, der Sohn fort um nach seinem Vater zu suchen und nie mehr zurück gekehrt. Die Tochter...ein leises Seufzen kommt über ihre Lippen...Ihre Tochter, dieses kleine, wissbegierige Mädchen, das sich mehr als einmal mit ihrer Frage nach dem „Warum?“ Ärger von anderen Norn eingehandelt hatte, da sie sich nie mit einer einfachen Erklärung zufrieden gab. Alleine bei dem Gedanken an diese Zeiten schleicht sich ein Lächeln auf ihr blasses Gesicht. Ihre nun nicht mehr so kleine Tochter die sie schon viele Monde nicht mehr gesehen hat. Schon früh war klar das sie ihre Legende weniger in der Jagd als im Erforschen und Entdecken aufbauen würde. Die Menschengebiete, die Lande der Charr und die Gebiete im Süden wollte sie sehen, nicht hier in den nördlichen Zittergipfeln, wie sie es nannte, „versauern“ sondern die gesamte Welt bereisen. Wo sie wohl gerade war? Man hörte so viel Schreckliches von dem was in der Welt vor sich ging. Reisende berichteten davon das die Stadt Löwenstein dem Angriff eines verrückten Pflanzenwesens zum Opfer gefallen war, das sich seltsame Ranken überall aus der Erde erhoben und jeden attackierten der ihnen zu nahe käme. Sie schüttelt leicht den Kopf, wendet sich wieder ihrer Stickerei zu, Faden für Faden wächst das Wandbild das die Legende eines Norns aus der Stadt Hoelbrak erzählt. Auch sie war nun mal keine Jägerin und Kämpferin, ihre Legende wuchs mit ihrer Fingerfertigkeit die sie doch recht bekannt gemacht hatte. Trotz der Sorgen die sie wegen ihre „Kleinen“ umtrieben, macht sie der Gedanke das ihre Tochter in diesem Falle wohl eher nach ihr als nach ihrem Vater kommt schon ein wenig stolz. Nicht durch rohe Gewalt sondern durch eine weniger martialische Tätigkeit eine Legende aufbauen, ganz in der Tradition der Frauen ihrer Sippe. Ein leises Klopfen an der Tür lässt sie aufschrecken, wer mag das zu so später Stunde noch sein? Sie legt ihren Stickrahmen und die Nadel zur Seite, erhebt sich, klopf ihre Kleidung glatt, geht dann zur Tür und öffnet diese. Schneeflocken werden herein geweht und mit ihnen lange honigfarbene Haarsträhnen. Goldfarbene Augen blicken ihr aus einem dunklen Gesicht entgegen. „Ich bin wieder da,“ ein feines Lächeln begleitet diese Worte. „Willkommen zu Hause, kleine Perle..“ und mit einem erleichterten Schluchzen schließt sie ihre Tochter in die Arme.

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[color=#000066][font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']"Yaklight - Bis(s) zur Morgenfütterung"