Blog-Artikel von Lyn

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Vorzeichen


Ihr Atem hing in feinen Dampwölkchen vor ihrem Gesicht, während sie sich einen Weg durch den dichten Schnee bahnte, der um sie herum wirbelte. Die Luft war schneidend kalt und bereits vor einigen Augenblicken hatte sie das erste Donnergrollen des herannahenden Schneesturms gehört. Bald würde der Wind noch einmal auffrischen, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete, und ihr gänzlich die Sicht nehmen. Dennoch setzte die Jungnorn unbeirrt einen Schritt vor den nächsten, völlig
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Buße



Sorgfältig, fast liebevoll, glitten die schwieligen Finger der Norn über das geschliffene Holz des Tisches und die darin enthaltenen Runen. Der Tisch war vielleicht kein Meisterwerk, aber dennoch war sie stolz auf das, was sie mit ihren Händen geschaffen hatte. Ein Gefühl, dass ihr bis dato fremd gewesen war - hatten ihre Hände doch bisher meist nur den Tod gebracht. Die Kriegerin dachte diesen Gedanken ohne Bedauern, denn der Kampf war ihr Handwerk, und dieses Handwerk verstand sie
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Gefährten

Der Blick des großen Kriegers lag liebevoll auf seiner Tochter, die vor dem prasselnden Feuer auf den Fellen hockte und verzückt den Welpen beobachtete, den ihr Vater ihr am heutigen Tage mitgebracht hatte. Ystrids blaue Augen leuchteten vor Freude und die zarten Finger fuhren mit einer Vorsicht durch das dichte Fell des kleinen Wolfes, die Ragnas Herz erwärmte. „Oh Vater sieh nur!“ rief das weißhaarige Mädchen aus, als sich die kleinen, spitzen Zähne des Welpen in den
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Sieben

Sieben. Sieben Tage hatte es gebraucht, um ihre Kräfte aufzuzehren. Es ging längst nicht mehr um den Grund, aus dem sie in diesem Loch gelandet war. Oder um ihre Knochenbrüche und Verletzungen, die sich in den letzten Tage ein wenig gebessert hatten. Es ging auch nicht mehr um die, die auf sie angewiesen waren und die nicht wussten, wo sie abgeblieben war. Es ging darum, dass sie still und heimlich aus dieser Welt verschwand. Seit sie ihr kein Essen und kein Trinken mehr brachten,
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Wendepunkte


Es war, rückblickend betrachtet, nur ein winziger Augenblick gewesen, der ihre Welt zum Einsturz brachte. Ein Moment, so alltäglich und selbstverständlich, dass sie ihm keine größere Bedeutung beigemessen hatte. Nach dem Gespräch mit ihren Eltern, aus dem ihr Bruder wütend geflohen war, hatte sie Jacob draußen vor dem Haus eingeholt und gemeinsam waren sie zu ihrem Geheimversteck gegangen, einer kleinen, verborgenen Lichtung im Wald. Dort hatten sie sich ins weiche Gras auf
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Schatten der Vergangenheit III

Geständnisse


Zwei lange Wochen hatte Jacob es ausgehalten, bevor seine Schwester schließlich seinem Drängen nachgegeben hatte. Aber anstatt sich noch einmal in das Arbeitszimmer ihres Vaters zu stehlen um dort nach weiteren Hinweisen zu suchen, hatte sie darauf bestanden, ihre Eltern einfach direkt danach zu fragen. Angriff sei schließlich die beste Verteidigung meinte sie und nach einer lautstarken Auseinandersetzung hatte Jacob seiner Schwester am Ende dann
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Klansangelegenheiten

Am späten Nachmittag brach die Karawane in Richtung des Gehöfts auf, dass unter dem Angriff der Skelks gelitten hatte. Eine Karawane, bestehend aus Renvar, Lyndira, zwei Freiwilligen des Klans, vier Jungdolyaks, drei Jungschafen, einem Packdolyak mit diversen Werkzeugen und einigen Holzlatten sowie ein Packdolyak mit Getreidevorräten und Samen. Alles was die Bauern brauchen würden, um ihr Gehöft wieder flott zu kriegen. "Spenden" wie Renvar erklärte. Die Reise an sich
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Schatten der Vergangenheit II
Geheimnisse



"Und, hast du schon was gefunden?" neugierig sah Joana ihrem Bruder über die Schulter, doch der schüttelte den Kopf.
"Ne..." murmelte Jacob nur halb anwesend und wühlte weiter in der Schublade herum. "Hier muss doch..."
"Sei was vorsichtiger, sonst merkt Vater, dass wer an seinen Sachen war." mahnte sie ihren Bruder und ließ den Blick noch einmal durch das Arbeitszimmer wandern. "Vielleicht hat er auch nichts, was uns weiter helfen könnte..." vermutete
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Vaterliebe



Reglos, die Knie angewinkelt und die Beine angezogen, hatte das kleine Mädchen ihre Arme um selbige geschlungen. Mit einer Mischung aus höchster Konzentration und kindlicher Neugierde, ruhte der Blick der eisblauen Augen auf dem Vogelnest in der Astgabel vor ihr. Sie war noch recht klein für ihr Alter und passte deshalb noch gerade so auf den breiten Anfang des Astes, der aus dem dicken Baumstamm wuchs. Den Rücken an die harte, raue Rinde gedrückt, hockte das Kind in luftiger
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Schatten der Vergangenheit I
Streiche


"Los, noch ein Stückchen höher, nun mach schon!" Joana reckte die Fingerspitzen und langte nach dem Fenstersims über ihrem Kopf. Unter ihr hatte ihr Bruder seine Hände zur Räuberleiter verschränkt und versuchte nun seine Schwester mit einem kräftigen Ruck noch ein Stück nach oben zu befördern.
"Wenn du es nicht bald schaffst, werden wir noch erwischt..." ächzte Jacob und drückte seinen Rücken kräftiger an die Wand, da seine Beine langsam zu zittern
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