Machtpositionen im Rollenspiel

  • Machtpositionen im Rollenspiel



    Die TL;DR Version vorab:


    Mit diesem Thread möchte ich um eure Meinung bitten um zu sehen, wie die allgemeine Meinung der Community dazu ist und wie weit die unterschiedlichen Ansichten dazu gestreut sind. Also bitte, gebt euren Senf dazu, egal ob ihr die Posts der anderen gelesen habt oder nicht und egal ob eure Gedanken schon mehrfach ausgesprochen wurden.

    Die Frage dazu lautet:


    Was haltet ihr davon, wenn im RP Machtpositionen durch Spielercharaktere besetzt werden? Ist sowas für euch in Ordnung oder nicht in Ordnung und warum? Auf welche Faktoren kommt es an und bis zu welchem Maß? Ist es schon zu verwerflich, die Stadtwache zu bespielen oder sind nur Positionen tabu, die durch namentlich in der Lore genannte Charaktere besetzt sind (z.B. König der Menschen oder Imperator der Eisenlegion)


    Nun zu meinen zwei Cent in dieser Diskussion, gespoilered für die die sich erst einmal ihre eigene Meinung bilden ehe sie meine lesen:


    Jetzt seid ihr dran! Was denkt ihr zu dem Thema? Teilt eure Erfahrungen und Wünsche mit!

  • Aaaaaalsooooo...


    Ein interessantes Thema, meiner Meinung nach. Und auch mal ein Thema, wo ich meinen eigenen Senf dazugeben möchte.

    Durchgehend verstehe ich deine Punkte. Will nun aber auch entsprechend meine Ansichten auch einmal darstellen:


    Es werden ja noch Institutionen und Co bespielt, die viel Macht haben. Das krytanische Ministerium ist nach wie vor ein existierendes Projekt. Ebenso die Ministerialwache. In dem Fall das Siebte Ministeriale Wachregiment. Das sind zumindest zwei große Institutionen mit viel IC-Macht, in denen ich aktiv dabei bin. Oder es zumindest versuche.


    Ja aber...die beiden existieren? Echt? Davon hören wir gar nichts!
    Das ist vielleicht eines der Probleme an solchen Institutionen. Auch mit "großer IC-Macht" ist man auf das RP anderer Personen angewiesen. Sehr sogar.


    Beispiele aus meiner Erfahrung:

    1. Als Ministerium überlegen wir uns ab und an Projekte in Form von Festen, um aktiv zu zeigen, dass wir da sind. Beziehungsweise um RP für uns zu generieren. Ansonsten sind es eher die Leute, die zu uns kommen müssten. Angelegenheiten wie zum Beispiel das Eröffnen eines neuen Handelshauses, einer Schneiderei, der Erwerb gewisser Lizenzen und Co...wir wissen nicht, was die Leute unter sich planen und vorhaben. Wir können nicht, oder wollen nicht zu jedem gehen und sagen: "Ja aber für dein Projekt brauchst du Das, Das, Das und vor allem Dies von uns." Das macht wenig Sinn. Wir bieten uns an, um auf uns mit Anliegen zuzukommen. Wer das nicht will oder weiß, der macht es eben nicht. Und so generiert sich für uns ebenfalls kein RP.


    2. Die Ministerialwache (abgekürzt als MW). Als MW ist man an den Adel gebunden und an die Minister. Anders als die Seraphen, ist unser Einsatzgebiet sehr klein und überschaubar. Und entsprechend gibt es auch hier nicht viele Möglichkeiten, uns irgendwo einzusetzen und durchzugreifen. Viel RP entsteht, wenn überhaupt, indem man mit Anliegen zu uns kommt. Uns Fälle zum Bearbeiten gibt, oder für seine adelige Familie um Wachschutz bittet. Für Bürger und Co sind nun einmal die Seraphen zuständig.


    3. Seraphen. Ja auch bei den Seraphen war ich mal einige Zeit lang. Ich denke die Seraphen sind, neben der Löwengarde in Löwenstein, wohl die beste Möglichkeit wirklich "Machtverhältnisse" IC auszuspielen, oder darzustellen. Denn ein Großteil der Community, die man im Öffentlichen Raum antrifft, findet sich im Bereich des 'Bürgertums' wieder. Oder eben in den Gegenden des Bürgertums (Beispiel: Tavernen, Kneipen und Gassen). Hier passieren die meisten "Zwischenfälle", wo man als Seraph-Spieler einschreiten und entsprechend auch seine "Vollmachten" ausspielen kann. Zumindest kam es mir bisher immer so vor, dass sich das meiste RP eher in diese Bereiche verlagert.


    4. Um einmal von den Behörden weg zu kommen: Lehrer. Ich bespiele ebenso einen Lehrer der Wächtermagie und auch als Lehrer hat man eine gewisse Machtposition inne. In dem Fall nicht so tiefgreifend, wie die Behörden, aber auch hier kann man Entscheidungen treffen welchen die "Schüler" folgen müssen. Angefangen von der Erteilung einer Aufgabe, bis hin zum Ausschluss aus dem Unterricht. Bei Letzterem, würde man dem Spieler hinter dem verwiesenen Schüler, einen Teil seines RPs 'berauben'. Eventuell kein schwerer, tiefer Eingriff in dessen RP, aber auch hier wäre eine eine Entscheidung mittels einer 'machtvollen' Position. Selbiges wird wahrscheinlich auch für andere Lehrer und bespielte Ausbildungen gelten.


    Um aber mal auf die eigentliche Frage zurück zu kommen:

    Machtpositionen im Rollenspiel können das allgemeine RP genauso bereichern, wie die zwischenmenschlichen Projekte und Co. Dabei kommt es auch hier auf eine gegenseitige Rücksichtnahme an. In einer Machtposition sollte man seinen Willen und die "Macht" nie auf andere Personen von Vorne herein aufzwingen. Hinter jedem RP, vor allem wenn es um Festnahmen und Kämpfe geht, sollte ein zumindest den Rahmen absprechendes OOC stattfinden. Denn wenn ich als Ministerialwache einen Char eines anderen RPlers festnehme, ziehe ich ihn in diesem Moment eigentlich aus dem RP. Und das ist schon ein starker Eingriff. Entsprechend ist es wichtig in solchen Fällen, eigentlich, entsprechend Rücksprache zu halten und Freiraum zu lassen. Es gibt Spieler, die nehmen ihren Char dann freiwillig für ein paar Wochen aus dem Play. Bei anderen Leuten muss man eben andere Lösungen finden (Bewährungen, Bußgelder, etc). Es wird nur dann schwierig, wenn ein Charakter IC mehr als genug Straftaten nachweislich gegen mehrere Personen und Institutionen begannen hat. Denn für mich kommt irgendwann der Punkt, wo es nicht mehr logisch ist, wenn besagte Person dann noch frei herumlaufen darf, obwohl sie zum Beispiel zwei Ratsherren getötet, drei Kinder entführt oder sonst etwas getan hat. Dann sollte man, wenn man schon solch einen Char spielt oder spielen will, Konsequenzen mit einplanen. Und dann auch akzeptieren.


    "Wir" in hohen Positionen sind nicht darauf aus, euer RP zu zerstören. Oder Ähnliches. Wir sind genauso auf ein gemeinsames, verständliches Miteinander aus, wie ihr es seid. Aber damit so etwas stattfindet, bedarf es immer beider Seiten. Dabei ist es natürlich auch wichtig, der anderen Seite Luft und Spielraum zu lassen für ihr eigenes Play. Ich selbst habe also ganz gewiss nichts gegen bespielte, hohe Machtpositionen und unterstütze sowas auch gerne weiter! Es ist schlichtweg die Frage, wie man miteinander spielt und aufeinander zugeht...


    Ein kleines Aber!: Durch Lore-benannte Positionen, sollten nicht bespielt werden. Da bin ich strickt gegen und da wünsche ich mir, dass sich jeder daran hält. So wird zum Beispiel auch kein hoher, namentlicher Minister bespielt (Legatminister). Noch wird der "Kommandant von Götterfels" als oberste Ministerialwache durch einen Spieler abgedeckt. Ebenso verhält es sich, meiner Meinung nach, zu den Hauptmännern der Seraphen, dem Rat von Löwenstein und Co.


    Vielleicht habe ich das Ein oder Andere falsch formuliert, oder etwas vergessen zu erwähnen. Entsprechend editiere ich den Beitrag später, oder gehe auf Fragen direkt ein ^^'


    Edit: Beispiel 4 eingefügt

  • Ich bin kein Fan von "Machtpositionen" und das hat gute Gründe: In der Vergangenheit haben mir Machtpositionen und Kontrolle von RP Monopolen im RP gezeigt das es dem öffentlichen allgemeinen RP nur schadet. Ich spreche aber hier nicht von Stadtwache oder das krytanische Ministerium oder ähnliche Projekten, das sind für mich jetzt keine entscheidenen Machtpositionen die das RP oder die Projekte im allgemeinen stark beeinflussen. Ich werde jetzt hier gezielt keine Namen oder Projekte nennen um Stress zu vermeiden, aber eben jene haben in der Vergangenheit ziemlich viel unter ihren Nagel gerissen, vieles beeinflusst und damit einziges an Rollenspiel sowie Projekte zerstört. Aber selbst waren sie unantastbar: Man hatte kein Verständis gezeigt oder wollte die hingewiesenen Probleme nicht einsehen. Man hatte einfach stur weiter gemacht weil das eigene Projekt ja so toll boomt und wächst. Was aber drum herum den Bach runter ging war ihnen scheiß egal. Diese Erfahrung habe ich übrigens nicht nur hier in GW2 mit erlebt, sondern auch in anderen MMO's wo ich mal im Rollenspiel längere Zeit vertreten war. Und da hier unser Rollenspielkreis doch über die Jahre bereits recht stark geschrumpft ist, möchte bzw. wünsche ich mir das hier weitere solcher Projekte mit großem Machteinfluss nicht nochmal Fuß greifen. Am Ende verpasst das nur den Rest der wenigen Projekte die uns geblieben sind, dann doch nur einen Todesstoß. Und darauf will ich gerne verzichten.

  • Also zuerst einmal ein kleiner Zusatz, im Bezug auf das was Nightfighter schrieb:

    Das klang vielleicht etwas so, aber ich wollte damit nicht sagen, dass es aktuell keine bespielten Institutionen mehr gibt die da reinfallen würden. Ich hatte ja selbst erst vor kurzem einen tollen Arc mit der Löwengarde. Ich war mir nur nicht sicher wie es aktuell um Ministerium, Seraphen und Ministerialwache steht. Dass sie noch existieren und aktiv bespielt werden freut mich sehr und ich persönlich finde auch nicht, dass solche Projekte sich irgendwie mehr öffentlichkeitspräsent darstellen sollten. Sie sind was sie sind und machen was sie machen. Mir ist eher wichtig, dass sie noch da sind und bespielt werden und man mit ihnen interagieren kann wenn man sie braucht, so wie ich eben auf die Löwengarde zugegangen bin als ich sie gebraucht habe. Also in dem Sinne: Kudos an die Leute die in all diesen Projekten spielen!


    EDIT: wurde geklärt!
    (Nun zu Marth. Ich fürchte ich verstehe nicht ganz was du mir mitteilen möchtest, wahrscheinlich weil ich bisher noch in keiner Situation war in der ich das erlebt hätte. Ich verstehe dass du keine Namen nennen willst, aber ich würde mich freuen, falls du noch etwas genauer ausführen könntest, wie genau diese Konstellationen denn anderen Projekten und dem RP im Allgemeinen geschadet haben. Das habe ich nämlich noch nicht so ganz durchblickt.)

  • Im großen und ganzen gehe ich mit Nightfighter .


    Unabhängig von den genannten Projekten, die zwar rar ihr Dasein haben, ist "Macht" haben: auch kein Beruf. Ich finde wenn es um Position in Projekten geht, sollte man allen voran mit den Projekten in Kontakt treten und sehen was man machen kann. Für mich spricht jetzt nix dagegen, als zurück gekehrter aus dem Krieg mit gehobenen stand oder in einer anderen gut verpackten Story, als Ratsherr oder Leutnant einzusteigen (Hilfe dafür bekommt man auch von allen Seiten, ob man will oder nicht.)


    "Macht" im Sinne über eine Gruppe zu regieren und sich wie 'erwähnter' Victor, eine Position zu sichern - liegt im eigenem Ermessen und Spiel trieb. Ob aber dieser "Macht" über einen bekommt, liegt immer an dem der dir gegenüber sitzt und ob er dir diese macht oder auch Kontrolle geben möchte. In dem Sinne ist das für mich "keine" Community, lösbare Frage; mit der man sich Legitimation, einholen kann. Es ist ein Spiel, mit dem Feuer das jeh nach auftreten mit Gnade oder Ungnade einher geht. Daher wäre eher die Frage an einen selbst zu stellen: kann man damit umgehen, von manchen als geächtet betrachtet zu werden? Den wenn man als diese "Mächtige" Person, grundsätzlich oben stehen will, darf man nicht beim erst besten "mimimi" den Platz räumen aber das Spiel damit ist nunmal unfair und braucht Biss, aber damit wird gewiss keine ganze Community konform gehen: siehe Marth , welche Lösung gibt's da?

  • Bei dem Thema muss man, finde ich, vor allem zwischen zwei Arten von Macht unterscheiden: Echter Macht und Pseudo-Macht.


    Echte Macht besitzt der Charakter, der sie braucht oder gebrauchen muss, um Einfluss auf andere Charaktere zu nehmen. Der Ministerialwächter, der auf (ausgespielten) Geheiß seines Vorgesetzten eine bespielte Hausdurchsuchung bei einem SC durchführt übt aktive und echte Macht aus. Der Hausbesitzer oder Anwesende müssen sich der Logik der Lore theoretisch unterwerfen und den Ministerialwächter erst einmal gewähren lassen. Damit übt er die Kraft der in der Lore verankerten Machtposition der Ministerialwache aus und beeinflusst andere auch gegen deren IC-Willen. Diese Macht ist auch davon abhängig, dass sie durch andere Charaktere anerkannt wird und damit Legitimation erfährt.


    Pseudo-Macht dagegen besitzt bspw. der Minister, der Priester, der Bankenmogul etc. Das sind Positionen die zwar der Natur nach Macht besitzen, aber sie nicht wirklich aktiv im Spiel ausleben können. Damit ein Minister aktuell Macht ausüben kann, muss sein Ressort gut bespielt sein oder eine sehr spezifische Situation eintreten. Der Priester kann vielleicht während der Zeremonie (gäbe es sie noch) ein Machtwort sprechen oder über den Schrein seiner Priesterschaft eine Art Hausrecht walten lassen, aber mehr Macht ist sehr situationsbedingt. Es sind theoretische Machtpositionen in der Lore, aber die Bereiche, in denen sie die meiste Macht ausüben werden einfach kaum aktiv bespielt. Es ist auch die einfachste Art Macht mit dem eigenen Charakter zu verkörpern, da man sie besitzt, aber nicht benutzen muss, also nicht auf die Legitimation anderer Chars zwingend angewiesen ist.


    Aktuell findet man durchaus die eine oder andere Pseudo-Machtposition: Minister, Ratsherren, Archivare, Durmandmitglieder usw. Das ist wenig verwunderlich, weil es im Gesamten weniger organisierte Institutionen als vor 3-4 Jahren gibt, die echte Machtpositionen produzieren. Seraphenkompanien, Ministerialwächter, Bandengruppen, Untergrundbewegungen, Adelshäuser. Echte Macht im RP ist also zwingend eine soziale Eigenschaft und sie erfährt Rückendeckung durch soziale Gruppen mit gemeinsamem Zweck.


    Da schlage ich dann auch den Bogen zur Ursprungsfrage zurück:

    Ob es für mich in Ordnung ist Machtpositionen zu bespielen? Natürlich, aber: Der jeweilige Spieler muss selbstredend verantwortungsbewusst damit umgehen und ooc-Motivationen so gut es geht heraushalten. Ich sähe auch gerne die eine oder andere Position belebt, aber Voraussetzung dafür ist auch ein Umfeld, das diese Position umgibt. Einen Seraphenleutnant mit gerade einmal einem bespielten Mannschafter unter ihm kann man bespielen, das halte ich aber (im Open-RP und dementsprechend in der Öffentlichkeit mit Machtausübung verbunden) für wenig zielführend und formt aus echter Macht eine Pseudo-Macht. Das direkte, soziale Umfeld, das eine Machtposition umgibt kann auch oft eine korrektive Funktion haben: Handlungen, die aus der Rolle fallen oder grober Machtmissbrauch werden von der eigentlich stützenden Basis u.U. sanktioniert. Von daher ist eine (unter-)stützende Basis in mehrerlei Hinsicht in meinen Augen eine Voraussetzung für Ausübung echter Macht.


    Mein Fazit: Machtpositionen entstehen maßgeblich durch Gruppen, die gemeinsame Interessen verfolgen und zur Organisation/Repräsentation Machtpositionen brauchen. Die Anzahl glaubwürdiger und durch Anerkennung von der Community legitimierter Machtpositionen hängt für mich damit zu einem großen Stück davon ab, wie stark die Community miteinander vernetzt ist und wie groß die Gruppen sind, die sich bilden.

  • Was haltet ihr davon, wenn im RP Machtpositionen durch Spielercharaktere besetzt werden?

    Kurz: Ich bin dafür.

    Meine Sorge bei dem Thema? Dass die Spieler (weil leider oft erlebt) mit dieser Position nicht umgehen können.

    Dabei spielt es keine Rolle ob sie ihre Stellung nun von dem was sie spielen nicht verstanden haben, oder ob ihnen einfach nicht bewusst ist, welche Verantwortung damit auch einhergeht.

    Verantwortung ist dabei für mich nämlich das Schlüsselwort.

    Klar macht es Spaß auch ausgespielte Rollen in den Positionen zu sehen. Spieler die genau diese mit Leben erfüllen, ihnen Charakter geben und damit das Rollenspiel lebhafter gestalten. Unberechenbarer auch, denn die selbst gespielten NPCs sind oftmals darauf ausgelegt, das persönliche Ziel dennoch erreichen zu können und den Weg dahin kennt man.

    Aber jene die diese Positionen ausspielen, ganz gleich ob Ministerium, Wachleiter oder Ordensoberhäupter, haben in meinen Augen eine Verantwortung die nicht nur der eigenen Position gegenüber klarmachen sollte, dass sie wissen was sie tun. Sondern auch allen Spielern gegenüber, denn ihr Handeln beeinflusst dann all jene, die unter ihnen Positioniert sind.

    Das gilt im übrigens sowohl fürs iC als auch fürs OoC.

    Denn wenn der Spieler einen oder beide genannte Punkte nicht versteht, dann beeinflusst das einen großen und weitreichenden Bereich im Spiel und unter den Spielern.

    Macht ist etwas, das man sich in diesem Spiel verdienen muss. Für die man etwas und vor allem viel tun muss. Denn mit dieser Macht geht auch Respekt einher. Ich kann keine Position ernst nehmen, die wie eine gossensprachige Vogelscheuche daherkommt und mir sagt, sie ist die höchste Instanz nach Jennah und dem Blassen Baum. Denn da fehlt mir einfach das Bewusstsein für die Position und damit die Glaubwürdigkeit.

    Das sind auch die beiden Punkte, weshalb ich mich gegen solche Positionen für meine Charaktere Entscheide. Die Verantwortung liegt weit oberhalb meines Könnens.

    Punkt 1:

    Sehe ich zwiegespalten. Klar, der Offizielle Teil sagt, das der Charakter genauso wenig Macht hat wie der Spieler.

    Gleichzeitig hat der Spieler aber mit seinem Charakter die Macht etwas im Rollenspiel zu bewirken. Unabhängig davon was und ob es nun allen oder keinem gefällt.

    Punt 2:

    Ich stimme dir da zu. Wobei ich sagen muss, dass mir jemand der sich hochgearbeitet hat besser gefällt. Nicht nur weil ich es realistischer finde, sondern auch weil sich der Spieler dann mehr mit Rolle und Position auseinandergesetzt hat.

    Punkt3:

    Siehe meine persönliche Sorge.

    Fazit: Ich schließe mich @Borders Fazit an.

    Zusätzlich möchte ich aber sagen, dass Positionen die bereits von namenhaften NPCs belegt sind, unangetastet bleiben sollten. Wie zum Beispiel genannte Ordensoberhäupter, aber auch deren direkte Assistenten bzw Rechte Hand oder der Kommandeur.

  • Ich bin immer dafür, wenn die Leute wissen mit ihrer Macht verantwortungsvoll umzugehen. Traue ich das der Allgemeinheit zu? Ich habe zumindest meine Bedenken.

    Allerdings ist die Community auch gut darin solche Personen rasch auszusortieren, dementsprechend hätte ich generell kein Problem damit.

    Ich finde, wir machen das bei der MW eigentlich ganz gut und die Resonanz der Leute, wenn sie auf uns treffen, ist auch grundsätzlich eher positiv. Allerdings sind wir auch auf einem Mittelweg unterwegs aufgrund unserer besonderen Aufgabe bzw dem Fokus auf Adel und Ministerium, weswegen es leichter fällt, auch mal über Dinge hinweg zu sehen fürs RP.

    Mir missfällt grundsätzlich der Gedanke, das man sich als Charakter mehr oder weniger alles erlauben kann, wenn man einfach ignoriert, das es Gesetze, Regeln und höhere Mächte im Spiel gibt.

    Mein Wunsch wäre dementsprechend, Leute die mit der Macht und Verantwortung umzugehen wissen, die diese Positionen ausspielen.

  • Ich sehe das Spielen mit Institutionen eher als optionales Spielangebot und entscheide im Einzelfall, ob ich mit einer Behörde interagieren will. Das Naturkunde-Museum zum Beispiel. Es ist angelegentlich eine schöne Sache mit dem Ministerium oder Leuten der Abtei zu spielen, gemeinsam Ideen und Geschichten zu entwickeln, auch Stolpersteine, dass bestimmte Pflanzen aufgrund von Bestimmung X nicht von dem einen Bereich der Welt in den anderen eingeschifft werden dürfen, auch Konflikte, weil eine Behörde eine Pflanze einkassiert, alles schon gehabt. Das war super. Lästig empfinde ich das Spiel mit Behörden dann, wenn die Autonomie des einzelnen Spielers aufhört, also wenn man wegen jedem Buschröschen einen Antrag einreichen müsste und darauf hoffen, dass Spieler X dann und dann Zeit hat, weil Plot X gerade läuft. Da lasse ich Don schon mal eher illegal Blumen-Zwiebeln schmuggeln. Die Balance muss einfach stimmen und es muss für alle Beteiligten ein gutes Spiel sein.

  • Der wichtigste Punkt dabei ist für mich die OOC Umgänglichkeit. Die Lore von GW ist in vielen Details hauchdünn oder nicht existent. Insbesondere wenn es um die Verantwortlichkeiten und Rechte von vielen Machtpositionen geht. Natürlich entstehen dadurch abweichende Interpretationen. Solche stechen nochmal umso stärker hervor, wenn es um Konfliktsituationen mit echten Folgen für den Charakter geht.


    Daher muss der Spieler mit der Machtpositionen gut darin sein offen kommunizieren und auch mal zurückstecken zukönnen. Sonst wird mein Kontakt zu der Rolle nur sehr eingeschränkt stattfinden.

  • Ich sehe es wie Motte. Nichts muss, alles kann.

    Nicht alle Eröffnungen / Orgas in GF müssen zwangsweise ic-bespielt über das Ministerium laufen. Wenn man es aber möchte, ist es doch cool wenn sich jemand findet der das auspielen will. Es verhält sich für mich wie das Wetter: Wenn es es mein RP bereichert - mega. Wenn es mich aber akut in der Kreativität bremst und einschränkt, kann ich gut darauf verzichten. Deswegen sehe ich es auch viel mehr als Spielangebot und weniger als eine übergreifende Machtposition. Wenn ich damit nicht spielen möchte, werde ich das auch nicht und werde es freundlich und bestimmt mitteilen. :)


    Deswegen sehe ich es eben auch nicht als ausgespielte Machtposition, sondern als Spielangebot seitens anderer RPler. In welchem Umfang das ganze stattfindet, überlasse ich dem jeweiligen Spieler. Natürlich braucht es eine Verhältnismäßigkeit, aber auch da sind die Grenzen ja sehr individuel. Entsprechend kann man da gar kein objektives Maß setzen wie weit die Machtausübung gehen darf.


    Es gab Bankiers im Rollenspiel, aber ich bin mir sicher, dass nicht jeder Rollenspieler dieses Angebot genutzt hat. Es gab/gibt Immobilienmakler.. aber nicht jeder der ein Haus kaufte, spielte mit eben jenen Büros.. Also eh.. Wenn es das gibt - cool! Wenn ich damit nicht spielen will - hoffentlich auch für alle anderen cool! Ich hoffe man kann meinen wirren Gedanken folgen. :D

  • Ich finde die Frage nach tatsächlicher >Macht< gar nicht so interessant wie die von Border aufgebrachte Anerkennung. Oder konkreter gesagt: die Bereitschaft, etwas anzuerkennen, das potentiell Einfluss auf mich haben könnte, den ich nicht zwingend als positiv empfinden muss.


    Es kann unheimlich interessantes RP generieren, jemand anderem Macht über einen Teil des eigenen Spiels zu geben. Genauso interessant ist es, diese Macht von einem anderen Spieler erteilt zu bekommen. Wie erfolgreich ein RPler in einer vermeintlichen Machtposition ist, hängt tatsächlich stark von den beteiligten Spielern und ihrem Willen ab, auf seine Handhabung dieser Macht zu vertrauen. Und ich glaube, hier hakt es häufig im offenen RP. Aus ganz unterschiedlichen Gründen: ich habe schlechte Erfahrungen gemacht, ich kann den Spieler nicht einschätzen, weil ich ihn nicht kenne, ich kenne den Spieler ganz im Gegenteil „nur zu gut“ und denke nicht im Traum daran, dem (persönliche Beleidigung hier) Macht über mein Spiel zu geben… und so weiter.


    Ich denke, ein Grund, warum wir immer weniger bewusst wahrgenommen bespielte Machtpersönlichkeiten haben, ist nicht mal der Mangel an Vertrauen auf einen guten Ausgang einer irgendwie gearteten Über- oder Unterordnung, denn viele Spieler sind bereit, auch mit negativen Entwicklungen mitzugehen. Es fehlt an Vertrauen in einen guten Umgang mit dem Einfluss, der dem entsprechenden Spieler überlassen wird.


    Ein Beispiel aus eigenem Umfeld:

    Jasper Caldwell ist das Oberhaupt eines Adelshauses. Im Fall unseres Projektes bedeutet das, dass die letztendliche Entscheidung über alles, was passiert oder eben auch nicht passiert, in den Händen dieses Charakters liegt. Er kann seinen Geschwistern, seinen Angestellten, teilweise auch seinen Geschäftspartnern und Bekannten Dinge ermöglichen oder sie ihnen verweigern. Bisweilen bedeutet das, dass Vorstellungen, die Spieler in und um unser Projekt bezüglich ihrer Charaktere hatten, am Ende nicht umsetzbar sind, weil Jaspers Haltung dazu bei „Nein“ steht.


    Diese Macht muss anerkannt und mitgetragen werden, um tatsächlich Kraft und Bedeutung zu gewinnen. Wenn Jasper „Nein“ sagt und Rowenna trotzdem tut, was sie will, wenn Makkuro sich mit dem Hintern auf seine Befehle setzt und Vale hinter seinem Rücken Graf-in-Spe spielt, dann hat Jasper keine Macht und auch keinen Einfluss auf das Leben seiner Mitarbeiter und Familie und die Rolle des alles entscheidenden Oberhauptes wird unglaubwürdig, im Endeffekt lächerlich.


    Ich glaube, Macht spielen zu wollen wird leider oft als „etwas zu sagen haben“ oder „Machtmissbrauch betreiben“ zu wollen verstanden. Das war zumindest häufig mein Eindruck, wenn ich den Umgang im Open damit beobachtet habe. „Ich lasse mir nichts sagen“, „der will nur stänkern“, „was mischt die sich jetzt ein?“, „die machen total die Szene kaputt“.


    Eine Betrachtung wie Minna s halte ich generell für anstrebenswert, wenn man miteinander RP spielt: es geht immer erstmal um Angebote. Es ist ein Angebot, sich dem auftauchenden Seraphen zu fügen – oder auch mit den Konsequenzen zu spielen, wenn man es nicht tut. Es ist ein Angebot, ins Ministerium zu gehen und sich eine Erlaubnis für ein Vorhaben zu holen. Es ist auch ein Angebot, sich überfallen zu lassen. Sich dem Big Boss einer Bande unterzuordnen. Diesen Dingen Einfluss zu verschaffen, indem man die jeweiligen Rollen anerkennt.


    Manches RP kann ohne diese Anerkennung überhaupt nicht funktionieren. Auch das ist eine Form von Macht, die jeder einzelne Spieler hier hat: wenn ich etwas nicht als Teil meines RPs anerkenne, hat es auch keinen Einfluss.


    Ab davon: ich bin für besetzte Machtpositionen, SabaQu, weil sie das RP bereichern, und sei es, indem man sich IC dagegen verweigert.

  • Wenn's um RP-Machtpositionen geht, gilt es immer zu bedenken, dass so etwas den Einfluss, den man selbst auf das RP anderer hat, potenziert, oder mit einem altbekannten Spiderman-Zitat ausgedrückt: "Mit großer Macht kommt große Verantwortung."


    RP-Machtpositionen bringen es gelegentlich mit sich, dass man in das RP seiner Mitspieler eingreifen muss/soll/kann. Wichtig ist, dass man damit nicht nur den eigenen Interessen dient, etwa um den eigenen Charakter darzustellen, sondern dass damit auch ein Bedürfnis oder ein Wunsch anderer Spieler verbunden ist, denn nur weil man einen Charakter spielt, der IC Macht hat, heißt das noch lange nicht, dass man sich OOC einfach über das Einverständnis (oder den Mangel daran) anderer Spieler hinwegsetzen kann. Ganz im Gegenteil: je signifikanter der ausgespielte Eingriff ist, desto mehr Fingerspitzengefühl ist erforderlich. Dabei kann ein und die selbe Aktion ganz andere Gefühle und Reaktionen auslösen, je nachdem, ob man damit z.B. das RP-Angebot eines Spielers aufgreift oder ob man sich lediglich einen Vorwand ausdenkt, weil man den eigenen Char darstellen will oder sich einfach toll fühlt, wenn man andere schikanieren kann.


    "Macht" kann dabei natürlich unterschiedliche Formen annehmen, ähnlich wie es auch schon weiter oben angesprochen wurde. Die eine Gruppe kann ganz direkt IC-Konsequenzen verursachen, die nächste Gruppe kann dadurch Druck ausüben, dass jemand, der deren "Lore" nicht akzeptiert, von einem größeren Anteil RP ausgeschlossen wird, und eine weitere Gruppe hat einfach nur IC einflussreiche Positionen inne, die im Play aber kaum einmal Einfluss auf andere Spieler haben. Und alle diese Gruppen kann man ganz hervorragend bespielen, wenn man sich dabei nicht wie ein Vollpfosten aufführt sondern sich ehrlich darum bemüht RP zu generieren, bei dem andere mitmachen wollen und nicht unbedingt müssen.

  • Decar trägt m.E. grundlegende Punkte zusammen, wenn eine "Machtposition" bespielt wird. Eine solche Position sollte Verantwortung bedeuten. Nicht nur, dass man darin bewandert ist, die Handlungsspielräume gut genug zu kennen. Eine solche Rolle zu bespielen bedeutet auch, Transparenz zu zeigen und im Ooc-Austausch mit seinen Mitspielenden/ Betroffenden zu stehen, bevor wichtige Entscheidungen über andere Charaktere getroffen werden. Darin stecken ebenso gewisse soziale Fähigkeiten, Kritik anzunehmen, Fehler einzugehsten, sachlich zu bleiben, vorausschauendes Handeln, Kompromissbereitschaft, klare Kommunikation etc. damit diese Charakterrolle nachhaltig bespielbar ist - Nicht nur für andere, sondern auch sich selbst.


    Grundsätzlich habe ich den Eindruck, als würde es anklingen, dass Machtpositionen "das RP bereichern" könnten. Meiner Erfahrung nach zählt da weitaus mehr zu, als lediglich die Stellung eines Charakters. Eine "einfache" liebevolle Bäckerin, die für ihre Kundschaft auch außerhalb ihrer Arbeit mit Hilfe beisteht, hat nicht weniger RP-Potential, als die Rollen eines Lichtbringers, der auf den nächsten Fall waretet. Vielleicht hat sie sogar durch ihre Kundschaft Informationen für einen mysteriösen Fall aufgegriffen, die für einen Lichtbringer schwerer zugänglich wären? Es ist vielmehr die Frage, welche Wege man nutzt, was man daraus macht, welches RP man anderen anbieten möchte und wo die Prioritäten für einen selbst im RP liegen.

    "We do have a lot in common. The same earth,the same air, the same sky. Maby if we started looking at what's the same instead of what's different... Well, who knows." - Meowth, 1998

  • So, ich möchte nun auch dazu noch ein paar Zeilen schreiben.


    Ich habe im Rahmen meines Projektes schon mehrfach Kontakt gesucht und RP´s bespielt mit Personen, die eine gewisse Machtposition inne hatten. Und da war es bis jetzt egal ob es jemand war der mir:

    -) Den Bau der Halle,

    -) ganz aktuell: den Umbau der Halle,

    -) Die Einfuhr von gefährlichen Pflanzen,

    -) Die Vergabe eines Kredites für den Bau der Halle,

    -) Unterstützung im Kampf gegen die Piraten,

    -) oder noch mehr ...

    zu gewähren hatte. Bis jetzt habe ich mit allen eigentlich nur positive Erfahrungen aber auch sehr interessante RP´s gespielt.


    Bis jetzt war auch keiner dabei, der diese "Macht" in irgendeiner Art nur missbraucht hat. Vielleicht lag es aber auch daran, dass mein eigenes Auftreten natürlich auch den jeweiligen Umständen angepasst war.


    Wie zum Beispiel.. den Bankier habe ich gleich mit Bilanzen, Umsatz-Statistiken, Finanzplan und was weiß ich noch alles, zugepflastert :)

    *winkt da mal rüber zur Bank*


    Dass in einem actionreichen Plot, den ich veranstaltet habe, ein Seraph etwas über die Strenge geschlagen hat und es dann nicht ganz so, wie geplant verlief, sorgte zwar für Diskussionen im OOC und auch IC. Das hat dem Ganzen aber noch eine zusätzliche Würze verliehen. Schlussendlich hat es auch allen gefallen dann. Aber das ist halt RP. War das jetzt ausnützen einer Machtposition? Ich denke nicht.


    Von daher kann meiner Meinung nach gerne auch so eine Stelle bespielt werden.

  • Zuerst einmal möchte ich sagen, dass es mich sehr positiv überrascht hat, wie reif und aufgeschlossen die Community dem Thema gegenübersteht und sich dazu äußert. Alles ist sehr wohlüberlegt und die meisten unterstützen das Bespielen von entsprechenden Rollen. Das freut mich sehr!

    Ich habe mir im Glanze eurer Beiträge selbst noch ein paar Gedanken dazu gemacht und will ein paar Dinge klarstellen oder noch einmal betonen.


    Angefangen mit einem Zitat von Amyre

    Eine "einfache" liebevolle Bäckerin, die für ihre Kundschaft auch außerhalb ihrer Arbeit mit Hilfe beisteht, hat nicht weniger RP-Potential, als die Rollen eines Lichtbringers, der auf den nächsten Fall waretet.

    Da hast du absolut recht und es war auch nie mein Ansinnen auszudrücken, dass bespielte 'wichtige Persönlichkeiten' das RP in irgendeiner Weise mehr bereichern als das Mädchen von Nebenan. Es ist nur eben so, dass die Hemmungen 'das Mädchen von Nebenan' zu spielen weit weniger hoch sind als beispielsweise einen Seraphenhauptmann oder Minister zu verkörpern. Es war von meiner Seite aus eher ein Appell, sich im RP etwas öfter was zu trauen und auch Rollen zu bespielen, um die sonst nur herumgetanzt wird wie um die heiße Glut weil sich keiner verbrennen will, weil vielleicht der Backlash der Community gefürchtet wird, oder eine Brandmarkung als 'Wichtigmacher' und 'Powerplayer' noch ehe man das erste Emote verfasst hat.


    Der wichtigste Punkt dabei ist für mich die OOC Umgänglichkeit.

    Auch einer der Punkte die für mich ungemein wichtig sind und die ich immer wieder nur predigen kann. Ich verlange von niemandem, sich und seine Spielpartner permanent mit allem zu spoilern, jedes RP am roten Faden abzulaufen den man vorher gemeinsam ausgearbeitet hat oder nach jedem Emote zu fragen, ob das so in Ordnung war.

    Ich sage dabei gerne scherzhaft "Gutes RP ist wie BDSM, das gemeinsame Einverständnis ist der Schlüssel (consent is key klingt leider besser)" aber so reißerisch das auch klingt, es ist wahr. In einem RP, gerade wenn es in eine konfliktreiche Richtung geht, ist es sehr wichtig ab und an mal OOC nachzufragen wie es den anderen Spielern damit geht, wie weit man gehen kann oder zu allermindest ein offenes Ohr zu haben, wenn von der Gegenseite Sorgen laut werden.


    Das geht Hand in Hand mit einem anderen Punkt den ich noch einmal betonen wollte:

    IC Macht bedeutet nicht OOC Macht.

    Nur weil ein Charakter IC eine Machtposition gegenüber einem anderen hat, heißt das nicht, dass auch der Spieler hinter dem Charakter, dem Spieler des anderen etwas vorschreiben darf. Schlimmer wird es sogar noch, wenn IC-Machtkämpfe ins OOC getragen werden.

    Beispiel: Der hitzige Konkurrenzkampf zweier Geschäfte des gleichen Berufszweigs.

    IC kann es das RP ungemein bereichern, viele Spielmöglichkeiten für verschiedenste Spieler bieten und Spannung wie Realismus in die Spielwelt bringen. Wenn allerdings der IC Konkurrenzkampf anfängt, das RP nicht zu bereichern sondern zu gefährden, weil eines der Geschäfte und das daran hängende Projekt droht daran zu zerbrechen, dann widerspricht das dem eigentlichen Sinn des Spiels. Schlimmer noch, wenn dieser Konkurrenzkampf nicht IC sondern OOC motiviert ist, weil einem der andere Spieler oder sein Projekt nicht passen. Ich denke es sollte selbstverständlich sein, dass es absolut inakzeptabel und schädlich für das gesamte RP ist, ein Projekt oder eine Person mit IC- und/oder OOC-Maßnahmen aus dem Spiel zu drängen.


    Das Bespielen von Machtpositionen so wie aller anderer Positionen sollte stets nur dazu genutzt werden um RP zu generieren, nicht um es zu negieren!

    Ich sehe das Spielen mit Institutionen eher als optionales Spielangebot und entscheide im Einzelfall, ob ich mit einer Behörde interagieren will.

    Ein wunderbarer Ansatz den ich so nur unterstützen kann!

    Natürlich ist das nicht immer gleich einfach. Wenn ein Charakter mordend und raubend durch die Stadt läuft, der Spieler dann aber sagt er lehnt das Angebot mit der Stadtwache zu spielen ab... ich glaube wir kennen alle dieses Spiel.

    Wenn es allerdings um Behördengänge, Anträge und alle anderen Kleinigkeiten geht ist es natürlich absolut optional. Unsere Tage haben leider alle nur 24 Stunden und die Woche nur 7 Abende die potentiell für RP zur Verfügung stehen (wenn überhaupt). Ich finde es nur schön, wenn man überhaupt die Möglichkeit hat, dieses Spielangebot wahrzunehmen.

    Abschließend will ich einfach noch einmal betonen, dass die Stimmung zu diesem Thema hier so positiv ist, dass es übnerhaupt Spieler gibt, die Interesse daran haben, Minister, Soldaten, Bankiers und Immobilienmarkler zu bespielen. Das ist etwas, was die Rollenspiel-Landschaft von GW2 zur bisher lebendigsten macht, die ich in meiner RP- und MMO-Karriere erlebt habe. Es gibt hier so viel mehr als nur Abenteurer und Tavernengänger und das ist es meiner Meinung nach, was einer Welt wirklich Leben einhaucht.

  • Was haltet ihr davon, wenn im RP Machtpositionen durch Spielercharaktere besetzt werden?

    Kommt auf die Machtposition an.


    Auf welche Faktoren kommt es an und bis zu welchem Maß?

    Faktoren:

    - kenne ich diese Person?

    - vertraue ich dieser Person?

    - spielt die Person meiner Meinung nach legitim und ohne dein Eindruck zu vermitteln, sie will mir eins rein drücken?

    - Habe ich als Spieler die Möglichkeit noch zu verhandeln? Bzw lässt sich verhandeln?

    - Nutzt die Person die "Macht" aus, weil der Spieler gerade seine 5 Minuten hat?

    - habe ich einen Vorteil solche "Machtpositionen" mit einzubeziehen?

    - werde ich als Spieler ernst genommen?


    Ist es schon zu verwerflich, die Stadtwache zu bespielen oder sind nur Positionen tabu, die durch namentlich in der Lore genannte Charaktere besetzt sind (z.B. König der Menschen oder Imperator der Eisenlegion)


    Ich glaube nicht, dass es verwerflich ist eine Stadtwache zu spielen. Aber ich habe zB. die Erfahrung gemacht, dass gerade Seraphen von Spielern gespielt werden, die sich austoben wollten.

    Es wurde sich spontan eingespielt, festgenommen und Übergriffe geplant, bzw. Untersuchungen, die für den Mitspieler nicht verständlich und nicht ersichtlich waren. Meist gab dass dann soviel Ärger.

    Charaktere wurden von Seraphen aufgegriffen und teilweise sehr arg verkloppt (Gerüchte über Vergewaltigung waren da auch da, aber das ist schon ewig her)

    Charaktere wurden über bis zu 2 Wochen (OOC) weggesperrt und ohne weitere Information "gammeln" gelassen. Bzw. es wurde keine Zeit bespielt und man hatte den Charakter nicht mehr fürs RP nutzen können.

    Es gab teilweise auch keine Besucherzeiten.


    Und ich erinnere mich noch an ein paar Wortgefechte die ich im Flüster hatte mit Seraphen die nach der Festnahme plötzlich alle ausgebucht waren oder eben keine Lust hatten auf "langweiliges Knast-RP".

    Da war keine Ausrede zu schade.

    Und da Dalian kein unbeschriebenes Blatt ist, gabs diese Diskussion mehr als 2x.

    Das war auf die Dauer ganz schön anstrengend und für mich als Spieler frustrierend.


    Andersrum- und das wurde mir erst in einem langen Gespräch mit Dronon klar-, ist es aber auch so das man in dieser Machtposition oft mit "Pippi-Langstrumpf"-Spielern zu kämpfen hat, die den Seraphen immer entkommen, weil sie plötzlich vom hinkenden Krüppel zum Sprinter werden, wenn sie den Seraph durch die geschlossene Tür kommen sehen.


    Das klingt erstmal Banal aber mal so verrechnet auf 1ne Woche.

    Montag:

    Bandit geschnappt

    Dienstag

    Bandit entkommt weil der Spieler halt IC ein Schlupfloch gefunden hat (und Seraph zustimmt)

    Mittwoch

    Bandit verschwindet genau 3 Sekunden bevor die Seraphen Wache in reichbare Nähe kommt plötzlich (weil der Spieler es gesehen hat das sie kommt)

    Donnerstag

    Bandit online, aber auf Twink

    Freitag

    Bandit online und eigentlich da, aber flüchtet erfolgreich vor der Patrouille

    Samstag

    Bandit rennt OOC in das Gebiet, in dem er spielen möchte und kontrolliert ob eine Wache da ist. Man will ja nicht erwischt werden!

    Sonntag

    "Ok das Verfahren wird eingestellt" - Bandit glücklich


    Da bildet sich sehr viel Frust auf beiden Seiten.

    Auch ein Grund wieso es damals so viel Ärger zwischen Seraphen und Gossengesellen gab.

    Ich glaube ich war mit Dalian eine der Spieler, die am meisten eingesammelt und weggesperrt wurden und im Endeffekt war meine OFF-Zeit des Charakters nicht halb so schlimm, wie diese ständige Diskussion und das Gebettel, das ein Seraph mal IC vorbei kommt und Essen bringt, dass man wenigstens irgendwas spielen kann. Manchmal helfen OFF-Zeiten um ein bisschen runter zu kommen bzw. sich von dem Charakter zu distanzieren den man spielt, aber dann komplett unbespielt 2 Wochen ist schon hart.

    ___

    UND ich muss das noch richtig stellen. Die Ministerialwache hat nicht zwanghaft mit dem Adel zu tun, sondern ausschließlich mit dem Ministerium.

    Da sind halt viele Adlige unterwegs, Gw2-Lore hier.

    Danke an Feo an dieser Stelle.


    Ich glaube kaum, dass es noch Minister gibt, wird mal wieder Zeit ! :D

  • Meine Erfahrung ist, dass es in solchen Situationen enorm hilft, gleich zu Beginn ein kleines OOC Gespräch darüber zu führen, was beide Seiten von dem RP erwarten. Gerade zwischen Seraphen und Kriminellen kann etwas ja schnell derart eskalieren, dass ein Charakter festsitzt. Wenn man aber zu Beginn sagt "Du, ich möchte nicht, dass XYZ passiert" dann kann der andere sagen "Okay, aber dann darf mein Charakter XYZ nicht herausfinden, weil sonst... " und man hat etwas abgesteckt, bei dem keiner der beiden Parteien Probleme mit seiner Integrität oder seinen Boundaries bekommt. Man muss einfach klar kommunizieren, dass man miteinander spielen will und nicht gegeneinander.


    Das größte Konfliktpotential bei sowas besteht ja darin, dass beide Seiten so souverän spielen wollen wie möglich und es dann an sowas hakt wie, dass der Seraph auf Basis seines Wissens etwas bestimmtes tun müsste um authentisch zu bleiben, was eben zu Lasten des Kriminellen ginge. Wenn man aber _mit_ dem Seraphen spielt, statt gegen ihn, dann kann man im Vorfeld etwas kontrollieren, welche Infos er bekommt und wie damit umgegangen wird. Wichtig ist, dass beide Seiten einander ernst nehmen und die Möglichkeiten geben, Spaß am gemeinsamen Spiel zu haben, ohne den anderen OOC besiegen zu wollen.


    No idea how I ended up here, but I'm grateful the universe sent me in this direction.

    Einmal editiert, zuletzt von Motte ()

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