Alosani

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    Tausend und eine Nacht

    Es ist heiß, die Sonne blendet, die Dünen Vaabis flimmern vor Hitze.
    Brennender Wüstenwind lässt Sandkörner tanzen, trägt samtene Ascheflocken vor deine Augen.
    Verfolgst du sie, werden sie deinen Blick leiten. Hin zu einer Erscheinung auf einer Dünenkuppe.
    Wie sie so dasteht: groß, gerade, edel.
    Ein Baum, der den Kampf gegen die Hitze verloren hat, bereits nur noch mehr Asche zu sein scheint, trotzdem aber majestätisch durch das Wabern der Luft in dein Antlitz dringt.
    Vielleicht fragst du dich wie es möglich ist, selbst im Sterben solch eine Würde zu tragen.
    Willst du jedoch näherkommen, so entzieht sich dir der Anblick, gönnt dir nicht sich daran zu ergötzen.
    Eine Fata Morgana?

    Dein Horizont auf der Kuppe ist nun erweitert. Vor dir eröffnet ein grünbuntes Paradies einladend seine mächtigen Tore.
    Es ist präsent, prächtig, steht stark in seinen Grundfesten.
    Die trügerische Sprache der Hitze kann keinen Einfluss darauf haben. Du lässt dich locken, folgst nun dem Anblick des puren Lebens. Deine Unverzagtheit soll dieses Mal belohnt werden, wachende Dschinns nicken dir die Bestätigung zu: du bist angekommen.
    Willkommen im Garten von Seborhin!

    Du, Reisender, triffst auf wunderschöne, in sämtlichen Farben schillernde Persönlichkeiten. Deine Augen werden mit Reizen überflutet, genauso wie Nase und Ohren. Würzige Düfte dringen an dich heran, Gespräche werden erregt in voller Inbrunst der Selbstverherrlichung geführt.
    Du selbst gehst aber unter in dieser fremden, exotischen Welt. Glücklich kannst du dich schätzen, dass dich der Zufall vor dem Ertrinken rettet.
    Dieser Zufall ist weiblich, besitzt ein Gesicht: dunkelhäutig, anmutig, mit einem gönnerhaft freundlichen Lächeln geschmückt.
    Hör hin, die Pfauenfrau in farbigen Gewändern vor dir besitzt auch einen Namen, nennt sich Faariba Bint Barzin. Sie sticht mit ihrer Nahbarkeit aus der verschwommenen Masse von Eindrücken heraus, möchte dir ihre Heimat von der besten Seite zeigen, dich als Gast bei sich aufnehmen.
    Ein Rufen von ihr: „Alosani!“

    Zwischen dem Farbenflimmern sticht ein Schatten hervor, seltsam vertraut wirkt er. Deine Augen müssen sich vermutlich erst an diese drastische Umgebungsänderung gewöhnen, denkst du. Sie spielen dir wohl wieder einen Streich, oder?
    Doch es kann kein Zweifel bestehen, der Schatten nimmt Form an: groß, gerade, edel.
    Und es möchten Scham und Demut dein Herz erfüllen sobald du erkennst, dass aus Asche Leben wachsen kann. Die Totgeglaubte steht nun erhaben aller Zweifel vor dir, so lebendig wie die Oase selbst.
    Die Sylvari kann es sich leisten die äschernen Farben des Todes zu tragen. Sie vermag es doch mit der Gesamtheit ihres Auftretens, ihrem klaren, leuchtenden Blick, der grazilen Haltung die vielen weißen Flecken auf ihrem schwarzen Körper wie ein Gemälde des Nachthimmels erscheinen zu lassen. Samtene Nacht im Kontrast zum grausamen Tod.
    Und mit einem Mal wird dir bewusst: Sie war dein Leitstern...


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