Firlefanz

Die Arme vor der Brust verkreuzt blickte Luc über den Tisch hinweg ins graue Augenpaar. Der alte Mann, sein Ziehvater, blickte zurück und trug dabei dieses gewisse Lächeln um die Lippen. Das Lächeln was Eltern haben wenn ihre Kinder nach Hause kamen und Dinge gestanden, die sie eh längst gewusst hatten. “ So ist das also?“, fragte der Alte, dessen Stimme dabei eine Wärme in sich trug die das leise prasselnde Kaminfeuer kühl hat wirken lassen. Lucius hmmte als er mit der Rechten, in einer Verlegenheitsgeste, über seinen Nacken strich.
“Und wann?“ Faltige Finger fummelten funkelnden Firlefanz aus seiner schützenden Hülle und drehten es im Licht. In den alten Händen wirkte das kleine Ding noch zierlicher, zerbrechlicher und von noch höherem Wert das der Löwensteiner die Brauen hob. Nicht das es noch verloren ging, wobei solch ein glänzendes Stück auf dem Holzboden eh schnell wieder gefunden wäre. “Sag schon wann, oder bist du dir doch nicht sicher?“ Die stahlgrauen Augen seines Gegenübers blickten auf, als der Alte den Firlefanz zurück in seine Verpackung steckte. “Ich weiß es nicht. Ich will nur vorbereitet sein. Falls der Moment kommt, den ich nicht verstreichen lassen sollte.“ Andrew lachte auf die Worte seines Sohnes hin, strich sich über den Bart und nickte. Erst jetzt fiel Lucius auf das er diese Geste von seinem Vater übernommen hatte. “Sei kein Skritthirn. Dann wirst du ewig warten. Du musst den Moment schaffen, sonst kann es noch Jahre dauern. Außerdem, seien wir doch ehrlich - du hast dich entschieden. Damals schon. Du brauchst nur manchmal länger, in diesen Dingen. Bei deiner Arbeit weißt du immer sofort, was du wie zu tun hast, aber wenn es ums Herz geht... Bist du ein Dummkopf.“
Liebevoll tätschelte Andrew die Schulter seines Sohnes, eh eine väterliche Umarmung folgte.



Mit klopfendem Herzen stand der Löwensteiner am Götterfelser Portal und wartete auf das Geburtstagskind. Das funkelnde Firlefanzding in der Tasche, wurde es Zeit zur Geschenkübergabe.

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