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Erotik, eine sexuelle Darstellung
Inhalt
Das Zimmer war ruhig bis auf das Kratzen des Stiftes auf dem Pergament des Notizheftes. Ein aufgeschlagene Buch vor ihr sprach von Höhen, Tiefen, Abbildungsstärken und Längen, die Finger brachten Worte in das Notizheft während die Augen Zeile um Zeile auf den Niederschriften des Buchs ruhten. Sie musste schon lange nicht mehr hinsehen, wenn sie etwas notierte und hatte dennoch die Schrift einer Kalligrafin dabei. Kleine Skizzen zierten zwischen den Zeilen das dargebrachte und während sie las, brachte sie zu Papier, was sie morgen in der Universität abzugeben hatte und zwar, eine Hausarbeit über Kartographie der fernen Gebirgskette, welche die Zittergipfel dominierte.
Unmerklich wanderten die Gedanken fort zu Händen, die von Handschuhen befreit wurden und die nicht feingeputzt einem Adligen zugesprochen werden konnten. Hände die sicherlich kraftvoll zupacken konnten, die sich auf der Haut gut anfühlten und während sie daran dachte gruben sich die weißen Zahnspitzen in das weiche, untere Lippenkissen. Ohne ertappt zu werden schrieb ihre Hand weiter, welche sonst so konzentiert und gradlinig auf dem Pergament blieb, die Absätze richtig setzte und niemals den unsichtbaren Seitenrand übertrat. Jetzt aber klackerte auf einmal die Spitze des Graphit auf Holz? Holz! Ihr grüner Blick fällt auf die Hand, den innehaltenden Stift und die Platte des kostspieligen Schreibtischs. Ein halbes Wort zeichnete sich darauf sehr schwach ab und sie verzog die eigene Miene, legte den Stift fort. Erst rubbelte sie mit der vom Mund befeuchteten Fingerspitze über die zu weit geschriebenen Worte, nutzte sogar den Fingernagel ein wenig dazu und gab sich anschließend geschlagen. Später würde sie den Hausdiener bitten, ihr einen Ratschlag zu geben, wie man derartig entfernte. Jetzt? Jetzt musste sie weiter lernen.
Konzentration! Konzentrier dich endlich, mahnte das eigene Gedankengut.
Doch diese wollte sich auch Minunten später nicht einstellen, sie schrieb etwas auf und korrigierte es wieder, verlor die Zeilen im Buch und wanderte immer wieder zurück zur Mauer, zum Gebaren, zum Duft des Mannes. Ihre Zehenspitzen standen locker auf dem Boden auf und ließen das Knie wippen, während sie die schwelende Hitze im eigenen Leib nur zu sehr wachsen spürte. Mit einem beinahe harschen Ruck schob sie den Stuhl zurück und hob mit den Händen den Rock herauf, welcher eben noch so hübsch zierend in mehreren Lagen bis zum Knie ihren Leib umspielte. Sichtbar wurden nebst der gezierten Strumpfhose, zwei Riemen am oberen Teil der Oberschenkel. Sonst brav verborgen, lagen sie nun offen und wurden von ihr, einer nach dem anderen, ein Loch weiter, ja, enger gezogen und ein ersticktes Seufzen verlor sich darunter von feuchten Lippen. Der feine Schmerz der Schnürung machte zwar die Hitze nicht erträglicher, sondern intensivierte diese, brachte aber auch wieder etwas mehr Körpergefühl und, so hoffte sie, auch den klaren Verstand wieder zurück.
Diesem Irrsinn nur maginal aufgesessen widmete sie sich wieder dem Studium. Die rechte Hand brachte ordentlich Notizen auf das Pergament und das Augenmerk legte sich auf aufwendige Karten des Zittergipfelgebirges. Doch die Fingerspitze des Zeigefingers der linken Hand tauchte wieder unter den Rock. Er strich vom rechten Lederband tiefer in den sie schon empfangende Wärme zwischen ihren Beinen. Vollführt zunächst noch kleine Kreise dort, die einem Windhauch zarten Streicheln nahe kamen unter wieder wandernden Gedanken an den Mann, den Gastgeber, den Fremden.
Erster leichter Druck auf das Sensibelste des eigenes Leibes, ein kurzes Schließen der Augenlider, besetzt mit dunklen langen Wimpern und dann wieder der Zwang weiter zu lernen, doch Ringfinger und Daumen schoben das kleine Bisschen dunklen Stoff zwischen die Schamlippen. Während der Zeigefinger weiter in diesem nun enger bestofften Spalt rieb. Je schneller, um so rascher kam Wort für Wort auf das Pergament über das Erstellen von Karten in ungewohnter Landschaft, in zerklüfteten, Schnee bedeckten Bergen und Tälern während in Gedanken sie diese Hände sah, diesen Blick, eine Stimme im eigenen Ohr hörte und ihr Atem sich beschleunigte, weil ihre eigene Hand die Wohltat vorantrieb.
Es brauchte nicht lange, dann verschwamm jeder Lehrtext mehr und mehr vor den Augen, die Hitze ergriff Besitz von ihr selbst, will nicht abgelenkt werden, sondern Erfüllung finden mit dem Hauch von Verdorbenheit an sich und der Gefahr hier und jetzt erwischt zu werden. Abermals eine Rührung, der Stuhl rückte über den Holzboden nach hinten, sie klemmte sich den Bleistift zwischen bebende Lippen und beugte sich auf ihren Schreibtisch mit dem Oberkörper darauf, klammerte sich mit der freien Hand an desse Kante und rieb weiter an der eigenen Scham, schob den Stoff etwas zur Seite und tauchte mit ihrem Finger ein. Immer wieder tat sie, was ihr ein anderer tun sollte, die klebrige Feuchte mehrend, den Raum mit lustvoller Hitze und eigenem Duft erfüllend. Das Keuchen gepresst unterdrückt durch den Stift, die Zähne fest daran gelegt, würden sicherlich Spuren im weichen Holz hinterlassen. Mehr und mehr gierend, sie verdrehte den eben noch abstützenden freien Arm auf den Rücken, spreizte die Beine und mit glühenden Gedanken verlor sie sich gänzlich im eigenen Lustspiel. Dabei rieben die unter der Kleidung verhärteten Brustwarzen über Zeilen des Buches, welche vor Jahrzehnten dort niedergeschrieben waren und niemals hätte wohl im Traum jemand gedacht, dass gerade auf solch trägem Stoff einmal ein derartiges geschah.
Unvermittelt spürte sie die Welle der Erfüllung. Die Augenlider waren gesunken. Im Spiel der eigenen Befriedigung brauchte man keine Stunden, kein Herantasten, kein Erspähen was das Begehren eines anderen vorantrieb. Sie kannte sich, sie kannte ihren Körper und sie kannte die Art und Weise, sich Erlösung zu verschaffen. So wurde es ein rascher, lustvoll, hoffend ungesehener Akt von eigener Hand, welcher sie Atemlos mit benetzter Wäsche zurück ließ. Noch schwer atmend erhob sie sich nach verstrichenen Herzschlägen, trat an die Waschschüssel, richtete die Wäsche und wusch sich die Hände. Nicht einmal fünf Minuten später saß sie wieder vor dem Lehrbuch. Es galt morgen eine Hausarbeit abzugeben, diese wartete noch darauf vollendet zu werden und man will sie ja nicht unbefriedigt zurücklassen. Bald ließ nichts mehr darauf schließen, was die Studentin gerade hier getan hatte. Keine rote Wange, keine Atemlosigkeit und auch kein Duft, der ihr jetzt noch ein wenig präsent in der Nase ruhte, nur feine Bissspuren in einem Bleistift.
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