Spoiler anzeigen
Körperliche Intimität
Geschichte
Mit hämmerndem Herzen hetzte sie über das Kopfsteinpflaster hinweg, die Nerven kribbelnd und die Sohlen ihrer Stiefel hämmerten beinahe schneller als ihr rasendes Herz.
Sie musste sich beeilen. Also rannte sie. Rannte schneller und schneller. Hals über Kopf um Ecken, durch Gassen und über regennasses Pflaster hinweg. In einer Kurve rutschte sie beinahe aus, doch sie fing sich in letzter Sekunde und hetzte mit wild hämmerndem Herzen weiter. Ihre Arme pumpten und Schweiß stand ihr auf der Stirn, rann ihren Rücken hinab.
An der Türe angekommen zitterten ihre Finger so schlimm, dass es ihr fast nicht gelang den Schlüssel ins Schloss zu bringen. Einmal, zweimal, dreimal musste sie ansetzen. "Verdammt gehendlichauf!" und mit einem Klicken rammte sie den Schlüssel endlich im Schloss. Sie warft die Türe krachend auf, mit so viel Schwung das sie gegen die Wand schlug. "BELS!" brüllte sie atemlos ins Haus hinein, die roten Locken fielen ihr windgepeitscht ins Gesicht.
Hektisch strich sie sich diese aus der Stirn während sie den Schlüssel aus der Türe zerrte und ins Haus hinein hechtete. "BELS!" rief sie wieder und warf die Türe hinter sich zu. Trat sie zu. Ihre Finger zitterten immer noch und sie blinzelte, als sie seine Stimme hörte.
"Ja?"
Er saß am Küchentisch und blickte sie verwundert an. Warum sie wie ein Sturm losbrach, warum sie so aufgeregt war.
"Oh." Beth blickte verdutzt drein, sie hatte nicht damit gerechnet, dass er am Küchentisch saß. Mit nacktem Oberkörper. Die Muskeln spielten unter seiner dunklen Haut und sie streichelte ihn mit Blicken. Konzentriere dich! - rief sie sich selbst zur Ordnung und schüttelte ein wenig den Kopf. Sie konnte ihn noch genauso anstarren wie am Anfang. Konnte sich kaum satt sehen an ihm. Sie kriegte wirklich nicht genug von diesem Mann. Ihrem Mann. Und er nicht von ihr. Der Gedanke trieb ihr ein Lächeln auf die Lippen und trotzdem stockte sie. Ihre Kehle fühlte sich rau an, der Mund trocken.
Langsam trat sie einen Schritt auf ihn zu und räusperte sich. Mit der Zunge befeuchtete sie ihre nun plötzlich ebenfalls trockenen Lippen. Vielleicht hätte sie nicht rennen sollen. Doch! Es war wichtig. Er musste es wissen.
"Bels..." setzte sie wieder an und nahm einen tiefen Atemzug als er aufstand und um den Tisch herum kam. Sie konnte nicht widerstehen. Mit wenigen Schritten war sie bei ihm, sprang hoch und schlang Arme und Beine um seinen starken Leib. Beth seufzte auf, als er nach ihr griff um sie festzuhalten. Es fühlte sich so natürlich an, so richtig, wenn er sie hielt. Sie war zu Hause.
"Bels..." flüsterte sie leise und ihre Nerven vibrierten, kribbelten vor unterdrücktem Gefühlssturm. Die Aufregung tobte in ihrem Leib und ihre Finger zitterten wieder, als sie diese in seinen Dreadlocks vergrub und zugriff um sich an ihm festzuhalten.
Ihr Mann starrte sie mit der gleichen aufmerksamen Ruhe und Intensität an wie immer. Nur ein leises Brummen gab er von sich, als er sie fing.
"Bels, ich bin schwanger."
Die Nachricht hing zwischen den beiden in der Luft und er starrte sie schweigend an. Erstarrte. Wie eine Statue stand er da und bewegte sich hölzern, als er sie nun auf dem Tisch absetzte und sie ansah. Ausdruckslos.
"Bels?"
Keine Reaktion. Ihre Nerven flatterten. Sie versuchten es schon lange. Sehr lange. Er hatte mit dem Trinken und mit dem Rauchen aufgehört. Beth auch. Nicht mal mehr ihren geliebten Kaffee trank sie noch, immerhin sollte der Verzicht ja helfen und es leichter machen. Sie hatte es sich gewünscht und er hatte nach all den Dingen die passiert waren still und heimlich mit dem Rauchen und Trinken aufgehört. Damit sie gemeinsam ein Kind bekommen konnten. Als sie es herausgefunden hatte, war sie so glücklich gewesen das es fast schmerzte.
"Bels? Bels, bitte sag was." krächzte sie leise hervor. Ihre Gedanken brodelten. Will er doch kein Kind? Will er mich doch nicht? Beths Finger zuckten und gruben sich tiefer in seine Haare hinein. Klammernd.
"Bels... Bels du machst mir Angst."
Statt etwas zu sagen vergrub er sein Gesicht an ihrem Hals und Schulter. Heiße Tropfen trafen auf Beths Haut und sie erstarrte. Dann fühlte sie sein Zittern und zog ihn näher, immer näher bis nicht mehr klar war wo er aufhörte und sie anfing und ob sie ihn hielt oder er sie hielt.
"Bels? Bitte sag was." flüsterte sie leise und streichelte sanft seinen Nacken.
"Ich bin so glücklich." gab er schließlich leise von sich und Beth stieß einen Atemzug aus. Erleichterung folgte auf dem Fuße und sie zog ihn ein wenig zurück, bis sie ihn anschauen konnte.
"Wir kriegen ein Baby." flüsterte sie leise und strahlte ihn an.
"Wir kriegen ein Baby." und ihr Mann strahlte zurück.
"Ich bin unverschämt glücklich. Ich liebe dich." sie lachte leise als Bels seine Hand auf ihren Unterleib legte und küsste ihn. Sein Mund war warm, fest, der Kuss innig und berauschend. Egal wie oft sie ihn auch küsste, es fühlte sich an als würde die Welt still stehen und ihre Knie wurden jedes Mal wieder weich. Er schmeckte nach Bels, nach ihrem Mann und nach Zuhause.
Meins.- schoss ihr durch den Kopf und sie seufzte glücklich. Mit den Händen strich sie über seine Arme hinweg, die definierten Muskeln und warme Haut. Sie konnte ein zufriedenes Schmunzeln nicht unterdrücken. Er trieb sie in den Wahnsinn und dafür musste er nur lächeln. Genau dieses Lächeln. Oh oh.
"Ich liebe dich." und dann war seine Hand plötzlich unter ihrer Bluse und die beiden schafften es nicht mehr ins Bett hinauf.
Kommentare 6