Triggerwarnung: Beerdigung, Tod
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Die Beerdigung des verhassten Cousins fand an einem schönen Mittwoch statt im späten Frühling statt. Der Tag war verhangen von Nebel und wandelte sich zu Regen um, als der Trauermarsch der Familien und Angehörigen begann.
Alle waren sie gekommen, um seiner Beisetzung innezuwohnen, da er früh hatte gehen müssen. Mutter, Vater, Geschwister, Schwiegersöhne und Schwiegertöchter, Kinder, Freunde und fernere Bekannte.
Celeste spürte die Instabilität der Familie deutlich. Und das Milan Everett – ein sehr naher Kreis – so früh starb, rüttelte noch mehr daran.
Er war gerade Mitte 30, in den besten Jahren. Ständig aktiv, bis ihn eine Krankheit ereilte und der Tod ihn plötzlich aus der Welt riss.
Ein großes Bild von ihm stand neben seinem Sarg. Er lächelte verschmitzt darauf und die Vanhoven mühte sich, den Blick standzuhalten auf das Bild. Es war, als würden seine Augen ihr direkt in die Seele schauen. Übelkeit überkam sie immer wieder.
Sie verfluchte Don ein wenig dafür, dass er sie darum bat, der Beerdigung beizuwohnen. Noch mehr ärgerte sie es, dass er sie hat, allein gehen lassen. Aber Geschäft war Geschäft. Vielleicht hatte es aber auch einen tieferen Sinn, den er damit bezwecken wollte.
Der Priester faselte seine Predig vor sich hin, während Celeste irgendwo in ihren Gehirnwindungen versuchte damit abzuschließen. Das Kapitel Milan Everett.
Es erleichterte Celeste, dass sie endlich die Kapelle verließen, die viel zu klein für die Menge an Personen war. Der übliche Brechreiz ließ immer mehr nach. Die Frau konnte nicht richtig festmachen, woran es lag. Ob es ihre Schwangerschaft war, oder allein die Gedanken an die dunkle Vergangenheit. Womöglich konnte es auch an beidem liegen.
In jenem Moment als der Sarg hinuntergelassen wurde, machte sich eine Art Erleichterung bereit. Es war vorbei.
Eine Gewissheit blieb ihr durch eben jenen Moment. Das alle Personen das Leben, leben mussten, mit viel Energie, Freude und Überzeugung. Jeder Tag müsse genossen werden, jeder schöne Moment im Leben gefeiert werden. Bis das der Tod einen holen würde.
Celeste stellte für sich fest, dass sie dem Kapitel keine Aufmerksamkeit mehr schenken möchte.
Gedankenverloren tätschelte sie ihren klitzekleinen Bauch, auf den sie schon zuhauf angesprochen wurde. Ein friedliches Lächeln tat sich auf die Lippen. Der Tag versprach mehr Hoffnungen, als ihr Anfangs zumute gewesen war.
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