Der Beitrag wurde verfasst von Blackmysteria.
ZitatAlles anzeigenSylvari - Handwerk und Kultur
Ganz kurz gefasst, es geht ums sylvarische Handwerk und weil die Sylvari
an sich ein besonderes Volk sind, gehe ich davon aus, dass sich bei
ihnen ein gewisser kultureller Hintergrund, auch in Bezug auf
Derartiges, gebildet hat. Viele Dinge werden für einen Sylvari
vereinfacht, viele Dinge erschwert. Ich möchte gleich vorweg erwähnen,
dass ich viele Dinge von dem was folgt, frei interpretiert habe, anhand
von gesehenen Dingen, von gelesenen Dialogen und von überflogenen Facts.
Ich erhebe keinen Anspruch auf Gültigkeit. Weiterhin ist dieser Thread
ein Fluff-Thread und soll zu Gesprächen und Diskussionen einladen. Also
dann:
Rüstungen und Kleidung
Zieht man einem Sylvari
seine Kulturrüstung an, erkennt man, dass diese stellenweise an den
Körper gewachsen sind oder aus selbigem sprießen, das lässt zum einen
den Schluss zu, dass sich Sylvari ihre Kleidung maßgeschneidert wachsen
lassen können, was ja schon mehrfach geklärt wurde, und zum anderen,
dass Sylvari ihr Äußeres sehr stark individualisieren. Die Natur gibt
hier eine ungeahnte Menge an Input, denn die Vielfältigkeit der
Pflanzenwelt ist mehr als bemerkenswert und tierisch groß. Ich würde
sogar soweit gehen und behaupten, dass Sylvari unter sich eine gewisse
'pflanzliche Definition' haben und such der Bedeutungen verschiedener
Pflanzen bewusst sind. (Selbst wenn diese Bedeutung aus dem RL
importiert wurde, aber das wurde das Volk an sich ja auch.)
Leichte Kleidung und Schmuck
Blüten und Knospen ist das Erste was mir dazu einfällt, ja inklusive
Blütenstaub. Natürlich läuft nicht jeder sylvarische Magiebegabte mit
einem "Kleid aus Rosen" durch die Gegend, aber ich kann mir durchaus
vorstellen, dass Blüten verschiedenster Arten getragen werden und
dadurch auch eine gewisse Wirkung erzielt wird. Sylvari sind ehrbezogen,
weswegen nicht auch ein klitzekleiner Funke Eitelkeit? Blüten, oder
Blütenblätter, sind von ihrer Beschaffenheit meistens eher weich und von
ihrer Farbgebung bunt gemischt. Sie sind nicht zwangsweise der
zerbrechlichste Teil der Pflanze und können durchaus auch robust genug
sein, weil sie weicher sind. Blüten sind vielleicht kein Kettenhemd,
aber was dem Menschen Seide und Samt, dass sind dem Sylvari eben die
Blüten. Aber natürlich können auch Dornen und Ranken schmuckwerk sein!
Gerade bei der Optik, gibts wohl keine Grenzen!
Mag man es etwas robuster und vielleicht schwerer, geht es hier mit den
Blättern weiter, Blätter sind vielleicht nicht so hübsch anzusehen wie
es Blüten wären, erfüllen aber laut der Natur auch einen vollkommen
anderen Zweck, zu welchem sie garnicht hübsch sein müssen. Blätter sind
in ihrer Beschaffenheit vollkommen verschieden, was Vorheriges an
Farbenfrohheit hat, haben diese hier an Vielfältigkeit. Es gibt Blätter
mit weicher Beschaffenheit, Blätter mit verhärteten Spitzen und Zacken,
lange Blätter, runde Blätter, kleine Blätter, große Blätter, schwere
Blätter und leichte Blätter. Dicke und schwere Blätter kann man am
Körper schichten wie eine Lederrüstung aus Schuppenstücken. Wären die
auch so robust, wie tierische Häute? J...nnnee.. Blätter sind, wie ich
finde, nur der Anfang von dem, was als Rüstwerk durchgehen kann, aber
sie eignen sich einfach perfekt um sich im Wald zu tarnen.
Mittelschwere Kleidung
Hier machen die Blätter wieder den Anfang, man muss sich nicht zwingend
an alle vorgaben der Natur halten, ich gehe davon aus, das Sylvari mit
der Zeit auch ihre eigene Methode entwickelt haben, Blätter
wiederstandsfähiger zu machen, aber man darf nicht verkennen, weswegen
eine mittelschwere Rüstung mittelschwer ist, und welchen Zweck sie
erfüllt. Sie schützt den Körper nur mäßig vor Waffen, erlaubt aber einen
ungestörteren Bewegungsablauf. Gehärtetes Leder kann Schlägen und
Hieben wiederstehen, so vermutlich auch sylvarisch gehärtete Blätter.
Mein persönlicher Brüller was mittelschweres sylvarisches Rüstwerk
angeht ist aber Rinde, und zwar nicht die Rinde von der alten Kastanie
um die Ecke, sondern das, was Jungbäume oder zum Beispiel Birken an
Rinde haben. Weiche und glatte Struktur, wenig Einrisse und generell
robuster als es Blätter sind. Die Rinde ist die Haut eines Baumes und
jeder, der sich einen kleinen Ast zur Hand nimmt und anfängt an der
Rinde herum zu puhlen, wird feststellen, dass man meistens ganze Lagen
abziehen kann, ganze Häute quasi. Was das für einen Sylvari bedeuten
kann, wäre, dass derartige Rinde tatsächlich eine sehr passable Rüstung
abgeben kann, besieht man sich die Dracena im Wohnzimmer oder das
mittlere Kulturrüstset gibts auch gleich noch hübsche Strukturen oben
drauf. Wäre soetwas nun so robust, wie Leder? Im Reallife wohl eher
nicht, aber Sylvari sind Sylvari und der Atmosphäre entsprechend würde
ich dem Volk durchaus zusprechen, dass sie in der Lage sind, ihre zweite
Haut derartig anzupassen.
Verflechtungen von Ästen sind ebenfalls denkbar und sehr hübsch, aber
auch sehr aufwendig. Wer kennt noch die alten Körbe aus Weidenästen, an
welchen Wochenlang herumgeflochten wurde? Die Formanpassung wäre gegeben
und so der Sylvari denn will, kann er das ganze noch ein wenig weiter
wachsen lassen und der verflochtenen Brustpanzerung einen lockeren Rock
aus Lianen anhängen. Wie robust soetwas sein könnte? Joa, schonmal mit
einem Weidenkorb gestritten? Sehr robust! Und für einen Sylvari der
nicht nur in die Verflechtung, sondern auch in die Aushärtung dessen,
viel Zeit und Mühe investieren möchte, könnte ja sogar eine passable
Alternative zu einem Kettenhemd dabei raus kommen.
Schweres Rüstwerk
Das sylvarische Kettenhemd dürfte hier vermutlich schon als Anfang von
'gewichtig' gelten, will man gut geschützt sein, muss man eben etwas
mehr drauflegen. Kann so ein sylvarisches Kettenhemdgegenstück wie ein
echtes Kettenhemd gesehen werden? Ja und nein. Zum einen kann das
Flechtwerk unheimlich fein sein, zum anderen muss man die Maschen und
die Machart eines Kettenhemdes bedenken. Woran Menschen wochenlang
feilen, schüttelt sich ein Sylvari nicht 'mal eben so' aus dem Ärmel.
Nochmal Rinde: Rinde ist klasse, und nun komme ich auch zu der "Kastanie
um die Ecke" Geschichte. Ein alter Baum hat meistens eine
Rindenstruktur, die porös und rissig wirkt. Man merkt dem Baum an, dass
er schon viele Jahre gewachsen ist und dass die Rinde ihn vor allen
Arten von Einflüssen schützt. Ja auch vor der Wildsau, die sich dran
schrubbt. Ich persönlich bevorzuge bei Sylvari diesbezüglich "Eisenholz"
(eine kleine Eigeninterpretation) was ich durchaus auch einer
Plattenrüstung nachempfinden würde. Ich würde das allerdings in zwei
Schichten aufdröseln. Starke Holzfasern mit einer schicht Rinde.
Natürlich ist das Gebilde genauso schwer, und genauso immobilisierend
wie eine echte Plattenrüstung.
Sonstiges & weitere Gedanken
Noch eine Sache zur Optik: Die Machart schließt eine Adaption zu einer
leichteren, oder schwereren Bauweise nicht aus. Zu Bedenken ist aber,
manche Dinge brauchen Zeit, auch durchaus mehr Zeit und das, was sich
ein Sylvari wachsen lässt, ist nicht mal 'eben so' wieder zu verlieren.
Sie verleihen einem Sylvari eine individuelle und meist unverkennbare
Optik und man kann dererlei nicht ausziehen wie ein Mensch seine
Rüstung. Ich will mich aber nicht aus dem Fenster lehnen und behaupten,
es wäre nicht möglich, die gewachsene zweite Haut abzustreifen und zu
einer wechselbaren Kleidung zu formen, aber dann geht man bewusst
größere Schwachstellen ein, insbesondere beim Torso. Was die
'Fühlbarkeit' von der zweiten Haut angeht war mein Gedanke, dass das
individuell abhängig ist. Soll das Schmuckwerk pulsieren und gut
aussehen? Dann eher ja, ist es eine Rüstung zum Schutz vor Verletzungen?
Dann eher nein.
Lebende Rüstung und Reperaturen: Der Ansatz der Rüstung am Körper, so
sie gewachsen ist, könnte wohl auch Nährstoffe in die Rüstung
transportieren können, sodass man Löcher und dergleichen zuwachsen
lassen kann.
Waffen
Damit gehe ich nun ein wenig mehr in Richtung tatsächliches Handwerk,
denn eine Waffe mag man sich nicht einfach wachsen lassen, außer
vielleicht eine Dornenpeitsche, aber.. öööhhhm... Waffen.. ja:
Klingen
Do im Hain, wo die Baam no aus Hoiz han! Holz für Waffen ist garnichtmal
so weit entfernt, wobei dererlei wohl weniger für Klingen in Frage
käme, als für Wuchtwaffen. Aber: Eine Waffe aus einem Dorn des
Mutterbaumes gibt es ja schon, weswegen also nicht auch Klingenwaffen
aus ähnlichen Materialien? Wobei 'Klingenwaffen' nicht zwangsläufig auch
schneiden müssen. Aus Holzfasern geformte Waffen müssen dem Stahl auch
nicht unbedingt erliegen. Sylvari haben ihre eigenen Methoden, naturelle
Materialien zu formen und zu härten und vielleicht ist ja "Eisenholz"
nicht nur für eine Rüstung tauglich, sondern auch für eine gute Stich
und Hiebwaffe.
Ja was macht denn der Alptraumhof? Dornen! Die Waffen der Höflinge, auch
die Schwerter, sehen so aus, als wäre es ein Dorn umringt von Ranken
mit weiteren Dornen, was in mir den Verdacht keimem lässt, als wäre die
schneidende Wirkung vollkommen egal. Es geht hierbei mehr darum, zu
reißen und zu sägen.
Einwurf: Steinklingen – Steinzeit? Aber funktioniert und aus dem
richtigen Stein kann man bestimmt auch sehr scharfe Klingen formen.
Was ein Menschenschmied aus Eisen formt, das macht ein Sylvari
vielleicht aus "Kristallharz". (Das ist auch so eine
Eigeninterpretation). Harz ist im damaligen Handwerk ein gern genutzter
Klebstoff, ich kann mir aber Vorstellen, dass bestimmte sylvarische
Bäume eine andere Art Harz absondern können. Harz, dass über viele
Wochen gewonnen werden muss und dann genaus akriebisch und detailliert
verarbeitet wird, wie Schmiede den Stahl. Erhitzen, Zusammenfalten,
Ausformen. Und wenn man einen kristallinen Rohling hat, wird er
geschliffen wie ein Diamant.Die T3 Waffen der Sylvari wirken, von der Optik her, wie solche
kristallinen Waffen, woher sie genau kommen, da muss ich leider passen,
aber ich gehe nicht davon aus, dass die Schneide eines Großschwertes in
kristalliner Form irgendwo im Bergbau gefunden werden kann.So oder so denke ich, dass die Machart einer solchen Waffe, unheimlich
aufwendig ist und eine derartige Waffe durhaus auch ein Statussymbol
verkörpern kann. Weiterhin ist Kristall ein sehr hartes Material und
kann mit menschlichen Waffen wohl mehr als gut mithalten.
Wuchtwaffen
Do im Hain wo die Ba – das hatten wir schon. Hämmer und Schlägel aus
Holz, so machen es die Menschen ja auch. Und für mehr Durchschlagskraft
gibt es entweder den hübschen gusseisernen Kopf oder aber: Stein!
Kristallharz! Dornen als Nagelersatz!
Bögen
Die Bognerei bei den Sylvari würde ich sogar als Prestigehandwerk
nehmen. Die Kunst, einen Bogen zu bauen, hängt sehr, sehr, sehr, SEHR
stark davon ab, welches Holz man in die Finger bekommt und wie das Holz
beschaffen ist. Als Hobby-Bogenbauer und -Schütze habe ich da schon
einen klitzekleinen Einblick und was es alles zu beachten gibt, ist
erstaunlich. Ein Astloch an der falschen Stelle kann das Holz kosten,
oder irgendwo zuviel abgehoben, tjo, pech. Tückisch, aber hier zeigt
sich der sylvarische, wenn vielleicht auch nur geringe, Vorteil: Das
Holz nach dem Ideal zu formen, wachsen zu lassen. Natürlich dauert das,
natürlich ist das sehr aufwendig! Ich würde sagen, aufwendiger als sich
Blätter wachsen zu lassen. Aber es lohnt sich spätestens dann, wenn das
perfekte Wachstum einen perfekten Bogen generiert hat. Die Sehnen
wiederrum können durchaus auch sylvarisch bearbeitete Pflanzenfasern
sein.
Kanonen und Pistolen
Ja, klingt irgendwie vielleicht ein bisschen Fehl am Platz, aber
vielleicht auch nicht. Jagut, ich bewege mich nun von den Pflanzen weg
auf die Tierwelt zu wenn ich "Nesselzellen" in den Raum werfe. Korallen
und Quallen haben dererlei zum Beispiel und auch wenn Korallen aussehen
wie Pflanzen, sind es "Blumentiere", aber ich schweife ab. Wäre es
möglich, die Funktionsweise einer Nesselzelle auf eine pflanzliche
Pistole oder ein pflanzliches Gewehr zu adaptieren? Ich weiß nicht, das
ist schon ziehmlich schräg, aber ich würde es nicht ausschließen. Eine
wesentlich langsamere Alternative sind ja die Mörser, aber die
funktionieren auch nicht wie Nesselzellen.
Magische Waffen
Es sind Sylvari, sind nicht alle Waffen irgendwie ein bisschen magisch
und sei es nur, dass die einzelnen Komponenten mit magischem Einfluss
geformt oder bearbeitet wurden? Es muss ja nicht zwingend ein absolut
übertriebener Effekt sein.
Sonstiges & Weitere Gedanken
Blütenstaub, Juckpulver, Gifte und auch das genaue Gegenteil in Form von
schmerzlindernden Pflanzen, Drogen und Dergleichen findet sich bei den
Pflanzen. Die Waffen der Sylvari müssen sich nicht zwangsweise mit denen
von Menschen oder Charr oder Norn
oder Asura messen können. Sie haben ihren ganz eigenen Charakter, in
der Optik und in ihrer Funktion. In der Natur gewinnt nicht immer der
Größte, sondern der Anpassungsfähigste. Durchschlag und Wucht sind
trivial, wenn es darum geht, die Oberhand zu bekommen und ich denke auch
Sylvari arbeiten ganz bewusst mit den Wirkungen von verschieden
bearbeiteten Pflanzen oder alchimistischen Komponenten. Blütenkelche die
Juckpulver oder Niespulver versprühen haben vielleicht keine direkte,
verletzende Wirkung, aber desorientieren den Gegner insofern, als das
man vielleicht mit technologisch weniger fortschrittlichen Waffen einen
entscheidenden Vorsprung bekommen kann. Kreativität!
Handwerk
Ein bisschen habe ich das ja schon bei den Waffen umrissen, aber die
sylvarische Handwerkskunst bezieht sich nicht unbedingt nur auf Waffen
(und Rüstungen). Es muss auch nicht das menschliche Bearbeiten von Holz
oder Baumwolle sein, sondern kann auch bewusst sehr viel mit
pflanzlicher Mystik zu tun haben. Die Idee einer Pflanzenart, oder
Blüte, welche im Kern soviel Hitze erzeugt, das man das gewonnene
"Kristallharzt" erwärmen und schmieden kann, finde ich persönlich ganz
witzig. Die sylvarische Welt muss nicht immer verstanden werden, sie
funktioniert nach ihren ganz eigenen, vielleicht auch lustig schrägen
Gesetzen. Und wenn es eine Blume gibt, die durch interne Flaturlenzen
mit explosivem Blütenstaub wie eine Schmiede funktioniert, ja warum denn
nicht? Förser und Schreiner könnte man zusammenfassen in
Wachstumsbeauftragte welche mittels Magie Pflanzen dazu anregen, gleich
in die passende Form zu wachsen. So kann ich mir auch den sylvarischen
Bogner vorstellen. Es sind Sylvari, vielleicht geht es bei ihnen sogar
ein bisschen schneller durch den grünen Daumen. Wie man im Hain was
Mobiliar angeht auch beobachten kann: Pilzstühle und Pilztische: Sehr
schick. Hängematten vom Baum: Der letzte Schrei!
Grüße
Vadicca