• Ein paar alte Lieder. Sind beim ersten Forenumzug verloren gegangen, werden aber wieder in den Zittergipfeln gesungen... :winking_face:


    Das Lied zum "Blasser Pfahl"-Fest
    (Legenden erzählen, es wurde vollständig während dem Fest gedichtet. Im Jahr, als Vanhir Wolfensang die Pfahlbezwingerin wurde.)

    Bei der Rast steht eine Fichte
    Mittendrin, im rechten Lichte
    Und willst du ihre Spitze seh'n
    Musst du dir den Kopf verdreh'n!
    Wirst keine höhr're Fichte seh'n!

    "dem Rest lauschen"


    Glatt und kahl ist sie geschoren
    Hat Rinde, Wurzel, Ast verloren
    Und dass sie nicht so schmucklos sitzt
    Hab'n wir ihr Schmuckes eingeritzt!
    Jeder einz'ne Handgriff sitzt!


    Schau den hohen, harten Planken
    Um den sich viel' Geschichten ranken
    Und erkletter' ihn mit bloßer Hand -
    Denn oben wartet dort das Pfand!
    Ach hätt' ich's schon in meiner Hand!


    Ho! Ho! Festgekrallt und durchgebissen!
    Bis oben wirst' dich halten müssen!
    Schwing den Arsch auf unser'n Pfahl,
    Ist sicher nicht dein erstes Mal!


    Der Rabe sitzt dort oben schon
    Der Wolf heult - aber keinen Hohn!
    Und schaffst du's über'n letzten Rand
    Wirst "Pfahlbezwinger" nur genannt!
    Bist überall im Tal bekannt!

    Die Geschwister-Saga
    (Eine alte Legende, die zum Jora-Tag wieder vorgetragen wurde.)

    Hoch oben auf den Zittergipfeln
    Zwischen verfrorenen Tannen, schneeweißen Wipfeln
    Stand Ylva, auch Tulli genannt,
    Den Schädel des Rehes fest in der Hand.
    Die kalte Böe umtantzte ihr Gesicht.
    Ihr sang sie, ihrem Bruder aber nicht!

    "dem Rest lauschen"


    Petos und Tulli, geboren am gleichen Tag
    Von einem Holz, Geschwister vom gleichen Schlag
    Teilten sich alles, bis auf's Geschlecht
    Sie hatte Brüste, er das Gemächt
    Doch schied sie kein Gramm beim Gewicht,
    Nicht Größe und erst rechtens Stärke nicht!


    Es kam der Tag ihrer ersten Jagd
    Ein Schneetreiben, bei dem so mancher verzagt
    Ein treuer Begleiter, ein Schluck warmer Met
    Sind die besten Gefährten, wenn zur Jagd man geht.
    Der Sturm verdeckte den beiden die Sicht.
    Mancher gab auf, doch Tulli und Petos kneiften nicht!


    Der Schnee bildete Hauben auf ihren Köpfen
    Der Wind fror ihr Haar bis zu den Zöpfen
    So zogen sie schier unendlich ihre Spur in den Schnee
    Da trat zwischen den Tannen aus dem Schatten ein Reh
    Es stand in dem Treiben, in einem kleinen Flecken Licht
    Zögerte - doch Tulli und Petos zögerten nicht!


    Sie schossen die Pfeile, der Jung' und das Mädel
    Der Leib blieb den Wölfen, die Trophäe - den Schädel
    Hielt Tulli fest in der Hand
    Als Zeichen der Ehre, der Geschwister Band
    Doch die Kinder erschraken, wie 'was durch's Unterholz bricht
    Die Jagd war zu Ende, die Geschichte noch nicht!


    Aus den Nebeln sah man sie zieh'n
    Von allen Seiten - sie konnten nicht flieh'n!
    Svanir! Donnerte in ihnen das Wort
    Da trug man sie samt ihrer Beute schon fort


    Im Lager der Svanir mussten sie sehen
    Wie sich diese an ihrer Beute vergehen
    Das Blut des Tieres, für die Geister geschossen,
    Wurde in Schreine des grausigen Drachen gegossen
    Ehre dem, der der Beute für die Geister verzicht!
    Doch dem Drachenanbeter gebührt dies Ehre nicht!


    Die Kinder, sie zitterten, wähnten ihr Ende
    Noch unbeachtet, hielten die Hände
    Da wand die Menge sich ihnen zu, begann zu schwätzen
    Leise zu Tuscheln - ihren Wert einzuschätzen
    Da sprach einer der Hühnen das grausig Gericht:
    "Den Jungen nehmen wir, das Weib aber nicht!"


    "Werft sie hinaus!", sprach er mit einem Lachen
    "Wollen wir sehen, ob Geister über sie wachen!"
    Man zog Tulli fort, sie sah man erbleichen
    Was auch passiert, wollt' dem Bruder nicht weichen!
    Tod dem, der solche Ketten bricht!
    Den Bruder nahmen sie, doch Tulli nicht!


    Hoch oben auf den Zittergipfeln
    Zwischen verfror'nen Tannen, schneeweißen Wipfeln
    Stand Ylva, auch Tulli genannt
    Den Schädel des Rehs fest in der Hand
    Die kalte Böe umtanzte ihr Gesicht
    Ihr sang sie, dem Bruder aber nicht!


    Es ist nicht viel bekannt, es erzählt auch kein Reim
    Wie es geschah, doch: Tulli fand heim.
    Das Dorf war voller Sorge, ein jeder kam zu ihr her
    Ihre Mutter hat zu den Geistern gebetet, doch wurde ihr Flehen noch mehr
    Als Tulli mit blauen, vereisten Lippen spricht:
    "Ich konnte fliehen, doch der Bruder nicht!"


    Es war geschehen, es war vorbei
    Nur Tulli blieb von den Geschwistern zwei
    Die Trauer hinterließ ihrem Herz eine Kerbe
    Doch trat sie an des Bruders Erbe:
    Als Krieger, der für Haus und Hof ficht.
    Von der Jagd blieb nur der Schädel, doch der geliebte Bruder nicht.


    So zogen Jahr und Tag ins Land
    Um Tullis Hals, am festen Band,
    Der Schädel, der ihr einziger Gefährte war
    Auf Kriegers Wegen, Jahr um Jahr.
    So zog durch die kalten Wälder dicht
    Die einsame Kriegerin. Sie beklagt ihr Schicksal nicht. // Eine einsame Kriegerin, doch beklagt sie ihr Schicksal nicht


    Bis eines Tages, sie kam vom Jagen,
    Von Weitem schon vernahm sie das Klagen
    Sie rannte zu ihrem Heim, das in Flammen schon stand
    Svanir! Sie hatten feige das schutzlose Dorf überrannt!
    Da blickte zu ihr so ein gefrorener Wicht.
    Sie erkannte ihn, doch wollte es nicht!


    Ihr Bruder, von Kopf bis Fuß gefroren
    War nicht tot - schlimmer! - an die Svanir verloren!
    Sie zogen zugleich je ihren Bogen
    Spannten die Sehnen, die Pfeile, sie flogen!
    Doch nur einer traf schwer ins Gewicht
    Tullis Pfeil traf, Petos Pfeil nicht!


    Petos und Tulli, geboren am gleichen Tag
    Von einem Holz, Geschwister vom gleichen Schlag
    Teilten sich alles, bis auf der Geister Recht
    Und Jormag führt seiner Kinder Pfeil' schlecht!


    Der Pfeil zerbarst sein gefrorenes Herz
    Endlud auf einen Schlag der Schwester Schmerz
    Er erlag des Drachen Fluch an jenem Tage
    Und so endet hier die Geschwister-Sage.


    Ihr erwartet sicher, was noch kommen muss,
    Es fehlt die Moral, der Strophe der Schluss.
    So hört:
    Ylvas Namen singe ich, den ihres Bruders aber nicht!
    Denn PETOS heißt VERRAT! Aber TULLI heißt PFLICHT!


    Vom Geist des Wolfs und der Katze

    Höret ihr Zecher,
    Füllt emsig die Becher
    Ich will euch erzählen von jener Nacht
    Als die kalten Winde unserer Heimat rastlos mich haben um den Schlaf gebracht.

    "dem Rest lauschen"


    Der Mond färbte den Schnee zum blauen Meer
    Das ruhig floss zwischen den Tannen daher.
    Da sah ich in dieser stillen See
    Die Spur eines Wolfes auf frischem Schnee.


    Meine Augen weiteten sich vor Verwunderung sehr:
    Was brachte das einzelne Tier nachts hier her?
    Die Spur war sehr klein, der Abdruck nicht tief
    Es war nicht sehr groß, was auch immer hier lief...


    Hiljaa, Hiljaa, folge der Spur!
    Leise, leise, wohin führt sie dich nur?
    Hiljaa, Hiljaa, geh noch ein Stück!
    Leise, leise, kein Weg führt zurück!


    Der Pfad schlang sich um Fichte und Tann'
    Jeder Abdruck, jeder Schritt zog mich mehr in den Bann
    Wer war dieser Wolf, wo wollte er hin?
    Was war seiner Reise Ziel, ihr Sinn?


    Ich weiß nicht wie lang' ich durch's Unterholz schritt
    Die Spur, sie zog mich wie ein Band an sich mit
    Bis plötzlich, knapp vor mir, sah ich ihn steh'n
    So still und leise, hätt' ihn fast überseh'n.


    Die Nase, erst gebeugt, hob sich rasch in den Wind
    Selbst so war er klein, fast noch ein Kind
    Ich wartete lautlos in meinem Versteck
    Hatte er mich bemerkt? Doch da lief er schon weg.


    Hiljaa, Hiljaa, folge der Spur!
    Leise, leise, wohin führt sie dich nur?
    Hiljaa, Hiljaa, geh noch ein Stück!
    Leise, leise, kein Weg führt zurück!


    Über den Ort des Gescheh'ns hatte sich Stille gelegt
    Leis' schien der Mond, lei's der Wind den Schnee fegt
    Leise stand ich, bin zum Ort gleich geeilt
    An dem noch eben der Wolf hat geweilt


    Mit jedem Schritt näher wurden die Augen mir weiter
    Neben dem Abdruck des Wolfes, verwaschen, ein zweiter!
    Er war schon sehr alt, dass ich nicht viel erfuhr
    Doch was immer es war - ihm war der Wolf auf der Spur!


    Seine Spur wurde gehetzter, unklar, zu Strichen
    Doch wusst' ich auch so, dass sie den anderen glichen
    Frischer wurde der Abdruck der Tatze
    Er verfolgte kein Wild, viel mehr eine... Katze.


    Wind kam auf und ich musste mich sputen
    Würde er bald die Täler der Spuren schon fluten
    Ich rannte los, doch eh ich mich versah
    War die See wieder glatt, die Spur nicht mehr da.


    So stand ich reglos im Mondenschein
    Im Meer dieser Nacht verlassen, allein
    Da hob ich die Nase direkt in den Wind
    wissend, dass Geister auch mit den Verlassenen sind!


    Ich folgte einer Spur, die ich nicht sah
    Einem Duft der nicht roch, einem Weg der nicht war.
    Ich spürte, dass etwas tief in mir mich leitet,
    Neue Spuren mir legt, meinen Weg mir bereitet.


    In dieser Nacht passierte noch viel
    Die Geschichte noch lang, ich nicht am Ziel


    Doch habt ihr nun gehört, wie ich euch sang
    Neue Worte zu altem Klang
    So sagt ihr mir nun, wie ihr es fändet
    Dass die Geschichte schließt, das Lied letztlich endet.


    "Nun... nachdem ich nicht alles hören konnte, kann man nur raten, aber ich will es versuchen, Mädchen...


    Du warst selbst der Wolf. Das heißt, nicht ganz... denn der Wolf war ein Teil von dir. Jener Teil der die Wünsche und Hoffnungen sind. Jener Teil der Sehnsucht und Ziel ist...
    Du bist ihm gefolgt, mal seine Spur deutlich, mal undeutlich, manchmal war auch kein Ziel mehr zu finden und du bist doch weitergezogen und hast es neu gesucht.
    Meine liebe Skaldin... *rau lachend* ...der Wolf warst du."
    - Hrothgar Wolfensang

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