-Strafe-
Egal was gemacht werden soll, der Zweck ist, dass das Forum "sauber" bleibt, man soll sich nicht jedes mal fühlen, als ob man in eine Jauchegrube steigt. Es läuft letztendlich also auf einen respektablen Umgang miteinander und eine angenehme Allgemeinstimmung hinaus. Kleine Ergänzung wäre, dass Freiheiten freigeräumt werden müssen, um ehrliche Meinung möglich zu machen. Man möchte im Umkehrschluss Unstimmigkeiten wie versteckten Frust, emotionale Ausbrüche und eine giftige Atmossphäre vermeiden. Es darf daher nicht übersehen werden, dass die Strafe deswegen ein Letztes Mittel sein muss, weil sie selbst zu diesen Unstimmigkeiten führt. Kommt man also von einem Drei-Tage-Bann wieder zurück, so ist es verständlich, unvermeidlich und vorhersehbar, dass dieser bittere Nachgeschmack in der einen oder anderen Form sich nachträglich bemerkbar macht. Schließlich ist mit dem Ablaufen der Strafe nichts ungeschehen gemacht worden. Man möchte mit der Strafe warten, bis dieser Preis der nachträglichen Bitterkeit das kleinere Übel ist, zwischen dem und dem unbestraften Verhalten. Strafe erweist sich daher als regelmäßig angewandtes Mittel recht unwirksam, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Man packt die großen Waffen nur in Kriegssituationen aus, besser, wenn man gar nicht in diese Lage kommt.
Ein weiteres Argument gegen die voreilige Nutzung der Strafe ist außerdem die der Geeignetheit. Ich bitte um Verständnis, dass ich dazu die jüngsten Ereignisse als Beispiel hergezogen habe und es nun erneut herziehe. Ich habe Vertrauen in Eisenschild, dass er meine Worte nicht als Waffe missbraucht und ich hoffe, dass Llarrian die Geduld aufbringen kann, mir zu folgen und meine Absichten nachzuempfinden. Es ist dazu gekommen, dass ein Kraftausdruck gegen eine Person angewendet wurde, die selbst nicht im Forum aktiv ist. Dem benutztem Worte wird eine verurteilende, herabsehend und herablassende Botschaft impliziert, vor allem ist sie aber eine, die den Menschen in seiner Würde und Anerkennung zutiefst verachtet. Es ist aber auch so, dass gemeintes Wort sich ins alltägliche Wortgebrauch geschlichen hat, das Wort wird mit Verlaub auch für Lappalien verwendet wird, der Kontext ist daher ausschlaggebend. Eisenschild hat sein Kommentar zurückgezogen, als er auf offensichtliche Missbilligung stieß. Ich kann Llarrians Bestrebung verstehen, da einen Schnitt zu setzen und klar und unmissverständlich zu machen, dass eine Grenze überschritten wurde, die sie nicht bereit war, hinzunehmen. Ich verstehe den Drei-Tage-Bann als dem-Zufall-nichts-überlassende-Reklameschild. Wie die Weiße Wölfin jedoch bereits im anderen Thread anmerkte, hätte eine Ermahnung und einige harte Worte gereicht. Ein Statement an ihn und die Allgemeinheit braucht man nicht durch einen Bann deutlich zu machen. Bei Missachtung kann man nachträglich sagen, man erntet, was man säte. Aber wenn die Community nicht den Eindruck macht, als würde sie bald es sich zur Gewohnheit machen, mit Kraftausdrücken zu "schießen" und Eisenschild sogar Geschriebenes zurückzieht, was man allgemeinhin nicht tut, wenn da nicht der kleine Funke Entblößtheit ins Gefühlspsektrum schleicht, dann erfüllt der Bann schlichtweg keinen Sinn, den die einfache und allgemeine Mahnung nicht auch erfüllt.
-Intervention-
Ein urteilsfreies, aus der Notwendigkeit der Situation entsprungenes Mittel. Was ich damit meine?
Jeder Thread im alten und im grünen Forum, die die Moderatoren gezwungenermaßen geschlossen haben, damit die Gemüter wieder abkühlen können, sind alles perfekte Beispiele. Das klappte bisher sehr gut. Eine Aufforderung, sich zu benehmen, eine Warnung, dass eine Intervention ansteht, und dann die Intervention selbst. Man sagt dem User urteilsfrei "Yo Dude, chill." verwehrt ihm kurzzeitig zu posten, damit er weg vom PC gehen kann, eine raucht oder einen Spaziergang tut, ohne langzeitige Konsequenz. Aufkochende Emotionen passieren eben, und dahinter steht für gewöhnlich kein böswilliges Vorhaben. Sollte der User auch dabei das Gefühl bekommen, er werde zu Unrecht Mundtot gemacht, kann man nun antworten, dass er die Freiheit hat, etwa in 3 Stunden wieder zu posten und sich gerne Gedanken machen kann, wie er das ihm verwehrte in Worte fasst und nachträglich postet. Er soll es nicht persönlich nehmen, schließlich wollte man nur ein Feuer löschen, was anfing aufzuglühen. Das tolle dabei ist, dem Moderator steht es frei, angemessen auf die Situation zu reagieren. Er braucht lediglich die Anzahl der Aufforderungen und Vorwarnungen hoch und runter zu schrauben, so wie die Gegebenheiten es eben braucht. Muss ein Lauffeuer sofort unterbunden werden, dann haut man eben sofort die Vorwarnung und/oder die Intervention raus, man bleibt ohnehin nur für ein paar Stunden still.
-Punkte-
Die User hier sind größtenteils miteinander vertraut. Die Mitgliederzahl ist noch nicht so groß angewachsen, dass man ein unpersönliches, bürokratisches Gesetzeswerk auffahren muss. Haut jemand auf die Kacke, so kennt man meist den User noch von anderen Threads und Gesprächen, wahlweise auch aus dem RP. "Don't be a dick." reicht als Leitregel. Die GW2-RP Platform sollte jedoch keine Privatveranstaltung sein. Wir sind kein geschlossener Verein, wir teilen erstmal nur eines, RP als Hobby. Um etwas die unvermeidbare Willkür der Moderation entgegen zu wirken, schließlich sind das Menschen mit variierendem Urteilsinn, bekommt man als User einen Puffer, egal ob bekanntes Gesicht oder Gast und Neuling mit 2-3 Beiträgen. Ein kompliziertes System mit feinstens abgewägten Punktgewichtungen hat jedoch die Implikation, dass die Notwendigkeit dafür besteht, die Community zu zähmen. Wie bereits angemerkt kommen diese Fälle nicht oft vor, trotzdessen überproportionell viel Aufmerksamkeit aber auf die Punktzahl zu legen, erweckt den falschen Eindruck, dass das Augenmerk nicht auf die Förderung von gutem Benehmen gelegt werden kann, sondern der Moderation schlicht nur nur noch bleibt, falsches Benehmen zu unterdrücken. Der User fühlt sich von so vielem, was er sich merken oder bewusst sein muss, recht wahrscheinlich erschlagen und beobachtet, unter Druck gesetzt. Ein simpleres, einheitliches System wäre eher angemessen.
Zitat
Auflistung der zu erwartenden Punkte für bestimmte Vergehen:
- Drohung: 1 Punkte
- Hetze/Rassimus: 1 Punkte
- Schwere Beleidigung: 1 Punkt
- Böswilliges, Thread oder zeitlich übergreifendes Trolling: 1 Punkt
- RL-Drohung: Punktezähler wird 5 gesetzt
Sperrungen treten ein:
- 5 Punkte, 1tes mal: 2-Wochen-Sperre
- 5 Punkte, 2tes mal: Account-Sperre
Die ersten zwei Punkte: Die Kennenlernphase, die sind geschenkt.
Nur schwerstes Vergehen wird "geahndet", daher die drei Punkte der Hauptphase. Es verweht ein Punkt nach einem Monat ohne nennenswertem Vergehen. Die Aufwärmphase bleibt davon unberührt.