Hallo Tenor,
das ist eine schön diplomatische Antwort, leider schifft sie am Kern meiner Aussage vorbei bzw. liefert sie kein triftiges Gegenargument.
"Die Gefühle von Personen, die sich unbeachtet und bevormundet fühlen, kann ich nicht beeinflussen und ich kann auch nicht jede Eventualität mit berücksichtigen."
Das ist eine schlechte Perspektive verglichen mit dem, welche Ansprüche das Gerücht erhebt. Die Eventualität, dass du damit die Macht bzw. Freiheit anderer Spieler einschränkst ist eine der ersten Überlegungen, die einem bei so einem Anspruch auf weitreichend territoriale bzw. Untergrund-Dominanz auffallen müsste. Das suggeriert mir, dass in der Hinsicht nicht daran gedacht wurde und das eigene Rollenspiel der einzige Faktor bei diesem Post war.
Das kann man übrigens machen. Aber in dem Falle wäre es meines Empfindens nach auch nur eine solche Selbstdarstellung und kaum Bereicherung des RPs.
"Es wurde hier mit einem mehrjährigen RP Story gespielt, in der sich der Spieler den Untergrund erspielt hat."
Mit der Aussage unterliegst du der Fehldeutung, dass eine bespielte Gruppe im eigenen Kosmos gleich einer ganzen Population ist. Den Untergrund kann man sich per Definition nicht erspielen, weil nicht der gesamte Untergrund bespielt wird. Ein erspielter Untergrund zöge einschneidende Konsequenzen im Spiel anderer mit sich, wenn du den Anspruch erhebst mit dem Gerücht ernstgenommen werden zu wollen.
"In mein Gerücht habe ich noch eingeflochten das es auch nur speziell zwei Viertel der Stadt insbesondere trifft."
Das habe ich aus dem Post herausgelesen. Davon abgesehen, dass es sich hierbei um die einzigen beiden Viertel (neben dem Ossa) handelt, die überhaupt in der Warhnehmung vieler Spieler Straßenkriminalität in etwas größerem Rahmen zulassen, wäre das noch immer ein immenser Einfluss. Ob das also so geschickt ist, von offenen Straßenkämpfen der Banden zwischen West und Ost zu sprechen, steht noch mal auf einem anderen Blatt des guten Geschmacks.
"Niemanden soll hier etwas 'weggenommen' werden."
Genau diese Stellungnahme geht aber faktisch nicht auf, wenn man Ansprüche auf Herrschaft in der Öffentlichkeit stellt. Wenn dieser Beitrag lediglich dieses "Erspielen" des Untergrunds betrifft, dann behalte es doch gerne in eurem Grüppchen, in dem es erspielt wurde, aber stelle dich mit dem Charakter bitte nicht auf ein Podest und verkünde, dass er jetzt den Untergrund - oder zwei Stadtviertel davon - beherrscht. Das ist, dabei bleibe ich, anmaßend anderen Spielern gegenüber und nur in Ausnahmefällen eine Bereicherung. Die Bereicherung, da stimme ich dir zu, bestünde sicherlich darin, dass es überhaupt eine Machtstruktur im Untergrund gibt und sich Spieler dort mit ihren Charakteren einfügen können. Aber hier hört die Bereicherung auch schon wieder auf, du lässt diesen Spielern kaum eine Wahl, wie sie sich einfügen können, weil du ihnen mit der Herrschaft eine untergeordnete Rolle aufzwingst, wollen sie im Östlichen oder Westlichen agieren.
Ich gehe nicht davon aus, dass wir uns grün werden, wenn man den Zweck öffentlicher Gerüchteposts so grundlegend verschieden auslegt.
Aber um eine Kernaussage aus meiner Kritik hervorzuheben: Man kann auch kleinere Brötchen backen, bei denen man sich nicht herausnimmt weitreichende Macht zu besitzen und ist dennoch in der Lage, über mehrere Jahre in seiner Gruppe Macht und Einfluss zu erspielen. Da reicht es auch, der Untergrundboss einer Bande zu sein und nicht von einem - oder gar zwei - öffentlich bespielten Vierteln.