Beiträge von Samuel


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    Der Einlass


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    Nebst der üblichen Bewachung durch die Ministerialwache trifft der gepflegte Gast an diesem Abend einen Pagen an, der nicht nur Hut und Habe abnimmt, so gewünscht, sondern der auch die Einladungskarte oder den Namen zum Abgleich mit der Liste entgegen nimmt und höflich, so eingelassen, die Stufen hinauf weist. Jede Einladung gilt für eben dieses Mitglied oder den Anwärter auf die Mitgliedschaft im Rurik - Salon und nicht für weitere Personen. Da werden keine Ausnahmen gemacht. Paradewaffen werden nicht zwangsweise abgenommen. Grobschlächtiges Kriegsgerät sollte sowieso nicht zur Ausstattung gehören.


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    Der Rurik - Salon
    Die Abendgestaltung für den Herren mit Stil in geschlossener Gesellschaft



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    Zu bekanntgegebenen Terminen eröffnet der Rurik - Salon unter neuer Leitung durch Graf Dante Mowbray die Pforten für eingeladene Gäste. Spezielle Anlässe werden zeitig per Boten mit den Mitgliedern kommuniziert. Wer Interesse an einer Mitgliedschaft hat und nicht zu den Gründungsmitgliedern gehört, darf sich gerne von einem Herren, der den Salon bereits besucht empfehlen lassen. Alte Mitgliedschaften vor der Wiedereröffnung können leider nicht berücksichtigt werden. Der Rurik - Salon ist zwar eine geschlossene Gesellschaft, aber kein Geheimnis. Wohin der Weg der Einrichtung noch führen mag und wer alles davon profitiert, jedoch schon.

    Richtig, Kälteempfinden hängt nicht nur vom Fett ab sondern auch vom Stoffwechsel und Verhältnissen im Körper. Auch wegen der Hautfläche zur Größe und, und, und. Würde man ein Wesen mit allen Proportionen (ohne Magie) schrumpfen oder vergrößern, würde es in der gleichen Umgebung überhitzen oder erfrieren.

    Die Frage ist ab der Stelle dann eher warum ein magisches Volk, wobei alle Völker magisch sind, das die Fähigkeit zu höherer Kommunikation miteinander als nur Berührung und Sprache hat, das keinen Trieb besitzt auf Instinkte anderer Völker zurück greift. Und der Spaß an Sex gehört zum Trieb. Es ist die Triebbefriedigung.

    Spaß entsteht nicht einfach aus dem Willen Spaß zu haben. Dafür braucht es ebenso Körperfunktionen oder Eindrücke. Nur weil ich mir denke, wenn mir jemand auf das Knie drückt habe ich Spaß, ist das nicht gleich ein effektives Wohlgefühl.


    Primäre Geschlechtsmerkmal haben Sylvari eigentlich nicht. Nichts drängt zur Fortpflanzung.

    Ich schrieb ja. Optische Merkmale sind nicht gleich funktionierende Merkmale. Und eine komplette Imitation ist einfach nicht 1:1 darüber hinaus möglich.


    Edit nochmals: und natürlich sind es primär keine Geschlechtsteile. Wir sind uns aber alle einig dass selten jemand aus Gründen fern der Sexualität einer Sylvari Nippel verpasst. Zumeist im Einklang mit anderen Organen die in diesem Fall den gleichen Logikgrundlagen entsprechen.

    Zu den Sylvari: logisch betrachtet kann zwar optisch jeder wuchs statt finden, der die grundlegenden Attribute nicht verändert. Das bedeutet aber nicht automatisch dass Empfindungen daran gekoppelt werden. Das sieht dann aus wie Brustwarzen, ist aber für den Sylvari so lange nutzlos wie wir von Grenzen in der Selbstbestimmung ausgehen. Könnte ein Sylvari sich empfindsame Geschlechtsteilen zaubern, könnte er sich auch vier Meter groß und schmerzfrei machen. Und hier hat dieses vollkommen freie Spiel damit dann klaffende Lücken. Eine willenrichte Attributsveränderung, die über kleine optische Impulse hinaus geht hätte die ganze Lore verändern können.


    Edit: zugehörige Entwicklungen allerlei Fetische die es überhaupt braucht um Empfinden zu wollen was wider der eigenen Natur ist wäre auch an gesellschaftliche Fragen gebunden. Ich habe alles um mich wohl zu fühlen, bin mit meiner Art tief verbunden und vom Mutterbaum entworfen. Alles mit Neugier zu erklären warum ich mich plötzlich komplett wider dem fühlen will ist auf Dauer auch lahm.

    Auch wenn der Thread ursprünglich nicht auf einen expliziten Fall anspielte, ist es nun ein mal so, dass dieses aktuelle Geschehen diese Diskussion hier unübersehbar geprägt hat. Da ist schlicht der Zeitpunkt entscheidend gewesen, auch wenn nur der Zufall schuld sein mag. Die Ehre der Sache bleibt dir @Sunshine. Keine Frage. Dennoch danke ich für das Posten des Ausschnittes. Den sehe ich heute zum ersten Male. Da gingen auch die wildesten Worte drüber durch die Reihen, die mittlerweile maßlos übertrieben waren, gemessen an dem, was dort steht.


    Traurig aber wahr, ohne Beispiele und Fakten führen Menschen oft nur generelle, absehbare Diskussionen, die gut gemeint sind, aber nichts im Speziellen lösen.

    Ich stelle nach dem Durchlesen des Chatloggs die Frage an @Mina: Warum hat der Discord Chat nicht eine ganze Reihe an Rausschmissen verursacht? Die betreffende Person war ja noch vergleichsweise harmlos (auch wenn ich das alles noch als harmlos betrachte, den Umständen nach) Eigentlich hätte dieses Gespräch eine ganze Reihe von Rausschmissen zur Folge haben müssen? Das wäre jetzt eine wichtige Antwort zum Verständnis. Oder lief etwas außerhalb des Discords? (Was ja eigentlich keinen Einfluss im privaten Chat haben sollte) Was genau, ist ja egal, aber es würde das Verständnis erleichtern.

    Dazu Folgendes:


    Das ist kein Mobbing, sondern das Resultat vieler bereits frustrierter Spieler. Zumal das Spiel um Victors Tod definitiv a) kein Zufall und b) mit Emotes in weiter Reichweite sehr inszeniert wirkte. Schließlich gingen die Personen am Rurikhallenabend gegenüber für effektiv nur wenige Worte in das Maidenwispern, dann wurde für alle im Rurikviertel geemoted, das Victor auf die Toilette geht und dann nach draußen aufbrach. Die ganze Zeit über bereitete der Schütze schon anhaltend, ebenso im Emote für alle erkennbar den Schuss vor und Victor ging dann zum Brunnen um dort zu verweilen, zur Rurikhalle zu sehen und erschossen zu werden. Ich gebe offen zu, ich bin auch bisher davon ausgegangen, dass Victor ein Double aus dem Klo geschickt hat, das dann unkenntlich geschossen wurde.


    Warum bringt das also die Leute aus der Fassung in diesem Beispiel? Seit ich mich nach der Verhaftung und etwaigen Diskussionen aus der Sache raus genommen habe, kamen mir viele weitere Fälle zu Ohren, in denen Victor auf irgend eine Art geflüchtet ist, ungreifbar war oder sich erfolgreich entzogen hatte. Den ganzen Rattenschwanz der Umstände kennen genügend Mitglieder der Community. Das was da geschrieben steht ist das Ergebnis vieler Monate, in denen Spieler versucht haben etwas gegen einen offensichtlichen Verbrecher zu tun und letztlich trotz offensichtlicher IC Situationen keine Chance haben etwas zu unternehmen. Irgendwann artet dauerhafte Frustration in solche, wie ich finde eben noch harmlose Späße aus. Victor hat öffentlichkeitswirksam viele an der Nase herum geführt, war bis auf Ereignisse im eigenen kleinen Kreis immer oben auf gegen alle anderen und ist auch genau so hingerichtet worden und da muss es einem bewusst sein, dass es ebenso öffentlich zu Diskussionen kommt. Ich werde nun keine hier unpassende Debatte über die Verpflichtungen starten, die man als Spieler böser Charaktere nun ein mal auch irgendwie hat.


    Siehe in diesem Discord Channel. Was ich irgendwo auf Seite 1 oder 2 schon schrieb. Aktion und Reaktion. Nicht immer ist solch ein Verhalten willkürliche Boshaftigkeit, sondern manchmal auch eben ein Ergebnis eines Spielerverhaltens. Ob in diesem Fall oder in anderen, in denen das Opfer keine Unschuld trägt. Wenn die Meinung, dass das eine dicke Inszenierung war und der ausgesprochene Verdacht, dass Victor sich durch den groß beschriebenen Toilettengang ein Schlupfloch gezimmert hat, schon Mobbing bedeutet, dann bin ich auch ein Mobber.

    Ich melde mich abgesehen von bereits gemachten Terminen bis nächsten Mittwoch wegen meiner Abschlussprüfung Teil 1am Dienstag ab. Das betrifft leider auch die Zeremonie.

    Dem kann ich auch beipflichten, ohne den Hintergrund zu kennen :)

    Generell in Ordnung im Sinne der Aussage des Erstellerposts, in Einzelfällen aber wohl das Gefährlichste, was man machen kann. Opfer und Verursacher einer Lage oder eines Problems liegen manchmal näher zusammen als man glaubt und beides kann hier und da in Anführungszeichen gesetzt werden. Wer sich zu einem expliziten Fall äußert (hier nicht geschehen, ich weiß, Jackdaw) sollte sich alle Parteien anhören.


    Mobbing ist ein Problem, ohne Hintergrundwissen jemanden als Mobber zu bezeichnen aber auch immer öfter. Hinterrücks zu Flüstern ist keinesfalls brauchbar, aber in selber Form mitzuteilen, man wäre die gequälte Seele ebenso nicht. Jeder, der sich einmischt und beeinflussen lässt, sollte sich Fakten besorgen. Ganz egal um was es geht. Ich bevorzuge den Leuten selbst zu sagen, was stört. Allerdings scheint das mittlerweile fast genau so verpönt zu sein, wie das teilweise wirklich dumme Gelaber irgendwo im Hintergrund.


    Ebenso heißt es im RP nicht nur ausweichen, wenn man mit etwas nichts zu tun haben möchte, sondern auch die Frage stellen, ob es in Ordnung ist eine eigene Form des RP's einfach anderen aufzuzwingen. Leben und leben lassen. Nicht nur leben lassen.


    (Ein Terassenweg in der Siedlung auf den Weinbergen der Begierde)

    Die Weinberge der Begierde. Ein Name, der liebedienerisch oder zumindest unzüchtig klingen mag. Doch dahinter steckt viel mehr. Eine Philosophie, die zum Leben drängt. Zu begehren, wonach man sehnt. Das Streben nach dem tiefen Atemzug, den Blick auf den ersten und letzten Sonnenstrahl. Das Verlangen zu lieben, frei zu sein und sich den vielfältigsten Gelüsten hinzugeben. Ein guter Schluck von der Traube, ein Ausritt, auf dem der hohe Purpur-Bocksbart die Beine umgarnt oder das Schweigen, weil die Nachtigall ihr schönstes Lied singt bis der Morgen graut. Man verliert sich, wenn man sich in diesen Flecken des nordwestlichen Gendarran verliebt, heißt es umliegend fast schon trotzig spottend. Doch wenn die Liebe das Herz mit warmen Tagen besticht und der Mond den Wein im weißen Licht in schwarzblaue Wellen verwandelt, welche die Siedlung auf dem höchsten Hügel umschwemmen, dann ertrinkt man gerne und mit Hingabe in verführerischen Fluten.

    Leon de Cerro schrieb in seinem Buch: „Die ebene Pforte zu den Weinbergen täuscht den Sinn für das Gleichgewicht. Man überschreitet sie von Draußen her leichtfüßig, doch der Weg hinaus lässt einen immer wieder inne halten, weil er so beschwerlich wirkt. Mehr als ein Mal blickt man zurück und hofft auf ein Wiedersehen. Darf man nicht darauf hoffen, bittet man um nur noch einen weiteren Tag. Bricht der Letzte an, wirkt Tyria hinter dieser Schwelle nur noch grau und trist.“

    OOC Hinweis: Ab sofort ist jeder Gast auf den Weinbergen gerne dazu eingeladen, eine kurze Beschreibung der Charaktere und der Anwesenheit hier zu lassen


    (Eines der Gästezimmer im Haupthaus auf den Weinbergen der Begierde)

    Die Gästezimmer bestechen mit einer noblen Ausstattung. Dazu gehört nebst einem Himmelbett mit hellen Vorhängen, die das Morgenlicht einfangen eine Sitzgarnitur und alles was man benötigt um sich morgendlich frisch zu machen. Ausgewählte Schmuckteppiche an den Wänden erzählen kleine Geschichten aus den Weinbergen und Kerzenleuchter sorgen auch zur Nachtzeit für romantische Seelenbaumelstunden. An kühleren Tagen muss man nicht frieren. Auch wenn nicht jeder Raum einen eigenen Kamin hat, sorgt die Hypokaustenheizung in den Zwischenböden für warme Füße. In den warmen Sommern darf man nach Belieben lüften und die kühle Nachtluft mit dem Lavendelduft vom Fuße der Fassade genießen. Ein Glöckchen im Flur am Seil im Inneren hilft dabei, sich bemerkbar zu machen, wenn die Dienerschaft den Bewohnern auf Zeit in irgend einer Form helfen kann. Absperren darf man ebenso, auch wenn man in der Regel nicht gestört wird. Es gibt Zimmer mit einem großen Bett oder zwei bis vier kleineren Schlafstätten für Familien oder ungebundene Reisende. Die Gästezimmer befinden sich, wie das Fürsten-, als auch das Fürstinnenzimmer im oberen Stockwerk und lassen weit in die Weinberge blicken. Besser kann ein Urlaub kaum sein, wenn man nach allem Erlebbaren und den Sehenswürdigkeiten noch Zeit dafür findet, die Unterkunft zu genießen.

    (Der Brunnen vor dem Haupthaus des Anwesens auf den Weinbergen)


    Der Platz vor dem Sitz des Fürsten selbst besticht durch einen Brunnen aus schwebenden Quellsteinen. Geformt wie der Leib einer schlanken Schönheit, aus der richtigen Perspektive in Gänze begreifbar, lassen sie das Wasser in einen Brunnensockel plätschern und dort versickern. So der Wind richtig steht, weht euch ein frischer Nebel feinster Tröpfchen entgegen. Von außen überraschend schmucklos, wenn auch groß, eher schlicht und elegant, weist einzig die Flügeltürpforte aus dunklem Maguumaholz darauf hin, dass ihr vor dem eigentlichen Heim des Fürsten steht. Ein doppelstöckiger Bau, dessen Rückseite ihr nicht einsehen könnt. Intarsien in der Tür zeigen sich windende Schönheiten männlicher und weiblicher Natur, verschlungen und versteckt in Reben gekleidet und mit Kelchen in der jeweils rechten Hand, die Linke hingegen verborgen hinter dem eigenen Leib. Die Türschlösser ähneln goldenen, reich behangenen Rispen mit vollen Trauben. Sie trennen euch vom gelebten Traum.

    Edle Betty Sweetridge

    Vertriebsleiterin in Anstellung
    Der Jahrgang: 1311
    Die Herkunft: Kessex
    Die Gestalt: Wohlgerundet


    Betty gehört zu den Angestellten, die nicht rund um die Uhr am Fürstenhaus verweilen, sondern für die Dauer ihrer Arbeitszeit in der Nähe des höher gestellten Adels bleiben. Sie kümmert sich mit ihren Kenntnissen im Münzwesen und dem exzellenten Wissen um die Produkte der Weinfamilie, um den Verkauf und den Vertrieb, sowie gelegentlich um den Ankauf besonderer Waren und Rohstoffe. Oft wirkt Betty, als habe sie überhaupt kein Privatleben, das sie in irgend einer Weise in die Gesellschaft einbringt. Die Freizeit der professionellen Anbieterin der Gaumenfreuden ist mit eigenbrötlerischer Kunst und dem Versinken in Geschichten auf Papier gefüllt. Trotz des für ihren Bereich und für die Anstellung am Fürstenhaus notwendigen, anziehenden Äußeren mit üppigen weiblichen Lockmitteln und dem Alter entsprechendem jugendlichen Gesicht, sind Männer- oder Frauengeschichten scheinbar kein Thema. Alleine lebt es sich leichter und die Arbeit steht keiner persönlichen Verpflichtung im Weg. Der offenherzigere Dienstkleidungsstil entspricht ganz und gar nicht dem durchaus hochgeschlossenem privaten Kleiderrepertoire. Gut verdienen muss sie ja scheinbar, aber der Wohnsitz nahe des städtischen Anwesens der Prinzessin macht einen gepflegten, jedoch bescheiden kleinen Eindruck von außen. Ob ihn jemand anderes als Betty je von Innen gesehen hat, seit sie eingezogen ist bleibt fraglich.

    (Blick aus dem großen Saal des städtischen Anwesens)



    Die Fassade ist zur Straßenseite hin hell gekalkt, entsprechend den Gebäuden auf den heimatlichen Weinbergen und passend zur darunter liegenden Rurikstadt, während die Mauerseite noch in alten, gedeckten Farben über der Stadt prangt. Die Banner in Weiß und Gold rahmen die Eingangspforte und saisonentsprechend reicher Blumenschmuck ziert die Fenster und Kübel, die einen Hauch des weiten Landes im Osten mit Sommerboten über den Doric-See tragen. Von der Straße aus gesehen linksseitig ragt noch ein etwas getrenntes Gebäude empor, vor dem ebenso ein Wachmann oder eine Wachfrau postiert ist. Die Angestelltenunterkünfte für die Rosengarde und die Dienerschaft mag ein wenig günstiger gewesen sein, doch man hegt, pflegt und schmückt die etwas niedrigeren, beziehungsweise tieferen Gemäuer ebenso. Einen Garten misst man schmerzlich. Wie schon zuvor war dies wohl nicht gewünscht oder den Aufwand nicht wert. Vielleicht darf man darin eine eigene Wertung gegenüber der Heimat erkennen.


    Sobald das dunkle Holz den Weg eröffnet, wird nach einem ordentlichen standesgemäßen Gruß der Wachen der Rosengarde klar, warum es ein Leichtes gewesen sein muss das Objekt an den Fürsten zu bringen. Heller, marmorierter Stein trägt hohe Säulen in der Eingangshalle. Wandelnd auf Webteppichen mit Motiven aus dem Weinanbau und noch schmückenderen Wandbehängen halten dies genau so. Eine farblos helle Statuette eines Mannes zur Rechten, von Meisterhand in Stein gehauen, stellt auf einem hüfthohen Sockel eine Person mit frappierender Ähnlichkeit zum Fürsten dar. Bekleidet mit Weinblättern im Lendenbereich, reicht er einen Fruchtstand des Weines dar. Auf der anderen Seite reichen zwei Schönheiten, eine aufrecht, die andere ein wenig gebeugt ästhetisch tänzelnd nach den Früchten. Ein Schelm, wer Symbolik sehen will.

    Geradeaus erblickt man eine fast schon mystisch anmutende Tür, die normalerweise verschlossen ist und bleibt. Das große Vorhängeschloss mit offenem Löwenmaul erwartet einzig und allein den Hausherren. Schmiedeiserne, geschwärzte Ranken umspielen den Türrahmen der Doppelflügel. Mesmerisch tänzeln kleinen Silhouetten von anmutig anziehenden Gestalten immer nur im Augenwinkel zwischen den Stahlzweigen und Blättern hin und her. Eine Schatzkammer oder eine persönliche Sammlung? Was mag dahinter verborgen sein? Zwei Feuerschalen mit Öl darin erleuchten das geheimnisvolle Tor in der Eingangshalle von beiden Seiten und der Läufer dort hin ist mit den wildesten Gestalten aus dem Sagenreich verwoben.

    Rechts scheint es zu den Privaträumlichkeiten und den Aufgängen zu gehen. Ein weiter Flur mit mehreren Abzweigen lässt erahnen, dass man Wert auf die Trennung verschiedenster Annehmlichkeiten gelegt hat, damit sich auch bei mehrfach hohem Besuch jeder Bewohner zurückziehen kann, falls gewünscht. Die Fenster sind mit Buntglas blickverschleiert. Die Kunst gaukelt dem Träumer vor, den Surmiaweg durch halbtransparente Wein- Mohn- und Weizenfelder zu besehen. Am Ende warten Wendelstufen darauf erklommen zu werden.

    Besucher werden zumeist linksseitig geführt und durchschreiten Bögen ohne Türen, damit der Weg frei, offen und einladend wirkt. Vorbei an einem Empfangssalon mit drei breiten Polstermöbeln und einem großen Tisch in der Mitte, streift man danach zwischen den Türen Gemälde, die nebst der Heimat auch Persönlichkeiten wie Papá Leon de Cerro, Alejandros Vater oder auch ihn selbst, Cesare und sogar die Halbschwester Leandra in eindrucksvollen und verführerischen, jedoch in jedem Falle herrschaftlichen Posen zeigen. Der weitere Gang gewährt Einblicke in das Schreibzimmer für geschäftliche Belange, in eine kleine Ausstellung oder etwas, das eine solche werden soll, sowie zu guter Letzt in den großen Saal mit Kamin zwischen leeren Bücherwänden. Gegenüber von der Feuerstelle ein halbrunder Ausblick über die Rurikstadt hin zum königlichen Garten unter Glas. Der Boden bittet schon ohne Musik zum Tanze. Das Herz des Besucherflügels. Prachtvoll, doch noch nicht wirklich eingerichtet.

    Im Empfangssalon lenkt kaum etwas den Blick voneinander ab. Hohe Kerzenständer sorgen für ein lauschiges Licht und eine zweite Tür dient den Angestellten als Weg von der Küche zur Gesellschaft. In den Ecken stehen Statuetten vor dem Furnier, die so gar nicht in das Bild des restlichen Hauses passen möchten. Ein stattlicher Landarbeiter mit einem Sack in beiden Händen, diesen über die Schulter geworfen und eine hübsche Bäuerin, die der Haltung nach Saatgut ausbringt. Eine Nische bietet obendrein Platz für eine alte krytanische Vase, die hübsch restauriert für Kunstkenner interessant sein könnte. Die Polster sind weich und ohne Abrieb und der Tisch dazwischen glänzt eingelassen und poliert.

    (Städtisches Anwesen in Götterfels - seit 1330 n.E. im Besitz des Fürstenhauses)

    Im Jahre 1330 stieß der Fürst sein kleineres Stadthaus über dem Lyssatempel auf der hohen Mauer ab. Nach ersten Gerüchten, er hätte seinen Sitz in der großen Stadt aufgeben wollen, änderte sich wohl der Sinn und er erstand mit Hilfe von Berlînghan Immobilien nur einige Straßen weiter südöstlich auf dem Surmiaweg ein angemessenes Heim für sich, seine Geschwister und seine Angestellten und Wachleuten für die Zeit der Besuche in Götterfels. Im Jahre 1331 wurde es auf seine Schwester, Prinzessin Leandra Penelopé Regina de Cerro überschrieben, die seither das Regiment dort führt um ihrer Beschäftigung als Ratsherrin für das Ressort für Inneres und als Patronin der Rurikhalle nach zu gehen. Die Struktur unter den Angestellten ist zwar als ausgelagerter Teil der Weinberge auf das Notwendige beschnitten, aber prinzipiell zusammengehörig mit der Ordnung in der Ferne.