Beiträge von Malvala

    *Ein Schreiben ergeht an die offiziellen Stellen Tyrias*


    Steckbrief

    Gesucht wird nach:

    Nathair Thel

    Er hat sich unerlaubt in Kriegszeiten von seiner Einheit entfernt und zählt somit als Deserteur. Des Weiteren hat er Eigentum der
    Wachsamen entwendet in dem er seine Uniform und Marsch gepäck einbehielt.
    Beim Aufgreifen ist er den Wachsamen zu übergeben. Sollte er sich einer Vehaftung widersetzen,
    ist er mit den gebotenen Mitteln an der Flucht zu hindern.

    Gezeichnet: Kommando der Wachsamen

    Gendarran-Felder

    *Ein entsprechendes Siegel bestätigt die Echtheit des Papiers ausserdem ist eine eher schlechte Zeichnung des Herren beigefügt.*

    Ich bedanke mich mal bei den Leuten die heute Abend im Blutstromlager dabei waren. War ein schöner Abend und die vielen andren davor auch. Und ein dickes Danke an Diarmai, Fiann und Kyle die immer mal son bissel schauen was los ist und wo was zu tun ist.

    Das Lager an der Blutstromküste verfügt nun über einen etwa sieben mal sieben Meter großen Unterstand am Kochfeuer. Er ist groß genug das Norn darunter aufrecht stehen können und so gebaut, dass der Regen zum Meer hin von der Plane ablaufen kann. Der Rauch kann nach der anderen Richtung abziehen. Sollte also ein recht lauschiges Plätzchen sein.

    Bryn Forga verlässt am Morgen das Zelt. Mit ihrer kleinen verbeulten Kanne macht sie einige Schritte auf den Kessel mit Wasser zu, den sie gestern Abend noch aus Schnee gewonnen hatte. Ein knacken ertönt als sie sich neben dem Kessel aufrichtet und durchstreckt. Dann nimmt sie mit der Kanne etwas Wasser aus dem Kessel und geht damit zu einem der Feuer um ihn aufzustellen. Während ihr Blick hie und da haften bleibt an den morgendlichen Szenen des Lagers, treiben Gedankenfetzen des gestrigen Tages durch ihren Kopf.

    "Sind die Tiere schon soweit und alle andern auch?", hatte die Truppfühererin schon kurz nach dem aufstehen und kurz das es hell wurde gefragt. Wozu war klar. Man musste weiter zum Lager. Bryn schloss den Mantel, klappte den Kragen hoch und stierte nach draussen ins Schneetreiben. Eigentlich schönstes Wetter. Wäre da nicht die Aufgabe und ihre Gründe, hätte es wohl ein vergnüglicher Tag werden können. Gemächlich trat die Norn aus dem Windschatten der Hütte und machte sich daran die Dolyaks reisefertig zu machen. Nach einer Weile waren auch alle anderen vor dem Hof und es ging weiter. Stets weiter nach Süden, sowie gestern, seit sie Lornas Pass betreten hatten.

    Die Stille der Reisegruppe hielt sich über den größten Teil des Tages nur ab und an unterbrochen vom Antreiben der Yaks und dem allgemeinen Gebibber, der frierenden. Die beiden Norn der Gruppe hatten damit eher kein Problem, der Rest schlotterte leicht.

    Ein schrilles Pfeifen ertönte irgendwo am Feuer und zog Bryn aus ihren Gedanken. Das Wasser im Teekessel hatte zu kochen begonnen und während sie mit einer Hand die Kanne vom Feuer holte, griff die andere in den Uniform Mantel, holte etwas wie eine alte Socke heraus und steckte sie in die kleine Öffnung des Kessels. "Hm, erst mal zieh'n lassen", murmelte sich die Norn zu und hockte sich wieder hin.

    "Schneller n'bisschen, schneller n'bisschen", murrte Bryn als sie sich mit ihrem bockigen Dolyak abmühte. Dieses blöde Vieh hatte seinen eigenen Kopf und sich irgendwo dafür entschieden noch langsamer zu trotten als ohnehin schon. Zugegeben die beiden Tiere waren schwer beladen aber in dem Tempo wären sie in der Nacht noch nicht am Lager und Bryn hatte keine Lust noch eine Nacht bis weit nach Einbruch der Dunkelheit zu marschieren. Ausserdem müssten dort wohl noch Zelte errichtet werden. Sie steckte die Hand in die Tasche und schob dem Dolyak ein Stück karamelisierten Zucker ins Maul. Das Dolyak schmatzte etwas und ließ sich dann mit ach und Krach und Ziehen und Zerren wieder zu einer etwas schnelleren Gangart überreden. "Schneller n'bisschen, schneller n'bisschen."

    Der Rest des Weges blieb größten Teils erreignis los, bis auf eine Hand voll Grawle die zwar viel Getöse machten, sich jedoch Rasch verzogen als sie die Pfeilspitzen, Pistolenläufen und Klingen zählten die auf sie gerichtet waren. Auch wenn die Grawle schnell vertrieben waren, brauchte die Gruppe doch einen Moment um durchzuschnaufen und sich über ihr Glück zu freuen Kampflos aus der Sache heraus gekommen zu sein. Als er vorbei war, war man sich einige sich noch etwas mehr zu beeilen für den Fall das diese kleinen Viecher mit mehr zurückkämen.

    Die Yaks wurden immer wieder mit Zucker bestochen und die Truppe hielt sich mit wenigen Schlücken aus den Feldflaschen warm, die man ihnen gestern an der Feste gegeben hatte. "Wenn es kalt wird, und nur kleine Schlücke", hatte die Truppführerin beim austeilen gesagt.

    Bryn schenkte sich eine Tasse des "Socken-Tees" ein und warf einen der Dolyak-Zuckerklumpen hinein. Sie sah ihm kurz beim hinabsinken zu und zuckte mit den Schultern. Ob Dolyak oder nicht, immerhin war es süß. Mit einer Hand massierte sie ihre Beine die protestierend zogen. Ein ordentlicher Muskelkater wohl. Als sich der Würfel im warmen Wasser aufgelöst hatte, nahm sie einen Schluck und seufzte wohlig.

    Es war schon wieder Abend und dunkel als sie die Brücke erreichten welche den Zugang zur Abtei Durmand herstellte. Die Gruppe war müde und fertig und das anhaltende Beschweren des Rekruts hinter ihr machte die Sache auch nicht viel besser. "Geht zu den Wachsamen haben sie gesagt...", nölte dieser in einem Fort irgendwo hinter ihr. Nach weiteren fünf Minuten hatte man einen kleinen Platz unterhalb des Zugangs zur Abtei erreicht und Truppführer Sureen hatte sich mit dem Recken Blattschuss davon gemacht um verantwortliche zu suchen.

    Nach einer Weile kam ein kleine Gruppe zurück bestehend aus der Truppführerin, einigen Asura und Blattschuss. Einer von ihnen - er schien offenkundig das sagen zu haben - erklärte, das es das Beste wäre, wenn die Versorgungsgüter der Yaks abgeladen würden und die Ladung nach oben gebracht würde. So machten sie sich daran die beiden Holzplattformen auf den Rücken der Yaks zu entladen und die Kisten nach oben zu bringen. "Decken und Nahrung hier hin, das medizinische Zeug hier rüber", hatte der Abtei Asura gesagt und so taten sie es auch. Wie er hieß... Bryn war zu müde und ihre Beine zogen zu sehr um sich wirklich Namen zu merken. Irgendwas mit T in jedem Fall. Als auch das passiert war, bot sich ein anderer Asura an - er trug eine Uniform der Wachsamen - sie durch das Lager zu führen. Die Gruppe folgte ihm und nach kurzer Sondierung des Lagers, wurden dann die Zelte errichtet und die Gruppe verschwand darinnen um sich auszuruhen. Zwei Tage durch Schneetreiben zu marschieren und nur zum essen und schlafen pause zu machen hatte wohl jeden von ihnen ausgelaugt.

    Die Norn erhob sich wieder und rieb die Tasse mit etwas Schnee aus. Den gab es hier ja reichlich. Sie seufzte und sah sich um. Erst mal ein paar Schritte machen und schauen wer sich so rumtreibt und wie es den Leuten geht. Das Kreischen ihrer Muskeln hielt an, aber immerhin war es beim gehen nicht ganz so schlimm wie im sitzen. Verflucht... heute Abend würde es wohl auch nicht besser sein.