Exzelsior,
Zu diesem Thema habe ich eigentlich wieder viel zu sagen, daher werde ich die einzelnen Unterthemen jeweils kenntlich machen, damit jeder das lesen kann was er gern für sein Interesse und seine Fragestellung braucht.
Interspezifische Beziehungen
Ich persönlich bin kein Freund von Beziehungen körperlicher und leidenschaftlicher Art zwischen Vertretern zweier unterschiedlicher Völker/Spezies (der Begriff Rasse ist hier nicht korrekt). Diese Abneigung hat weniger etwas damit zu tun, dass ich es OOC abartig oder so etwas Ähnliches finden, als vielmehr mit dem Fakt, dass es zur Immersion von GW2 nicht unbedingt beiträgt und biologisch, sowie gesellschaftlich unpassend ist. Das Menschen formal so ziemlich alles sexuell attraktiv finden können was lebt oder eben auch nicht lebt, ist denke ich jedem bewusst. Das bedeutet aber nicht, dass dies auch für die Vertreter anderer Völker gilt. Norn und Menschen mögen sich noch recht ähnlich sehen und es wird auch öfter in der Engine angedeutet das die Menschenfrauen dahin schmelzen wenn sie einen kräftigen Norn sehen, aber dies ist nur oberflächlich und hat erst einmal wenig mit einer leidenschaftlichen Bindung zu tun. Charr, Asura und Sylvari sind dem Menschen und den Norn gegenüber noch viel fremder und wahrscheinlich entsprechend auf biologische Weise schwer sexuell kompatibel.
Das Sylvari neugierig sind ist klar, aber das bedeutet nicht das sie auf Grund dieser eine langzeitige Bindung eingehen. Nun kann man behaupten, der oder diese Sylvari eben speziell sei und entsprechende Vorlieben hat, aber wie bereits mehrfach angesprochen, hegen Sylvari eine tiefe emotionale Verbindung mit ihrem Partner. Diese Bindung können sie mit keinem Vertreter anderer Völker aufbauen. Das mag für uns Menschen jetzt nicht unbedingt etwas so wichtiges sein und wir können es uns nur schwer vorstellen, aber für ein Sylvari ist wahrscheinlich gerade diese emotionale Verbindung extrem wichtig. Vielleicht sogar so wichtig, dass viele Sylvari komplett auf physische Leidenschaft (damit meine ich nicht nur Sex) verzichten, weil es für nicht einmal ansatzweise ausreichend oder erfüllend ist. Die Verbundenheit mit dem Traum erfüllt einen Sylvari derartig stark, dass Lautlose selbst emotionale Probleme besitzen und Alptraumhöflinge zu dem werden was sie sind. Es ist ein essentieller Teil ihres Daseins und damit auch Teil ihrer Liebe. Daher ist es als Spieler zu leicht gemacht einen Sylvari und einen Vertreter eines anderen Volkes zu verkuppeln und zu behauptet, der Sylvari wäre halt neugierig. Das ihm aber ein zentraler Bestandteil seines biologischen Glücks fehlt, rückt hier aber in den Hintergrund, weil der Sylvari mit dem Menschen gleichgesetzt wird. Ich bezweifel das ein Sylvari in der Konsequenz auf seine Emotionale Bindung zu seinem Partner verzichten zu müssen, auf Dauer wirklich glücklich bleibt und nicht vielleicht auf Grund eines Leeregefühls in seinem Unterbewusstsein depressive Empfindungen entwickelt. Kurzzeitig mag es für den Sylvari aufregend sein, aber über längere Zeit scheint es unlogisch zu sein, dass ein Sylvari damit zurecht kommt.
Bei den Norn ist es etwas anders. Sie sind weniger tiefsinnig und wir OOC-Menschen können uns sicher besser in die Stimmung eines Norn hinein versetzen, als in allen anderen Völkern (außer den Menschen natürlich). Norn sind in einem gewissen Sinne sehr grobschlächtig und was Leidenschaft betrifft auf den ersten Blick sicher ziemlich oft oberflächlich. Ich kann mir daher gut vorstellen das Norn und Menschen einander hin und wieder auch etwas näher zugeneigt sein können, schon auf Grund ihrer äußerlichen Ähnlichkeit. Aber eine feste Bindung scheint auch mir hier eher unwahrscheinlich. Das hat vor allem einen religiösen Grund. Auch wenn Norn nicht auf den Mund gefallen sind und hier und da die Fleischeslust nicht mit einer Ehe oder Partnerschaft in Verbindung bringen, so ist vor allem die emotionale Verbundenheit zu einer anderen Person stark vom Glauben an die Geister der Wildnis geprägt. Ander als die Menschengötter, treten die Geister tatsächlich dann und wann in Erscheinung, sodass es wohl kaum einen Norn (Söhne Svanirs ausgenommen) gibt, welcher sich nicht an den Geister glaubt und auf die eine oder andere Weise mit ihnen verbunden fühlt. Das Resultat ist hier ähnlich wie bei den Sylvari. Tradition, Robustheit und der tiefe Glaube an die Geister manifestieren sich hier in den Gefühlen und Gedankengut eines Norn, welche er mit seinem Partner teilen möchte und wahrscheinlich im Bestreben seiner inneren Werte auch muss. Dies kann er kaum mit einem Menschen tun und noch weniger mit Vertretern anderer Völker. So dürfte ein Norn an einem Vertreter eines anderen Volkes zwar kurzweilig aus Spaß, Neugierde oder sexueller Lust interessiert sein, aber es wird kaum möglich sein darüber hinaus zu wachsen. Und selbst das sexuelle Interesse dürfte schwer umzusetzen sein, denn sie sind auf Grund ihrer Größe körperlich gar nicht kompatibel. Gerade einmal kleine Norn hätten hier noch Möglichkeiten die nicht darin gipfeln das sie ihren weiblichen Partner eines anderen Volkes schwer verletzen. Norn-Frauen sind dahingehend zwar nicht so eingeschränkt wie ihre Männer, aber ich bezweifel das ein Asura, Mensch oder Sylvari einer Norn auf körperlicher Basis das geben kann wie es ein Norn kann. Soviel zu den oberflächlichen körperlichen Intentionen. Ausschlaggebender dürften aber auf jeden Fall die kulturellen Differenzen sein, die eine langfristige leidenschaftliche Beziehung zwischen Norn und einem Vertreter eines anderen Volkes sehr unwahrscheinlich machen.
Die Charr sind mehr noch als alle anderen Völker sehr animalisch und in ihrem Denken und Handeln vom Menschen zu unterscheiden. Charrpartnerschaften sind rau, zum Teil zweckgebunden und ihre Gefühle spielen sich auf eine andere Ebene wieder. Der Ausdruck ihrer Leidenschaft ist für die Vertreter anderer Völker im besten Fall fremdartig oder kaum zu verstehen. Liebe wie sie typisch für unsere Vorstellung ist, existiert für die Charr in dieser Form nicht. Bei den Charr gilt das Recht des Stärkeren, die Liebe und Verbundenheit zu einer anderen Person ist immer mit einem Zugehörigkeitsgefühl zum Trupp und der Legion verbunden. Und selbst ein Gladium oder freier Charr Löwensteins ist in seinem tiefsten Inneren wild, ungestüm und äußerst grobschlächtig. Was wir eventuell als abweisend oder gar schlechten Charakterzug bei unseren Partnern empfinden würden, ist gerade bei Charr imposant und wirkt auf sie interessant. Es spielt viel primitiv wirkendes und vermeintlich oberflächliches Imponiergehabe seitens beider Geschlechter mit in die Beziehung hinein. Sie ist wichtig, denn sie ist die Basis für die tiefere emotionale Bindung zwischen einem Charr und seinem Partner. Auch die Ehre im Sinne der Charr, ist von essentieller Bedeutung. Ein wenig kann man es vielleicht mit den Klingonen aus Star Trak vergleichen. Letztlich ist es ein explosives Gemisch aus emotionaler Anziehung, welche wir kennen und vielen grobschlächtigen Aspekten, welche wir kaum nachvollziehen können, die einen Charr mit seinem Partner verbindet. Ähnlich wie bei den Norn spielt der Gedanke an die Jagd, in den Legionen auf die Kriegsführung erweitert, eine elementare Rolle. Charr werden vielleicht mehr als alle anderen Völker Tyrias durch den Vanitas-Gedanken geleitet. Und aus diesem Grund sind sie wohl schon allein kulturell an einer Beziehung mit Vertretern anderer Völker abgeneigt.
Auch bei den Asura dürfte ein kultureller Hintergrund dazu führen, dass sie andere Völker auf leidenschaftlicher Basis nicht besonders interessant finden dürften. Zu nächst wären da körperliche Aspekte. Wie bei den Charr hegen auch Asura andere körperliche Interessen wie es vielleicht Menschen oder Norn tun. Für einen Asuramann ist die Oberweite einer Asurafrau wohl von weitaus geringerem Interesse, als ihre Ohren. Prinzipiell sind die Asura anders als Charr wohl an vielen körperlichen Merkmalen interessiert, die es auch bei anderen Völkern gibt, allerdings in einem anderen Verhältnis. Noch wichtiger als die körperliche Erscheinung ist für einen Asura allerdings die emotionale und intellektuelle Verbindung zu seinem Partner. Asura sind keines Falls gefühlskalt. Sie sind wohl eher das Gegenteil und überkompensieren mit ihren Gefühlen in vielen Situationen. Wo sich ein Mensch ärger, da rastet ein Asura bereits aus, wo ein Norn eifersüchtig ist, da schmiedet der Asura schon Pläne wie man dem anderen das Glück streitig machen kann, wo jemand darüber nachdenkt ob er seine Liebe zu jemanden gestehen soll, hat sich der Asura schon irgendwas übertriebenes einfallen lassen. Natürlich ist dies nun eine überspitze Hyperbel (Übertreibung) gewesen um den wesentlichen Inhalt aufzuzeigen. Und natürlich ist jeder Asura sehr individuell, auch was seine Gefühle angeht. Asura sind prinzipiell körperlicher Leidenschaft nicht abgeneigt. Ihre Kinder werden also nicht in Reagenzgläsern heran gezüchtet. Allerdings gehe ich davon aus, dass Asura in leidenschaftlichen Beziehungen mit Vertretern anderer Völkern, eher die intellektuelle und geistige Ebene und Gefühlswelt aufsuchen um mit ihrem Partner verbunden zu sein, als die körperliche. Zumal Asura auf Grund ihrer geringen Größe recht inkompatibel sein dürften für Charr und Norn. Und bei Menschen und Sylvari dürfte es auch nicht besonders passend sein. Derartige Beziehungen würden also wohl am körperlichen Aspekt scheitern, wenn es überhaupt jemanden gelingt einen Asura dahingehend zu beeindrucken, dass er seine Gefühle mit jemand teilen möchte, der nicht von seinem Volk ist.