Beiträge von Cesetto

    Ich schreibe vorwiegend in der Vergangenheit und finde es sehr interessant, die Argumente für die Gegenwart zu lesen. Für mich besonders herausstechend fand ich das Argument, dass man sein Charakter ist und die aktuelle Handlung gerade macht, denn das ist bei mir nicht so. Ich sehe mich während des Schreibens nicht als mein Charakter, sondern als Erzähler einer Geschichte. Ich mache auch von jedem Spiel Screenshots, damit ich das passierte später nachlesen kann wenn mir danach ist und dann ist es einfach schöner (weil durch die meisten Bücher so gewohnt) wenn es in der Vergangenheit geschrieben ist.
    Anfangs fand ich es furchtbar in der Gegenwart zu lesen und habe mich gefragt, wie man nur auf die 'blöde' Idee kommen kann, so zu schreiben. Wie schon mehrmals gesagt gibt es kein richtig und falsch, nur unterschiedlichen Geschmack und dadurch, dass ich so viel in der Gegenwart lese, fällt es mir auch nicht mehr negativ auf, wie es das früher getan hat. Aus diesem grund passe ich mich in der Öffentlichkeit auch an, denn ein Zeitgemisch finde ich wirklich furchtbar, wohingegen die Gegenwart inzwischen ganz ok ist.
    Ich finde die Vergangenheit auch nicht einschränkend. Es ist bisher sehr selten passiert, dass eine geschriebene Handlung durch die nachfolgende des anderen Charakters abgeändert werden musste. Das kann aber auch daran liegen, dass ich meine Leute und deren Charaktere sehr gut kenne. Da hat man es irgendwann im Gefühl, wann man mit der Geschwindigkeit anziehen kann.

    Weil ich es interessant fand zu lesen warum man in der Gegenwart schreibt, möchte ich auch noch mehr dazu schreiben, warum ich die Vergangenheit wähle - vielleicht interessiert es ja jemanden.
    Wie gesagt, spiele ich keinen Charakter, sondern schreibe eine Geschichte. Sehr seltsam von mir, wenn man bedenkt, dass das ganze Rollenspiel heißt. Ich möchte also vorallem etwas erschaffen, das sich angenehm lesen lässt. In meinem Empfinden ist die Gegenwart sehr abgehackt und erinnert mich oft an Gebrauchsanleitungen (Hinweis: oft heißt nicht immer und es gibt genug Personen die sehr schön in der Gegenwart schreiben können und wir erinnern uns: Geschmackssache). Es ist passiert etwas und noch etwas und noch etwas. Natürlich kann man die Vergangenheit ebenso ungeschmeidig schreiben, aber dort erlebe ich es öfter, dass Handlungen angenehmer aneinandergereiht sind.
    Außerdem bin ich es gewohnt, wenn ein großer Plot zu Ende ist, mir die Geschichte als Buch drucken zu lassen und dafür ist der Standard die Vergangenheit.

    Und ich finde die 6 Seiten Thread interessant, denn auch wenn es schlussendlich egal ist wie meine Mitspieler schreiben, ist es immer gut zu verstehen, warum es diese unterschiedlichen Varianten überhaupt gibt und was die Gründe sind wieso man sich für welche entscheidet.