*Erneut eilt ein Bote in weiß/roter Tracht gekleidet in das Büro des 2. Wachregiments und übergibt eine Nachricht, wohl an den Leutnant direkt gerichtet in dessen fähige Hände*
Die Sechs zum Gruße ehrenwerter und hoch geschätzter Leutnant Livius von Wildenau,
es betrübte mich anfangs ein wenig eure Anmaßungen betreffend der Versäumnisse eures Vorgängers zu vernehmen, sogar ich bisher keinerlei Rühmlichkeiten oder Erfolge eurerseits vernehmen konnte.
Ich kam jedoch nicht drumherum, das ihr wohl einen ebenso großen und weitreichenden Humor euer eigen nennt, so wie ihr ihn mir und meiner Person unterstell, bzw. diesen mutmaßt.
Mit diesem Schreiben wollte ich nur nochmals klar stellen, das ich keine böse Absicht gegen eure Person oder das Ansehen das Regiments hege, auch wenn eure Worte eine deutlich persönliche Kränkung in sich zu tragen scheinen. Wobei ich hierbei immer noch auf einen Irrtum meinerseits hoffe.
Ich halte es jedoch für völlig inakzeptabel das eine Dame von dem Stand meiner Gemahlin mit einem derartig abgedroschenen und dahin geschluderten Einzeiler, der an jeglichem Respekt mangelt, zu einer Befragung geordert wird. Auch wenn hier aus der Vergangenheit ein gewisser Kontakt zur Ministerialwache bestand.
Ihr dürft euch jedoch sicher sein, das ich solch eine Vorgehensweise heute wie auch damals nicht gut geheißen habe.
Jedoch liegt eine Verbesserung dieser Gegebenheit nicht mehr in meinem Verantwortungsbereich.
Dies bezieht sich auch zu großen Stücken auf euren erklärten Punkt 3. den ich mir in seiner Erfüllung gerade von einer Person wie dem Oberfelswebel, die wie wir alle wissen in ihrem täglich verbalen Gebrauch Balthasar huldigt, gewünscht hätte.
Nun da ich mit eurem Antwortschreiben zu meinem persönlichen Bedauern, keine Veränderungen der Gegebenheiten feststellen muss, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben als diesen eigentlich untragbaren Zustand vorerst akzeptieren zu müssen.
Solltet ihr hierzu in Zukunft irgendwelche Verbesserungsvorschläge oder gar persönliche Beratung benötigen, stelle ich mich euch gerne, sofern es meine Zeit zulässt mit Rat und Tat zu eurer Verfügung.
Ihr könnt euch gewiss sein das es nicht in unserer Absicht liegt die Arbeit der Ministerialwache zu behindern.
Sobald es der gesundheitliche Zustand meiner Gemahlin, welche sich wie ihr wisst in anderen Umständen befindet zulässt, wird diese sich in Begleitung meiner Person zu einer Befragung auf der Dienststelle des 2. Wachregiments einfinden.
Sollte es sich hierbei um eine dringliche Befragung handeln, dürft ihr jedoch gerne, wie auch schon zuvor bei einigen Befragungen durchgeführt wurde, einen entsprechenden Wächter zu unserem Anwesen aussenden.
Ehre den Sechs!
Hochachtungsvoll,
Gez.
Baron Canir van Grondal