Wettrüsten...es hat begonnen...
Neben dem weißensteinschen Anwesen erstrahlt an diesem doch eher trüben Morgen nun auch das Anwesen der Iorgas im Ossa und das des Grafenpaares Di Saverio im Salma im wintertagfestlichen Glanz. Beide Häuser sind reich bestückt mit Tannengirlanden, Kugeln, Strohsternen, Figuren, Gestecken, Papiersternen, die in den Fenstern Baumeln, weißen Zapfen und und und. Auf dem Zamonplatz steht ein großer Wintertagsbaum, in der Salmagasse zwei kleinere links und rechts der Türe im gräflichen Vorgarten. Es ist eine sehr reiche, aber keine überladene Dekoration. Da war ein Kenner und vor allem ein Könner am Werk. Manch einer wird ihn als den wintertagsverrückten Pavel Iorga aus dem Königintal identifizieren können, klang doch seine Stimme laut und hallend durch die Straßen, ein Wintertagslied nach dem anderen schmetternd. Während das Haus der blonden Riesenfamilie die Passanten und Anwohner mit dunklem bis hellem Blau, Silber und Weiß beglückt, die sich in Form von Kugeln und Bändern durch das stachelige Grün ziehen, halten sich die Di Saverios mit warmen Rot und Goldtönen auf. Ganz gleich welcher Gedanke dahinter auch stecken mag...eine Augenfreude sind die Anwesen alle miteinander. Und gerade jene, die sich noch an das letzte Jahr erinnern wissen, dass da definitiv noch mehr geht !
Das dachten sich vermutlich auch die Seraphen, die am sehr späten Abend die Salmagasse stürmten. Ein Nachbar der Grafen spricht von einer Hundertschaft. Seine Frau hat etwa fünfzehn gezählt. Sie wissen es beide nicht, sind aber auch die einzigen, die davon sprechen. Es waren kaum Leute unterwegs und viel gab es auch nicht zu sehen. Erst hieß es noch, so glaubten sie, der Iorga hätte aus Eifersucht die Gräfin erschossen. Das muss aber Quatsch sein, denn obwohl man sie leblos wirkend aus dem Haus trug, stand sie ja doch am Ende wieder und ließ sich von dem blonden Riesen trösten. Von Sylvari ist die Rede. Fünf an der Zahl, dann wieder nur eine, die wahnsinnig geworden und den Brückeniorga bedroht habe...Man weiß es nicht und jegliche versuche etwas aus den Zwillingswächtern vor der zwölf heraus zu bekommen scheitern.
Sicher ist nur, dass es einige Schüsse gab, eine Unruhe, die einen ganzen Seraphentrupp auf den Plan rief und dass seit der Nacht gleich drei davon die Wachmannschaft der Grafen unterstützen. Am Ende kann es aber nicht schlimm gewesen sein. Es gab keinen Leichenkarren. Es gibt kein Gerede. Das Haus steht noch und allem Anschein nach geht es den Bewohnern auch gut. Im Grunde also ist es gar nicht wert weitere Gedanken daran zu verschwenden.