Heyo in die Runde,
nachdem ich gestern noch mit mir gehadert habe, ob ich was dazu sagen möchte, kam heute Levis Antwort. Und der muss ich hiermit schriftlich einen Daumen hoch geben. In vielen Punkten wurden mir da die Worte ganz frech aus dem Mund genommen - ich hätte es nicht anders gesagt.
Die geschilderete Situation ließt sich natürlich nicht schön und ein Internetz-Drama wünsche ich wirklich niemandem auf den Hals. Worum geht es mir also mit diesem Post?
Nun bin ich ja eine von diesen schrecklichen Menschen mit "Macht" hier in der Community. In ganz großen Anführungszeichen. Von Macht in einer Splittercommunity eines mehr oder weniger populären Videospiels zu sprechen... ist ein anderes Thema.
Jorra kam damals auf die grandiose Idee, mir den Discord Server zu überlassen und damit kam eine ganze Menge Stress in mein Leben. Weiter ging es mit einer noch viel grandioseren Idee, die ich damals hatte mit meinem "Ery reflektiert" Beitrag. Ohne das alles lang und breit ausführen zu wollen: Aus den darauf folgenden Wochen, Gesprächen, Taten und Voice Terminen hab ich vieles mitnehmen dürfen.
Und DIE Konsequenz, die ich ziehen konnte war folgende Fragestellung: Wie viel Zeit meines Tages und wie viele Anteile meiner geistigen Gesundheit möchte ich wirklich in Sache XY investieren?
Versteht mich nicht falsch, ich hab den Discord zum Beispiel wirklich gern. Ich empfinde Freude daran, neue Features auszuprobieren und zu sehen, wie Leute miteinander interagieren. Aber manchmal möchte ich den ganzen Haufen gegen die Wand klatschen und das ist auch in Ordnung. An diesem Punkt habe ich dann nämlich für diesen Moment zu viel meiner geistigen und emotionalen Ressourcen in dieses Hobby gesteckt. Das heißt dann aber nicht, dass ich nie wieder damit etwas zu tun haben möchte. Dann lege ich das Handy für den Abend zur Seite, widme mich Dingen die mir Freude bereiten und niemand kommt zu Schaden.
Wo nun dieser breaking point für jeden von uns liegt - das muss jeder selbst herausfinden und noch viel wichtiger herausfinden, wie man dann damit auf eine gesunde Art und Weise umgehen kann.
Ist es wirklich eine gute Idee nach einem langen Arbeitstag sich noch ins Spiel einzuloggen und sich in eine Diskussion hineinzuziehen lassen, von der man weiß, dass unter Umständen kritische Themen besprochen werden oder man mit der entsprechenden Person auch in einem normalen Zustand einfach nicht kann. Psychohygiene find ich in dem Kontext ein super Begriff. Es ist Typsache, ob ich mir meine Psyche lieber erst beflecken lasse und das dann nach und nach wieder säubere, oder ob ich meiner Psyche eine Matschhose anziehe, dass diese überhaupt nicht dreckig wird. Also diesen Situationen komplett aus dem Weg gehe. Das bedarf Übung und Selbstkontrolle und ich verstehe, wenn man die nicht immer aufbringen kann. Kann ich selbst auch nicht.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen in dieser Welt - das sollte man nie vergessen und sich in Empathie üben. Auch da kann ich mich gleich mal selbst kritisch im Spiegel anschauen. Empathie ist hart. Da kann die liebste Person der Welt vor einem sein, aber wenn dann vielleicht ein Tropfen zu viel die sowieso schon volle Tonne zum Überlaufen bringt, dann kann jeder einen garstigen Moment haben.
Wenn das Garstig-sein dann aber nicht aufhört: Nia und Levi kamen mir zuvor mit den Worten, dass es nichts bringt sich mit Leuten im Internet zu streiten. Hier gibt es nichts zu gewinnen und keine Auszeichnungen. Vor allem nicht in der Lore und anderen Auslegungssachen in GW2, die so löchrig ist, dass mancher Emmentaler-Käse neidisch werden würde.
Währen ich mich jetzt auf die Defensive, also auf das Vermeiden von solchen Situationen bezogen haben, sind Deine Ratschläge, wie Levi bereits sagte, eher offensiv und bergen gewisse Gefahren einer vielleicht ungewollten Eskalation. Insbesondere wenn die Person euch gut kennt und vielleicht auch persönliche Informationen über euch hat. Es wäre nicht das erste Mal, wenn Anrufe bei Arbeitsstätten, Doxing oder ähnliches vorkämen.
Mir wäre das persönlich ja nicht wert - wegen einer ewigen Diskussion mit irgendjemand wildfremden im Internet.
Daher - stay safe people (und nutzt die Blockieren-Funktion).