Beiträge von TurnBeats

    In den letzten beiden Tagen konnte man vom frühen Abend an bis in die späten Morgenstunden eine Horde von Söldnern an verschiedenen Bereichen der Strände von Löwenstein lagern sehen, die dort offensichtlich gemeinsam das Fest des Verrückten Königs feierten und mit Bier, Musik, Gesang und gutem Essen eine ausgelassene Zeit verbrachten. Die Männer und Frauen unterschiedlichster Völker lachten viel, tanzten und prahlten vor jedem, der nicht schnell genug wegkam, die wildesten Geschichten aus ihrem Vorrat ziehend. Einige behaupten, zu späterer Stunde hätte man die Hälfte von ihnen nackt gesehen, andere sagen, sie hätten sich gegenseitig darin übertroffen, die schaurigsten Kostüme und Schreckwaffen zur Schau zu tragen. Duelle mit Gummisäbeln, Zielschießen mit Spinnenbögen und einer gar, der sich als Schnitter mit Sense verkleidet hatte, sollen beobachtet worden sein. Angeblich versuchte sogar jemand, echte Körperteile von vorüberschreitenden Passanten zu 'erwerben'.

    Am heutigen Vormittag dann wurden die Lagerstätten langsam unter Ächzen und Stöhnen geräumt und die Mannschaft zerstreute sich in der Stadt, hauptsächlich wohl, um Vorräte zu erwerben. Offenbar ging es bald wieder zurück. Wohin? Das hat sich wohl keiner so recht zu fragen getraut.

    Wer kann davon gehört haben?
    :human: :asura: Löwensteiner und ihre Gäste :norn: :sylvari: :charr:

    Ich bedanke mich herzlich für das RP der letzten Tage, insbesondere rund um unsere Feierlichkeiten in Löwenstein, bei meinen Söldnern Tomar, Etienne, Raymond, Hargall, Cyril, Tindran, Hiccs, Imos, Layan, Zylanie, Osmii, Nirrat, Brarn, Gella, Geraim, Caralis, Niminh, Craig, Elza, Rikki, Edorian, Wynn, Trunks, Michael und Daphos. Der Tetris-Chat war eine Herausforderung, aber den Spaß wert. Die nächste große Party dann bei Elza daheim (das hast du jetzt davon) und im Anschluss daran Weihnachten im Schnee. Ich freu mich schon! Vor allem, weil keiner von Euch nackt singen kann, wenn's so kalt ist!

    Außerdem ein Dankeschön für das kleine, aber unterhaltsame Intermezzo gestern Abend an Marzio Di Vittorio und Alessa Di Saverio. Ihr habt uns zwar zwei unserer Partylöwen entführt (Craig, der Partylöwe... muhahaha... hah... *Tränchen aus dem Augenwinkel wisch* :P), aber das Zwischenspiel hat mir gut gefallen und Marzio geht demnächst bitte mal mit mir einen trinken. Prost.

    Was ich am meisten an Craig schätze, ist seine Entschlossenheit, die ihn unveränderlich dazu antreibt, die Momente der Tragik, die sein Leben und damit zum Teil sein ganzes Wesen gezeichnet haben, zu innerer Stärke auszubauen. Und mit einem Stolz zu (er)tragen, der aus meiner Sicht häufig missverstanden wird.

    „Der klassische Kerl, der bindungsunfähige Hund…“

    Wenn man solch eine Aussage liest, möchte man im ersten Ansatz zustimmend nicken. Aber schon beim zweiten Gedanken stellt man fest, dass sich irgendetwas falsch anfühlt, dass die Beschreibung nicht zu passen scheint. Jedenfalls nicht, wenn man sie ohne einen weiteren Gang durch seinen Charakter stehen lässt.
    Craig hatte ein bewegtes Leben. Das ist häufig den Plots geschuldet gewesen, an denen du teilgenommen hast, aber auch einer sehr ausgeklügelten Hintergrundgeschichte, die dem Mann Craig Rovere erst die Grundlage für das gebildet hat, was wir heute als ihn selbst wahrnehmen.

    Hintergrundwissen


    Am prägendsten und noch heute am präsentesten für ihn war wohl seine Zeit bei den Zentauren. Nun möchte man sich dazu hinreißen lassen, Sätze dazu zu äußern wie: „Jeder andere Mann wäre daran zerbrochen, aber Craig…“ Doch man muss sich auch bewusst machen, dass das Dasein in der Welt von Tyria ein ganz anderes ist als das in unserer Zeit. Die Angehörigen der freien Völker werden oft gefangen genommen und versklavt. Von Schauflern. Von der Inquestur. Von Banditen. Von Zentauren. Du hast seinen Hintergrund nicht zu einem Einzelschicksal gemacht und doch auf so bewegende Weise für ihn verarbeitet, dass man tief mit ihm fühlt, wenn er seinen selbstschützenden Stolz dazu gebraucht… sich diesen zwei Jahren, die er als Arbeiter in einem Harathi-Lager verbracht hat, zu stellen.

    Niemand wird gern daran erinnert, dass ein anderer Macht über ihn hatte. Das gilt für Craig in besonderem Maße, weil er ein sehr aufrechter Charakter ist, der extrem viel Wert auf Selbstbestimmung legt, und das schon seit seiner Jugend und frühen Erwachsenenzeit. Vielleicht sogar noch länger. Einen solchen Mann immer wieder zu demütigen, indem man ihn zwingt, sich zu beugen – egal in welcher Hinsicht – war für deinen Char eine schlimmere Erfahrung, als wenn man ihn „nur“ wieder und wieder ausgepeitscht hätte, weil er nicht bereit war, es ohne Widerstand zu tun. Davon bin ich fest überzeugt. Der Wille, aufrecht zu bleiben, sich nicht der Oberhoheit eines anderen unterzuordnen – nicht aus falschem Stolz oder Arroganz, denn Craig hat durchaus keine Probleme damit, Menschen, die er anerkennt, seinen Respekt zu erweisen – aus der schlichten Unfähigkeit heraus, sich in genau diesem einen Punkt geschlagen zu geben, ist meiner Ansicht nach auch heute noch einer der bestimmendsten Faktoren in Craigs gesamten Verhalten.

    Ein paar gute Beispiele: Craig schläft nicht viel. Im Zentaurenlager musste er lange arbeiten und früh wieder aufstehen. Das hat sich über die zwei Jahre hinweg so als tägliche Routine eingebrannt, dass er es im Anschluss daran schlichtweg beibehielt. Er trinkt kein Wasser – in Erinnerung an die Dreckpfützen, aus denen er es saugen musste, und die Tröge, in die er es gekippt bekam. Wie ein Schwein in einem Pferch. Er verbeugt sich nicht. Er deutet immer nur eine leichte Neigung an, und das keineswegs, weil er es an Respekt mangeln lassen oder jemanden schneiden möchte. Sondern weil er so oft damit erniedrigt wurde, dass er es einfach nicht mehr über sich bringt. Nicht mehr mit Würde begehen kann, was für andere einfach nur eine schlichte Geste der Höflichkeit ist. Vielleicht am auffälligsten ist, dass er kaum noch von sich aus ein Gespräch sucht. Stattdessen hat er sich angewöhnt, sich über die Stille mitzuteilen. Das Schweigen, das er oft nach außen trägt, mit seinen ureigenen Emotionen zu füllen. Nicht immer klar verständlich. Aber spürbar und auf seine Art eine Möglichkeit des Zugangs zu ihm schaffend, die einem einen Menschen eröffnet, der so viel mehr ist als ein selbstgefälliger Bastard.

    Er würde all diese Dinge gern verdrängen. Auch Craig ist kein Übermensch, und er fühlt sich noch heute gedemütigt von den Ereignissen. Er hasst die Zentauren. Ein solch starkes Gefühl bei einem sonst so stoischen Mann zu erzeugen, verlangte einen gewissen Einsatz. Aber seine Vergangenheit von sich zu schieben, würde für ihn bedeuten, davor zu kapitulieren, und das lässt seine Sturheit nicht zu.

    Aus meiner Sicht ist Craig alles andere als bindungsunfähig. Im Gegenteil. Er lacht gern, er isst gut und reichlich, am liebsten im Rahmen von Festivitäten mit Leuten, die er zu schätzen weiß, und er interessiert sich sehr für die Menschen in seiner Umgebung, die er äußerst aufmerksam beobachtet – sofern sie ihn ansprechen.

    Craig hat ein paar sehr gute Freunde, für die er nahezu alles tun würde, und es hat seine berechtigten Gründe, warum ihm auch heute noch Menschen folgen, die längst nicht mehr unter dem Kommando durch ihn als Vorgesetzten stehen. Wer seine Loyalität zu erringen versteht, hat einen Begleiter an seiner Seite, der sein eigenes Leben einsetzt, um das eines Vertrauten zu schützen. Dabei ist Craig gar kein übermütiger Typ, drängt sich selbst nicht in den Mittelpunkt. Seine Unfähigkeit zum Tatenlosen ist es, die ihn immer wieder zum Hauptakteur eines Geschehens macht. Eigentlich ist er ein klassischer Anti-Held. Der Schurke, der sich mehr durch die Umstände und seinen eigenen, extrem komplexen Ehrenkodex dazu berufen fühlt, einzugreifen, als aus dem Grund, dass er etwas Großes tun wollen würde oder sich die Anerkennung seiner Person und Taten wünscht.

    Er hat die wundervolle Gabe, Dinge so zu nehmen, wie sie sind, ohne sie zu verurteilen, und konnte dadurch ein paar Verbündete gewinnen, die sich regelrecht dagegen gewehrt haben, auch nur mit ihm in Kontakt zu kommen. Siehe Rragar Schwarzklaue. Und doch überzeugt er sie am Ende fast alle davon, als Weggefährte und Vertrauter eine gute Wahl zu sein. Ich kenne niemanden, bei dem ein Geheimnis so gut aufgehoben ist wie bei Craig Rovere.

    Aber wem sollte er sie auch verraten? Er spricht ja nicht viel.

    Ich möchte an dieser Stelle allen Beteiligten des großen Entführungsplots innerhalb der Harathi-Lande für ihre Teilnahme an der Geschichte bis zu diesem Punkt von Herzen danken. Für ihr Engagement bei dessen Umsetzung und die eingebrachten Ideen, Vorschläge, kleineren und größeren Überraschungen, für wundervoll stimmiges RP, für Spannung, Tiefgang und die schönen Momente, die bisweilen auch einfach zwischen den Zeilen abliefen und so viel bewirkt haben. Danke für alles und ich neige das Haupt vor euch. Besonders mit Blick auf das heutige „Finale“ möchte ich einige von euch noch einmal gesondert erwähnen:

    Tashaa
    Ohne deine unermüdliche Unterstützung der Söldner, ohne deine Umsicht, dein Einfühlungsvermögen und nicht zuletzt deine Heilfertigkeiten, wäre dieses ganze Unternehmen schlichtweg unmöglich gewesen. Deine kleine Asura ist dieses Mal dermaßen über sich hinausgewachsen, dass kein Norn hätte mithalten können, und ich denke, wir können mit Fug und Recht festhalten: Dies war das Abenteuer ihres Lebens, auf das sie so lange gewartet hat. Es war jede Sekunde wert, die sie in diese Sache investiert hat und ich möchte ihr noch immer auf Knien dafür danken, dass sie in genau dem richtigen Moment genau das Richtige getan hat. Es war großartig, das mitzuerleben.

    Hargall
    Deine Fähigkeiten, jemanden zu überraschen, sind schlichtweg unglaublich. Ich denke, wir saßen wirklich durch die Bank weg vor unseren PCs und haben die Münder nicht mehr zu bekommen, als du deinen großen Auftritt hattest. Wenn der Spielleiter nur noch ein fassungsloses „… geil…“ ins TS haucht und niemand merkt, dass man nur ebenso verblüfft nickt, anstatt für alle hörbar zu antworten… dann hat man etwas verdammt (!) richtig gemacht. Hargall war einer der großen Helden dieses Abenteuers. Völlig unerwartet, aber mit einem Impact, der seinesgleichen sucht. Mit einer solchen Entwicklung hatte einfach niemand gerechnet, und es war einer der verdammt (!!) besten Einfälle, die man in der entsprechenden Situation haben konnte. Wahnsinn.

    Hallas
    Was soll ich sagen? WAS soll ich sagen? Auszuführen, womit mich dieser Charakter alles beeindruckt hat, würde Seiten sprengen, aber dieser Sprung… dieser Sprung war unbeschreiblich. Du hast das so klasse rübergebracht, so schön in den Fluss des Spiels integriert und das mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass es wie aus einem Roman wirkte. Dein Schreibstil würde so manch erfolgreichen Autor vor Neid die Feder brechen lassen, und ich schwöre: Niemand, wirklich niemand beherrscht die stimmungsvolle Beschreibung der Fähigkeiten eines Mesmers auf eine Art, wie du es tust. Du spielst einen Feind. Aber einen so glaubwürdigen, echten, greifbaren, dass man deinen Charakter nicht verachten, sondern nur respektieren und ja, bisweilen auch ein Stück weit bewundern kann. Krankhaft in seiner Ideologie verwurzelt, und dem beinahe hilflos ausgeliefert. Es war… beeindruckend. Und ich danke dir sehr für die Wahnsinnsvorstellung.

    Raymond
    Die Größe, die Überlegenheit eines anderen Spielercharakters IC wie OOC anzuerkennen und sich dieser auszuliefern, auch unter der sehr hohen Wahrscheinlichkeit, dass es für den eigenen Charakter fatale Folgen haben wird, die muss man erst einmal besitzen. Du hast mit deinem Spiel bewiesen, dass du nicht nur groß, sondern riesig bist, vor allem im fairen und stimmungsvollen Konflikt-RP und jederzeit voll der Szene und ihren Gegebenheiten angepasst. An diesem einen Punkt war ich der festen Überzeugung, dass Raymond heute sterben würde. Und er hat es mit einer solchen Würde getragen, dass ich nicht nur mich selbst habe schlucken hören an dem dicken Kloß im Hals. Einen Charakter, den man über Jahre lieb gewonnen hat im gemeinsamen Spiel, auf seinem letzten Weg zu begleiten, ist gleichsam ergreifend und erschreckend. Ich bin froh, dass er geblieben ist und kann mich nur verneigen vor dem beherzten Eingreifen von

    Craig
    der, ungeachtet der Gefahr, die es für sein eigenes Leben bedeutet hat, nicht bereit war, einen Mann aufzugeben, dessen Puls noch pumpte und dessen Atem noch in seinen Lungen rasselte. In diesem Moment musste ich mich fast schämen, dass ich der Anführer der Söldner bin und nicht du, denn Craigs Loyalität, sein Verantwortungsbewusstsein, seine Führungsqualitäten und sein persönlicher Einsatz für seine Leute sind einfach unerreichbar. An jedem einzelnen Spieltag hat er durch Mut, durch rasches Umdenken und Handeln und durch intelligente, praxisnahe Lösungen beeindruckt, und blieb dabei lebensnah mit seinen Fehlern, seinem Stolz, seiner Arroganz, die ihn dieses Mal beinahe den Kopf gekostet hätte, und besonders mit seiner Rage, die du so hervorragend auszuspielen weißt. Dass Ray, aber auch Ilia, Canem, Tore und Brendt noch leben, ist allein Craigs Verdienst und lässt mich jetzt noch völlig ungläubig zurück. Dieser Coup, mit Hargalls Auftritt zusammen, waren für mich die beiden ganz großen Höhepunkte dieses Plotabschnitts.

    Ihr alle habt mich mit dem Erlebten tief geprägt und meine Charaktere und mich nachhaltig beeinflusst. Ich danke euch für diese Erfahrungen und freue mich auf den fünften und letzten Teil dieses zum Epos ausgeuferten Plots. Ihr seid die Besten.

    Kleiner Zwischenstand-Dank an die Söldner, die derzeit im Harathi-Hinterland unterwegs sind. Einen lebhafteren, spannenderen und nervenaufreibenderen Plot habe ich selten bespielt. Besonders Craig Rovere, Edorian Merfail, Raymond Artreides, Sayeh Al Rashid, Calimera Nereth, Robyn Kincaid (die Daheimgebliebene), Etienne Mondläufer, Hargall Sturmklaue/Fohs und Jarlea Frandottir. Meine Reserven an Nervennahrung für die Tage sind längst aufgebraucht, der Energy Drink-Konsum kennt keine Grenzen mehr. Ihr fordert alles, ihr nehmt alles und ihr holt auch wirklich noch das Letzte aus dem Plot und den daran Beteiligten heraus. Einfach der Wahnsinn.

    Genauso natürlich die andere Seite! Hallas, Tenem, Erik, Hanna, Ilia, Canem... die Wachmannschaft, die uns fast an den Rand der Verzweiflung bringt, ihr Schießhunde. Großartig. Vielen Dank im Namen der ganzen Truppe. Vor euch allen muss man sich verbeugen.

    Ich fand so etwas wie die Gründungsgala eigentlich sehr interessant und würde durchaus weitere Projekte dieser Art in der Halle angesiedelt sehen. Es muss natürlich nicht jedes Mal um einen wohltätigen Zweck gehen, aber wenn so etwas wie Bildversteigerungen, Ausstellungen und ähnliches auch schon stattgefunden haben und gut aufgenommen wurden - warum nicht? Wenn man sich den Spaß machen möchte, könnte man "echte" Items aus dem Shop versteigern (es muss ja nicht gleich Ewigkeit sein). Einfach Dinge, die vom Skin oder der Bezeichnung her passen würden. Das fände ich eigentlich recht reizvoll und unterhaltsam.