Beiträge von Unnamedprayer

    Wann: Seit dem 17.01.
    Wo: Amnoon



    Anmerkung:
    Dieses Gerücht geht ebenfalls davon aus, dass die Oase Amnoon noch nicht von Kralkatorrik angegriffen wurde.



    Was sich zugetragen hat:
    Seit einigen Tagen findet sich an einigen zentralen Orten in Amnoon folgender Aushang:



    Wer kann davon gehört haben:
    Jeder in und um Amnoon.


    OOC:
    Auftakt für einen Plot in Zusammenarbeit mit der Odyssee Cantha
    Künstlerische Ausgestaltung durch Yara

    Wann: 31.10.
    Wo: Bucht und Hafen von Amnoon
    Wer: weitere (Handels- ?)Reisende aus Löwenstein


    Was sich zugetragen hat:


    Seit der Seeweg nach Elona wieder offen ist, scheint der Hafen von Amnoon als Umschlagort für Allerlei Waren zu erblühen. Schiffe, Waren, Kulturen, und Personen - verfolgt man die Entwicklungen der letzten Zeit, scheint der Zustrom aus den nördlicheren Gefilden ungebrochen. Immer wieder laufen Schiffe ein und aus, unter unterschiedlichen Flaggen, doch eine kann man vermutlich des Öfteren sehen: die von Löwenstein. Auch am letzten Tag ist wieder eine kleine Galeone mit einem löwensteiner Segel in den Hafen von Amnoon eingefahren, doch die Flagge an der Spitze des Hauptmastes zierte ein noch unbekanntes Symbol: ein goldener Mond mit herabsehendem Gesicht auf indigofarbenem Grund. Niemand scheint genau zu wissen, wen oder was genau dieses Symbol repräsentiert.
    Im Hafen erzählt man, dass es sich um die Expedition eines weiteren Handelshauses aus Löwenstein handeln soll, das sich einen Teil der Beute des neuen alten Kontinents sichern will. Zyniker oder, je nach Standpunkt, Realisten behaupten ja ohnehin, dass Kriege die höchsten Gewinne ermöglichen.
    Die Gruppe, die von Bord gegangen sein soll, sei von der bunten Sorte gewesen und habe sich im Hafen nach Unterkünften umgehört. Krytaner, Ascalonier und Elonier; wohl auch ein oder zwei Norn und gewiss auch so ein Kaktuswesen aus dem Norden waren darunter. Charr, so sei man sich sicher, waren allerdings nicht unter den Reisenden.


    Wer kann davon gehört haben?
    - Anwesende im Bereich des Hafens oder schlicht Neugierige
    - Händler, denn Konkurrenz belebt ja (nicht) immer das Geschäft
    - Vertreter der Kavaliere

    Angebot für den elften Tag des Phönix (11.04)


    Alles Käse!
    Hartkäse aus Kuhmilch, 18 Monate gereift, aromatischer Hauch von Haselnuss - 7 Kupfer/200gr


    Weichkäse "Havfrue" aus Dolyakmilch mit Kräutermantel - 15 Kupfer/200gr


    Mittelalter Hartkäse "Aschfurter" aus Ziegenmilch, schwache Nuss- und Karamellnote - 12 Kupfer/200gr

    Auf der aufgestellten Holztafel vor dem Stand findet sich heute folgende Aufschrift:




    Angebot für den 86. Tag des Zephyrs [27.03.]


    Heute Fleisch von der Wildsau!


    Wildschweinbraten aus der Keule (600g) - 30 Kupfer


    Wildschweingulasch aus der Schulter 35 Kupfer/Kg


    Wilschweinrücken ohne Knochen 50 Kupfer/Kg


    Wildschweinknochen für den Fond 8 Kupfer/Kg

    Dauerhaftes Angebot Gemüse:


    Verschiedenes aus der Erde
    Kartoffeln...............................5 Kupfer/Kg
    Knoblauch.............................1 Kupfer/Knolle
    Lauch....................................2 Kupfer/Stück
    Radieschen...........................5 Kupfer/500gr
    Topinambur...........................6 Kupfer/Kg
    Zwiebeln................................5 Kupfer/Kg


    Hülsenfrüchte
    Bohnen, grün.........................5 Kupfer/500gr
    Erbsen...................................5 Kupfer/500gr
    Kichererbsen.........................5 Kupfer/500gr
    rote Linsen, getrocknet..........8 Kupfer/500gr


    Rüben
    Karotten..................................5 Kupfer/Kg
    Knollensellerie........................3 Kupfer/Stück
    Mangold (Krautstiel)...............6 Kupfer/Kg
    Navetten.................................2 Kupfer/Stück
    Pastinaken..............................5 Kupfer/Kg
    Rote Beete..............................3 Kupfer/Stück
    Staudensellerie.......................3 Kupfer/Stück
    Steckrüben..............................4 Kupfer/Stück


    Vom Strauch
    Gurke.....................................2 Kupfer/Stück
    Tomaten.................................1 Kupfer/Stück


    Salate
    Eichblattsalat..........................2 Kupfer/Stück
    Endiviensalat..........................2 Kupfer/Stück
    Kopfsalat.................................2 Kupfer/Stück
    Portulak...................................2 Kupfer/Stück


    Kohl (Kraut)
    Blumenkohl.............................4 Kupfer/Stück
    Rotkohl (Blaukraut).................4 Kupfer/Stück
    Spitzkohl (Spitzkraut)...............4 Kupfer/Stück
    Weißkohl (Weißkraut)..............4 Kupfer/Stück
    Wirsingkohl..............................4 Kupfer/Stück


    Korn
    Weizen, gemahlen......................4 Kupfer/2 Kg-Sack




    Dauerhaftes Angebot Obst:
    Äpfel........................................1 Kupfer/Stück
    Birnen......................................1 Kupfer/Stück
    Pflaumen..................................5 Kupfer/500g
    Quitten.....................................5 Kupfer/500g



    Tierische Produkte
    Butter.....................................6 Kupfer/500gr
    Eier........................................1 Kupfer/Stück
    Hartkäse................................5 Kupfer/200gr
    Milch......................................5 Kupfer/Liter
    Schafskäse............................6 Kupfer/200gr


    Grobe Mettwurst.....................4 Kupfer/Stück
    Pfefferbeißer..........................2 Kupfer/Stück
    Schinken, geräuchert.............4 Kupfer/100gr


    Wechselndes Angebot
    Zum Beispiel:
    Blaubeeren................................................................10 Kupfer /250gr Schälchen
    Holunderbeeren.........................................................6 Kupfer /500gr
    Champignons.............................................................8 Kupfer./250gr Schälchen


    Wild, Geflügel und Schwein nach Angebot


    Kraut und Rüben


    Das „Kraut und Rüben“ ist der Marktstand der Familie Sullivan, in dem die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Hofes in Götterfels feilgeboten werden. Der Marktstand befindet sich in der Mitte des Salma-Viertels, auf dem kleinen von Grün umgebenen Handelsplatz. Auf einem Holzschild, das am Baldachin baumelt, prangt ein wenig schief der Name des Standes; auf einer aufstellbaren Tafel finden sich mit Kreide beschrieben die Angebote des Tages, sowie hin und wieder Sonderangebote - so werden bisweilen Pilze und Beeren aus den Wäldern des Tals, ebenso wie Erzeugnisse der Schlachtung oder der Jagd angeboten. Hauptsächlich ist es jedoch Gemüse und Obst, welches am Stand zu erwerben ist. Tierische Produkte finden sich in überschaubarer Anzahl ebenso im Sortiment.
    Der Stand befindet sich ic bereits seit Jahren im Besitz der Sullivans und wird seit einiger Zeit von einem Spross der Familie, Ellie Sullivan, geleitet. Bald täglich rollt ein Karren aus Shaemoor herauf zu Stadt und Stand und versorgt selbigen mit den Waren vom Familienhof.



    Das Spiel am Stand soll den Handel und das Handwerk, also die klassische Mittelschicht, in Götterfels wieder ein wenig beleben - und damit auch das Spiel auf der Straße. Ebenso könnte ich mir von meiner Seite aus auch vorstellen, dass sich Handelsbeziehungen zu anderen Projekten im Sinne von Zulieferung ergeben.



    Wo:
    Der Marktstand "Kraut und Rüben" befindet sich in der Mitte des Salma-Viertels (vom Eingang aus gesehen der erste Stand auf dem Platz). Bespielt wird er im Offenen Salma. Durch das Gleiten seit HoT kommt man dort recht entspannt hin, stellt man sich auf den Balkon hinter dem Palast (Orangener Kreis). Das Ein- und Ausloggen am Zaun funktioniert meines Wissens nach auch immer noch.
    Öffnungszeiten des Standes werde ich über den Kalender bekanntgeben. Ob es einen festen Termin gibt, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden.



    Bei den Waren habe ich mich zum Teil an etwas älteren und heute bisweilen stiefmütterlich behandelten Lebensmitteln orientiert. Und da Kryta nicht Mitteleuropa ist, habe ich mich für das dauerhafte Angebot nicht sklavisch an Erntekalender gehalten. Hin und wieder werde ich wohl in Form der Angebote dennoch auf Saisonales Obst und Gemüse berufen, hat die Erdbeer oder Kürbiszeit doch ihren eigenen Charme. Tierische Produkte, gerade Fleisch, wird sich preislich von Obst und Gemüse unterscheiden, um den Aufwand ein wenig abzubilden.

    Ich bin immer noch ziemlich sprachlos und ein bisschen gerührt. Gerüchten zufolge soll ich sogar eine _ziemlich männliche_ Träne vergossen haben. Aber das ist natürlich Quatsch und reine Spekulation!

    Das Bild ist einfach ganz großartig geworden. Die kleinen Details, die sich überall finden, die angelegten Charakteristika und dann das geradezu ikonenhafte, das dem Bild innewohnt und eine ganz bestimmte Seite des Charakters in Szene setzt. Ich bin endlos begeistert!
    Runa, du bist einfach toll! Vielen, vielen Dank! :)

    Trüb, grau und eintönig, so ließ sich der Himmel der letzten Tage gut beschreiben. Immer wieder war es eine dichte, angegraut-schmutzige Wolkendecke, die sich zeigte und aus der es hin und wieder rieselte. Seit einigen Tagen aber hört man vor allem ältere Norn und solche, die viel Zeit im Freien und in der Wildnis verbracht hatten, dass sich da etwas zusammebraute. Olaf der Bärtige wollte es im beharrten kleinen Zeh spüren und Jonna hatte gehört, wir Jurgen mit seinem Kräutertee sprach und sich, dem Tee oder der Welt berichten wollte, dass man die zeltartigen Hütten im Klanviertel gut abspannen sollte.
    Auch im Heimkehrer war es Thema gewesen. So behauptete jemand, dass es die Tiere irgendwie immer noch vor den Norn spürten und wer darauf geachtet hätte, sollte angeblich kaum noch Federvieh auf langen Reisen beobachtet haben. Das Kleintier, war es nicht ohnehin unter einer Schneedecke in Bauen verschwunden, soll noch tiefer hineingekrochen sein - ist schon klar! Kalt war es aber auf jeden Fall geworden. Nun gut, für den Winter normal, möchte man meinen, aber gut möglich, dass da die Tage ordentlich Schnee fallen würde.
    Die Alten waren sich sicher, da kam etwas auf das Tal zu und das war mehr als Schneefall. Vielleicht lag Wahrheit in ihren Worten, betrachtete man hier und da die Wolken, die noch gemächlich vorrüberzogen und sich höher auftürmten, als sie breit waren. Und das, so wusste doch jeder, war nie ein gutes Zeichen!



    Das Gerücht darf nach Belieben verwendet werden - keiner wird gezwungen, den Alten und ihren Befürchtungen Glauben zu schenken.

    Vor wenigen Wochen im Klanviertel:


    Erinnerungen an den Westwind


    Schnee fiel. Schon seit Tagen, denn der Winter war wohl endgültig da. Weiß war die vorherrschende Farbe mehr denn je und bedeckte die Felsen im Tal, die Tannen und Sträucher, die Lederhäute, Holz-, oder Erddächer der Klanhütten. Es war eine leise Zeit, denn die gefrorenen Gezeiten legten sich auch auf den Lärm, der durch Hoelbrak und das Viertel hallte. Selbst die Geräusche der Schmiede oder das Gezeter von Jonna und Sievert.
    Nebelträume. Von Norden her zogen dunkle Wolken über die Weite der Landschaft. Die dunkelbraunen Iriden durchmaßen den Himmel, während der Westwind sich im Rabenhaar von Iskra verfing. Schneeflocken taumelten herab. Der Klan musste das Winterlager erreichen. Bald würde der Nordwind nach Leib und Leben beißen. „Komm, wir müssen hinab in die Täler, Ronja.“ Die Frau schulterte den Bogen und nahm die kleine im Fäustling steckende Hand in die ihre.
    „Haarrrrrrrr“ grollte der Kehlkopfgesang durch das Tal, im Feuerschein dumpfte das gespannte Fell der Trommel auf. Westwind spielte in den Büscheln aus Dolyakhaar, die an den Totems und den Speeren der Krieger befestigt waren. Kein Hämmern oder Sägen war zu hören gewesen, denn es war nicht notwendig, um die Behausungen zu errichten.
    „Das Holz muss biegsam sein und darf die Kraft nicht verlieren, wenn es geschlagen wurde. Gutes Holz lebt weiter.“ Die Welpen saßen mit überkreuzten Beinen vor der Alten mit dem wettergegerbten Gesicht „Das Leder muss kräftig und geschmeidig sein. Es hält alles zusammen. Wickelt es so um die Hölzer.“ Runzelige Hände vollführten Bewegungen, die in einem langen Leben wahrscheinlich tausendfach ausgeführt worden waren.
    „Hrrrrooo“ hatte der Gesang die Laute der Dolyaks abgelöst, die am Vormittag durch das Tal getrieben worden waren. Die Herden kamen zusammen und mit ihr die Horde. Der Klan hatte sich versammelt. Geflechte überkreuzter Holzstangen wurden abgeladen. Die Verschnürung der Lederbänder machte es möglich, sie ineinanderzuschieben und einfach zu transportieren. Fünf Scherengitter wurden zusammengestellt und mit Schnüren befestigt. Es brauchte nur drei Norn dafür.
    „Nein, erst das Baumwolltuch, Ronja!“, schalt die strenge Stimme Iskras „Der Wollfilz darüber. Die Baumwolle soll den Schnee nicht berühren.“ Tuch wurde ausgerollt und über die Streben gelegt. Ein weiteres Tuchpaket vom Rücken des Dolyakbullen gehoben. „Leinen und Häute halten den Wind fern.“
    „Der Klan ist versammelt“, flüsterte der Alte mit der so jugendlich aufragenden Gestalt. Westwind spielte im Silberhaar. Er war stark hier oben, oberhalb des Tals. „Das lehrt und Wolf, das Rudel macht uns stark. Siehst du die Feuer? Hörst du die alten Weisen? Wir könnten die Gipfel beherrschen.“ Dunkelbraune Iriden blickten zum alten Schamanen auf, die Zungenspitze fuhr über die blutige Kerbe im Winkel der Unterlippe.
    Nur ein lauer Wind spielte in den Strähnen des dunkelbraunen Haares. Er war nicht so kräftig hier in Hoelbrak. Mit flinken Fingern wurden Lederbänder in hundertfach geübter Weise um zwei biegsame Holzstangen gewunden, der Anfang eines Scherengitters war begonnen. Die Iriden huschten vom Stapel der Hölzer hinauf, die Klippen entlang. Von Norden her zogen dunkle Wolken. Das Winterlager musste errichtet werden. In wenigen Tagen würde ihre Jurte stehen. Nicht in den Tälern des Eisklamm-Sunds, sondern zwischen den Klippen, die das Klanviertel umgaben.

    Musikalische Untermalung

    Außendinge sind nur der Anstrich des Mannes. –
    Ich bin mein Himmel und meine Hölle.

    (Schiller, Die Räuber)


    Getreu diesem wunderschönen Aphorismus dient dieser Thread zur Vorstellung von Geschichten rund um den eigenen Charakter; Einblicke in das Seelenleben, die Gefühlswelt und Gedanken sind ebenso denkbar und gewünscht wie Episoden und Geschehnisse außerhalb des Spiels. Während dieser Gerüchte-Thread vor allem dazu dient, Informationen ins Spiel zu tragen, die aufgeschnappt werden können, handelt es sich bei den hier zur Verfügung gestellten Geschichten in der Regel um Metawissen, das nicht jedem anderen Charakter einfach so zugänglich ist.
    Daher stehen hier die Geschichten selbst im Vordergrund - und so ein Nutzen aus ihnen gezogen werden kann, dann das bessere Verständnis des Gegenüber.


    Inhaltsverzeichnis:
    [Titel];[betreffenden Charakter]


    Erinnerungen an den Westwind (Ronja)


    Das Dreigestirn. Oder auch: Die Ankunft Thorans (Thoran)

    Die Suche nach dem rechten Holz (Thoran)


    Geistfeuer oder: das sonderliche Nachspiel des Rabenflugs (Thoran)


    Auszug aus der Neujahrsansprache 2016 (Klan)

    Keinschlafschwierigkeiten (Runa)

    Ein Morgen in der Bärenhütt (Eskja)


    Der Bär und die Füchse (Ivar und Runa)


    Ein Rucksack voll Freundschaft (Ivar und Runa)


    Die Katz und der Schuppen (Tuula)

    In der Zeit vor Wintersonn ist es bei einigen Norn Brauch, Kränze zu flechten und diese mit Gegenständen zu schmücken, die an das letzte Jahr erinnern sollen. Der Hochgipfelklan hat (wie wahrscheinlich viele andere Nornfamilien und -klans) selbstverständlich seine eigene Legende, wie es zu diesem Brauch gekommen sein soll:


    Dereinst begab es sich im alten Keryast, in einer Zeit, als der Hochgipfel gerade gezähmt worden war und doch nicht aller Gefahren beraubt, dass am Rande der damals noch jungen Ansiedlung im Tal eine alter Mispelbaum stand. Nicht nur ein Bäumlein, wie er heute wächst, sondern ein richtiger, gewaltiger Baum. Prächtig war dieser, schön und gerade gewachsen mit einer anmutigen und weit ausladenden Krone. So groß wie drei Nornkerle übereinander war der Baum und er umspannte eine Schattenfläche von sicherlich sieben mal sieben Nornkerlen, so gewaltig und ausladend waren die Zweige.
    Im Sommer spendete er unter den schneeweißen Blüten Schatten und im Winter, wenn die Blüten im hellen Element unsichtbar geworden waren, boten die tiefen Wurzeln und das Geäst allerlei Wesen Schutz. Denn dieser Baum, am Rande des alten Keryast, ward nie kahl im Bergwinter, nie wurden die Blätter laub. Er war, so erzählt man sich, ein Baum, der auch die Geister erfreute und entsprecht bedeutsam war er für das Leben im alten Keryast. Er war ein Zeichen von Beständigkeit über jeden Winter und Sommer hinweg, so klirrend oder dörrend sie auch sein mochten. Unsere Vorfahren ehrten diesen Ort der Beständigkeit, indem sie begannen ihm Gaben zu schenken, die auf ewig an Geschichten und Begegnungen erinnern sollten.
    Das kam daher, so sagt man heute, weil Linda aus dem Hause des Ragnar dort ihr Versprechen gab, sich in dieser Welt und auch in der nächsten und darüber hinaus an Ulf aus dem Hause des Erwain zu binden und umgekehrt. Die Geister waren die Zeugen dieser Liebe über die Welten hinweg. Beide verband diese starke Liebe und Zuneigung über viele Jahre hinweg und sie genossen viele gemeinsame Sommer, bauten eine Hütte und zogen zwei Welpen auf. Im hohen Alter aber, da dachte Linda, sie, die sie ihr ganzes Leben lang Schmiedin gewesen war, sich als Kriegerin beweisen zu müssen und zog fort. Lange Jahre vergingen. Ulf, in seiner Trauer, das Leben nun alleine zu verbringen und ohne das geliebte Weib, hing für jedes Jahr, das Linda fort war, einen Gegenstand in die Zweige des Mispelbaums, der ihn an seine Liebe erinnern sollte. An die gemeinsame Zeit, die sie in guten wie in schlechten Jahren verbracht hatten und an all die Dinge, die sie gemeistert hatten.
    Nach langen, langen Jahren starb Ulf unter dem Mispelbaum in dem Moment, als ihn die Kunde erreichte, dass Linda schon wenige Wochen nach ihrem Aufbruch verstorben war. Er aber hatte ihr Andenken und die Erinnerung an sie über Jahre hinweg aufrecht erhalten und eine Geschichte und einen Brauch geformt, der beide unsterblich machte.

    Waren des Marktes in Löwenstein:


    Die Waren befinden sich auf zusammengesteckten Tischen aus schwerem Holz oder einfach auf Fellen, die die Norn auf dem Boden am Rande des südlichen Platzes, im Schatten der Häuser ausgelegt haben.



    Runa: (Angeboten bei Jule und Bödvar, von Käuferseite aus gesehen ganz links)


    Wollsocken, 12 Paar, unterschiedliche Farben und Größen
    Wollschal, 3 Stück, gemustert und einfarbig
    Wollmütze mit Bommel, gestreift
    Geknüpfter Wandteppich mit Quasten unten, 2 Meter hoch //1,30 breit, Rottöne
    Gehäkelte Topflappen, 3 x 2er Set, verschiedenfarbig
    Gehäkeltes Kinderspielzeug, Bär und Katze
    Dünne Häkeldecke mit zweiseitigen Quasten in groß, 2,10 Meter lang// 1,50 Meter breit, Blautöne
    Weidenkörbe, 4 verschiedene Größen
    Schafswolle naturbelassen zum spinnen, 3 x im Jutesack
    Glasierte Keramikschüsseln, 3 Stück
    Glasierte & bemalte Keramikkrüge, 2 Stück
    Einfache Tonbecher, 2 x Sechserpacks
    Einfache Handbürsten mit Wildschweinborsten, 5 Stück




    Kiljan:


    Lederhäute vom Hirsch, Reh, Lindwurm
    Lederbänder in diversen Längen/Breiten
    Griffbänder
    geflochtene Bänder
    Ledertbeutel, -säckchen in verschiedenen Größen
    Ledertrinkflasche mit geschnitztem Holzverschluss
    einseitig hängende Köcher
    Rückenköcher
    Felle von Kaninchen und Füchsen
    Kragenpelze zum Wärmen und zum anknöpfen/anbinden
    zwei Wildschweinhauer


    (Tarrhia hat mitgegeben)


    Felle: 1x Dolyak, 1x Schneeleopard, 2x Arctodus, 2x Schneewolf → weich, fein und wohlig warm
    Leder: 2x Ziege → für weniger warme Kleidung




    Magnus:


    Weißer Pfeffer
    Schwarzer Pfeffer
    Basilikum
    Gewürzmischung für Fleisch
    Gewürzmischung für Fleisch (scharf)
    Knoblauch
    Bohnenkraut
    Zimt
    Kräuterbutter-Mix
    Curry Scharf
    Curry fruchtig mild



    50gr. Gläser mit folgenden Kombinationen:


    Neun Pfeffer-Mix
    Grillmischung (Meersalz mit Steakfpfeffer und geräucherter Paprika)
    Meersalz Extra (Meersalz, gemeinsam mit einer Reihe pikanter Gewürze)
    Exotisch ( Gewürzzucker mit Ingwer und Orange)
    Bratkartoffel-Mischung (verschiedene Salze, Knoblauch, Kümmel, Knoblauch, Paprika,..)
    Fünf Gewürze – Mischung (Pfeffer, Zimt, Nelken, Fenchel, Sternanis / Süß-scharf)



    Thoran:


    Schatulle aus hellem Lindenholz mit großflächig nachgedunkeltem Kerbholzornament auf dem Deckel, die Seitenwände ziert ein im Reliefschnitt angesetztes Rad mit schwertförmig auslaufenden Enden in Richtung der Seitenwände. Wurde mit Flüssigwachs gestrichen und aufpoliert


    zwei schlichte Eichenschalen aus einem Stück (50x50)
    schwarz gebeizte, polierte Holzfibel, passend zu einer filigranen geätzen Holzspange
    zwei individuelle, leicht verzierter Holzkreisel, Spielzeug, handtellergroß




    Name: Jule (eigentlich Julenka) Solvasdottir
    Alter: 29
    Herkunft: Klanviertel, Hoelbrak
    Profession: Eisformerin und Legendentante


    Äußeres


    Auffälligstes Merkmal der Norn sind die dicken und kräftig quellenden blonden Haare, in die sich immer wieder allerhand Schmuck metallener, lederner oder hölzerner Art verirrt und die zumeist in einem kräftigen Zopf geflochten bis unter die Schulterblätter fallen. Aus rehbraunen Iriden lacht der ihr eigene Schalk und lebensbejahende Frohsinn sowie bisweilen ein beunruhigend wissender Ausdruck, der sich ebenso im zum Schmunzeln verzogenen Mundwinkel einzunisten pflegt.
    Die Haut der Norn präsentiert sich nicht nur, für Nornverhältnisse wohl selten wie seltsam, völlig ohne jedes Hautbild, sondern auch bar jeder Bräune, wie heiß die Sommer auch werden und so sehr sich die Norn auch dem glühenden Himmelsrund aussetzt. Eher noch würde die Haut wohl einen krebsroten Ton annehmen. So aber verbleibt die Hautfarbe hell, dass sie fast milchig und manchmal geradezu ungesund wirkt.
    Schlank und hochgewachsen ist Jule - bisweilen ein wenig schlaksig. Das liegt daran, dass sie alles andere als eine Jägerin oder Kriegerin ist. Kein kräftiger Rücken, keine muskulösen Oberarme oder Schenkel. Die scharfe Zunge ist ihre Waffe der ersten Wahl. Die langen Finger künden ohnehin davon, dass es sich bei ihr eher um einen Künstlercharakter handelt und lässt eine gewisse Geschicklichkeit in den Bewegungen erahnen.


    Herkunft


    Jule wuchs im strengen wie wohlhabenden Elternhaus vor den Toren von Hoelbrak im Tal auf. Zumindest bis sie in etwa zehn Sommer alt geworden war und bei ihrer Großmutter unterkam, einer angesehenen Eismeisterin, Jelena Rikasdottir, die für einige Statuen in Hoelbrak mitverantwortlich sein soll. Unter den alten Augen der weisen Frau hat Jule angefangen, sich selbst mit der Magie von Eis und Wasser auseinandersetzen und es ist wohl auch Mütterchen Jelena und deren Freund Jurgen, Ältester des Klans, zu verdanken, dass das Mädchen eine Vorliebe für die alten Sagen und Legenden des Klans, der Norn und der Zittergipfel entwickelt hat.
    So hat Jule schon früh versucht, der Legende der Großmutter gleichzukommen. Wie man so hört ein aussichtsloses Unterfangen. Vielleicht erklärt das den Drang nach Neuem, dem Versuch, die Muse zu küssen und die kreativen Energien zu bündeln und zu schöpfen, wo immer sie sich gerade finden lassen. Möglicherweise ist das auch der wahre Grund, warum sie die letzten anderthalb Sommer in Löwenstein verbracht hat. Angeblich auf der Suche nach einem weiteren Lehrmeister der Wassermagie, möglicherweise aber auch, weil sich dort mehr Wege der Horizonterweiterung finden lassen.
    Ähnlich verhält es sich mit ihrem Charakter, der ein sommerlicher vom Gemüt ist. Bester Laune, manchmal laut, schwatzend und erzählend wie ein Wasserfall. Und dann wieder gibt es Tage, da wirkt sie abwesend, träumt in die Welt und verlässt angeblich schon mal ein Gespräch mittem im Satz, weil es anderes zu entdecken gibt. Spötter meinen ohnehin, das ist alles nur aufgestzt. Kein Norn kann so gute Laune haben, dauerhaft. Vor allem dann nicht, wenn man eigentlich nicht das kann, was man eigentlich will. Oder aber, es liegt schlichtweg an den ganzen Drogen, die sie jenen zufolge dauerhaft konsumiert.


    Gerüchte und Wahrheiten


    • Sie soll eine sorgsam gepflegte Feindschaft mit Annalani Thann verbinden


    • Sie soll keine sonderlich gute Verbindung zu ihrem Tiergeist und den Geistern überhaupt haben


    • Ihre Familie soll sehr wohlhabend sein


    • Ihre Familie soll auf eine lange Tradition von Magiern, Mystikern und Schamanen blicken können


    • Ihr fehle das kreative Genie


    • Sie soll sich häufig in Gedanken verlieren und weltfremd sein


    • Sie soll jede Substanz konsumiert haben, die ihren Horizont erweitert

    Aloha,


    aus SL-Sicht: Der Plot hat nichts mit der GW1 Quest zu tun. Die offizielle Story, weder in GW1 noch in GW2, würde und werde ich in meinen Plots antasten und oder nachspielen. Ähnlichkeiten sind da, keine Frage. Ich glaube aber, das liegt daran, dass sich sowohl die GW1 Schreiber als auch meine Wenigkeit auf die gleiche literarische Grundlage beziehen. Na, wer hats erraten?




    Jurgen Halmarson (Bewahrer der Runen & Klansältester) [bespielt von Ronja]
    Alter: 109


    Jurgen ist der derzeitige Bewahrer der Runen des Klans. Er kümmert sich nicht nur darum, dass die alten Schriften bewahrt werden, er zeichnet auch fortwährend die Geschichte des Klans auf und unterrichtet die Jüngsten des Klans, ob sie wollen oder nicht, in den Legenden und Bräuchen der Norn und des Klans. Er selbst lernte sein „Handwerk“ bei Thure Garulfson, der vor ihm der Bewahrer der Runen gewesen war. Für einen Norn ist Jurgen geradezu von zwergenhaftem Wuchs, dabei jedoch so hoch wie breit. Seine ganze Gestalt erinnert an einen Granitblock und genauso verwittert sind nach den langen Jahren Hände und Gesicht des Bewahrers.
    Jurgens Frau Stine verstarb schon vor Jahrzehnten. Aus ihrer Verbindung sind nie Nachkommen hervorgegangen, sodass Jurgen heute umso mehr Zeit hat, sich um den Klan als solchen zu kümmern. Ohnehin betrachtet er die meisten Mitglieder des Klans, solange sie noch keine grauen Haare haben, als Welpen, die unterwiesen werden müssen. Die Ratschläge und Lehrsätze, die er den Welpen mit auf den Weg gibt, sind häufig ebenso kryptisch und unverständlich, wie Jurgens Auftreten selbst. Tage der Klarheit und solche, an denen der Geist des Norns bereits genauso getrübt ist wie seine Augen, wechseln sich in den letzten Jahren regelmäßig ab.
    Böse Zungen jedoch, oder besonders aufmerksame Zeitgenossen, behaupten jedoch, dass Jurgens Verstand noch immer zu den schärfsten im Klan gehört und er sich lediglich einen Spaß mit der Jugend erlaubt, wenn er tattrig durch das Viertel streift.



    Das Gewicht der Vergangenheit
    Wie ein Donnerhall war das Gerücht durch den Klan gehallt. Plötzlich und völlig unvorhergesehen war es da gewesen. Das Echo der Vergangenheit, hinaufgeholt aus der Tiefe der alten Gewölbe und ins Dämmerlicht der Gegenwart getragen - hinausgelöst aus alten Runenschriften und getragen in die Wirklichkeit. Eine Spur sollte es sein, ein Hinweis, und war er noch so vage. Gerade die Älteren der Norn mochten es kaum glauben, waren sie doch schon so lange in Hoelbrak. Sie waren aufgewachsen mit den alten Geschichten schon seit Kindertagen. Mehr und mehr waren jene genau das geworden: Geschichten, die abdrifteten ins Reich der Legenden. Umso verständlicher, dass das Gerücht eine solche Wucht besaß. Nichts Geringeres als die Spur der Flamme des Nordens, dem legendären Schwert des Klans ((NornRP // Klan) IC Sagen und Legenden rund um den Hochgipfel-Klan und Keryast - Der Hochgipfel-Klan - Drakkarsee.de Rollenspiel Plattform) , war dem Reich der Legenden entrissen worden.
    Die Ältesten hatten wohl entschieden, dass die Welpen sich beweisen sollten. Die Mikkonen-Geschwister mit der Last ihres Namens, die blonden Krieger - von denen einer länger auf Reisen gewesen war als der andere, eine Heilerin, ja selbst der Koch des Heimkehrers, eine Schülerin des Wolfs und dazu noch eine bisher völlig fremde Jungnorn, der man das dritte Auge nachsagte, hatten Hoelbrak in Richtung Norden verlassen. Eine höchst seltsame Zusammenstellung, wenn man die Leute danach fragte; und wäre die Sache nicht so bedeutsam für den Klan, würde es sich wohl auch eher wie ein Witz lesen.


    Die ersten zwei Reisetage

    Man war früh morgens aufgebrochen, lange noch, bevor sich die brennende Himmelsscheibe über den Rand der Berggipfel geschoben hatte. Im Gänsemarsch, je nach Befindlichkeit dick in Kleidung eingehüllt, und schwer bepackt, war es gen Norden gegangen. Von Decken, Seilen, Kochtöpfen, Brennholz, Fackeln und Zunder bis hin zu Schaufeln, Waffen, Medikamenten, Dolyakfleisch- und Milch und Robbenfett – man reiste nicht gerade mit leichtem Gepäck. Von Hoelbrak aus war man in nördliche Richtung unterwegs. Gegen Mittag dann machte die Reisegesellschaft Rast am Schrein der Häsin, nachdem man mehrere Stunden der Handels"straße" gefolgt war, die sich zwischen den Erhebungen und Klippen der Berge entlangschlängelte.
    Kurzum, der erste Tag verlief weitgehend ereignislos und am Abend erreichte man wie vorgesehen das Frostbach-Gehöft und nächtigte in sicherer Umgebung. Die Vorräte wurden aufgefrischt und am nächsten Morgen ging es weiter, nun in westliche Richtung. Es ging den Fluss entlang, durch einen Wald zu jenen Berghängen, die irgendwo den Höhleneingang verbargen. Während der erste Reisetag ereignislos verlief, so wurde der zweite vor allem eins: schleppend. Im hohen Schnee und im Wald kam die Gruppe nur sehr schlecht voran, sodass sie bald in Verzug geriet. Alles Fluchen oder Bitten half nichts. Anstatt die Bergflanken am Nachmittag zu erreichen, dämmerte es bereits, als man das graue Gestein zwischen den Baumwipfeln ausmachte. Die Norn entschieden sich, wohl oder übel, ein Lager am Waldrand aufzuschlagen und eine Nacht in der Wildnis zu verbringen. Kalt, feucht und geradezu stürmisch war diese. Am nächsten Morgen fand sich das ein oder andere Reisemitglied eingeschneit. Eins war klar: Das Tal, in dem sich die Höhle befand, war ein übler Windkanal und den Witterungen besonders ausgesetzt. Außerdem hatte Alrik Trollspuren in der Nähe ausgemacht. Hier draußen ein dauerhaftes Lager aufzuschlagen und von dort aus die Höhle zu erkunden, erschien absolut nicht erstrebenswert. Stattdessen entschied man sich, wenn überhaupt, ein Lager innerhalb der Höhle zu errichten. Aber dieser musste erstmal gefunden werden.
    Es war schlussendlich Johann, der die Felsspalte eher zufällig entdeckte, gut verborgen zwischen zersplitterten Felsen und von widerspenstigem Grünzeug halb zugewuchert. Zwängte man sich erstmal hindurch, mündete jene in eine große und weitläufige, eisdurchsetzte Höhle. Das Licht der Oberwelt drang nur wenige Schritt weit und alsbald fanden sich die Norn in einer Welt aus Dunkelheit wieder. Auf einem Weg, der sie tief, viel tiefer als gedacht, zu den Wurzeln Tyrias führen würde..

    Das Problem (der in der Lore nicht genau definierten anderen Tiergeister) ist hier ja schon dargelegt worden und ich schließe mich in weiten Teilen an:
    Es kommt auf deine eigene Frustrationstoleranz an, wie gut du damit umgehen kannst, dass nicht jeder dieses Konzept und deine Ausarbeitung der Lore-Lücke gutfinden wird. Und ich denke, es ist auch davon abhängig, wie sehr der Glaube an den Tiergeist ein nach außen sichtbares oder präsentes Zeichen deines Charakters ist. Je stärker sich der Charakter auf den Glauben an den Tiergeist beruft, desto schwieriger dürfte es eben mit Geistern sein, zu denen man keine allgemeingütligen Informationen findet.


    Auch bei der Mesmerei würde ich es davon abhängig machen, welcher Aspekt dieses Magiefeldes das Aushängeschild deines Charakters ist. In der Engine gibt es ja eine ganze Reihe an Mesmerfähigkeiten, die den Charakter unsichtbar machen. Zusammen mit der gewissen Eleganz und Verspieltheit, die zumindest ich mit der Mesmerei assoziiere, halte ich eine Nähe zur Leopardin durchaus für denkbar.

    Eis knirschte, als sich die mächtigen Oberarme anspannten und er am eisernen Griff zog, um die schwere Tür aus Eichenbohlen zu öffnen. Die Kristalle des frostigen Elements splitterten und das Holz wurde aus der kalten Umarmung befreit. Seitdem die Tür das letzte mal geöffnet worden war, war viel Eis gewachsen. In der Dunkelheit glimmte ein Funke, ehe dieser knisternd auf die Fackel übersprang und den Tunnel tief unter Hoelbrak in flackernden Schein tauchte. Die massige Gestalt walzte durch den Gang dem alten Gewölbe entgegen. Runen waren in den Fels gehauen worden. Runen, die die Geister priesen, und Runen, die vor den alten Schrecken warnten. Runen, die versprachen Gefahren fernzuhalten. Seine alten Knochen schmerzten, hier unten, wo Raureif die Wände bedeckte, noch mehr. Den ganzen Tag war er unterwegs gewesen, wie schon am Tag zuvor und auch am vorherigen war er nicht in seiner Hütte gewesen. Durch das Viertel war er gezogen, hatte mit den Leuten gesprochen und sich vergewissert. Durch die Hallen von Hoelbrak war er geschritten, um die Norn zu erinnern. Durch das Tal war er gewandert und hatte gemahnt, dass sie in den kommenden Nächten in den Hütten bleiben sollten. Er hatte angedeutet, dass es bereits zu einem Vorfall gekommen war. Die Jugend, so herrlich voller Tatendrang und kraftvoll, so unendlich dumm! Zu dieser Zeit zu jagen, nachts, in der Nähe des Sumpfes. Ein Wunder der Geister, dass es keine Toten gegeben hatte.


    Ein Schlüssel, so alt wie die Gewölbe selbst, drehte sich im Schloss und neuerlich wurde eine wuchtige Tür aufgestoßen. Er ächzte, brauchte seinen Tee, seine Ruhe. Blutunterlaufen blinzelten die alten Augen in die Finsternis, jenseits des Fackelscheins. Hatte er etwas gehört? Der mächtige Brustkorb blähte sich, als eisige Luft in die Lungen strömte. Die freie Hand wanderte an ein Amulett, das er um den speckigen Hals trug. Eine granitene Stimme kratzte Worte der Macht in die Luft. Die Schriften, die hier unten vom Klan aufbewahrt wurden, waren alt und weise, selten und gefährlich. Er wusste, wo er suchen musste. Als Bewahrer der Runen hatte er die vergangenen Winter, so lange er sich erinnern konnte, die Schriften aus ihrem steinernen Sarg empor geholt, wenn der Klan sie brauchte. Hier fanden sich die Riten, die Überlieferungen, die es brauchte, damit die Häuser in jener Nacht geschützt waren...

    Als Jurgen die Gewölbe verlassen hatte, spähte er hinauf in den Himmel und die hellen Punkte, die bereits weit gewandert waren. Zwei, drei Stunden vielleicht noch, ehe sich erneut ein heller Schein über den Rand der Berge schieben würde. Zeit für einen Tee. Der half gegen die Schmerzen. Schlafen konnte er, wenn er tot war. Bis dahin gab es noch viel vorzubereiten.


    (Nochmals ein kleiner Push als Erinnerung für das kommende Event. Die Nacht der Nebel, wenn auch nicht in der Lore verankert, richtet sich an alle Nornspieler, die Interesse haben, und nicht nur an den Klan.)

    Aus der Sammlung der Lehrgeschichten des Jurgen Halmarson, Bewahrer der Legenden des alten Keryast im Hochgipfel-Klan


    Als im Sommer ein junger Rabe arg durstig war, fand er lediglich einen alten Wasserkrug. In jenem war jedoch so wenig Wasser, dass er mit seinem Schnabel nicht herankam. Der Rabe wollte den Krug umwerfen, aber ihm fehlte die Kraft der Bärin. Also griff er auf eine List zurück, mit der er dennoch das Wasser aus dem Krug trinken konnte. Man sah ihn kleine Steinchen mit dem Schnabel packen und sie in den Krug werfen. So viele waren es, dass das Wasser immer höher emporstieg und der junge Rabe endlich seinen Durst löschen konnte.

    (frei nach Heinrich Steinhöwel)


    Ein wilder Hund wagte sich im Sommer hoch in die Gipfel, um dort zu tollen und zu jagen, denn der Sommer brachte Leben im Überfluss. Als jedoch der Winter kam, da fror er jämmerlich. Der Hund kroch in eine Felsspalte, rollte sich zusammen und zitterte vor Kälte. Er dachte sich. „Wenn es nur wieder Sommer wird, dann will ich mir einen Bau anlegen, so wie Meister Dachs, damit ich nicht mehr frieren muss.“ Als aber der Sommer mit seiner lebendigen Wärme kam, da vergaß der Hund all die guten Vorsätze und lebte wieder in den Tag hinein. Er reckte sich und streckte sich behaglich in der Sonne und kümmerte sich um keinen Bau. Und als dann der nächste Winter noch kälter wurde, da musste der Hund erfrieren.

    (frei nach Aesop)


    An einem besonders heißen Sommertage im Tal flatterte ein stattlicher Auerhahn zum nahen Bach, um sich am klaren Wasser gütlich zu tun. Hastig saugte er den kühlen Trunk und gurrte zufrieden. Da aber sah er, wie eine Ameise im Wasser lag und heftig mit den winzigen Beinen strampelte und verzweifelt versuchte, wieder an Land zu kommen. Der Auerhahn überlegte nicht lang, knickte Schilfgras und bot dem kleinen Geschöpf so eine Brücke, um wieder an Land zu kommen. Die Ameise dankte und der dicke Hahn hockte sich zufrieden mit seinem Tagwerk auf die warmen Steine am Fluss in die Sonne.
    Da kam ein junger Norn, der auf Jagd war, sah die fette Beute und spannte den geschnitzten Bogen, um den Auerhahn zu erlegen. Und sicher hätte er das Tier auch erlegt, wäre nicht die kleine Ameise gewesen, erbost darüber, dass ihr Lebensretter nun selbst sterben sollte. Sie eilte herbei, um dem Jäger den Fuß zu zwicken.
    Dies juckte und kitzelte so, dass der Jäger den Schuss verzog und der Auerhahn, nun aufgestreckt, in das nahe Schilfgras flüchtete, sowie die Ameise, die Schuld nun beglichen, im Erdreich verschwand.

    (frei nach La Fontaine)


    Ein Mann hatte einen trefflichen Bogen von Ebenholz, mit dem er sehr weit und sicher schoss, und den er ungemein wert hielt. Einst aber, als er ihn aufmerksam betrachtete, sprach er: »Ein wenig zu plump bist du doch! Alle deine Zierde ist die Glätte. Schade!« - »Doch dem ist abzuhelfen!« fiel ihm ein. »Ich will hingehen und den besten Künstler Bilder in den Bogen schnitzen lassen.« - Er ging hin; und der Künstler schnitzte eine ganze Jagd auf den Bogen; und was hätte sich besser auf einen Bogen geschickt als eine Jagd?
    Der Mann war voller Freude. »Du verdienest diese Zierraten, mein lieber Bogen!« - Indem will er ihn versuchen; er spannt, und der Bogen - zerbricht.
    (Lessing, unverändert)



    Im Volk der Wurzelbolde, die unter den Eichen und Eschen des Tals lebten, gab es einen, der stets von Traurigkeit geschlagen war. Egal, wie der Tag war, ob Sonne oder Schnee, ob Sturm oder Brise, der Wurzelbold weinte und saß einsam in seiner Wurzelhöhle unter einer eigentlich besonders schönen und alten Eiche. Hin und wieder kamen die anderen Wurzelbolde herbei, brachten Eicheln oder Kastanien oder Bucheckern zum Essen und versuchten, den traurigen Wurzelbold aufzumuntern und ihm zu sagen, wie froh er über seine Eiche sein konnte.

    Eines Tages wurde die alte Eiche gefällt und der Wurzelbold, von Traurigkeit geschlagen, tat nichts dagegen, obgleich er es eigentlich mit seiner alten Magie vermocht hätte. Nun aber wart der Schutz der Blätter weg und die Wurzeln verfielen. Als dann der Regen kam und sich mit den Tränen des Wurzelbolds in seiner ungeschützten Höhle vermischte, da wollte der Bold immer noch nicht gehen und ertrank.