Beiträge von Straßengeflüster

    Götterfels

    Nächster Wohltäter aus der Rurikhalle verbannt


    Einige Leute auf der Straße reden entsetzt darüber, dass man den nächsten Wohltäter der Stadt aus der Rurikhalle geworfen hat. Nach Levi Iorga nun wohl auch den Grafen und Opernhausbetreibter von Zehnthof.
    Angeblich kam der Brief nur wenige Tage nachdem das Vordach der Oper weggesprengt und einer der wachhabenden Soldaten der Oper tötlich verletzt wurde. Drei Sätze habe einer der Rurikpatrone ihm geschrieben und das ohne auch nur ein einziges Wort des Beileides über den Verlust und das Unglück zu äußern.
    Als Erklärung wurde sein Verhalten den Mitgliedern gegenüber genannt. Und was noch? Nichts.
    Ohne, dass es jemals ein Gespräch mit dem exzentrischen Opernbetreiber gab, hat man ihm deutlich gemacht, dass er unerwünscht sei.

    Götterfels, Salmaviertel



    Eine ganze Weile stand das Haus von Lynn und Alesha Iorga leer. Doch
    seit vielleicht zwei Wochen geht wieder jemand dort ein und aus, wenn
    auch in völlig unregelmäßigen Zeitabständen. Die gerüstete Person
    scheint das Haus zu bewachen und umzurüsten. Nachts brennt oft lange
    Licht, doch dann sind alle Vorhänge zugezogen. Tagsüber, wenn gelüftet
    wird, hört man von drinnen Sägen und Hämmern, Glöckchengeklimper und
    Metallgeklapper, auch mal Kettengerassel. Außerdem ragen hinter den
    Fenstern gespitzte Pfähle über die Fensterbänke. Zentaurenstopper, wie
    ein Seraph im Ruhestand kommentiert. Auch sollen die kleinen
    Metalldornen an den Fensterbänken neu sein, vielleicht waren die da aber
    auch schon vorher.
    Mindestens ein mal war auch ein Karren mit rosanem Moa davor zu sehen.
    Unter der Plane will mancher Waffen gesehen haben. Sogar einen gehörnter
    Helm der dem gefallenen Gott Balthasar nachempfunden ist. Ein kleiner blonder Bub war dabei und half beim Ausladen, ein Iorgakind womöglich.
    Entsteht hier als Antwort auf Morde an Blonden eine neue Iorgafestung?




    Wer hat es gehört oder weiss genaueres?


    -Anwohner bzw. Nachbarn (Mittelstand)
    -Seraphen

    Baron Ashcroft - der Verführer?
    Bei der letzten Rurikhallen-Veranstaltung sah man ihn lange mit Marlene Lovidivus, Komtess zu Garrenhoff auf dem Balkon stehen. Diesmal soll er sich mit einer unbekannten Blonden umgeben haben. Längst wird dem Baron nachgesagt, dass nicht nur seine politischen Ambitionen ehrgeizig und äußerst fruchtbar sind. Mütter sorgen sich um ihre Töchter, heißt es.



    Victor Iorga - im Ruhestand?
    Das Elysium kommt langsam aus der Winterpause heraus und den alten Iorga sieht man mit Kind herumlaufen. Von Ruhestand kann lange keine Rede sein. Das Edelbordell ist aber auch nicht, was die Leute meinen, wenn sie hinter vorgehaltener Hand anmerken, dass der Alte mild geworden sei. Man habe ihn schon lange nicht mehr lachend auf der Straße herumballern sehen. Er habe auch schon länger niemanden mehr in einer Taverne einen Stuhl übers Gesicht gezogen. Beschwerden über das angebliche Ermüden des Iorgas gab es bisher keine.



    Baron Fiorell - wieder in der Stadt
    Nachdem er vor bereits längerer Zeit so überraschend für viele hoffnungsvolle Mütter sein Anwesen verkauft und die Stadt verlassen hatte, soll der junge Baron Ven Fiorell nun wieder in die Stadt zurückgekehrt sein und sich in den Dienst der Fürstenfamilie de Cerro gestellt haben. Einige der Mütter sollen bereits aufgeatmet und ihre Töchter zum Damenausstatter gesandt haben, damit sie den schönen Junggsellen, wie es sich gehört, von seinem Tagwerk ablenken können.



    Baron Berlinghan - Kinderhüter?
    Erbrochenes auf dem Revers - Abwesenheit in der Rurikhalle. Tun diejenigen der Angeheirateten des Immobilienbarons, Sophia, Unrecht, die ihr unterstellen, die Aufzucht des neuen Sprosses auf ihren Gatten abzuschieben? Stimmen behaupten leise, dass der Baron seiner jungen Frau eine solche Aufgabe nicht zutraue, die Erziehung seines Erben lieber selbst in die Hand nähme, wie es seine Art zu sein scheint. Andere munkeln, Sophie säße mit dem Kind zu Hause, während der Baron sich heimlich mit seiner alten Freundin, der edlen Lady Cunningham zurückzieht. Fraglich allerdings, woher dann die Flecken auf der teuren Garderobe stammen.



    Maiden wispern übers Maidenwispern
    Die Jungsesellinnen vermissen den hübschen Harry - und auch den Verheirateten scheint der schneidige Wirt ein bisschen zu fehlen. Jüngst sprach sich herum, der Wirt habe heimlich "nach oben" geheiratet und lebe nun auf dem Land. Junge Frauen nennen es ausgemachten Blödsinn. Ihre Männer allerdings bestärken diese Theorie, heißt es.



    Banel Iorga - ein Iorga als Seraph
    Tatsächlich soll es den Iorgas gelungen sein, diese Institution auch noch zu unterwandern. Ausgerechnet der schlimmsten Trunkenbold - oder zumindest der peinlichste - aus den Reihen der Sippschaft soll den Sprung in die Riege der Flügelhelme geschafft haben. Wie weiß keiner so genau. Eingeweihte wollen wissen, dass der junge Mann, der ansonsten durch rüde Äußerungen und unvertretbares Verhalten aufgefallen sein soll, viele Schikanen unter seinen Kollegen zu erdulden habe. Mitleidig habe sich bisher keiner geäußert, der den kleingewachsenen Iorga schon einmal begegnet sei.

    Geschichtsliebhaber und Abenteurer des Untergrundes stoßen jüngst auf sonderbare Kunde. In einschlägigen Kreisen erzählt man sich, dass durch noch unbekannte Wege zwei unfassbar wertvolle Artefakte (in manchen Versionen eines oder sogar mehrere) nach Götterfels gekommen sein sollen. Vor allem im Ossa-Viertel redet man atemlos hinter vorgehaltener Hand - denn die Stücke, von denen die Rede ist, entstammen, so heißt es, dem fernen Elona. Einer will wissen, dass es Broschen sind. Dolche, sagt ein anderer. Ein Skorpion, behauptet wieder ein nächster, durchsetzt mit Diamanten. Letztendlich hat bisher niemand die sogenannten Artefakte gesehen, doch wären sie tatsächlich da, ihr Wert wäre womöglich unvorstellbar. Deshalb treiben sich derzeit viele ungeschickte Fragensteller und Aushorcher in den Straßen herum. Um tatsächlich mehr zu erfahren, müssen gewiefte Sammler wahrscheinlich die richtigen Quellen finden, wenn es jene meisterlichen elonischen Artefakte überhaupt gibt.


    Wer kann davon gehört haben: Jene mit Kontakten in die untergründigeren Kreise

    Es heißt heute früh in Ossa, es habe in der Nacht in der Nähe des Zamon-Platzes ein Vandalismus-Akt stattgefunden.
    Einem dem Platz benachbarten Haus soll eine Fensterscheibe eingeschossen worden sein, gleichzeitig ging ein anderer Schuss in die Wand desselben Gebäudes.
    In der Nähe befindliche Wachen vom Platz wollen gehört haben, dass beide Schüsse fast gleichzeitig abgegeben worden seien. Angeblich wurden die Seraphen in der
    Nacht noch gerufen, Täter soll allerdings keiner gesehen haben. Verletzt wurde niemand. Vermutlich ein persönlicher Zwist, heißt es, oder eine närrische Nacht-und-Nebel-Trunkenheitsaktion. Die Familie, die das betroffene Haus bewohnt, soll angeblich am Marktplatz arbeiten und dort ihren Stand betreiben. Erst neulich hätten sie ihren Gemüsepreis erhöht, erzählt man sich.

    Überall in Götterfels


    Am Morgen hängen in der Stadt verteilt einige Zettel. Türen, Hauswände, Bäume und Laternenmasten. Mauern, Treppen, Blumenkästen. Es sind kleine, mit bunten Stiften geschriebene Botschaften, die in etwa so klingen:


    Hab einen schönen Tag!


    Der Herbst ist da. Bunt und fröhlich. Melandru beschenkt uns reich.


    Hast du dir heute schon etwas Gutes getan?

    Denk an deine Lieben.


    Die Ernte ist eingefahren. Es könnte uns allen gut gehen. Teile was du hast, denn in der Gemeinschaft findet man Freude.

    Ein Licht im Fenster.


    Wir sind am leben und das ist gut so.

    Sei dankbar um alles, was du besitzt. Es ist mehr, als du glaubst.

    Es muss in den späten Stunden der vorangegangenen Nacht passiert sein oder so früh am Morgen, das höchstens noch vereinzelte Büttel unterwegs gewesen sind, um dafür zu sorgen, dass die Ruhe der Bürger nicht gestört wird:


    An einigen weniger exponierten Plätzen in den östlichen und westlichen Marktvierteln und - vermutlich nicht vom ursprünglichen Anbringer dorthin getragen - auch an den Außenmauern des Ossa-Viertels, finden sich Bilder von Angehörigen des Iorga-Clans: Trajan, Levi, Victor, Narcis, Helena - mit unterschiedlichen Haarfarben und Frisuren. Es stehen keine Texte unter diesen Portraits, die eher skizzenartig, aber deshalb nicht dilettantisch zu Papier gebracht wurden und einen Blick des Zeichners für charaktertypische Eigenheiten erahnen lassen, die man nur einfließen lassen kann, wenn man die Person innerlich vor Augen hat.


    Wahlplakate für irgendeine kommende Veranstaltung? Wortlose Steckbriefe? Vielleicht wäre dem ein oder anderen der Tod eines Iorga tatsächlich Lohn genug für sein Werk. Ohne konkrete Versprechen dürften sich allerdings nur wenige Kopfjäger bemüßigt fühlen, diese möglicherweise als Aufforderung gedachte Stammbaumgalerie um den ein oder anderen Ast zu beschneiden.


    Wer kann davon gehört haben?
    Interessierte in ganz Götterfels

    Vorsicht vor gefährlichen Verwechslungen.
    Candy Corn ist zur Zeit in aller Munde und überall in den Städten angesagt.
    Es treibt aber noch ein Spuk sein Unwesen in der Stadt.


    Angeblich ist ein neues Mittel auf den Straßen von Götterfels unterwegs.
    In einschlägigen Kreisen hört man Leute von Blutzucker sprechen. Andere Stimmen verwenden


    den Namen Candy.


    Bisher hat die Nachricht von der unbekannten Substanz nur bestimmte Milieus erreicht.
    Es ist die Rede von einer neuen Droge, scheinbar aus Richtung Löwenstein
    rübergeschwappt. Wie sie eigentlich heißt, ist nicht bekannt. Die Bezeichnungen aus
    dem Volksmund sind leicht erklärbar durch die pudrig rosa Farbe und Konsistenz des Mittels.
    Außerdem soll Candy zu extrem starken Rauschzuständen führen.


    Es gibt keine eindeutige Meinung darüber, wo es erhältlich ist.



    Wer kann davon gehört haben? Das entsprechende Milieu (Rauschgift)



    Über Nacht tauchen an einigen Orten der Stadt Aushänge auf. Man findet sie nicht an prominenten Orten, sondern hie und da an Bäume gepinnt. Vielleicht hatte jemand Angst vor Beobachtern.


    Endlich Gegenwind


    Es muss nur einer anfangen.
    Dann folgt der Befreeiungsschlag. Wir müssen uns jetzt zusammen tun.
    Das Zeichen unserer Verbundenheit gegen die Familie Iorga.
    Die Hand in den Nacken!
    Zeigt es ihnen, wenn ihr sie seht. Wir lassen uns nicht unterdrücken.


    Wo? In Götterfels

    Am Morgen vor dem Lächelnden Meridian


    Es wirkte beinahe wie eine Provokation: zwei Männer, beide entgegen städtischer Auflagen zum Gebaren innerhalb der Stadtmauern vermummt, bezogen am frühen Morgen gegenüber des Lächelnden Meridians Posten, noch bevor die Uhr zur siebten Stunde geschlagen hatte.
    Sie taten nichts, außer das Gebäude und die davor positionierten Wachleute zu beobachten, während diese ihrer üblichen Tätigkeit nachgingen. Eine ganze Weile standen sie an eine Hausmauer gelehnt, rauchten Zigarette und sprachen hin und wieder ein paar Worte miteinander. Erst, als einer der Meridian-Söldner seinen Platz verließ und das Geschäft betrat, trollten sie sich mit einem Male. Vermutlich aus Sorge, der Gardist könne einen Angehörigen der Iorga-Familie nach draußen holen, um auf sie aufmerksam zu machen.


    Wer kann davon gehört haben?
    Bewohner von Götterfels, Iorga-Interessierte


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    Rurikstadt, Götterfels - Rurikhalle


    Voll war es auf dem Herbstball, keine Frage! Mit so vielen Gästen haben die Veranstalter sicherlich nicht gerechnet. Ob der Maskenball ein voller Erfolg war, muss jeder für sich selbst verzeichnen. So mancher Feiernde, der einen Champagner zu viel getrunken hat, mag dem nämlich widersprechen. Andere können sich vielleicht nicht mehr an alles erinnern. So erging es zumindest dem feierwütigen Neureichen Harold zu Herzwalde. Er fand sich nach den Feierlichkeiten, geweckt von einer überraschten Dienstmagd, zwischen einigen Büschen im Garten der Rurikhalle wieder. "Jemand hat mir meine teure Seidenweste gestohlen!", soll er gerufen haben. Die Weste tauchte aber keine zwei Minuten später wieder auf. Der zu Herzwalde saß nämlich darauf, sowie auf einem ganzen Haufen Speiseresten, die jemand achtlos in die Büsche geworfen haben muss - bevor der Neureiche sich jenen Platz zum Schlafen auserkor.
    Dafür soll es andere Diebstähle gegeben haben. Die Küchengehilfen klagten über fehlendes Silbersteck. Mehrere Löffel, Gabeln und zwei silberne Messer sind wie vom Erdboden verschluckt worden. Dienstmägde fanden beim Durchsuchen der Rurikhalle und naher Umgebung zwar einige wirr abgestellte Teller, mehrere leere Gläser und ein vergessenes Spitzenhöschen im Garten, nahe des Brunnens, so sagt man, aber das Besteck tauchte nicht wieder auf.
    Der Ministerialwache, die den ganzen Abend über die Augen offen hielt, ist nichts vorzuwerfen. Man hat die Augen nach Waffen offen gehalten, nicht nach Geschirr! Dennoch sei man bereit, der Sache nachzugehen, sofern jemand es bei ihnen anzeigen möchte. Sicherlich wären auch örtliche Seraphendienststellen interessiert. Vielleicht findet sich das Besteck aber noch von selbst. Möglicherweise kann ein Ereignis wie der Herbstball ein wenig entwendetes Silber auch verschmerzen. Immerhin gab es während der Aufräumarbeiten noch genug davon ... und Gold. Jede Menge goldenes Zierwerk, das nun wieder zurück in die Kisten und Lager gebracht werden musste, aus denen man es hervor geholt hat. Im nächsten Jahr wieder auf's Neue!





    Wer kann davon gehört haben?
    Besucher und Bedienstete des Maskenballs, am Abend postierte Ministerialwachen, Aufräumhilfen
    Am folgenden Morgen nach und nach Bewohner/Passanten der Rurikstadt, später jeder Interessierte in Götterfels





    Hinweis: Es gab keine Absprache mit bespielten Ministerialwache- oder Seraphenprojekten, ob sie einer Spur nachgehen wollen. Sollten die Spieler der Projekte nicht interessiert sein, kann man auf NPCs zurückgreifen. Bei Interesse kann ein Folgegerücht gepostet werden. Der Dieb meldet sich dann bei dem jeweiligen Projekt im Forum.

    Ich habe das Gerücht nicht verfasst. Es ist trotzdem schön, wenn Leute sich dazu Gedanken machen. Allerdings: Gerüchte haben die Freiheit, widersprüchlich zu sein.


    Aneinandergeklammerte Verstümmelte legen ein Gewaltverbrechen schon sehr nahe. Das müssten komische Tiere sein, die den Menschen die Augen entfernen und sie nicht aus der Umklammerung reißen.
    Ich persönlich weiß nichts über den Hergang. Ich denke aber auch, dass die Frage leicht zu beantworten ist.
    Waren bestimmt keine wilden Tiere. Und selbst wenn, gut möglich. Ist bei einem Gerücht voll drin, muss dann aber auch nicht dazugeschrieben werden.


    Cheers :)

    Grausiger Leichenfund in Gendaranfeldern.



    Tonteich


    "Der Steinkopf ist wieder da!" "Was?..Nein." "Doch!" "Wie lang war er denn diesmal fort?" "Hmmm 5 Monate..vielleicht auch mehr." "Ein Rumtreiber sag ich dir.. mehr ist das net." "Ja aber ein Reicher und gutaussehender" "Ach wenn man kein Stein ist, nimmt der einen doch gar nicht wahr" "Na wer will auch so Knollennase wie dich jeden Tag sehen müssen."
    Und wirklich der durch lange Abwesenheit glänzende Abenteurer und Sammler wertvoller Steine, Phileus von Aspen, ist vor fünf Tagen wieder in sein Anwesen nach Tonteich zurückgekehrt. Gezeichnet vom Straßenstaub und der Reise verschwand er, mit einigen weiteren Leuten die ihn begleiteten, im Haus. Bald darauf wurde erstmal richtig durchgelüftet und Abends flackerten verheisungsvolle Lichter im Anwesen und Schatten huschten hinter den Fenstern vorbei. Bereits am nächsten Tag sah man einige der Leute die ihn begleiteten schon wieder davon eilen, Botenaufträge erfüllen.. Einkäufe erledigen. Der Hausherr selbst jedoch zeigte sich nicht, nichtmal am Fenster. Erst als am heutigen Tage, gegen die Mittagszeit, ein Ochsengspann ratternd vor dem Anwesen zu stehen kam, ließ er sich wieder blicken und bewachte die Verladung der verschiedenen großen Kisten in Innere des Anwesens mit Argusaugen. Was da wohl drin war? Da sind sich die meisten einig.. Steine.. was sonst.. natürlich..

    Königinnental. Einige Stunden von Götterfels entfernt soll eine Reisegruppe samt Kutsche ihr Lager aufgeschlagen haben. Einzelne Wanderer sollen dort über Nacht Zuflucht gefunden haben. Eigentlich nicht der Rede wert, wäre nicht Gemurmel aufgekommen über eine junge Frau in kostbarer Reisegarderobe, deren Verhalten nicht ins Bild einer Gewöhnlichen gepasst haben soll. Obwohl ihre Mitreisenden keinerlei Wappen oder Abzeichen getragen haben sollen, hielt man sie für Wachen oder Bedienstete. Das schürte das Gerede an.
    Vermutungen wurden laut, dass es sich um eine Adelstochter - vielleicht gar die Tochter eines Fürsten! - handele, die anlässlich des bevorstehenden Maskenballs die Stadt aufsuche. Womöglich sei sie gar auf der Suche nach einem Bräutigam.
    Sicher weiß es keiner, denn es gibt keine lückenlosen Berichte über den weiteren Weg der kleinen Gruppe, und in keinem Gasthaus wird von einer auffälligen Ankunft der Beschriebenen erzählt. Sie sind wie vom Erdboden verschluckt.



    Wo kann man davon gehört haben? Götterfels, Königinnental

    Götterfels, Salmaviertel


    Es ließ sich an einem der vergangenen Abende eine rare Sichtung gesellschaftlicher Größe auf interessantem Terrain vermerken. Bei "Alfredos", dem kleinen Lokal mit der großartigen Gendarranküche am Rande des Salmaviertels, kehrte niemand Geringeres als die Komtess zu Garrenhof ein. An und für sich wäre das wenig aufsehenerregend, trifft sich bei Alfredo doch nicht selten blaublütiges Volk.
    Spannend an der Sichtung der "Schönen Marlene" war allerdings, dass sie sich in Begleitung des "Hübschen Harry" befand, dem Maidenwirt, mit dem der jungen Erbin momentan eine kleine, süße, geheime Affäre nachgesagt wird. Den Faktor des Geheimnisses kann man, so heißt es tuschelnd, aus der Gleichung streichen, so ungezwungen, wie die beiden zu den Klängen von "Birdie Nightingales Tanzkapelle" miteinander tanzten. Andere Zeugen wiederum wissen zu berichten, dass man gleich die ganze Gleichung streichen kann: So habe die Komtess den Wirt noch vor Ende des Tanzes stehenlassen.
    Ah. Junges Glück. Wer würde der liebreizenden Komtess denn nicht ein kleines Abenteuer gönnen?

    Als hätte der Mordanschlag auf die Iorgas nicht gereicht, ereignete sich in der Nacht bereits der nächste Vorfall. Das Fest in schwarz und weiß endete im Lazarett. Niemand anderes als Baron Ashcroft wurde von einem Pagen bei späten Aufräumarbeiten bleich und leblos im Garten des Anwesens aufgefunden! Ein zerbrochenes Glas soll noch neben ihm gelegen und ihn an der Hand verletzt haben. Für die Anwesenden ist die Sache klar: Der Rurikpatron wurde vergiftet. Während der Feier war er noch quietsch fidel, wie immer. Der erste der kam und der letzte der ging.
    Eine abfällige Version auf dem Markt wiegelt das Unheil am frühen Morgen lasch ab. Betrunken hat sich der feine Herr und wollte dann seinen Rausch in Melandrus Schoß ausschlafen! Von wegen Gift.
    Fraglich ist nur, ob man wegen eines Trunkenboldes solchen Alarm gemacht hätte. Auch wenn es ein adliger Tunkenbold war. Seraphen befragten den entsprechenden Pagen nämlich noch vor Ort. Der Baron liegt derweil im Lazarett. Lebendig, und seit dem Morgengrauen unter Aufsicht seiner persönlichen Hauswache, diesem schwarzhaarigen Hünen.
    Ob Gift oder Wein oder vergifteter Wein - die Gerüchte kursieren. Hat es jemand auf Götterfels' Aushängeschilder abgesehen oder handelt es sich um einen unglücklichen Zufall?

    Seraphenaufgebot am Zamonplatz. Was passiert ist, will so genau keiner wissen.
    Was man unter Schaulustigen berichtet: Gestern Abend am grenthwärtigen Eingang nach Ossa habe ein bewaffneter Schütze seine Munition auf Helena Iorga abgegeben. Der Mann war laut Aussagen der Seraphen kein bekanntes Gesicht und vermutlich nicht einmal Götterfelsener. Teilweise behaupten die Vermutungen auch, der Schuss habe Helenas Mutter gegolten, in deren Begleitung sie sich befunden haben soll. Helenas Leibwachen seien rechtzeitig eingeschritten. Einer von ihnen soll die Munition mit dem eigenen Körper abgewehrt haben. Großes Glück für die junge Frau, von der bekannt ist, dass sie auf Bewachungsmaßnahmen nur äußerst inkonsequent zurückgreift.
    Der Mann sei kritisch getroffen worden und sofort zu Boden gegangen, wo er innerhalb kürzester Zeit verblutete. Er gehörte zur mit den Iorgas eng befreundeten Familie Libanez.
    Ehe der Schütze nachladen und einen zweiten Schuss abgeben konnte, sei er gestellt worden. Angeblich habe die große, vermummte, weibliche Leibwache der Iorgas sich auf ihn gestürzt, aber noch bevor sie den Täter zu seinem Motiv befragen konnte, habe Helena dem Mann ein Messer mitten ins Gesicht gerammt. In einer anderen Version war es die Leibwache selbst. In einer dritten Version war die Leibwache gar nicht da.


    Zur Stelle waren jedenfalls Männer und Frauen des Grenth-Klerus. Obwohl sie alles in ihrer Macht Stehende versucht haben sollen, den Libanez zu retten, kam jede Hilfe zu spät. Ein bitterer Schlag für die Familie Iorga. Erst kürzlich verunglückte ein Familienmitglied tödlich. Gerüchte über Gegenwind wider der Familie kommen auf. Ende des blonden Regimes, hört man. Elona sei zurück und hole sich sein Viertel wieder. Entgegen des Geredes soll es sich beim Angreifer weder um einen Elonastämmigen noch um einen Flüchtling gehandelt haben. Seraphen waren schnell zur Stelle und nahmen die gesamte Nacht Berichte auf. Man geht davon aus, der zweite Mord sei Notwehr gewesen. In einem anderen vermeintlichen Augenzeugenbericht geht man vom Gegenteil aus. Manche schreien laut "Das war Victor!" Der fehlende Rasierwassergeruch am Tatort spricht hingegen nicht für diese Behauptung.


    Zu Beginn sei es den Seraphen schwer gefallen, überhaupt mit Helena Iorga in Kontakt zu treten. Nicht einmal einen Kratzer habe sie davon getragen, dennoch soll die vermummte Leibwache die Soldaten erst nach mehrfacher Ermahnung zu ihrer Herrin durchgelassen haben. In einer anderen Version sei Helena apathisch und nicht ansprechbar gewesen. In einer dritten habe sie zu tun gehabt, ihre Mutter zu trösten. Bis in die Morgenstunden herrschte Trubel am Zamonplatz im Ossaviertel und heben so lange hätten die Iorgas sich vor den Seraphen zu verantworten gehabt. Verwandte seien gekommen und der Bereich vor dem Anwesen abgeschirmt worden. Die meisten Schaulustigen sollen sich enttäuscht entfernt haben, als klar wurde, dass kein Iorga verletzt worden war, sondern nur einer ihrer Arbeiter. Über die Familie Libanez ist weiter nichts Einschlägiges bekannt.