Beiträge von Natsu

Natsu

Zitat von ASaturnus

ArenaNet verwechselt die Begriffe "Roleplay" und "Immersion". Genauer: wenn die sagen "Role-playing the Revenant", dann meinen sie nicht wie ein Rollenspieler einen Wiedergänger angehen würde, sondern wie man sich den Wiedergänger zur Immersion vorstellen soll, wenn man die LS spielt. Sie sagen ja auch, wenn man in das Herz des Maguuma kommt, ist man vermutlich der erste Revenant den die dortigen Einheimischen zu Gesicht bekommen. Das ist adressiert an PvEler die sich beim Durchspielen der LS wie ein toller Held vorkommen wollen und nicht an RPler die eine glaubhafte Rolle spielen wollen.
Nein, "Role-playing the Revenant" hat mit Rollenspiel nichts zu tun.

Verstehe ich nicht. Das da besagt nichts weiter, als dass der Revenant im Maguuma Dschungel kaum bekannt ist. Wenn dein Revenant mit Itzel X spricht, sieht Itzel X mit deinem Revenant vllt. zum ersten Mal einen dieser Zunft. Spricht mein Revenant 20 Meter weiter mit Itzel Y, kann genau der gleiche Fall bestehen - gleichzeitig oder zeitlich aufeinanderfolgend. Das kannst du n mal an irgendeiner Stelle im Dschungel mit irgendwelchen NPCs und Revenants durchexerzieren.

An der Stelle möchte ich auch mal ein paar Worte zu Anatoli Ingram verlieren - dem Autor dieses Artikels. Der Mann ist erst seit kurzem bei Anet angestellt und war davor ein Redakteur eines bekannten englischsprachigen Online Magazins namens Massively - neuerdings wiedergeboren als MassivelyOP (nachdem AOL denen einfach den Geldhahn zugedreht hat). Ich habe seine Artikel dort immer sehr genossen, weil sie ausführlich und ausgewogen waren. Bei allem Lob welches er Arenanet gegenüber geäußert hat, hat er auch stets immer genau den Finger auf die wunden Stellen des Spiels gelegt.

Was aber darüber hinaus viel wichtiger ist; das was er am Anfang sagt, dass er mit Leib und Seele Rollenspieler ist, ist nicht irgendein Spruch. Der Mann weiß genau was das ist und macht haargenau das Gleiche wie wir hier - schon seit Jahren. Darüber hat er auch Artikel verfasst, in denen er zB. die gängigen Probleme von RP ansprach und Lösungsvorschläge darlegte. Ich würde den Beitrag also nicht einfach achtlos von der Platte putzen und sagen, "Anet hat keine Ahnung". Anatoli HAT Ahnung von RP.

Natsu

Wieder gibt es einen Anschlag auf Flugblätter oder vielmehr Aushänge. Dieses Mal macht man sich aber gar nicht erst die Mühe irgendwas abzureißen oder gar sorgfältig einzusammeln. Stattdessen schmiert man einfach fix mit einem Pinsel 'korrigierend' über das eine oder andere Fundstück hinweg, so dass eines Morgens hier und da in schlichter Prägnanz folgendes zu bewundern ist.

Natsu

"Richtig so.", das werden sich die Kinder, oder wer auch immer sie mit der Zettellage versorgt, gedacht haben. Und so sah man die kleinen Biester des frühen Abends wieder durch die Stadt huschen. Dieses mal haben sie einen neuen Organisationsgrad erreicht, schieben sie doch die Flugblätter sogar in transportfertige Zeitungsstapel, Marktkisten und Blumentöpfe. Nach getaner Arbeit, will man sie wieder das Tor nach Shaemor genomman haben sehen - untereinander lachend neue Süßigkeiten dealend. An der Message selbst hat sich offenbar nichts geändert. Der freundliche Drahtzieher wollte vermutlich einfach nur der Vollzugskraft des Balthasarschreins etwas neue Arbeit verschaffen und es nicht langweilig werden lassen.

Spoiler anzeigen

Bürger Götterfels', nehmt euch in Acht, denn in unseren Reihen wächst die Gefahr.

Keine offensichtliche Gefahr jedoch, wie sie von jenen Schurken ausgeht, die versuchen unsere Heimat mit ihren Missetaten unsicher zu machen. Nein, es ist eine Gefahr, die sich anschickt wie übles Gift durch unsere Lebensader zu peitschen. Eine zornige Gefahr, eine haltlose Gefahr, eine ROTE Gefahr ...

Energisch stellt sie sich vor uns und möchte uns mit immer stärker werdendem Paukenschlag ihre krude Vorstellung einer besseren Welt in Mark und Bein hämmern. Eine Welt, die nur aus Krieg und Konflikten besteht. Eine Welt, ohne Sicherheiten. Eine Welt, ohne Kinder, ohne Zukunft. Dicklippig geifernd verspricht sie uns, dass all unsere Probleme sich in Nichts auflösen, wenn wir doch nur endlich mehr Menschenmaterial auf den Schlachtfeldern dieser Welt verheizen - am liebsten noch unter Führung der roten Gefahr selbst.

Den Adel sähe sie am liebsten enteignet - nimmt sie doch mehr als nur Anstoß an dessen sogenannter Verschwendungssucht. Die rote Gefahr selbst jedoch, trägt eine prunkvoll verzierte Plattenrüstung, die für sich allein genommen bereits Material für zwei Soldaten liefern könnte. Von dem edlen Hammer fangen wir gar nicht erst an. Auch fragen wir uns besser nicht, wo die rote Gefahr das Geld hernimmt, um mit bestialisch stinkendem Unkraut ihre geheiligte Lunge schon einmal in die Nebel vorauszusenden. Sie predigt Wasser und säuft dabei hemmungslos Wein!

Damit aber nicht genug, versucht sie uns stetig ein allzu simples Bild unseres verehrten Balthasars einzutrichtern. Kein engagierter Bürger, der dafür kämpft das Notleidende Hilfe bekommen, kein Mensch der sich aus einem Schicksalsschlag nach dem anderen erneut aus der Asche seiner Existenz erhebt, kein Arbeiter der unter Blut, Schweiß und Tränen die Wunder der Menschheit errichtet und kein Bauer der Tag ein, Tag aus dem kargen Boden die Mittel zum Überleben abringt kann nach dem Dafürhalten der roten Gefahr jemals ein wirklich gefälliger Jünger des flammenden Herrn sein. Die Gefahr spricht es schlichtweg jedem ab, der nicht als Soldat an der Front steht. Mit Ausnahme vielleicht von Frauen, die aber dann bitteschön unentwegt Kinder für die Frontlinie auswerfen mögen. Nach Möglichkeit alles starke Burschen, versteht sich ... Die Gefahr denkt offenkundig, dass Humanismus, Wirtschaft, Logistik und Fronteinsätze in keinerlei begünstigendem Zusammenhang stehen. Sie will alles, ALLES, an der Front sehen. Die letzte Karte der Menschheit, auf die die rote Gefahr unsere gesamte Existenz setzt, ist orgiastischer Krieg!

Und das ist nicht nur falsch, es ist gefährlich - ja, es ist geradezu irrsinnig!

Eine Welt, wie sie sich die rote Gefahr vorstellt, ist eine Welt in der die Menschheit ausgerottet darniederliegt, weil sie sich durch blinden Zorn und Fanatismus dazu berufen fühlte, sich auf dem Opferaltar der Schlachtfelder dieser Welt kollektiv selbst zu ermorden. Und für was? Für mehr Raum? Raum den wir wie absichern? Raum den wir mit welchen Menschen füllen? Mit Menschen die wir nicht oder nicht mehr haben, nicht zuletzt weil doch schon der nächste Konflikt, der nächste Krieg ruft? Und was wenn wir alles erobert haben, so wie sich die rote Gefahr das sicherlich wünscht? Wenden wir uns dann wieder gegen uns selbst? Vernichten wir uns gegenseitig? Welch glorreiches Endziel ...

Zugegeben, in einer Sache muss man der roten Gefahr vollumpfänglich Recht geben. In dieser Stadt gibt es Individuen mit schädlichem Einfluss - die Verderbnis, die an unser aller Wurzeln nagt, uns Schritt um Schritt von innen verfault, bis der einst so stattliche Baum zu Boden schmettert. Doch diese Verderbnis ist nicht farblos, meine lieben Mitmenschen, ... nein, ... sie ist ROT!

Wehrt euch gegen die Zersetzung von innen. Zeigt der roten Gefahr, dass sie ihr Gift für sich behalten soll. Zeigt ihr, dass es anders geht, dass es anders gehen MUSS.

Für Kryta, ... für uns alle.

Natsu

Unter dem Zettel von Leza wurde dann irgendwann ein weiterer angebracht - etwas größer, denn er benötigt mehr Zeilen.

Auch wenn es mir an der Eloquenz meiner lieben Mitpriesterin Taariq mangelt, muss ich ihr in vollem Umpfang beipflichten.

Dennoch, sollte es tatsächlich zu einer konkreten Beleidigung eurer Person und dem nachweislichen Akt der Ketzerei innerhalb unserer Reihen gekommen sein, seid Euch wie immer der vollen Unterstützung meiner Wenigkeit versichert, Schwester Varik.

Hochachtungsvoll
Priesterin Valea Cortez

Natsu

Heute am späten Nachmittag, machten sich einige Kinder daran in den Straßen ein paar Flugblätter zu verteilen. Auf Bänken, Brunnenrändern, in Vorgärten und sogar auf Schwellen der hiesigen Kneipen hinterließen sie die Schriftsätze und flitzten genauso schnell wieder davon, wie sie kamen. Der eine oder andere von ihnen hatte auch eine Tüte voller Süßigkeiten dabei, die dann und wann mit einem mal diebischen mal freudigen Grinsen bemüht wurde. Gegen Abend sah man die Rotzlöffel voller Stolz vor dem Tor nach Shaemoor stehen und dann gemeinsam die Stadt verlassen. Sie waren guter Dinge und manch ein Passant kann gehört haben, wie sie sich über irgendein eventuelles künftiges 'Mehr' freuten.

Wer eines der Schriftstücke aufnimmt und es liest, wird immer den gleichen Text darauf lesen können - festgehalten in einem soliden Druck.