Beiträge von Natsu

    Gut, dass Adel auch verarmen kann, habe ich jetzt nicht extra erwähnt, weil ich es naheliegend fand. Kryta ist kein Wohlfahrtsstaat, wer sein Geld nicht zusammenhält, fällt schlicht hinten runter - Adel oder nicht. Ich wollte nur Anregungen für den Normalfall geben. Ich denke, das mit der Sippenhaft ist gut möglich, man erbt oder übernimmt eben auch die Schulden seiner Vorgänger. Da können die Griechen ein Lied von singen und die bekommen auch keinen Schuldenschnitt. ^^'

    Finde, Jokerine hat das gut erklärt.

    Ein paar interessante Dinge zum Adel, die man vielleicht mit ins RP nehmen könnte.


    Adel hat Vermögen
    Das meiste Geld dürfte sich auf den Adel verteilen. Demnach dürfte auch die Hauptsteuerlast auf dem Adel ruhen - etwas was wir glaube ich kaum beachten im RP. Geld öffnet viele Türen, welche einfacheren Leuten verschlossen bleiben. Allen voran ist hier sicherlich die Bildung zu nennen.

    Adel hat Bildung
    Führungsposten werden vorzugsweise mit gebildetem Personal besetzt. Es macht daher Sinn, dass Minister aus dem Adel kommen. Einen ähnlich hohen Bildungsstand dürften eigentlich nur noch Klerikale aufweisen. Ausbildung in Kriegsstrategien oder Kampfkünsten kann übrigens dazu gehören. Nicht selten dürften es auch Adlige sein, die im Militär weiter oben stehen.

    Adel verpflichtet
    Interessanterweise kann man eine Adel-verpflichtet-Strömung in GW2 beobachten. So fühlt sich unser Menschen-Charakter dazu berufen etwas zu tun, einzugreifen in den dunkelsten Stunden, wenn wir den Adel als Vorgeschichte wählen. Auch Lord Faren stürmt vielleicht nicht gern an die Front, aber er hat das Herz am rechten Fleck und ist sich nicht zu fein auch gegen Schurken loszuziehen. Das macht insofern Sinn, als dass der Adel leichter die benötigten Mittel für einen wie auch immer gearteten Widerstand aufbringen kann.

    "Her Royal Majesty Jennah, Queen of Kryta and Regent of Ascalon ..."

    Eine eigene Tradition und Geschichte hat die Stadt sicherlich, auch bei Regeln gehe ich noch mit. Als Protektorat ist man noch immer teilweise souverän, auch wenn das aber eher Opium fürs Volk ist. Wenn der übergeordnete Staat wollte, dann wäre damit recht schnell schluss. Tatsächlich ist man ein gutes Stück weit auf dessen Gnade angewiesen. Ich könnte mir also vorstellen, dass die lokalen Gesetze sich etwas zu GF unterscheiden.

    Wo ich allerdings nicht wirklich mitgehen kann, ist bei der Legislative und Judikative. De facto bestimmt die Königin gerade was mit Ebonfalke passiert. Sie ist die Initiatorin der Verhandlungen mit den Charr. Ebonfalke entscheidet hier nicht für sich selbst. Auch die Ascalonier in Götterfels meckern darüber, dass sie keine Minister stellen dürfen, weil sie "kein Land" haben. Übrigens steht auch Ebonfalkes Exekutive nicht allein da. Die gefallenen Engel sind krytanische Truppen. Das kann man jetzt als Untertstützung oder als Garant für Kontrolle sehen. Das kommt vermutlich auf die Gutmütigkeit des amtierenden Herrschers an und in dem Falle hat die Stadt mit Jennah im Moment Glück.

    Das alles ist ja gerade das Spannende an der Geschichte rund um Ebonfalke und Götterfels. Da wäre massiv Platz für Lorestoff, aber Anet geht ja lieber Altdrachen jagen, anstatt bodenständige Konflikte zu entwickeln.

    Wenn man es hart ausdrücken möchte, dann heißt es das, ja.

    Allerdings benimmt man sich auch dann in der Regel nicht wie die Axt im Walde. Das wird schön mit politischen Dolchsticheleien gemacht. Wenn jemand in Ebonfalke die Hose lüftet, kann die Exekutive den natürlich einkassieren - egal ob er Krytaner ist oder nicht. Im Grunde handelt er ja auch nicht im Sinne Krytas, wenn er da auf die Kacke haut. Was sollte es dem Reich auch bringen?

    Jemandens Strafenkatalog zu veröffentlichen oder nicht, ist eigentlich eine nicht sehr wichtige Frage. Kann man machen, muss man aber nicht. Weder wäre dadurch etwas gewonnen, noch verloren - würde ich meinen. Denn im Endeffekt ist es doch so; kommt beispielsweise ein neuer Spieler daher und spielt einen Seraphen, handelt der mit seinem Gegenüber sowieso wieder die Strafe individuell aus. Das ist das gleiche wie mit Verletzungen und derlei.

    Ich denke, wichtiger wäre eher, überhaupt einmal festzulegen, was denn nun genau als eine Straftat zählt und was nicht. Den Schweregrad ablesen zu können, wäre auch günstig. Allerdings wäre auch das vermutlich eine kleine Mammutaufgabe und man hat auch hierbei keinen Garant, dass immer jeder mitzieht. Dennoch, zur Orientierung wäre es sicher nett. Fragt sich, ob 'nett' genug Motivation auslöst sich an so etwas dranzusetzen.

    All das bringt aber ohnehin nichts, wenn es so gut wie niemanden gibt, der loszieht um den "Bösen" das Handwerk zu legen. Wir haben allein in Götterfels eine gefühlte Verbrechensrate von etwa 70%. Von den ca. 30% die versuchen nicht abzurutschen, bespielt nur ein kleiner Bruchteil irgendeine Organisation, die sich effektiv damit befassen könnte Al Capone und Co ordentlich die Leviten zu lesen. Hinzu kommt, dass Spieler die Verbrecher verkörpern, sehr wahrscheinlich nicht jeden davon als Kontrahenten akzeptieren und auf Augenhöhe behandeln werden - sprich, ihnen tatsächliche Chancen zum Eingreifen zugestehen.

    An der Stelle müsste sich die komplette Community eigentlich mal an die eigene Nase fassen und sich fragen, ob das was wir hier bespielen eigentlich noch sinnvoll funktionieren kann. Wenn wir alle weiter auf unseren Kleinst-Inseln spielen möchten, ist das sicherlich alles weniger das Problem, aber möchten wir nochmal irgendwie mit anderen interagieren, könnte das zu argen Problemen führen. Wenn das nicht schon längst passiert ist ...

    Im Lyssaschrein, diversen Bibliotheken sowie bei einigen Zeitungsboten und -händlern, kann einem folgendes, ordentlich hergestelltes Heft aus Büttenpapier in die Hände fallen oder gedrückt werden.

    Lyssas Zorn

    ~ Panoptîkum, 99. Phönix 1328 n.E. ~

    "[...] manche fürchten sie [Lyssa] als eine temperamentvolle Göttin. [...] Darstellungen von Kunst und Kultur erfreuen sie, doch gleicht ihr Zorn einem grausames Schauspiel. [...] Allein durch ihren Willen, lassen Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ihre Feinde zu bloßen Tieren verkommen, während sie ihre anmutigen Anhänger in einen beflügelnden Taumel erhebt. [...] Für manche gilt sie als wunderschön, auf andere hingegen wirkt sie überaus beängstigend."
    ~ Übersetzung eines fragmentierten Textes über Lyssa (Elona, etwa 250 Jahre alt) ~

    "[...] Wie jeder gute Soldat, entsendet er seine Gebete gen Balthasar, wann immer er in die Schlacht stürmt - doch in den dunkelsten Stunden ist es sein Glaube an Lyssa, der ihn durchhalten lässt."
    ~ Übersetzung eines Textteils über General Morgahn, Mentor von Varesh Ossa, der Tochter von Turai Ossa (Kourna, etwa 250 Jahre alt) ~

    "[...] In Cantha wird sie [Lyssa] außerdem als die Verkörperung von Glück und Pech angesehen. Viele canthanische Assassinen verehren Lyssa vor allem aufgrund der ihr innewohnenden Dualität, nicht ihrer viel gerühmten Schönheit wegen, und so beschwören sie gern ihre Verzauberungen."
    ~ Übersetzung eines Textfragments über Lyssa (Cantha, etwa 250 Jahre alt) ~

    "[...] [Lyssa] brachte die Hoffnung und Schönheit der Menschen mit sich. Während die anderen Götter sich darauf konzentrierten, Arah und eine neue Zukunft aufzubauen, gab Lyssa ihnen [den Menschen] Freude und half ihnen, das Vergangene zu vergessen. [...] Für eine Weile lebte sie [Lyssa] verschleiert und versteckt im Dorf Wren. Als Arah vollendet war, befahlen die anderen Götter Lyssa, sich ihnen anzuschließen, obgleich ihre Tränen wie Regen entlang der westlichen Straße fielen."
    ~ Übersetzung einer orrianischen Schriftrolle mit dem Titel 'Band 4: Lyssa, Göttin der Schönheit und Illusion'. (Orr, Alter unbekannt) ~

    Die verkannte Göttin
    Wenn die Menschen an Lyssa denken, denken sie oft an Dinge wie Kunst, Schönheit, Masken, Blumen, Illusionen und Festlichkeiten. Viele aber verkennen sie und glauben, dass sie eine Göttin ist, die mit Auseinandersetzungen, Kampf und Krieg nichts zu tun hat. Ein fataler Irrtum, wie man beispielsweise manchen Textabschnitten oben entnehmen kann. Unbestätigte Quellen berichten sogar, dass sie dereinst wie ein zorniger Sturm über ihre Feinde hinweg gefegt sei und hinter sich nicht mehr als eine Schneise der Verwüstung zurückgelassen habe. Scherzhaft sprach man davon, wie sie jene, die sie verärgerten, unter ihren spitzen Stiefelabsätzen zermahlen und dabei noch eine gute Figur machen würde. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen sei einmal dahingestellt. Fakt jedoch ist, dass Lyssas Domäne - das Chaos - keinesfalls friedlicher Natur ist. Noch heute hört man ihre Priester zu den verschiedensten Anlässen sagen, dass das Chaos die Dunkelheit bekämpft. Bekämpfen, Kampf, Wehrhaftigkeit - Lyssa ist keine Göttin die um jeden Preis Frieden wahrt.

    Das Panoptîkum leitet an dieser Stelle eine Aufforderung der Göttin ab. Die Aufforderung an die Ihren, im Konfliktfall tätig zu werden und wenn nötig, ihren Willen auch bis hinaus auf die Schlachtfelder Tyrias zu tragen. Der vorliegende Überblick, befasst sich in aller Kürze mit dem Rahmen, innerhalb dessen Lyssagläubige - insbesondere aber Vertreter des Klerus - Auseinandersetzungen beikommen können.

    Das Panoptîkum ist darum bemüht, seine Mitglieder (im Detail) nach den hier aufgeführten Vorstellungen und Prinzipien zu schulen.

    Der Zweck des Kampfes
    Der alleinige Zweck des Kampfes ist es, den Gegner kampfunfähig zu machen, ihm den Willen zu nehmen sich weiter aufzulehnen und gleichzeitig sich selbst und Schutzbefohlene möglichst schadlos zu halten. Zur Erreichung dieses Ziels ist jedes Mittel recht. Aufforderungen zur Einhaltung von Konventionen sind irrelevant, da sie die Auswahl an Möglichkeiten einschränken. Wenn eine uns geliebte Person tot vor uns liegt, hat es uns rein gar nichts geholfen, beispielsweise gängige Vorstellungen von "Ehre" einzuhalten. Der Schaden ist angerichtet und er hätte verhindert werden können. Das ist alles was am Ende zählt.

    Die Aufgabe: inspirieren und demoralisieren
    Jeder Kampf beginnt und endet im Geiste. Es ist die Aufgabe der Meister unter Lyssa, Verbündete im Kampf zu inspirieren und Feinde zu demoralisieren. Im Sinne dessen, kann schmückendes Beiwerk - wie stilvolles auftreten oder elegante Bewegungsabläufe - die Gemüter der Mitstreiter anheben. Die Vermittlung von Überlegenheit und Mühelosigkeit ist hierbei stets das Ziel. Bedachte Erhebung des Stolzes, fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und beflügelt die eigenen Leute.

    Zur gleichen Zeit sind Zurschaustellungen von - rein technisch gesehen unnötigen - Grausamkeiten ein probates Mittel, den Kampfeswillen des Widersachers zu brechen und dessen Allierten den Willen zum Widerstand zu rauben. Von der zeitlichen Ausdehnung dieses Mittels ist abzusehen, da anderenfalls das Eintreten eines gegenteiligen Effektes droht. Der Gegner darf keine Zeit haben Wut zu kultivieren und sich damit Kampfkraft zu verschaffen. So muss also der Angriff schnell erfolgen und im Idealfall möglichst viel Entsetzen auslösen.

    Friedenszeiten
    Wo Worte auf taube Ohren stoßen, kann es manchmal nötig sein tätig zu werden. Nicht immer sind Seraphen zugegen, wenn es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommt. Dem Klerus der Lyssa obliegt es, die Gläubigen und sich selbst vor physischen Schaden zu bewahren. Das gilt insbesondere auf geheiligtem Boden. Die Bewahrung desselben geht damit einher. Ist Hilfe nicht greifbar und ein Rückzug nicht möglich oder sinnvoll, muss der Gefahrenfaktor konsequent ausgeschaltet werden.

    Das heißt; hat man sich für einen Angriff entschieden, muss dieser entschlossen erfolgen und darauf abzielen den Gegner derart kampfunfähig zu machen, dass er zu einem weiteren Aufbegehren in dieser Situation nicht mehr in der Lage oder willens ist. Gedanken dem Gegner bleibende Schäden zuzufügen oder gar für sein Ableben zu sorgen, sollten dem Handeln dabei nicht im Wege stehen. Attacken aus Winkeln, die für den Gegner einen Nachteil bedeuten, sind vorzuziehen, um eigene Verletzungen zu vermeiden und die Handlungsfähigkeit zu jeder Zeit aufrechtzuerhalten. Gleiches gilt für Taktiken oder Zauber, welche den Gegenüber verwirren oder in eine nachteilige Lage versetzen.

    Kriegszeiten
    Die Aufgabe des Lyssa-Klerus in Kriegszeiten umfasst die folgenden Punkte:

    • Inspiration und Seelsorge
    • Spionage
    • Unterwanderung
    • Sabotage
    • verdeckte Operationen hinter den feindlichen Linien
    • asymmetrische und psychologische Kriegsführung


    Sich selbst und den Feind zu kennen, ist der erste Schritt zum Sieg. Die Beschaffung von Informationen rund um den Konflikt ist daher vital für den Erfolg einer Kampagne. Das Mittel der Täuschung kann dazu dienen dieses Ziel zu erreichen. Nahe an den Gegner zu kommen und diesen genau beobachten zu können, gibt tiefe Einblicke in die Aufstellung, Logistik und Pläne des Feindes. Verdeckte Operationen hinter den feindlichen Linien und Sabotage, können die Formation des Widersachers unterbrechen und günstige Gelegenheiten schaffen. Dem Feind mit wenig Leuten und Mitteln empfindlichen Schaden zuzufügen, demoralisiert diesen und schont die eigenen Streitkräfte immens.

    Wo andere das Breitschwert sind - sollte der Lyssa-Klerus das Stilett sein.

    Im Salmaviertel munkelt man, dass irgendetwas Seltsames bei Priesterin Dynmor vor sich geht. Irgendwelche dunklen Kapuzengestalten gehen angeblich neuerdings in ihrem kleinen Anwesen - der Nummer 8 auf dem Herrenhaushügel - ein und aus. Um dem ganzen noch eine Krone aufzusetzen, soll man sie zusammen mit einer solchen Gestalt das Hauptquartier der glänzenden Klinge betreten sehen haben. Nachdem sie dort wieder raus kam, soll sie nervlich ziemlich angeschlagen gewesen sein. Nicht einmal bis nach Hause hat sie es geschafft und ist stattdessen im Schrein der Lyssa verschwunden.

    Seit diesem Vorfall werden immer wieder Gegenstände größeren und kleineren Umfangs aus dem Anwesen herausgeholt und irgendwo hin gebracht - jedoch nicht von der Priesterin selbst. Wieder spricht man von Kapuzenträgern, aber auch ein junges blondes Mädchen soll dabei sein, die seit einiger Zeit als Hausangestellte bei der Priesterin fungiert. Heute Abend dann, konnte man sich zumindest ein wenig Gewissheit verschaffen, prangt doch an der Tür der 8 eine Nachricht, welche Besucher und Boten wissen lässt, dass Priesterin Dynmor derzeit woanders wohne - Schlaufenweg, auch die 8, Salmaviertel; ein kleines mehrstöckiges Häuschen. Nach den Gründen sucht man vergebens, denn weder die Nachricht, noch diese ominösen Gestalten geben Auskunft. Höchstens ein gemurmeltes "Persönliche Gründe ...", kann man dann und wann abstauben.

    Aber wen wundert's? Diese Maskierte war ja schon immer irgendwie suspekt ...


    Wer kann davon gehört haben?

    - Anwohner des Viertels
    - Anlieger
    - Spaziergänger
    - Klatschtanten und -onkelz

    Heute morgen sah man in Shaemoor kleine Gruppen junger Frauen zusammenstehen und tuscheln. Lauscht man frech in die Gespräche hinein, erfährt man durch schadenfrohe Stimmchen, dass es in der Nacht endlich die dorfeigene Rabauken-Rotte erwischt haben soll. Die vier halbstarken Kerle, um den Hünen Benno 'Lücke' Meyerson (benannt nach der dicken Zahnlücke, die in seiner oberen Kauleiste klafft) herum, haben schon wieder einer armen Durchreisenden auflauern und zu nichts Gutem nötigen wollen.

    Dieses Mal ging das wohl aber gründlich nach hinten los, wie Luise, die neugierige Nachteule aus der Winkelgasse, zu berichten wusste. Die Burschen haben sich eine, in einen dunklen Ledermantel und eine Kapuze gehüllte, Dame herausgepickt, die gerade aus Götterfels kam. Erst sah es so aus, als würde sie sich fügen. Mit Benno zusammen verschwand sie hinter einem Haus, wohl um den 'Wegezoll' zu entrichten, den die Vier so gern erheben. Kurze Zeit darauf kam Benno wieder zurück - allein, ... mit heruntergelassener Hose an ein Pferd gebunden, welches den kreischenden Rüpel querfeldein hinter sich herschliff. Seine Kumpanen konnten nur ungläubig, mit offenen Mündern bestaunen, wie das Gespann vor ihnen vorbei rumpelte. Sogleich warfen sie hastig die Bierflaschen weg und wetzten ihrem Chef hinterher, um ihn irgendwie aus seiner misslichen Lage zu befreien.

    Von der mysteriösen Frau, deren Kleidung Luise nur noch als 'prunkvoll' beschreiben konnte, wurde seitdem nichts mehr gesehen. Das tut dem Umstand aber keinen Abbruch, dass das Dorf nun eine neue Heldin hat. "Die Kapuzenrächerin" wird sie hinter vorgehaltener Hand genannt, ... zumindest für die nächsten zwei Wochen. Was hat man sich in solch einem verschlafenen Dorf auch sonst zu erzählen?


    Wer hat davon gehört?

    - Passanten
    - Arbeiter in Shaemoor
    - Dorfbewohner
    - über drei Ecken vielleicht auch Leute in Götterfels (Kneipen?)

    Danke dir.

    Die Lore von Guild Wars ist tiefer und breiter aufgestellt als uns Arenanet oft sehen lässt. Eines meiner Ziele hier ist es, teils liegengelassene Lore ins RP einzubringen und Gesprächsstoff zu generieren. Ein anderes ist, den Blick für Details zu öffnen, die uns im Spiel umgeben. Demnach sind Vortrag und Infoheft mit so viel gesichertem Wissen vollgestopft wie ich finden konnte. Sowohl GW1 als auch GW2 dienen mir als Quellen - meist gebündelt in Handbüchern, Kurzgeschichten oder Wikis. Der Rest sind Schlussfolgerungen, die ich aber versuche sprachlich auch als solche zu kennzeichnen.

    Kurzum; ich habe mir das nicht alles ausgedacht. Man kann es nachlesen.

    Hallo zusammen,

    wenn ihr möchtet könnt ihr zum Vortrag (und auch dem Infoheft) 'Tempel der Zeitalter' hier Feedback hinterlassen. Was hat euch gefallen, was nicht? Was könnte man besser machen, was war genau richtig? Immer her damit! Wundert euch bitte nicht, sollte ich nicht antworten - Eure Kritik wird in jedem Fall gelesen, zur Kenntnis genommen und verarbeitet.

    Danke dafür.


    Viele Grüße
    Natsu

    Gäste die an diesem Abend den Lyssa-Schrein ansteuern, werden an dessen Aufgängen zu beiden Seiten Wachen stehen sehen. Auf Hochglanz gebrachte goldene Plattenrüstungen, die mit weinfarbenen Stoffen Hand in Hand gehen, verleihen den Hütern des Schreins ein prunkvolles Äußeres. Nähert man sich den Männern, so wird man mit einem freundlichen "Guten Abend." begrüßt und auf die erste Ebene des Gebäudes verwiesen.

    Diese erreicht habend, erblickt man in Richtung der Grünfläche, auf welcher ein gesunder starker Baum seine prächtige Krone trägt, Tische und rot gepolsterte Stühle, die auf den Steinplatten vor dem Gras aufgestellt wurden. Gemütlich mutet das an, wie in einem kleinen Eck-Café. Auf jedem der Tische befindet sich mittig eine kleine Kristallkugel, die ihren Zweck sicherlich im Verlaufe des Abends noch enthüllt. Daneben liegen kleine Notizblöcke und Bleistifte, die zur freien Verfügung gekennzeichnet sind.

    Abgesehen von der maskierten Priesterin und zwei blonden, in den Farben Lyssas gehüllten, Novizinnen, die die Bestellungen der Gäste entgegennehmen, ist sonst kein weiteres Schreinpersonal zu sehen. Der Bau ist ruhig gelegen und Feuerschalen in der näheren Umgebung halten ihn warm und im gedimmten Schein.

    ((OOC: Der Post hier wird im Verlaufe des Abends unterhalb dieser Zeile aktualisiert, um es den Teilnehmern zu ersparen Internetlinks abtippen zu müssen. Die hier bereitgestellten Links sollten erst dann angeklickt werden, wenn innerhalb des RPs die jeweiligen Punkte zur Sprache kommen. Das wird aus den Emotes ersichtlich.))

    Spoiler anzeigen

    (( OOC: Danke für die rege Beteiligung. :smiling_face: ))

    Am Schrein der Sechs, der Lyssa sowie diversen Anschlagbrettern in Götterfels und Löwenstein findet man nachfolgenden Aushang, der auch regelmäßig von Stadtschreiern wiedergegeben wird.

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    Das Panoptîkum lädt zum Vortrag über den Gottlosen Sumpf und dem Tempel der Zeitalter ein.


    Am ((22.03.2014)), zur sechsten Abendstunde wird Priesterin Tara Dynmor auf dem Schrein der Lyssa über den gottlosen Sumpf und den Tempel der Zeitalter sprechen. Die Veranstaltung soll den Teilnehmern einen geschichtlichen Überblick und ein besseres Verständnis für die Bedeutung dieses Ortes vermitteln.

    Jeder der sich historisch und oder geographisch bilden möchte, ist herzlich eingeladen an dem Vortrag teilzunehmen. Es sind keine Gebühren zu entrichten und jeder Stand ist willkommen. Während des Abends werden kostenfrei Kaffee, Tee und Gebäck gereicht. Der zeitliche Ablauf ist wie folgt geplant:

    - ab 18 Uhr Empfang, Platzzuweisung und Verpflegung der Gäste
    - ab 18:30 Uhr Beginn des Vortrags
    - ab 19:30 Uhr Fragerunde

    Je nach Situation kann sich dieser Rahmen verschieben. Der Endzeitpunkt bleibt offen, da jeder Gelegenheit haben soll seine Fragen zu stellen und seinen Wissensdurst zu stillen. Am Ende des Vortrags werden Hefte ausgegeben, die das Thema noch einmal umfangen.


    Das Panoptîkum hofft auf rege Teilnahme und wünscht einen angenehmen Abend.

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    Am Schrein der Sechs, der Lyssa, in Zeitungsannoncen und an den vielen Anschlagbrettern der Stadt kann man folgenden Aushang finden.

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    Das Panoptîkum präsentiert,

    Panoptîkum Cultura

    Geschichte (be)greifen

    Unter der Leitung Priesterin Valea Cortez, befasst sich das Panoptîkum Cultura mit der Geschichte Tyrias. in Hinsicht auf Religion und Götter. Im Zuge dessen wird das Projekt von Zeit zu Zeit Vorlesungen halten, Schriftstücke zur Verfügung stellen und sogar Erlebnisreisen an historisch interessante Orte anbieten. Dieses Angebot ist gleichermaßen für jung und alt sowie arm und reich gedacht. Auch wenn Spenden prinzipiell gern gesehen sind, um das Projekt weiter unterhalten zu können, ist die Teilnahme für jeden kostenlos. Das Panoptîkum Cultura möchte jedem Bildung ermöglichen und sie auch (be)greifbar machen.

    Das Panoptîkum selbst trägt derzeit Sorge für die finanziellen Mittel, die Logistik und Organisation des Projekts. Für weitere Informationen, Anregungen und Kritik ist das Postfach 882738 in der götterfelser Bank eingerichtet worden. Das Projekt ist im Aufbau befindlich. Wer Interesse hat mitzuwirken, möge bitte auf künftige Stellenausschreibungen achten oder sich direkt per Brief an das Panoptîkum wenden.

    - Panoptîkum, 24. Zephyr 1328 n.E. -

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    Im Lyssaschrein, diversen Bibliotheken sowie bei einigen Zeitungsboten und -händlern, kann einem folgendes, ordentlich hergestelltes Heft aus Büttenpapier in die Hände fallen oder gedrückt werden.

    Lyssas Panoptîkum

    Per disciplinam meam lux videbis.

    Vorwort
    Dieses Werk stellt den Grundstein der Glaubenslehre des Panoptîkums dar. Weder es, noch die Bewegung selbst, erheben Anspruch auf Vollständigkeit oder endgültige Richtigkeit. Gleichwohl bekennt sich jedes Mitglied des Panoptîkums zu der hierin enthaltenen Auslegung - bis zu dem Zeitpunkt, da uns Geschichte - oder die Sechs selbst - zweifelsfrei eines Besseren belehren.

    - Panoptîkum, 22. Zephyr 1328 n.E. -

    Ganzheitlichkeit
    Auch wenn Lyssa - wie jede der anderen Gottheiten - für eine bestimmte Domäne verantwortlich gezeichnet wird, lässt sich weder ihr Wesen, noch ihre Lehre in solch enge, zweidimensionale Grenzen fassen. Beide transzendieren allzu simplifizierte Vorstellungen und erstrecken sich gleichermaßen in den für uns nicht wahrnehmbaren sowie den für uns wahrnehmbaren Teil unseres Lebens. Alles was wir sehen und erkennen, was wir spüren und begreifen können, ist direkt oder indirekt von Lyssa beeinflusst. Dabei werden von Kultur zur Kultur unterschiedliche Aspekte der Göttin in den Vordergrund gestellt. Möglichst all dem Rechnung zu tragen und Gläubigen zu helfen eine ganzheitliche Vorstellung von Lyssa und ihren Lehren zu bekommen, soll die Aufgabe dieses Werkes sein.

    Das, was allem zugrunde liegt ...
    Jedwede Existenz, ob metaphysischen, physischen oder psychischen Ursprungs, verdankt sein 'Sein' dem jeweiligen Gegenpart. So sieht schon das 'Sein' selbst seine Existenz dem Umstand geschuldet, dass da ein 'Nicht-Sein' ist. 'Sein' und 'Nicht-Sein' - Existenz und Nicht-Existenz - gebären einander gegenseitig und verweisen auf das jeweils andere. Sie bedingen einander, sind zwei Seiten einer Medaille, die untrennbaren Teile eines Ganzen. Ohne das eine, würde das andere keinerlei Bedeutung besitzen.

    Dies nennt man Dualität und sie lässt sich in beliebig tiefen Ebenen des Lebens wiederfinden. Ohne Hitze, wüssten wir nicht was Kälte ist. Ohne ein Innen, hätten wir keine Vorstellung von einem Außen. Ohne Leere, wäre Fülle ohne Wert. Ohne einen Bösewicht, gäbe es keinen Helden - ohne Leid, keine Freude und ohne Licht keinen Schatten. Man sollte sich allerdings hüten vor dem Gedanken, dass Dualität der Anfang und das Ende von allem ist. Sie stellt lediglich ein Charakteristikum dar, welches allem zugrunde liegt.

    Auch kommen die jeweiligen Paare in keinen unveränderlichen Größen vor. Wie Ebbe und Flut, können sie anwachsen oder abnehmen. So folgt zum Beispiel auf eine Hochzeit des Krieges, stets die des Friedens. Gewinnen wir an Sättigung, verlieren wir an Hunger. Nimmt Liebe ab, schafft sie potenziell Raum für Hass. Es ist daher evident, dass eine Vermeidung von Extrema nur möglich ist, wenn sich die jeweiligen Paarungen die Waage halten. Ob das in allen Fällen und zu allen Zeiten gewollt ist, ist hingegen eine gänzlich andere Frage.

    Lyssa
    Lyss und Ilya; zwei Wesen, eine Gottheit. Untrennbar miteinander im Tanz verwoben, symbolisieren sie die fleischgewordene Dualität - Lyssa. Wann immer wir unseren Blick auf sie richten, sehen wir nicht nur eine Entität, sondern auch ein kosmisches Gesetz. Ein kosmisches Gesetz, greifbar gemacht für unsere limitierten sterblichen Sinne. Die Worte Malchors, die noch heute die Statuen der Göttin zieren, entspringen eben dieser Limitiertheit. Ihre Schönheit ist so flüchtig, weil es uns letztlich an Fassungsvermögen mangelt, die Tragweite ihres Seins und ihres Wirkens vollends zu verstehen. Zum greifen nahe und doch stets einen Schritt zu fern, scheint sie uns - tut sich doch schon die nächste unbekannte und verschnörkelte Sphäre auf, wann immer wir glauben sie und ihre Lehren endlich durchschaut zu haben. Schon allein deswegen kann das vorliegender Werk niemals als vollständig gelten. Nichtsdestoweniger, kann es versuchen Einblicke zu verschaffen.

    Schönheit und Chaos
    Schönheit an sich ist keine leicht zu erfassende Sache. Sie liegt im Auge des Betrachters und ist daher keine Eigenschaft, sondern ein Urteil - ein Urteil des Geistes, vielmehr der Gefühle. Zwar können wir uns, bei der Betrachtung eines Gesichts etwa, bei Eigenschaften, wie zum Beispiel Symmetrie, darauf einigen, dass sie eine Person ansehnlich machen - wenn der Anblick aber nicht unseren Geist und unsere Seele zu erquicken vermag, werden wir kaum davon sprechen, dass eben diese Person schön anzusehen ist. Könnten wir es hingegen, bedeutete das einen Zustand der in uns herrscht. Ein solcher Zustand nämlich, der angeblich Jünglinge, beim Anblick des Abbilde Lyssas, sich selbst vergessen ließ und zwar bis zu dem Punkt, an dem sie verdursteten.

    Wie Lyssa den Menschen in Wren gelehrt hat, übersteigt Schönheit reine Äußerlichkeiten. Sie maß in diesem Fall wahre Schönheit nicht an dem, was unmittelbar zu sehen ist, sondern an dem, was dahinter steht - an Taten und Handlungen. Wir haben es also mit einem tieferen Konzept von Schönheit zu tun - eines das sich auch auf komplexe und abstrakte Dinge oder Zusammenhänge erstreckt. Abstraktheit, Komplexität, Taten, Handlungen und Zusammenhänge; das wohl vielschichtigste Gebilde, was all diese und noch mehr Punkte aufweist, ist das Chaos. So nimmt es nicht wunder, dass Lyssa die Herrin desselben genannt wird.

    Um das zu verstehen, muss zunächst klar sein, was Chaos eigentlich ist. Oft wird Chaos mit Unordnung gleichgesetzt. Ein elementarer Fehler. Chaos ist latente Ordnung. Etwas erscheint uns chaotisch, wenn uns Informationen dazu fehlen. Das Studierzimmer eines Gelehrten kann für uns zuweilen das reinste Chaos aufweisen, was nichts weiter bedeutet als dass wir als Betrachter nicht darum wissen, was dieser oder jener Bücher- oder Blätterstapel beinhaltet und wie es dazu kam, dass er ausgerechnet dort angehäuft wurde. Sein Erschaffer aber, weiß ganz genau warum alles so ist, wie es ist. Er greift in einen der Stapel und zieht das gesuchte Werk heraus, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Für ihn herrscht kein Chaos, sondern Ordnung - seine Ordnung - Ordnung die gewachsen ist, Ordnung die Geschichte hat. Er legte dieses Buch vielleicht genau dort hin, weil er einmal bemerkte, dass er es immer und immer wieder braucht und es sich dort in guter Griffreichweite zu seinem Arbeitsplatz befindet. Der Betrachter aber weiß das nicht, daher versteht er es auch nicht - bis zu dem Zeitpunkt da man es ihm erklärt.

    Es ist solch Kausalität, solch Ursache, die jeder Wirkung, jedem Auskommen vorausgeht. Kennen wir den Weg den etwas genommen hat, verstehen wir auch, was sich vor unserem Auge abspielt. Unmittelbar eröffnet sich uns ein neuer Horizont, da wir die komplexen Vorgänge die zum Hier und Jetzt geführt haben sahen. Dies ist das alltägliche Kunstwerk Lyssas. Sie beeinflusst unser aller Leben, ohne dass wir es bemerken - ist nicht selten Ursache der Wirkung. Wir nehmen das für gewöhnlich als Glück oder Unglück wahr - doch wie schon erwähnt steckt dahinter weit mehr als positiver oder negativer Zufall.

    Manchmal erleben wir etwas, was uns unbegreiflich ist und uns vielleicht an festen Werten zweifeln lässt. Hätten wir jedoch genügend Informationen, könnten wir das Bild mit Abstand betrachten, würden wir auch verstehen, warum gerade uns diese Dinge passieren mussten. Manches ist dabei für uns nur schwer zu verkraften, weil wir dazu neigen dem Schrecken des Moments nachzuhängen. Was aber, wenn beispielsweise der Schurke, der uns gerade mit dem Messer bedroht und uns um unser Gold gebracht hat, dafür verantwortlich ist, dass wir auf die nächste Seraphenwache eilen und dort unsere eine wahre Liebe finden? Was, wenn wir diese Liebe niemals gefunden hätte, wenn uns nicht genau diese eine schlimme Sache, genau in diesem einen bestimmten Moment, widerfahren wäre? Mehr noch. Was wenn ein dringend benötigter Held nicht zum Helden heranwachsen konnte, weil er niemals Entbehrungen am eigenen Leib erfahren hat - Entbehrungen, die ihn zu einem wichtigen Umdenken veranlasst hätten?

    All dem wohnt Dualität inne, ist aber nicht zwangsläufig als nur gut oder nur schlecht zu werten. Nichts was geschieht, geschieht umsonst. Etwas Schlechtes kann zu etwas Gutem führen. Wenn man einmal erkennt, oder vielmehr erlebt, wie alles durch dieses komplexe Geflecht zusammenkommt, wird es schwer fallen die Genialität und Schönheit des Chaos zu verneinen.

    Wasser, Illusionen und Masken
    Es ist nicht verwunderlich, dass sich Lyssa, nach Abaddons Fall, dem Element Wasser angenommen hat. Es vermag Schönheit auf ganz natürliche Weise zu reflektieren und verkörpert ein chaotisches System. Lassen wir einen Tropfen Wasser auf unseren Handrücken fallen, so ist der Weg den er von dort aus nimmt offenbar völlig zufällig. Tatsächlich aber könnten wir ihn exakt bestimmen, wenn wir nur genügend Informationen zu allen Einflussfaktoren - wie beispielsweise Winkel der Hand, Hautbeschaffenheit und Windrichtung - hätten. Gleiches gilt für Wasserfälle, Wellenbewegungen oder den Verlauf von Flüssen und Bächen. Wasser kann als eine Art Kunstwerk oder gar selbst als Künstler der Natur betrachtet werden. Es ist anpassungsfähig, kreativ, geduldig und früher oder später findet es seinen Weg durch alles hindurch - heimlich oder voller Energie - Tugenden, die Lyssa zu schätzen weiß.

    Nicht zuletzt zeigt sich das in der Tatsache, dass sie sowohl Künstler als auch Mesmer unter ihr Patronat stellte. Beide Gruppen kommen ohne eine Anzahl dieser Charaktereigenschaften nicht aus oder zumindest nicht sehr weit. Beide erschaffen zuweilen Schönheit, umgeben sich mit selbiger und beide sind mitunter für Illusionen verantwortlich.

    Wenn Menschen von Illusionen sprechen, dann meinen sie meist "etwas, was nicht wirklich da ist". Eine Fata Morgana vermittelt uns den Eindruck, dass wir am Horizont Wasser finden, tatsächlich ist dort aber keines. Heißt das nun, dass das da vorn, was wir sehen, nicht wirklich da ist? Nein. Es heißt nur, dass das was wir glauben was dort ist, nicht da ist. Dort ist kein Wasser. Die Fata Morgana wird dadurch aber nicht zu etwas bloß Eingebildetem. Sie ist ein wirklich existierendes Phänomen, eine Spiegelung des Lichts an verschieden warmen Luftschichten. Den erschöpften Dürstenden, der sich unter anderen Umständen zum sterben in den Sand hätte fallen lassen, hat sie allerdings dazu gebracht, noch einige hundert Meter weiter zu laufen. Etwas was ohne sie niemals möglich gewesen wäre. Eine sehr reale Auswirkung. Allein die Aussicht auf etwas, die Hoffnung, hat in diesem Menschen ungeahnte Kräfte freigesetzt. Das ist was Illusionen vermögen und was letztlich auch Kunst vermag. Und so verwundert es nicht, dass schon so manch seelische Wunde durch schöne Werke aus unterschiedlichen Federn geheilt werden konnten. Natürlich ist aus dualistischer Sicht auch das genaue Gegenteil möglich. Worte und Bilder können Wunden reißen, ebenso wie die Illusionen eines Mesmers.

    Das ist keineswegs etwas, was uns nur in der Kunst begegnet. Es ist vielmehr etwas Alltägliches. Unbewusst erschaffen wir Illusionen von uns, können heilend oder verletzend, inspirierend oder demotivierend wirken - je nach Stand, Beziehung, Laune, Absicht oder Einstellung. Dem Freund gegenüber, geben wir uns anders als dem Kollegen, dem Bettler anders als den Adligen, unseren Feinden anders als unseren Verbündeten und doch verbleiben wir immer ein und dieselbe Person. Wir können so sein, wir können Dinge erreichen, weil wir uns verschiedener Masken bedienen. Eine Vielzahl von diesen tragen wir den Tag hindurch. Wir sind eine Spezies von Maskenträgern und Lyssa erinnert uns daran durch Symbolik. Es ist nichts wofür wir uns schämen müssten, sondern vielmehr ein Umstand, den es zu akzeptieren gilt. Es ist nicht inhärent schlecht. Eine höfliche Lüge zum Beispiel, kann durchaus einen handfesten Streit verhindern. Der Mensch funktioniert nicht unter den Bedingungen permanenter, nackter Unverblümtheit. Er würde sich in einem Zustand ständigen Konfliktes oder bitterkalter Distanziertheit und Ignoranz wiederfinden.

    Nur wenn wir diesen Aspekt verinnerlicht haben und aktiv auf uns selbst, auf unsere und die Masken der anderen achten, können wir ethisch sinnvolle, Dualität beachtende, Schlüsse ziehen und nach diesen vernünftig entscheiden und handeln. Nur wenn wir begreifen, dass all diese Masken einen bestimmten Zweck erfüllen, der uns nicht unbedingt zum Schaden gereicht und dass hinter all diesen Masken mehr steht, haben wir überhaupt eine Chance, die Personen um uns herum wirklich kennenzulernen.

    Schlusswort
    Wir können das, was uns Lyssa mitteilen möchte, nur dann annähernd verstehen, wenn wir all ihre Aspekte beachten und die Einzelteile zu einem ganzen Bild zusammenfügen. Tun wir das nicht, laufen wir verstärkt Gefahr uns zu verirren. Dieser Weg mag beschwerlicher sein als andere, schult den Geist aber wie kein zweiter. Nach allem ist es dieses Labyrinth Lyssas, mit dem sie uns auf die Probe stellt. Jene die sich ihres Geistes auf Basis ihrer Lehren bedienen, wird sie dereinst auch mit ihren Gaben segnen. Jene die das nicht vermögen, wird sie stets verwirren ...

    Im Lyssaschrein, diversen Bibliotheken sowie bei einigen Zeitungsboten und -händlern, kann einem folgendes, ordentlich hergestelltes Heft aus Büttenpapier in die Hände fallen oder gedrückt werden.

    Manifesto Panoptîkum

    Vorwort

    Dieses Manifest entspringt der geistlichen Strömung innerhalb des Lyssaklerus, welche sich Panoptîkum nennt. Es handelt sich hierbei um die erste Fassung, die einem Wandel unterworfen wird, so es sich als nötig erweist.

    Das Ziel des Manifests ist eine kurze, allgemeine, greifbare Stellungnahme des Panoptîkums zu allen Bereichen des menschlichen Lebens aufzuzeigen. Jeder der seine Überzeugungen darin reflektiert sieht, kann sich dem anschließen und gemeinsam mit der Strömung an der Verbreitung und Verwirklichung derselben arbeiten. Jedes geistliche Mitglied des Panoptîkums identifiziert sich mit den hierin enthaltenen Auffassungen. Für die Auslegung des Lyssaglaubens des Panoptîkums, wird ein separates Werk verfasst und verbreitet.

    Das Panoptîkum wird als Initiator, Organisator und Finanzier diverser Projekte in Erscheinung treten, um religiöse Belange im öffentlichen Leben zu behandeln. Für die Kontaktaufnahme mit dem Panoptîkum wurde ein Postfach mit der Nummer 882738 in der götterfelser Bank eingerichtet. Auch wird man am Lyssaschrein selbst weiterhelfen können.

    Religion

    Die Menschheit steht unter einem Pantheon von sechs Gottheiten - Dwayna, Melandru, Kormir, Lyssa, Grenth und Balthasar. Gleichsam einem Kreis, bilden sie sich gegenüberliegende Punkte. Obschon man sie gedanklich gegeneinander stellen kann, ist doch jeder ein untrennbarer Teil dieses Kreises. Entfernt man einen dieser Teile weist das Gebilde einen Defekt auf, ein Ungleichgewicht, eine blutende Wunde. Die fatalen Folgen dessen können wir am Beispiel Abaddons ablesen. Erst als Kormir den Kreis wieder komplettierte, war die Apokalypse abgewendet.

    Die Götter und ihre Lehren decken jeden Aspekt des menschlichen Lebens ab. Dabei steckt stets ein Bisschen des einen auch im anderen. Der Kreis ist also nicht klar unterteilt zu verstehen, sondern vielmehr einen Farbverlauf ähnelnd. Es ist im Zeichen dieses Bildnisses, in welchem sich Religion und ihre Vertreter verstehen sollten. Trotz aller Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlichen Auslegungen; es gibt sechs Gottheiten, nicht mehr und nicht weniger - bis zu dem Tag an dem die Götter selbst entscheiden, dass es anders sein soll.

    Nichtsdestoweniger, wäre es unangemessen den Klerus der Sechs in einer grauen Masse zu vereinigen. Zu weitreichend und komplex sind die Themen, die unter jeder einzelnen Gottheit behandelt werden. Es bedarf Spezialisten und als nichts anderes sollten sich Kleriker der einzelnen Gottheiten verstehen. Die Liebe und Verehrung zu ihrem favorisierten Gott, macht sie zu perfekten Lernenden und später Lehrenden. Ihre Hingabe hält das Andenken an die Götter am Leben und so stellen sie einen der wichtigsten Pfeiler der menschlichen Kultur dar.

    Es ist die Aufgabe der Geistlichkeit die Menschen an ihre Wurzeln zu erinnern, ihnen die Lehren der Götter näher zu bringen und ihnen in allen Lebenssituationen zur Seite zu stehen. Religion soll das Hoffnung spendende Licht in diesen unseren dunkelsten Stunden sein.

    Politik

    Die Götter brachten uns auf diese Welt. Jedes Recht leitet sich von ihnen ab. Die Monarchie, und keine andere Staatsform, war ihr Wille. Die Blutlinie des ersten Königs aller vereinten Reiche - König Doric - ist ungebrochen und besteht in unserer königlichen Majestät Jennah, Königin von Kryta und Regentin Ascalons, bis heute weiter. Die Krone hat in allen weltlichen Belangen das Sagen. Es ist die Pflicht der Menschheit ihr Folge zu leisten, bis zu dem Tag, an dem die Götter etwas anderes entscheiden.

    Die Ministerien sind eine Erfindung der Neuzeit. Ihr Entstehen ist dem jungen Alter der Königin bei Amtsantritt geschuldet. Mit der vollen Mündigkeit der Königin, haben die Ministerien ihren Daseinszweck überlebt. Es ist allein der Gnade der Krone zu verdanken, dass diese Institutionen weiterbestehen dürfen. Sie haben keine alleinige gesetzgeberische Gewalt. Jedes nicht von der Krone ratifizierte Gesetz ist nichtig. Die Aufgaben der Ministerien beschränken sich letztlich auf die Beratung der Krone und der Vorlage von Gesetzesvorschlägen. Jedweder Umsturzversuch seitens der Ministerien würde der göttlich gewollten Hierarchie zuwiderlaufen, was den Hochverrat an der Krone und letztlich an den Sechs bedeuten würde.

    Die Kleriker der Sechs stehen der Krone traditionell beratend zur Seite. Im Einklang damit, soll gleiches für die Ministerien gelten.

    Außenpolitik

    Allianzen mit anderen Völkern stellen in der derzeitigen Lage eine Notwendigkeit für die Menschheit dar. Es ist die Aufgabe aller Menschen, darüber hinaus die eigene Identität zu bewahren. Eine Abkehr von dieser und den Göttern würde eine Entwurzelung bedeuten und in der eigenen Bedeutungslosigkeit kulminieren.

    Wirtschaft

    Die Wirtschaft des Königreichs soll nicht dem persönlichen Profit, sondern der Existenzsicherung der Menschheit dienen. Steuern und andere Abgaben an die Kronen sind daher eine Notwendigkeit. Jeder hat die Obliegenheit diese sachgemäß zu entrichten. Adel verpflichtet. Der höhere Bildungsstand und die finanziellen Mittel sollen eingesetzt werden, um die Menschheit voranzubringen. Permanent ungenutzte Fähigkeiten und Mittel sind moralisch nicht zu rechtfertigen. Jeder kann einen kleinen Teil zum Wohlergehen aller beitragen.

    Wissenschaft

    Die Götter gaben und nahmen uns Magie. Durch sie wurden wir stark, durch sie fielen wir tief. Es war der Wille der Sechs, dass wir lernen Magie zu meistern und verantwortungsvoll mit ihr umzugehen. Wissenschaft sollte sich zuallererst darauf konzentrieren dieses Ziel zu erreichen. Die Erlangung von Technik ist wünschenswert, dem aber nachrangig. Technik erweist sich als unzuverlässiger als Magie, demnach sollte sie nur dort Einsatz finden, wo sie Sinn macht und keine bessere magische Alternative vorhanden ist.

    Mit dem einher geht, dass die Wissenschaft sich mit der Vergangenheit beschäftigen sollte. Viele Geheimnisse liegen in ihr verborgen, deren Wiederentdeckung der Menschheit zum Vorteil gereichen kann. Die Götter hinterließen uns Spuren und Hinweise, auf dass wir an ihren Schätzen und Gaben erstarken, sobald unsere Zeit gekommen ist.

    Militär

    Für polizeiliche und militärische Aufgaben sind die Seraphen und die glänzende Klinge zuständig. Beide wurden für diesen Zweck von der Krone legitimiert. Die Ministerialwache ist eine private Organisation und leitet ihre Befugnisse von den Ministerien ab. Dementsprechend begrenzt ist ihr Spielraum. Es ist die Pflicht eines jeden, gegenüber der Krone und göttergwollten Ordnung, jedwede Amtsanmaßung der Ministerialwache an die Seraphen und/oder die glänzende Klinge zu melden.

    Kleriker der Sechs sind im Gefahrfall nicht der Passivität verpflichtet. Seit Anbeginn standen sie Seite an Seite mit den Göttern und kämpften für sie und mit ihnen, auf dass die Menschheit überleben und zur Blüte gelangen konnte. Je nach Fähigkeiten, sind Geistliche Diener und Kämpfer der Sechs. Sie sind dem Schutz der Gläubigen und geistlicher Werte verpflichtet. Sofern anwesend, werden sie in Absprache mit Seraphen und Klinge entsprechend tätig.

    Zukunft und Familie

    Jedwede Lebensform und sexuelle Ausrichtung beiseite, kann jeder etwas für die Zukunft tun. Spenden, soziales Engagement, Patenschaften, Adoption; die Straßen und Waisenhäuser sind mit elternlosen Kindern gefüllt, die nur darauf warten, dass ihnen irgendeine Art von Hilfe zuteil wird. Wer nicht in irgendeiner Form für den Nachwuchs sorgt, versündigt sich an der Zukunft der Menschheit und hat im schlimmsten Fall ihr Aussterben mitzuverantworten.

    Familien sind insofern besonders zu schützen und zu fördern, als dass ihren Kindern ein würdevolles Leben und eine schadfreie Entwicklung ermöglicht wird. Eine deformierte Seele wird es schwer haben die Bürden der Menschheit dereinst vernünftig mitzuschultern.

    Es ist die Aufgabe Geistlicher bei all dem mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.


    - Panoptîkum, 17. Zephyr 1328 n.E. -

    Hallo zusammen,

    solltet ihr weiterführende Fragen zu diesem Projekt haben, könnt ihr sie hier stellen. Ggf. werden diese dann in die Rubrik 'FAQ' mit aufgenommen. Beachtet bitte, dass dies hier kein Thread für Kritik ist. Es geht hier lediglich um den Erhalt von Informationen. Wenn ihr Kritik üben wollt, in welcher Form auch immer, nutzt entweder die PN Funktion oder erstellt hier einen gesonderten Thread dafür.

    Danke und viele Grüße
    Natsu