Beiträge von Juan Espadas

    Stille Nacht, heilige Nacht



    Vom Feuerschein der Zentaurenfackeln erleuchtet hängen sie da. Die Körper gebrochen, die Chöre verstummt , die Augen flehend zum Himmel gerichtet. Die barbarischen Zentauren vermochten es nicht, Fränkles guten Geist zu Brechen. Fest im Glauben, lebendiges Feuer in den Augen, hängt der Hirte zwischen seinen Schäfchen. Von denen, die im Leid nicht seine Größe besitzen, soll nicht gesprochen werden.


    Am späten Abend des 30. Tag des Phoenix im Jahre 1328 geschah es. Ob aus reiner Mordlust oder schlicht der Tatsache, dass die Zentauren die geballte Wucht der geplanten Rettungsaktion der Seraphen fürchteten, darüber mögen sich die Chronisten mit den Federkielen pieksen. Den bereits losgezogenen Seraphen blieb nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge wieder abzuziehen, nachdem sie noch weit entfernt vom Ort des Geschehens in heftige Abwehrgefechte verwickelt worden waren.


    Die wachenden Seraphen rufen das Kriegsvolk zusammen, mit Kind und Kegel eilen die Anwohner des Wächtersees ans Ufer. Fränkle hebt ein letztes Mal das Haupt zum Himmel, bevor die Zentauren ihm die Spieße in den Leib stoßen. Sechs Stöße hätten sie gebraucht, um den Gottesmann in Grenths Schoß zu schicken, wird man sicher später erzählen. Unter dem Klagen und Zetern der Weiber, dem Heulen der Kinder, der stillen Trauer des Mannes richtet ein einzelner Seraph die Muskete zum Himmel, um ihm in seinem letzten Augenblick Salut zu schießen.


    Nacheinander schlachten die Zentaurenbarbaren die Brüder und Schwestern Pilger ab. Mit Hieb und Stich, ohne Gnade, jeden einzelnen. Auch die Kinder. Es hilft nichts, ihnen kann nicht geholfen werden. Hilflose Gebete, markerschütterndes Gebrüll richten die vergeblich ausgerückten Seraphen an Balthasar, er möge doch vom Himmel herabsteigen und das vergossene Menschenblut rächen. Die Gefechte, die sie im Hinterland führten, werden dem Dunkel der Geschichte anheimfallen.


    Dann schließlich Stille. Fassungslose Trauer. Und als die Vöglein am Morgen zwitschern, fällt der erste Sonnenschein auf die Leichen der Märtyrer.



    Wer kann davon gehört haben?
    - Reisende in den Landen nordwestlich Götterfels'
    - Seraphen
    - nach und nach auch Bürger in anderen Sektoren des Königreiches Kryta, insbesondere Götterfels
    - ganz Kryta.

    Das Martyrium geht weiter


    Nachdem das Harathi-Hinterland, Götterfels und schließlich ganz Kryta Gewissheit über das schreckliche Schicksal der Pilgergruppe um den alten Wandermönch Fränkle hat, erreichen Neuigkeiten die Hauptstadt, die den meisten Einwohnern wahrscheinlich kalte Schauer über den Rücken jagen.


    An den Hängen des Überwacht-Krieglagers harrt der gefolterten Fränkle aus, seiner Würde beraubt, nackt und gefoltert, den entsetzten Blicken der wenigen Anwohner des Wächtersees und den umliegenden südlichen Seraphen-Stützpunkten ausgeliefert.


    Doch damit nicht genug: Weitere Männer und Frauen, nicht besser dran als Fränkle, einige mehr tot als lebendig, wurden über Nacht zu seiner Linken und Rechten angebunden. Angesichts der Witterung wird es die meisten von ihnen früher oder später unweigerlich grausam dahinraffen!


    Seit nun einem ganzen Tag wartet Fränkle mit seine Leidensgenossen darauf, was nun kommen möge. Mit erhobenem Haupte, stolz und unbeugsam, blickt er dem Unvermeidlichen entgegen. Seine Festigkeit im Glauben, so heißt es mittlerweile, solle leuchtendes Beispiel für jeden Gläubigen Göttlichen Sechs sein, wie er seinen Leidensgenossen letzter Trost und Lichtblick ist.


    Im Augenblick, heißt weiterhin, bleibe ihm auch gar nichts anderes übrig, als auf die Göttlichen Sechs zu vertrauen. Den Seraphen sind die Hände, oder besser gesagt die Kräfte gebunden. Manche wollen von einer geplanten Großoffensive wissen, um Fränkle und seine Pilger zu befreien oder zumindest zu rächen, andere, weniger gutgläubige Menschen und Zyniker meinen, Leid und Folter hin oder her, man könne die Front nicht um ein paar Einzelner Willen schwächen. Oder?


    Wer kann davon gehört haben?
    - Reisende in den Landen nordwestlich Götterfels'
    - Seraphen
    - nach und nach auch Bürger in anderen Sektoren des Königreiches Kryta, insbesondere Götterfels

    Hört hört!


    Ich suche engagierte Spieler...


    ... die Interesse daran haben, zwei NPCs, die ich jetzt seit einigen Tagen in mein RP einfließen lasse, als SCs zu übernehmen.

    Die da wären:

    Namen: Ursus und Mackie
    Alter: Ende 30
    Profession: Söldnerschweine


    Zwei hartgesottene Mordbuben, mit allen Wassern gewaschen, nur dem holden Edelmetall zu Diensten. Ehemalige Soldaten, man munkelt etwas von Fahnenflucht; Ehemalige Banditen, man munkelt von Halunken und Beutelschneidern; Vielleicht sogar Kopfgeldjäger, man munkelt von gedungenen Häschern und eiskalten Mördern!

    Ich stelle sie mir vernarbt und gezeichnet, mit hohen Lederstiefeln, rot-weiß karierten Hosen, dunkelroten Steppjacken vor, gerüstet mit kurzen Ringpanzerhemden, stählernen Halsbergen und schlichten, aber polierten Nasalhelmen. Bewaffnet mit grausamen Kurzschwertern und eisenbeschlagenen Holzkeulen. Zwei Kerle, die erst zuschlagen und dann fragen.


    Zwei Profis, die nichts aus der Fassung bringt.


    Zwei Männer, die älter werden und keine Lust mehr haben, im Freien zu übernachten, mit leerem Magen und noch leererem Beutel, die nicht mehr täglich ums Überleben bangen mögen, sondern sich nach einer warmen Lagerstatt sehnen. Nach einem Beutel voll klingender Münze, der Speis und Trank und noch wärmeren Damenschoß verspricht.


    Zwei Söldner im Dienst des Hauses Weißenstein, dem widerwärtigen Baron Weißenstein treu ergeben. Zumindest solange er anständig zahlt...

    Du kannst dir darunter etwas vorstellen? Hast Lust, im RP mal herzhaft die Sau rauszulassen? Dann stellt sich nur noch die Frage, ob die lieber Ursus oder Mackie Leben einhauchen willst.


    Wenn du eigene Ideen hast oder einen bereits vorhandenen Söldner hast, von dem du meinst, dass er auf's Konzept passt - Nur her damit!

    Was ich biete:


    - Adels-RP! Und zwar richtiges. Mit Intrigen, Fehden und allem was sonst noch spaßmacht. Schmutzig. Am liebsten ohne viel OOC!
    - einen herzallerliebsten Dienstherren, der für seinen Großmut bekannt und als hochgelobter Diplomat im ganz Land berühmt ist *Hüstel*
    - Anschluss an ein Projekt des Hauses Weißenstein, rund um dessen Forst, die geplante Pelztierfarm
    - Eine Story gespickt von Abenteuern und Kämpfen
    ... und natürlich das Standardblabla von ambitioniertem, engagierten, seriösen und absolut ernstzunehmendem RP! Heil Lore! :cursing: :thumbup:


    Was ich _verlange_:


    - einen angenehmen, kreativen Schreibstil
    - Konsequenz und Realismus
    - kann man auch gerne mal dem Spielspaß beugen... Spielspaß!
    - Lust auf ergebnisoffenes, spannendes RP!


    Du könntest dich auf (so gut wie) allabendliches RP einstellen, das ich (vollkommen objektiv) im Schnitt als ziemlich gut und unterhaltsam bezeichnen würde. Klar ist auch mal ein langweiliger Abend darunter, an dem nichts passiert, aber in der Regel ist bei uns immer was los.


    Interesse? Meld dich INGAME bei: Albert Weißenstein


    Wegtreten!


    Für's Feeling:


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    Tag 1 - Von Shaemoor nach Tonteich - Leutnant v. Weißenstein



    Albert seufzt erleichtert, als er sich endlich langmachen kann und der Schmerz in den Beinen nachlässt. Das Stroh knirscht, die Wolldecken kratzen und das friedliche Schnarchen seiner Kameraden schläfert ihn ein, während er vor seinem geistigen Auge den 1. Tag des Westfeldzugs in die Silberwüste noch einmal Revue passieren lässt.


    Scheißwetter. Kurz nach dem Abmarsch setzte der Regen ein. Der Weg war lang und nass, zu allem Übel auch noch so matschig, dass sie zeitweise nur rutschend vorankamen. Zum Glück hat sich niemand die Beine gebrochen. Das Ziel: Tonteich. Die Marschordnung: Seraphen, Wolsey, Söldner, Sonstige. Nach einer kurzer Ansprache des Feldwebels Ahlefeldts waren sie aufgebrochen, nicht gerade in Reih und Glied, aber in geordneter Kolonne. Ahlefeldt war von der Heeresintendantur offenbar beauftragt worden, sie sicher in die Silberwüste zu führen.


    Über die Brücke von Shaemoor, an Gehöften und Feldern vorbei, hoch zum Pumphaus und auf der anderen Seite der großen Hügelkette wieder hinunter, eine einzige schlammige Rutschpartie, vorbei an den morschen Knochen eines gewaltigen Trolls, dessen riesiges Skelett noch zu bestaunen war. Sie hatten das Altarbachtal durchquert und das Dorf Tonteich von Westen her genommen. Aus der Bewegung heraus im Sturm, könnte man sagen, hätten die Tore nicht offen gestanden und der Verbündete Trupp der Abtei Durmand sie nicht freudig begrüßt.


    Unterwegs drückte Albert die Blase. Aufgrund der schweren Rüstungen konnte man sich nicht erleichtern. Er könnte schwören, er hätte gerochen, wie es doch jemand getan hat. Jemand in seiner unmittelbaren Nähe.


    100 Männer und Frauen sind in Tonteich zusammengekommen, um gemeinsam ins Feld zu ziehen, den Trupp der Abtei mitgezählt. Haben im ganzen Ort - und im Fall der Seraphen davor - ihr Nachtlager aufgeschlagen. Es mag verwundern dass ein nicht geringer Teil von ihnen augenscheinlich Zivilisten, keine Soldaten sind. Was es damit wohl auf sich hat?


    Schnarch. Fünf Stunden.


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