Huhu.
Auf dem empfundenen Abstellgleis sitzengelassen zu werden finde ich insbesondre für GW-Anfänger/Leute mit mehr RL, als andere/Casualspieler müsig, die eben gerade noch nicht über sonderlich viel Anschluss zum Ausweichen, oder Twinkkonzepte mit entsprechenden Kontakten verfügen.
Nimmt man sich da seine manchmal knapp bemessen verfügbare Onlinezeit frei, um auf Hansi Müller zu warten, der einen dann doch versetzt und man einen, zwei, drei, mehrere Spielabend(e) semi-AFK/semi-OOC vergeudet hat, nimmt einem das recht schnell die Freude.
Ein ehrliches "grade mehr Lust auf andreres, das wird erstmal nichts" wäre mir da auch lieber, als irgendwelche leeren Versprechungen und ewiges Vertrösten. aber wie manche Vorredner schon anschnitten, liegt das wohl in der Natur der Menschen.
Die Notlüge ist einfach bequemer und schneller abgehandelt, als sich einem klärenden und vielleicht auch mal etwas unangenehmen Gespräch zu stellen
Das angesprochene Grüppchenspiel erscheint mit in dieser Com tatsächlich als reales Problem. Noch vor meinen Erfahrungen in GW habe ich Jahre der Fraktion "wer RP sucht, der findet auch welches" angehört und selbst so etwas wie Anschlussprobleme nicht einmal gekannt, aber GW hat mich tatsächlich geläutert.
Zweifelsohne - es gibt sie die lieben und guten Geister, die sich auch dem unbekannten Gesicht widmen, helfen, beraten und unterstützen, wo es nur geht, aber es ist gefühlt die Minderheit.
Man findet tatsächlich Anschluss und RP, wenn man längerfristig Freude an Eintagsfliegenbekanntschaften hat, oder jeden Tag in einer andren IC-Kneipe zu sitzen.
Das wars aber auch schon und es dürfte kein Geheimnis sein, dass man seinen Charakter in der Chatflut eines Events, oder Tavernenabends, nie in dem Maß (gut) verkörpern und darstellen kann, wie in einer kleinen Runde, oder einem 1:1-play.
Was man unglaublich schwer findet ist Integration und Einbindung in bestehende Gruppen, damit man sich überhaupt erst einmal hinein spielen und den eigenen Charakter weiter- und mitentwickeln kann.
Gerade für Spieler, die Wert auf Tiefe und das stückweise Ergründen des Gegenübers über längere Zeit legen, ist GW ein sehr mühsames Pflaster, hat man keinen Charakter, der jedermann beim ersten Aufeinandertreffen gleich die ganze Lebensgeschichte ins Ohr presst, oder super interessant erscheint, weil die Perle nunmal oft in der unscheinbaren Schalte steckt.
Schnell ist man abserviert, sobald der frisch kennengelernte Spielpartner Hans Müller in der Taverne bekanntere/interessantere Gesichter findet, oder man erfreute sich unwissend über eine der seltenen Gelegenheiten Hans Müller mal im open-RP anzutreffen únd schaut fortan zu, wie der nette und tolle Charakter in seiner Kleingruppe Abend für Abend Unterhaltung und Spielspaß findet und man selbst ausgeschlossen aussen vor bleibt.
Das Gefühl, dass es noch recht viele Spieler gibt, die sich ihr gegenüber ergründen wollen, bekommt man von der Masse (natürlich mit geschätzten Ausnahmen) eher nicht vermittelt und viele scheinen etwas zu vergessen, dass man mit dem eigenen Konzept auch erst einmal ein paar Ansatzpunkte erspielen muss, um auch eigeninitiativ hier und da dazustoßen zu können und weiter zu spielen, ohne von jemandem mitgenommen werden zu müssen.
Es ist eine ganz natürliche Entwicklung, dass sich früher, oder später Grüppchenspiel entwickelt. Man lernt Leute mit dem selben Draht kennen, mit denen man sich gerne umgibt und absondert, um sich ganz auf sie/ihre Chars und die gemeinsame Geschichte konzentrieren zu können. Allerdings erscheint es mir hier in GW wesentlich ausgeprägter, als andernorts.
Zur angesprochenen Twinkthematik frage ich mich des öfteren, wo Henne und wo Ei ist.
Klar gibt es die Spieler mit breitgefächerten Interessen, die Lust auf vieles verschiedenes haben - hab ich kein Problem mit, warum auch nicht?
Nehme ich mich allerdings selbst als Beispiel, war ich über Jahre passionierter Ein-Charakter-Spieler (Twinks nur, um den Kopf frei zu bekommen, oder mal einen Ausweichcharakter zu haben).
Diese Routine hätte ich auch hier in der Com gerne weitergeführt, doch mittlerweilen bin ich auch auf diverse Twinkkonzepte aufgesplittert, die sich wie nichts halbes und nichts ganzes anfühlen, möchte man vom Gefühl her eigentlich den liebgewonnenen Main be- und erleben.
Es ist der traurige Verzweiflungsversuch überhaupt irgendwo Fuß zu fassen, wobei dies mit Twinks, die nicht die Tiefe eines Mains haben, womöglich sogar noch schwieriger sein mag.
Vielleicht geht es ja einigen der Vieltwinkern so, dass sie sich bei besseren Integrationsmöglichkeiten viel lieber auf einen Charakter konzentrieren und so zum gewünschten Durchsatz und Standard an Konzepttiefe und verbindlicherer Greifbarkeit IC beitragen würden.
Wirr-Text dank Hitze-Hirn