Oder aber man bastelt sich eine Zweitgeborene, um sich selbst etwas aufzubauen und eine Geschichte mit jemandem zu formen, mit dem man ultra gerne spielt. *kicher*
Ich nehme an, über mich wurde schon genug "verbreitet". Wer mich nicht kennt, ich bin eine Sylvarispielerin, die mit einem Setzling/Schössling ausserhalb des Haines angefangen hat, ohne großartiges Wissen, mit nur wenig Recherche und einfach der Lust, drauf los zu spielen. Ich hatte die Nase voll von Intrigen und Machtspielchen in GF unter Menschen. Ich hatte die Nase voll, von Charr wie unnützer Dreck behandelt zu werden.
Ich wollte einen Char, bei dem ich abschalten und auch mal Schwachsinn machen kann. Und das wurde meine Tilia. Ein Setzling, der jede Nacht die Erinnerungen des Tages verloren hat. Ein eigentlicher Ausweichcharakter, den ich erstellt habe, um einfach ein bisschen Spaß und Verwirrung in Tavernen zu bringen. Und ich bekam es. Ich brauchte keine Ahnung haben, weil sie sie selbst hatte! Ich musste nichts beachten, weil es einfach nicht großartig galt.
Wie sehr das Anderen aufgestoßen ist, dass ich einfach nur meinen Spaß wollte, Spaß am RP, das habe ich bemerkt *lacht*
Meine Tilia traf einen Zweitgeborenen. Syren, der ihr Mentor wurde. Ein guter Mentor! Die Beiden haben mittlerweile in den Monaten, seit ich ihn traf, so viel gemeinsam erlebt und sich gemeinsam entwickelt, dass ich selbst nur staunen kann! Ich hätte niemals gedacht, dass mein Spaß-Charakter zu meinem Main-Char werden würde und sich aufgrund dieser einen Person mein Rollenspiel in GW2 so enorm qualitativ aufwerten würde.
Da entstanden auch solche Ideen, nachts um 2, wie eine Sylvari-Rollenspielgilde zu gründen. Denn mittlerweile hatte ich enorm viele Kontakte geknüpft, die aktiv spielten, aber in der eigentlichen Sylvari-Gilde nicht vertreten waren.
Und dann habe ich mir meine Nybora erstellt. Als langjährige Freundin, als Heilkundige mit ihrer ganz eigenen Geschichte.
In erster Linie wollte ich sowohl für die Gilde, als auch für Syren und mich einen Char haben, der eben nicht so viel Unsinn im Kopf hat, wie es mein Setzling hat. Denn ich stimme voll und ganz zu, dass das Wort allein "zweitgeboren" zumindest in allen anderen Köpfen automatisch heißt; "Hat Erfahrung, muss Rat haben, kennt Verpflichtungen und muss ein Vorbild sein."
Ich habe viele negative, aber auch durchaus, wenn auch seltenere, positive Erfahrungen mit diesem Char gesammelt.
Erst einmal das komische beäugen. Dann folgt das Abwenden oder aber(!) der Test! Denn Spieler (gerade Sylvarispieler, die viel Wert auf Lore legen, besonders, was jahrelange Spielerfahrung im Sylvari-RP angeht) neigen dazu, neu erstellte Sylvari bewerten zu müssen.
In keiner anderen Rasse ist es mir so sehr aufgefallen, dass man sich ooc gegenseitig zerfleischt.
Ich für meinen Teil halte mich an Mehjora fest, die mir das größte Kompliment ausgesprochen hat, was man aussprechen konnte; Ich hätte ihrem Charakter innerhalb von drei bis fünf RPs mehr Charakterentwicklung gebracht, als sie die ganzen letzten Monate hatte.
Und da bin ich unglaublich stolz drauf.
Dass mir dafür, aufgrund eines Plots, der dazwischen kam, mein eigener "Schüler" aus dem Hain geflüchtet ist, das hat noch viele andere Gründe gehabt, die man natürlich ic erfragen könnte. Was niemand getan hat. Stattdessen hatte ich mehr das Gefühl, dass dann der Gedanke "Super, schon wieder eine beschissen ausgespielte Zweitgeborene" aufkam und es damit einfach abgestempelt wurde.
So viel ... zu meiner Zweitgeborenen, die ich nun doch härter als beabsichtigt gespoilert habe.
Zum Schluss hin möchte ich eines mal in den Raum werfen, was ich auch meinen Gildies immer wieder predige;
Spielt, womit ihr euch wohlfühlt aber bedenkt, dass Andere sich nicht damit wohlfühlen müssen.
Bedenkt, dass hinter einem Charakter ein Spieler sitzt, der sich durchaus Gedanken gemacht haben kann und sich sicherlich darüber freuen würde, wenn man die Chance bekommt, Andere mit kreativen Ideen zu erfreuen.
Spielt miteinander, zeigt Toleranz und nicht gegeneinander. Das lerne ich auch noch!
Have a nice day